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skylake

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  1. Die Bezeichnung selbst sagt mir nichts. Die Frage ist, wo du in 5-10 Jahren arbeiten möchtest (im Optimalfall bis 70+). Durch die Gleichstellung der FH zur Uni hast du heute wesentlich mehr Möglichkeiten, um an die Berufsschule/Berufskolleg wechseln zu können. Hinterfrage dich erstmal, warum du genau an die Berufsschule möchtest (Geld, Urlaub, Unterricht oder oder oder…). Dieses „Lehren“ im Frontalunterricht wird an immer mehr Schulen abgeschafft. Es geht aktuell die Tendenz dazu über, dass Schüler selbständiger ihre Arbeitsaufträge erarbeiten und man eben teilweise einfach rumsitzt. Das gefällt auch nicht jedem Kollegen. Du musst auch damit rechnen, in extrem schwierige Klassen zu kommen, wo keiner Lust auf dich und den Unterricht hat und die nur wegen dem Kindergeld da sind. Klassen, die dich richtig fertig machen wollen und du komplett fertig und gestresst nach 2 Stunden aus dem Raum läufst. Wenn du das alles möchtest, dann würde ich mir überlegen, wie ich möglichst schnell das ZIel erreichen kann. Am schnellsten ist es, den Job zu kündigen und Vollzeit zu studieren. Alternativ wie oben bereits geschrieben an die FU Hagen oder (wenn Geld keine Rolle spielt) eine private FH. Andere Möglichkeiten fallen mir leider nicht ein. Außerdem würde ich mir vorher lieber mal 2-3 Tage Urlaub nehmen und in einer Schule ein Praktikum absolvieren und dort explizit darum bitten, auch in die harten Klassen zu dürfen. Dann bekommst du einen realistischen Einblick in den Alltag. Nicht umsonst heißt es oft „die müssten noch Schmerzensgeld für ihre Arbeit bekommen“. Ja, man ist extrem gut bezahlt und hat immens viel Urlaub aber die Nachteile muss man unbedingt im Blick behalten, sonst wird man gerade in dem Beruf tot unglücklich.
  2. Meiner Erfahrung nach macht die Diensthaftpflicht für Informatiker im ÖD keinen Sinn. Es geht ja nicht nur darum, dass ein Schaden eintritt sondern auch darum, dass man versucht dich dafür finanziell bluten zu lassen. I.d.R. haftet dein Dienstherr und eher selten wirst du in Regress genommen (v.a. bei Personenschäden, siehe unten). Eine Diensthaftpflicht macht für andere Berufsgruppen weitaus mehr Sinn. Der Klassiker ist wohl Lehrer. Mal zu lange aus dem Raum marschiert und einem Kind passiert was und du kannst dir fast sicher sein, dass die Eltern versuchen werden gegen dich vorzugehen. Hier geht es aber um die typischen Personenschäden, die das Problem sind. Als Informatiker wirst du damit vermutlich nicht in Berührung kommen und daher stellt sich die Frage, welche Situation kann bei deiner Stelle eintreten, die die Versicherung abdecken könnte. @allesweg hat ja einige Situationen aufgezählt. Wie wahrscheinlich ist es aber, dass man bei einer vergessenen Sicherung im ÖD in Regress gezogen wird. Ich denke die dürfte gegen 0% gehen, außer der Dienstherr hasst einen abgrundtief und wartet nur darauf dir richtig eins auszuwischen. Anderes Beispiel: Bei uns kommt es regelmäßig vor, dass irgendein Vollpfosten Folien in den Laserdrucker steckt, die dort nichts verloren haben => Schaden der behoben werden muss von einer Fachfirma. Bisher musste noch nie der betreffende Kollege dafür persönlich haften. Daher passiert das im ÖD wirklich selten, dass der Dienstherr den Weg einschlagen wird.
