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skylake

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  1. Meine Aussage war hier mitnichten abwertend gemeint. Allerdings existieren genügend Stellen bei denen ich keine 3 jährige Berufsausbildung durchlaufen muss. Wenn man sich die alltäglichen Tasks ansieht, die in so einigen Unternehmen abgearbeitet werden, muss der TE keine Jahre in einer Ausbildung verschwenden und auch nicht ein weiteres Studium anhängen. Ich gehe mit, wenn die Kernaussage ist: In DE ist ohne Abschluss ein Problem vorhanden SOFERN der TE absolut keinen Abschluss hätte. Allerdings besitzt der TE einen Masterabschluss und spätestens dann sollte man genau überlegen ob es noch sinnvoll ist nur um den Fuß in die Tür zu bekommen. Fragt doch einfach mal in die Runde in wie vielen Unternehmen hier Quereinsteiger arbeiten und es werden sicherlich nicht wenige sein.
  2. Der Vergleich hinkt. Die Kenntnisse die in den meisten (Fach)Informatikstellen verlangt wird, kann man sich problemlos, in relativ kurzer Zeit aneignen. Auch ein Abschluss ist nicht zwingend notwendig, wenn bereits ein Masterabschluss vorhanden ist. Mir sind eine ganze Reihe von Menschen bekannt, die in der Wirtschaftt mit einem fachfremden Master angestellt sind und dies sich monetär eben nicht auswirkt, nach einigen Jahren an BE. Im ÖD ist es auch irrelevant, wenn es eine der Stellen ist, die lediglich "Studier ja/nein" abprüft und von denen gibt es auch genug. Und eine Fachinformatikerstelle mit der Leitung einer Berufsschule oder Krankenhaus gleichzusetzen ist .... naja. .. lassen wir das
  3. Die Aussage ist leider falsch. Es gibt durchaus Beamtenstellen beim Bund für Fachinformatiker! Das sind dann respektive Stellen im mittleren Dienst. Nachtrag: Ein Punkt der definitiv gegen die Verbeamtung spricht: Einmal im Beamtensystem entscheidet häufig eine einzige Person über die dienstliche Beurteilung und diese wiederum ist ausschlaggebend für Beförderungen in der Zukunft. Das heißt, eine einzige Person kann dafür sorgen, dass man unter Umständen niemals befördert wird sofern man es sich mit dieser verscherzt hat. Das System öffnet Machtmissbrauch Tür und Tor. Wenn ich hingegen in der Wirtschaft mit meinem Chef nicht klar komme, kann er mir zwar ein schlechtes AG-Zeugnis ausstellen, dass wiederum hindert allerdings nicht daran mich in einer anderen Firma auf eine höhenwertige Position zu bewerben. Das ist ein Punkt, der sehr gewichtig werden kann. Ich habe hier auch Fälle von Personen die seit 35 Jahren auf A13 dümpeln und die A14 verweigert wird, weil die beurteilende Person meint (vermeintlich) zu wenige Punkte vergeben zu müssen. Für die, die nicht im System sind: Ein AN in der Wirtschaft darf keine Noten erhalten im AG Zeugnis was zu diesen dämlichen Textformulierungen führt, die man dann interpretieren darf. Ein Beamter hingegen erhält eine dienstliche Beurteilung und dort können sehr wohl Noten und Punkte eingetragen werden. Diese Punktzahl ist dann mit anderen Bewerbern vergleichbar und es ist nahezu ausgeschlossen, dass bspw. ein Bewerber mit 100 Punkten einem Bewerber mit 150 Punkten vorgezogen wird. Das heißt, eine niedrige Punktzahl ist ein Killerkriterium und wechseln des AG geht hier auch nicht so einfach, da verbeamtet.