  3. @sylenz Das stimmt. Ob Uni oder FH Master spielt bei solchen Einstellungen keine Rolle mehr. Die FU Hagen hatte ich lediglich aufgrund der unglaublich niedrigen Kosten erwähnt. Würde er hingegen den Job aufgeben und Vollzeit an eine Uni gehen ist es finanziell gesehen erstmal eine ganz andere Hausnummer, die zu bewältigen wäre. FU Hagen geht ganz gut nebenbei (zumindest, wenn man sich reinkniet). Den Techniker kann er sich schenken, wenn er an die Schule möchte. Die Einstellungschancen damit sind sehr gering und außerdem sind Lehrer ein seltsames Völkchen. Ohne jemals eine Uni von innen gesehen zu haben ist man im Kollegium dann nicht wirklich angesehen und wird nie für voll genommen. Wichtig: Mein Beitrag soll hier keine Wertung vornehmen welches System besser/schlechter ist. In der Schullandschaft ist man allerdings in einem erzkonservativen Umfeld unterwegs, bei denen auch gerade bei älteren Kollegen z.B. ein FH Abschluss nichts wert ist bzw. es gerne als "hat halt nicht für die Uni gereicht" abgetan wird. Als Schüler hatte man leider nie einen Einblick hinter die Kulissen und ich kann aus den ganzen Schulen immer nur berichten, dass Grabenkämpfe, Ranghierarchien usw. gerade in diesem Umfeld unglaublich stark ausgeprägt sind und. Da neidet sehr schnell der eine dem anderen den besseren Stundenplan, die bessere Klasse oder die Beförderung und schon geht der Spaß richtig los. Gerade introvertierte, schüchterne Personen (also der ein oder andere Informatiker) wird dort schneller von Mitkollegen gemobbt als er schauen kann. Zudem sollte sich der Threadsteller überlegen, ob er Lust auf 1,5 - 2 Jahre Ref hat, bei denen er abzgl. PKV vllt. 1000€ netto bekommt, mindestens 60+ Stunden arbeiten darf und der Fußabtreter der Nation ist. Danach folgt dann je nach Arschkriecherei und Abschlussnote evtl. jahrelang befristete Vertretungsverträge. Es gibt neben Jura mit dem Rechtsref keinen Zweig bei der derartige perverse Abhängigkeiten bestehen. Das würde ich mir nur geben wollen, wenn ich eine absolute Passion darin sehen würde und in dem Job arbeiten möchte bis ich tot umfalle. Außerdem muss einem klar sein, dass man jedes Jahr evtl. in mehreren Klassen denselben Mist erzählt und spätestens beim hundertsten Referat über NAS,SAN,DAS muss man fast brechen oder dämmert zwischenzeitlich weg
  4. Als Berufsschullehrer kann ich dir ein paar Einblicke geben (alle folgenden Aussagen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland minimal): Je nach Mangel ist es manchmal möglich, auch ohne Master an die Schule zu wechseln. Der mit Abstand größte Teil besitzt allerdings einen Masterabschluss. Normalerweise musst du, selbst bei Sondereinstellungen, IMMER das Referendariat nachholen und das geht dann oftmals nicht 18, sondern 24 Monate. In anderen Threads habe ich schon ein paar Einblick darin gegeben. Das Ref ist die Hölle, beschissen bezahlt und als "Fachlehrer" ohne Uniabschluss bist du dort nicht zweite, sondern vllt. 5te Klasse. Ich kann dir persönlich nur dringend davon abraten, den Weg des Fachlehrers zu gehen. Du wirst wesentlich schlechter bezahlt und das wird dich mit der Zeit sehr frustrieren, wenn du für exakt dieselbe Arbeit einige hundert Euro netto weniger bekommst. Je nach Bundesland sind Fachlehrer entweder E11,E12 oder mit Glück A11,A12, sehr selten A13. Ein klassischer Berufsschullehrer fängt hingegen immer mit A13 an. Zwischen E11 und A13 sind mal flockiger 1100€ netto Unterschied. Außerdem fehlen alle Benefits eines beamten. Alleine mit der Ausbildung nimmt dich keine Berufsschule, die ich kenne. Auch mit Techniker wird das mehr als haarig. Das mindeste was normalerweise verlangt wird ist ein Bachelor, i.d.R. aber ein Master. Edit: Um deine Frage von oben noch schnell zu beantworten: Wenn du das unbedingt machen möchtest, schreib dich an der FU Hagen ein, mach dort nebenbei deinen Bachelor+Master und wechsele dann. Dauert dir das zulange, kündige deinen Job und studiere die Fächer nach (zwei Stück).
  5. Abbruch im dritten Lehrjahr sollte immer vermieden werden. Das wird dir negativ ausgelegt in einem späteren Vorstellungsgespräch. Du hast bereits ein Studium abgebrochen und bei einem (erneuten) Abbruch in einem so späten Stadium wird ein Personaler zumindest die Belastungsfähigkeit usw. in Frage stellen. Auch wird sich ein Unternehmen überlegen, warum jemand eingestellt werden soll, der regelmäßig neue Interessen entdeckt und dann flüchtet. Der obige Absatz ist bewusst hart formuliert und soll zum nachdenken anregen… Natürlich ist deine Situation suboptimal, die IHK-Prüfung wird das nicht beeinflussen. Die AE-IHK Prüfung (schriftlich) ist vom Schwierigkeitsgrad realistisch ein Kindergeburtstag, den man sogar ohne Berufsschule und Betrieb (und auch gut) bestehen kann. Daher würde ich die Zeit absitzen oder wie Vorposter geschrieben hat, sich einen 6 Wochen gelben Urlaub organisieren und in der Zeit sich entsprechend für die IHK Prüfung vorbereiten. Bezüglich Medieninformatik würde ich an deiner Stelle auch überlegen ob sich das finanziell rechnet. Man kann sich auch neben dem Job weiterbilden und nicht noch mehr Jahre in irgendwelchen Weiterbildungsstätten verschwenden (gerade im Hinblick auf Rentenpunkte und co. ist das nicht sehr förderlich). Noch ein kurzer Gedankengang: 23J + 3-4J Bachelor und vllt 2-3J Master => evtl. 30J und dabei noch nie nennenswert in die Rentenkasse eingezahlt. Das wird später einschlagen wie ein Meteor, falls noch weitere Ausfallzeiten hinzukommen.
  6. Hier muss ich @Interrupt widersprechen und @bigvic Recht geben: Von FiSi auf AE wird später schwieriger als einige denken. Warum sollte dich ein Arbeitgeber einstellen (JuniorPos), wenn er dich danach erstmal monatelang einlernen muss. Programmierung wird an vielen Berufsschulen mehr schlecht als recht behandelt und je nach Betrieb hast du mit Softwareentwicklung als Fisi überhaupt nichts zu tun in der Ausbildung. Von meinen zu betreuenden Azubis haben vllt 10% der Fisi's im Betrieb "irgendwas" mit SE am Hut. Bei dem Großteil endet es höchstens mit einem 2-3Zeiler-Bashskript. Man wird auch kein prof. Entwickler, nur durch das Lesen von einem Buch oder einem Udemy-Kurs. Gerade in der Entwicklung kommt viel von Erfahrung und da sind dir die AE-Azubis ganze 3 Jahre voraus. Um die Personen nach der Ausbildung ausstechen zu können, müsstest du in deiner Freizeit schon massiv darin Zeit investieren. Ich persönlich würde niemals einen FISI auf eine AE Stelle setzen, außer es gibt ansonsten keine geeigneteren Bewerber. Das was dann an Codequalität bei herauskommt ist i.d.R. (bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen abgesehen) unterirdisch. Entwicklungsmuster, UML und co. sind völlig unbekannt oder können mangels Erfahrung nicht ordentlich umgesetzt werden. Es wird einfach drauf losprogrammiert in der Hoffnung, dass es am Ende irgendwie läuft ... Und jeder größere Player mit guter Bezahlung hat einige Bewerbungen pro Stelle auf dem Tisch, damit er niemand "fachfremden" einstellen muss. Für eine kleine Klitsche mit mittelmäßig bis mieser Bezahlung mag es reichen, zumindest wenn die Verzweiflung groß genug ist. Daher würde ich lieber ein halbes Jahr warten und mich neu bewerben anstatt (sinngemäß) eine suboptimale Ausbildung zu genießen und mit Nachteil eine Stelle suchen zu müssen.