  4. Ausbildung mit einem abg. Masterstudium halte ich pers. für absolute Zeit- und Geldverschwendung. Auch ein weiteres Studium erschließt sich mir nicht. Gerade die Informatik ist bekannt dafür, dass man nicht zwingend ein Studium benötigt um in dem Feld arbeiten zu können. Durch deinen Master steht dir selbst der Weg im ÖD offen, da dort häufig lediglich darauf geschaut wird, OB man ein Studium besitzt und welches genau ist dann häufiger zweitrangig. Das heißt, ich würde schauen mir die Fachkenntnisse so sattelfest selbstständig anzueignen (was jeder Mensch mit abg. Master hinbekommen sollte), damit einen auch eine Firma als Quereinsteiger einstellt. Wenn es doch unbedingt ein weiteres Studium sein soll, dann würde ich das nebenbei und möglichst günstig über die Bühne bringen (FU Hagen). Allerdings benötigt man die Inhalte vom Informatikstudium in (gefühlt) 99/100 Stellen nicht, die man so in der freien Wildbahn findet. Wenn ich überlege wie viel ich vom Informatikstudium (ob Wirtschaft oder ÖD) ich tatsächlich benötige, liegt die Quote tief im einstelligen Prozentbereich.
  5. Das stimmt. Ohne Studium ist es ohnehin im ÖD schwer, im Beamtensystem noch schwieriger. Selbst mit Bachelor ist der Aufstieg von Qual 3 auf Qual 4 zäh und mühselig, wenn überhaupt möglich. Bei uns dauert der Aufstieg von A11 auf A13 schnell mal über 6 Jahre, wohingegen das Studium vom Bachelor auf den Master in 1-2 zu machen ist. Das heißt, ein nachträglicher Aufstieg (intern) ist die mit Abstand schlechteste Wahl die man treffen kann, wenn man im ÖĐ Karriere machen möchte. Dann lieber studieren und nach dem Master versuchen eine Beamtenstelle (Qual 4) zu ergattern. Wobei ich immer noch der Überzeugung bin, dass ein fachlich fitter Informatiker mit Masterabschluss in der freien Wirtschaft wesentlich mehr verdient als in einer A13-Amtsstubenstelle. A15/A16 Stellen sind zudem rar gesäht und es kann Jahrzehnte dauern bis man dort seinen Fuß in die Tür bekommt. In der Zeit kann man in der Wirtschaft weitaus höher sitzen mit wesentlich mehr Annehmlichkeiten. Zudem ist (je nach Bundesland) ein Beamter mit 40 Std/Woche am Start inkl. einer ganzen Latte Überstunden, die sich teilweise auf Jahre ansammeln. Da ist nichts mit 35Std/Woche, 4 Tage bei 100% Gehalt.
  6. Im ÖD kommt es nur darauf an, auf welche EG die Stelle ausgeschrieben ist. Alles unterhalb von E13 ist prinzipiell machbar ohne Studium. Darüber wird es schon äußerst schwer, wenn keine ganz speziellen Rahmenfaktoren vorliegen. Wenn eine Verbeamtung möglich ist, orientiert sich die A-Stufe immer an der E-Stufe. Das heißt, eine E9 Stelle würde dann i.d.R. zu einer A9 Planstelle umgewandelt, sofern die Voraussetzungen vorliegen (umwandelbar, gesundheitliche Eignung, fachliche Eignung usw.). Vorerfahrung können beliebig angerechnet werden. Es wird oftmals (falsch) behauptet, dass maximal Erfahrungsstufe 2 oder 3 möglich seien. Wir haben hier in meinem Bereich mehrere Fälle bei denen Erfahrungsstufe 5 zugestanden wurde aufgrund von Vorerfahrungen. Mit genügend Mangel und Not ist das also durchaus machbar. Ob eine Verbeamtung erstrebenswert ist sei mal dahingestellt (ist es nicht in den unteren A-Gruppierungen). Es sind gerade aktuell Gerichtsverfahren anhängig ob bspw. nicht alles unter A9 unrechtmäßig ist/war, da zu schlecht bezahlt im Vergleich zum Bürgergeld und co. Gerade stand in den News, dass es in mehreren Bundesländern Klagen für die Jahre bis 2021 gibt und das wird gerne unterschätzt. Ein A8-Beamter hatte laut Zeitung in dem Zeitraum effektiv weniger als eine Person die Sozialhilfe bezieht ... 🫣. Zitat: "Das sei hier gegeben, meint das VG und rechnet vor: Das Grundsicherungsniveau habe sich im Jahr 2018 auf 30.017,52 Euro belaufen. Die danach gebotene Mindestalimentation eines Beamten betrage somit 34.520,15 Euro (115% von 30.017,52 Euro). Die Nettoalimentation in der Besoldungsgruppe A8 habe jedoch lediglich 30.816 Euro ausgemacht." Quelle: https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/vg-koblenz-beamtenbesoldung-rheinland-pfalz-verfassungswidrig-bverfg-vorlage Ein beamter muss mindestens +15% über dem Bürgergeldniveau oder ähnlichen Sozialhilfen liegen. Bei allem unterhalb von A8 war das aber nicht der Fall und das ist, wenn man darüber nachdenkt, schon äußerst krass. So erstrebenswert wie viele denken ist eine Verbeamtung in der Realität einfach nicht. Zumal vom obigen Bezug noch die PKV abgezogen werden muss (die ja variabel ausfällt. Von 100 - 500 Euro habe ich hier schon alles gesehen, je nach Eintrittsalter und Vorerkrankungen).