  7. Ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben wird ein Studium sehr wahrscheinlich scheitern. Wenn es Vollzeit absolviert werden soll, war die Ausbildung monetär und zeitlich gesehen vollkommen unsinnig. Wenn es neben der Arbeit läuft, benötigst du alleine für den Bachelor mindestens 4-6 Jahre. Der Zeitraum ist nicht zu unterschätzen und die Motivation über mehrere Jahre aufrecht zu erhalten funktioniert eigentlich nur, wenn das zu erreichende Ziel absolut nur mit Uniabschluss zu erreichen ist. Die Dinge die du aufgezählt hast, sind auch alle mit BE + Vit B machbar und der Sinn von einem Studium erschließt sich mir noch nicht ganz. In DE gibt es nur sehr wenige Berufsfelder, in der ein Studium zwingende Voraussetzung ist (Rechtsanwalt, Arzt, verb. Lehrer and so on... ).
  8. skylake

    Fernuni Hagen

    In einem anderen Thread hatte ich bereits etwas zur prakt. Informatik Hagen geschrieben. Das Wort "praktisch" verleitet leider dazu, falsche Annahmen zu tätigen. Wie @Graustein bereits andeutet, ist dort nichts "praktisch", von 1-2 Seminaren vllt. abgesehen. Praktisch heißt bei der FU Hagen einfach nur, dass du weniger CP studieren musst !UND! nicht gezwungen bist im M1-Modul etwas zu belegen (also die ganz fießen Matheveranstaltungen). Man kann sich also mit praktischer Informatik an der FU Hagen um diese Veranstaltungen drum herum wählen und damit den Matheanteil gewaltig drücken. Die Skripte die zugeschickt bekommst sind ungefähr so attraktiv gestaltet wie die Fußnägel meiner Oma. Dafür zahlt man auch effektiv nur 30-40€/Monat anstatt 300-400€/Monat für eine fancy privat-FH. Wenn du in den ÖD möchtest, macht die FU Hagen definitiv Sinn (zumindest, solange dort stur ein Master gefordert wird, um in höhere Gehaltsregionen vorzustoßen).
  9. Das wird im ÖD gerne versucht. Allerdings kann in so einem Fall Stufen übersprungen werden. Quelle: https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/TV_L-16 (Punkt 5). Das heißt anstatt St2 direkt auf 4+ und gerade im TV-L/TvÖD sind die Sprünge von 3 auf 4 und 4 auf 5 besonders groß.
  10. Wie @Graustein richtig anmerkt, ist das Jammern auf hohem Niveau. Ich wollte das lediglich anmerken, wie unterschiedlich tatsächlich die Systeme auch in dem Bezug sind. In der Wirtschaft gab es für gute/sehr gute Leistungen immer Bonuszahlungen, Beförderungen oder andere Annehmlichkeiten. Im ÖD ist das fast immer ausgeschlossen (mit ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen). Daher lohnt es sich im ÖD einfach nicht, sich den Arm auszureißen und genau das führt dann zum "Amtsschimmel" oder zum "Beamtenmikado" (wer sich als erster bewegt, verliert). 🥳
  11. Von meiner Erfahrung aus gesehen: Ausbildung: Macht keinen Sinn (weder finanziell noch karrieretechnisch in deinem Fall) Studium: Weiter arbeiten und nebenbei etwas studieren ginge. Entweder wie weiter oben angedeutet direkt etwas im Verwaltungsbereich oder an eine Fernuniversität (FU Hagen) bzw. PrivatFH (davon gibts ja einige). Auf der anderen Seite ist immer die alte Streitfrage ob sich das Studium wirklich rechnen würde (in deinem Fall). Wenn es dir nur darum geht, irgendwo eine Entwicklerstelle abzugreifen musst du dich nicht durch ein 5-10 jähriges Studium (solange dauert der Spaß, wenn man es nebenbei macht) quälen. Ich kenne einige, die sich 12 Monate privat intensiv fortgebildet haben und dann eine Stelle als JuniorDev ergattern konnten (mit 2-3 Udemykursen für 30€ insgesamt und Zeit sich in die Thematik reinzuknien). Das Gehalt war übrigens nicht schlechter als von ausgelernten FIAE's ... Im Studium lernst du wenig bis nichts was mit der späteren Tätigkeit als Dev zu tun hat (abgesehen von ein paar theoretischen Erkenntnissen usw.). An meiner Uni gab es einige Studenten im MASTER!!! (Informatik), die nicht wussten, wo man eine IP Adresse dem Client zuweist oder wie ein Framework funktioniert. *roll eyes* Insgesamt kann ich (für meine Region) erkennen, dass so langsam mehr und mehr Arbeitgeber dazu übergehen, Fertigkeiten und Fähigkeiten anzuerkennen, auch wenn kein Zeugnis dabei liegt (also über Probetage beispielsweise). Wie das in 5 Jahren aussieht kann dir keiner beantworten aber die Entwicklung macht ein Studium in der Informatik immer unattraktiver für Personen, die umsatteln wollen (mit Ausnahme vom ÖD, da geht ja ohne Master eh nichts in den höheren Regionen).
  12. Manchmal bin ich wirklich neidisch, wenn ich hier lese, wie frei man sein Gehalt verhandeln und variabel anpassen kann ... die guten alten Zeiten in der Wirtschaft :(. In meinem Bereich ist es genau das andere extrem. Z. B. "Der stellv. Leiter ist langfristig erkrankt und taucht erfahrungsgemäß mal wieder 2-3 Jahre nicht mehr auf. Können Sie das übernehmen (ohne Höhergruppierung, da Stelle ja durch dauerkranken Kollegen blockiert wird)?" Bei uns gibt es für herausragende Leistung und Überstunden vllt. einen warme Händedruck (und selbst das zu Coronazeiten nicht mehr). Eher führt gute Leistung dazu, dass der Chef denkt man ist zu etwas fähig und man bekommt als Dank noch mehr Aufgaben an den Hals. Umso unfähiger man sich aber anstellt, umso weniger gibts zu tun und am Ende sitzt man dann in irgendwelchen Foren und verfasst Beiträge zur Arbeitszeit .... oh ... moment ....