  7. Ich kann es bis zu einem gewissen Punkt sogar nachvollziehen. Eigentlich beziehen sich seine Postings auf die letzte Frage, die ich häufiger gestellt bekomme (warum das Image der BS insgesamt schlecht ist). Was ihm augenscheinlich fehlt ist Erfahrung. Das Informatik weit mehr sein kann als Codeäffchen zu spielen hat der ein oder andere Schüler einfach noch nicht begriffen. Persönlich kann ich auch niemandem verdenken frustriert zu sein, falls man an einer schlechten BS gelandet sein sollte, in der Lehrkräfte veralteten Stoff vermitteln und sich selbst nicht weiterbilden. Verallgemeinern sollte man generell vermeiden. Ich hörte man bekommt da keine Pension, ist kündbar, hat keine Ferien und auch noch Leistungsdruck .... , das muss nicht sein 😏
  8. https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/lehrerarbeitszeit-infografik-so-viele-stunden-arbeiten-lehrerinnen-und-lehrer-wirklich/ Geht direkt auf die Vorurteile ein, andere Quellen sind beliebig hinzuzufügen. Genau bei dieser Aussagen hast du dich leider wirklich selbst disqualifiziert. Das höre ich auch von dem ein oder anderen Azubi aus meinen Klassen bis sie sehr schnell merken, was für ein Käse das ist. Wenn dem so wäre, müsstest du weit mehr verdienen als die Lehrkraft, dein Ausbilder und co. und könntest dir die Ausbildung direkt sparen und bei FANG arbeiten *zwinker*. Das ist genauso wie wenn man behauptet, dass man insgesamt besser sei als sein Seniorprogrammierer auf der Arbeit, der evtl. nur noch strategisch tätig ist und langsamer Code zusammentippt... Hier empfehle ich den eigenen Horizont zu erweitern. Mag daran liegen, dass komplexere Themen nicht in die Ausbildung gehören. Natürlich könnte die Lehrkraft, die i.d.R. an der Universität ihren Master erworben hat, Themen behandeln bei denen ein Großteil direkt aussteigt aber das ist eben nicht der Sinn der Berufsausbildung und persönliches 'flexen' haben die wenigsten nötig. Bei Klassen bei denen ein Teil nicht in der Lage ist U = R * I nach R umzustellen muss ich bspw. nicht behandeln, wie eine komplexe DB Abfrage optimiert wird oder Laufzeitabschätzungen durchrechnen. Viele in den aktuellen Klassen sind bereits froh, einfachste Statements hinzubekommen und das ist auch das aktuelle Niveau der IHK-Prüfungen. Die Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. 'sehr' hoch ist diese nur im Vgl. zu einem Fachinformatiker. Vergleichst du allerdings jemanden mit denselben Qualifikationen (also Masterabschluss (Universität), mehrere Jahre Berufserfahrung usw.) wirst du selbst recherchieren können, dass respektive A13 nicht 'sehr hoch' sind. Das stimmt. Jeder kann sich privat versichern, bei entsprechendem Bruttoverdienst und die Grenze ist wirklich nicht allzu hoch angesiedelt. Stimmt. Stimmt. Falls man keinen Anspruch an sich selbst hat und einem die Schüler egal sein, ja. Falls man allerdings qualitativ guten Unterricht anbieten möchte, sieht das weniger spaßig aus und in den ersten Jahren und im Referendariat schon gar nicht.