  13. @sinkom Eine wirklich sehr interessante Frage. Bei beiden (neuen) Fachrichtungen bin ich sehr zwiespältig. Aus schulischer Sicht gibt es für die Fachrichtung "Dig. Vernetzung" in unserem Umkreis genau einen Azubi, bei Daten- & Prozessanalyse sind es 2-3. Aktuell überwiegen aus meiner Sicht ganz massiv die Nachteile, sich in einem der beiden neuen Bereiche ausbilden zu lassen. Hier ein paar Gedanken von mir: 1. Bei so wenigen Azubis wird es sehr wahrscheinlich in den meisten Bundesländern darauf hinauslaufen, dass Sammelklassen gebildet werden, da kaum eine Schule für 2-3 Personen eine eigen Stufe (3. LJ) eröffnen wird. Das bedeutet, dass der Azubi dann durch das ganze Bundesland tingeln darf für das letzte Ausbildungsjahr. 2. Die Lehrer werden aktuell ziemlich alleine gelassen was das angeht. Wir haben fast Februar und es gibt keinerlei sinnvolle Materialien, Fortbildungen oder sonstiges für Berufsschullehrer (sowohl fachtheoretisch, noch didaktisch). Der Umstand wird noch dadurch erschwert, dass es keine Erfahrungswerte bezüglich IHK-Prüfungen gibt, bei denen man ansetzen könnte. Heißt also, dass wird je nach Schule ein "spannendes" 3. Lehrjahr werden für die Jungs/Mädels/Diverse ... Alles was ich aktuell mit Datenanalyse verbinde, ist für Schüler viel zu schwierig umzusetzen. Also aus Sicht der Schule kann ich nur dazu raten, sich in einen der alten Zweige umzuschreiben und andere das Versuchskanninchen spielen zu lassen *lacht*. Wenn ich die oben genannten Personen frage, was sie so im Betrieb machen, ist es zu 100% deckungsgleich zum Fisi/FiAE. Auf die Frage, warum ihr Unternehmen die neuen Zweige ausbildet kam die Aussage "Hörte sich für mein Chef cool und fancy an". 🤯
  14. Die Halbwertzeit von einem Jahr und weniger trifft aktuell wohl nur auf die Coronaverordnung(en) der Länder zu ... 😅. Ansonsten würde ich mir hier keine Gedanken machen. Es gibt so viele Dinge, die ich vor 10-15 Jahren gelernt habe und die mir heute noch nützen bzw. die sich nicht geändert haben in der IT. Von Zahlensysteme über grundlegende Programmiertechniken bis hin zu Netzwerken. Von Jahr zu Jahr gibt es mal einen neuen Standard/Norm oder Update aber das Prinzip ändert sich nicht. Z. B. ist das Buch "Design Patterns: Elements of reusable object-oriented Software" von 1997 immer noch ein Referenzwerk. Wenn man bedenkt, dass das Buch 25 Jahre auf dem Buckel hat sieht man recht schnell, dass solche Aussagen aus dem Internet bezüglich der Halbwertszeit und Wissen in der IT nicht stimmt
  15. Das kommt immer auf den Ausschuss an und eine allgemeine Antwort kann es hier nicht geben. Die Prüfer sind dazu angehalten, MEP Fragen auf die Themen zu beschränken, die in GH2 (in deinem Fall) gefragt wurden. Daher würde ich mich hier ganz besonders gut vorbereiten. Es gibt aber immer wieder Prüfer, die wahllos Fragen aus dem Bereich der IT stellen. Oftmals sind es aber Fragen wie RAID, Backuparten usw. (wie bereits von @Börsch) genannt.
  16. Hallo, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, bietet MIcrosoft zu seinen Zertifizierungen eigene Unterlagen an, die zum bestehen der Prüfung reichen sollten. Ansonsten gibt es zu jeder Zertifizierung bei Udemy Kurse (falls im Sale, was nahezu immer der Fall ist) für 9,99$, die ganz gut sind. Auf Seiten wie Udemy sollte man allerdings auf den Umfang achten. Da ist von 1 Std bis 80+ alles dabei. :).
  17. Ich würde dir dringend raten, hier proaktiv gegen den Zustand vorzugehen. -> Gespräch mit Ausbilder -> Berichtsheft wahrheitsgemäß führen (dient als Beweis) -> Personal/Betriebsrat einschalten, falls Gespräch zu nichts führt -> IHK einschalten Falls weiterhin nichts passiert, den Betrieb versuchen schnellstmöglich zu wechseln. Wenn du jetzt 3 Jahre verlierst, rasselst du entweder durch die Prüfung oder eröffnest hier einen Thread, dass dich niemand einstellen möchte, da keine Kenntnisse vorhanden sind. Sowas würde ich definitiv vermeiden wollen.
  18. Erstmal vielen Dank für eure Anmerkungen :). Den Aussagen von dir muss ich widersprechen. Zumindest in meinem Unterricht werden sehr wohl (einfache) Algorithmen und Datenstrukturen und die Theorie der OOP behandelt. Auch die Aussage, dass ein AE im Betrieb programmieren lernt muss ich leider widersprechen. Mittlerweile werden einige AE's im Betrieb dafür missbraucht, um HTML-Dokumente schicker zu gestalten und irgendwo einen Button einzufügen. Auch gibt es in meinem aktuellen Jahrgang mindestens 3-4 AE's die nichts anderes machen dürfen, als 3 Jahre lang XML-Dokumente aufzubereiten. So ähnlich verhält es sich mit dem FISI, der 3 Jahre lang first Level Telefonsupport spielen darf (ist eben billiger als jemanden auf Mindestlohn einzustellen). Das heißt natürlich nicht, dass es auch top ausbildende Betriebe gibt. Daher stellt die Berufsschule (im Idealfall) sicher, dass gewisse Themen von jedem mal gehört und ausprobiert werden können. Idealfall deswegen, da zu viele Faktoren hier mit reinspielen (Lehrkraft, Ausstattung und co). Die Ausstattung bei uns ist aktuell ganz annehmbar und der Faktor Lehrkraft versucht gerade wieder seinen Unterricht zu optimieren, daher im Forum unterwegs
  19. Jetzt erstelle ich mal ein Thema in eigener Sache. Ich bin vor einigen Jahren von C++ bzw Java (je nach Zweig) auf Python umgestiegen, da der Einstieg für Schüler wesentlich einfacher ist und erste Erfolge sich früher einstellen. Bisher läuft das auch ausgesprochen gut. Allerdings gibt es seit wenigen Jahren der Trend in meinem Umkreis, dass immer mehr auf Webstack inkl. Frameworks aufspringen. Natürlich fragen sich Schüler dann zurecht, warum nicht die Sprache gelehrt wird, welche von einem Großteil der Unternehmen eingesetzt wird. Daher bin ich etwas am grübeln, was die Vor- und Nachteile sind und wir ihr das seht. Aktuell sehe ich folgende Punkte: Python Pro: - sehr leichte Syntax - leicht erlernbar - In jedem Bereich verwendbar (Machine learning, Web, Desktopapplikationen) - Laut TIOBE Index Top 1 Nachteile: - Kein einziger Ausbildungsbetrieb in meinem Umkreis verwendet die Sprache .... Javascript/Typescript Pro: - Starke Verbreitung in den Unternehmen - Mehr Motivation von Schülern die Sprache zu lernen, da im Unternehmen bereits damit gearbeitet wird - Leichtere Verknüpfung zwischen Berufsschule und Unternehmen Nachteile: - Syntax komplizierter als in Python - Steilere Lernkurve allgemein - JS alleine schwierig zu unterrichten. Schnell ist HTML+CSS als "Overhead" mit an Bord und bei der geringen Stundenzahl (Neuordnung IT-Berufe) ein schwieriges Unternehmen, die "heilige Dreifaltigkeit" unterzubringen. Für weitere Punkte, Anregungen wäre ich sehr dankbar.
  20. Mach Lehramt da fängt der Spaß erst bei A13 an
  21. Wie gesagt, Jahreszeugnisse warten einige Betriebe nicht ab, sondern fordern vorher Fehlzeiten und Leistungsstand an. Kommt es zu unentschuldigten Fehlzeiten oder häufen sich diese wird der Betrieb generell informiert. Blockunterricht ist nicht überall der Fall. Im Block fällt es tatsächlich weniger schnell auf, als wenn die Schüler jede Woche für einen Tag die Schule besuchen und immer genau an diesem Tag fehlen. Ich meinte auch 4, nicht 5 :).
  22. Wo Ausbeutung anfängt oder wo sie aufhört ist natürlich sehr subjektiv und von vielen Faktoren abhängig. Wenn ich allerdings sehe, was meine Zöglinge nach der Ausbildung bekommen bin ich teilw. sehr geschockt. Die Range (in der Großstadt, Zahlen von meinen Schülern) lag bei uns zwischen ungefähr 1600€/Monat - 3400€/Monat (schwangt minimal von Jahr zu Jahr). Der größte Teil liegt bei 1600-2700€/Monat, wohlgemerkt brutto in einer Region, bei der eine 2-Zimmer-Wohnung auch mal 1000€ aufwärts (warm) kostet. Das sind dann über 50% vom netto alleine für die Miete, ohne Strom, Internet und sonstige Ausgaben. Ein Erzieher verdient hier nicht signifikant viel weniger (TVÖD-SuE S8a Einstieg => 1. Stufe: 2880€/brutto, 6. Stufe: 3909). Er hat also vermutlich aktuell MINDESTENS S8a, Stufe 6. Also 3909€ brutto. Das wird er niemals in der IT (mit seinen Voraussetzungen) erzielen können. Ich wollte mit meinem Ursprungsbeitrag dem Threadsteller klar machen, dass es nicht immer so ist wie man es in YouTube sieht ("A day as a software dev at *insert FANG company here*"). Wenn man sich hier im Forum den Thread anschaut, wie die Personen hier eingruppiert sind (nach TV-L,TVÖD) wird klar, wie weit Realität und Wunschvorstellung wirklich auseinanderliegen. Er schrieb bisher nicht, warum er kein Erzieher mehr sein möchte (außer ich habe es überlesen) aber rein monetär macht es absolut keinen Sinn mehr (siehe Zahlen von oben)
  23. An der Berufsschule werden normalerweise nur Jahreszeugnisse ausgestellt (zumindest ist das bei uns der Fall). Das heißt, der Betrieb würde erst nach einem kompletten Jahr erfahren, wenn etwas leistungstechnisch schief läuft und das Geschrei ist dann entsprechend groß. Daher senden Berufsschulen oftmals "Leistungsmitteilungen" an den Ausbilder nach einem Quartal oder dem Halbjahr (das ist wieder abhängig von Schule oder gar dem Klassenlehrer). Einige Betriebe in meinem Umkreis möchten nach ca 5 Monaten wissen, wie sich der Schüler in der Berufsschule anstellt um dann zu entscheiden, ob der Azubi noch in der Probezeit gekündigt wird oder nicht. Ganz interessiert sind die Betriebe auch an Fehlzeiten um abzugleichen, ob die Aussagen vom Azubi im Betrieb stimmen. Richtig ist, dass die Schule keine privaten Informationen vom Schüler herausgeben wird (mit Ausnahme von Fehlzeiten, schulischen Leistungen oder anderen Auffälligkeiten).
  24. Vielleicht klingt das jetzt hart und ist auch nur meine persönliche Meinung, aber mit 50+ eine Ausbildung als FiSi zu beginnen halte ich für finanziell sehr fragwürdig. Du bist dann mindestens 52, bis das erste volle Gehalt auf dem Konto landet (wenn alles optimal läuft). Auch in der IT dauert es i.d.R. einige Jahre, bis man in Gehaltsregionen vorstößt, die nicht an Ausbeutung grenzen. Bei den Umschülern, die ich prüfe und Gespräche zwischen Tür und Angel führe wird immer wieder deutlich, dass gerade Personen in dem Alterskreis schnell ausgebeutet werden nach dem Motto "der nimmt unser Angebot so oder so an, in dem Alter hat er keine Wahl". Sollte es finanziell für dich allerdings vollkommen egal sein und du es nur just for fun betreiben möchtest, dann spricht zwar einer Tätigkeit in dem Bereich nichts entgegen aber eine Berufsschule mit 50+ möchte mich mir persönlich nicht geben. Schüler haben teilweise mit Personen Mitte 30 schon Schwierigkeiten in der Kommunikation und allem. Bei 50+ ist es hart einen Anschluss zu finden und die Hälfte der Lehrer ist vermutlich auch noch eine ganze Kante jünger inkl. Ausbilder usw. Von denen musst du dir dann erzählen lassen, wie die Welt funktioniert. Ganz schwieriges Thema wie ich finde.
  25. Die Aussage ist falsch. Die Berufsschule muss sogar den Betrieb in gewissen Situationen informieren (z. B. wenn die Leistungen eklatant schlecht sind und eine Gefahr besteht, dass das Ausbildungsziel nicht erreicht wird).

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