  9. Verplanung durchweg in Parallelklassen ist nicht jedem Kollegen vergönnt. Es gibt auch genügend die durch die Jahrgangsstufen oder Schulformen unterrichten. Ich durfte am Anfang meiner Karriere beispielsweise 4 Stunden bei den Fachinformatikern (2 verschiedene LFs) unterrichte, weitere 4 Stunden bei Kaufleuten an einer NachbarBBS und weitere 4 Stunden an einem beruflichen Gymnasium Mathematik 12 Klasse + ein Abiturjahrgang mit LK Mathematik. Dann kommt man problemlos auf meine Werte von oben. Wie gesagt gibt es genug Nachweise, dass die Wochenstundenzahl bei Lehrkräften bei weitem überschritten wird und daher die Zeiterfassung vehement von der Politik blockiert wird. Ich sprach auch nicht von der Sorte von Lehrern die unter die Rubrik "eine ruhige Kugel schieben" fallen. Diese sind lang und breit belegt was eine relativ kurze Recherche bestätigen wird :). Wäre die Arbeit an einer Berufsschule wie von dir geschildert, könnten wir uns vor Bewerbern überhaupt nicht mehr retten. Die Realität ist allerdings eine andere. Du sprichst 2 interessante Punkte an. Ja, die Basics bleiben und das OSI-Modell wird auch in 10 Jahren noch genauso funktionieren wie davor. Allerdings werden alle paar Jahre eine neue didaktische Sau vom Ministerium und co. durchs Dorf getrieben auf welchen die Lehrer aufspringen (müssen). Plötzlich ist das dreigliedrige Tafelbild veraltet und muss dem Overheadprojektor weichen. Dann ist der Overheadprojektor veraltet und die neue Leitung verlangt Gruppenpuzzle, Lerntempospiele und andere Methoden. Dann wird ein neuer Abteilungsleiter eingestellt und möchte alles in irgendeine Online-Lernplattform integrieren und der Stoff muss entsprechend angepasst werden. Natürlich ist es möglich, theoretisch, mit genau 0 Stunden an Unterrichtsvor- und Nachbereitung das gesamte Schuljahr abzuhandeln. Glücklich wird man damit allerdings nicht und die Personen die das so handhaben sind irgendwo gescheitert und unglücklich. Ein exemplarischer Arbeitstag von mir letzte Woche Donnerstag (wenn kein Schwimmbad ansteht) :): 07:00 - 08:00 Verwaltungstätigkeiten (Vertretungsplan für aktuellen Tag, Gespräche mit Kollegen/Leitungsmitgliedern/Eltern/Betrieben 08:00 - 12:00 Unterricht 12:00 - 13:00 Schulentwicklungsgespräch - Leitung 13:00 - 13:30 Pause (die keine ist, da irgendeiner in meinem Büro steht und trotzdem was möchte) 13:30 - 14:30 Klassenkonferenz über Schulausschluss Schüler Z 14:30 - 16:00 Kammergespräch IHK, Koordination Fachinformatikerprüfungen mündlich 16:00 heimfahren 16:20 - 17:00 U-Vorbereitung (Material bereits vorhanden) 17:00 - 19:00 Klassenarbeit korrigieren und eintragen von Klasse XY 19:00 Abendessen & Pause 20:00 - 21:00 Planerstellung Referendare Folgeblock, Budgetkontrolle neuer Haushalt Abteilung X 21:00 Feierabend Und genau hier liegt der große Fehler im System. Lehrkräfte in Deutschland arbeiten nach einem uralten Deputatsmodell, welches lediglich die Anzahl an Unterrichtsstunden vorgibt, die die Lehrkraft halten muss. Alles was on top kommt wird zeitlich nicht erfasst und muss von dem beamten erledigt werden. Überstunden existieren nur, wenn diese durch unterrichtliche Mehrarbeit oder Sonderfunktionen entstehen (das macht nur einen kleinen Bruchteil aus). Das heißt es gibt lediglich eine Reduzierung der Unterrichtsstunden wenn die Lehrkraft beispielsweise in der Leitung sitzt. Dann kann vom Unterricht eine gewisse Anzahl an Stunden subtrahiert werden (z. B. 25 - 7). Mit diesen 7 wird die Person aber definitiv nicht auskommen, kann die zusätzlichen "Überstunden" allerdings nicht geltend machen, da Deputatsmodell. Das heißt, Überstunden wie man sie aus der Wirtschaft kennt und liebt existiert in der Form nicht bei uns.
  10. Wird zu meinen Lebzeiten nicht mehr umgesetzt werden. Kleinere Klassen ist in Verbindung mit dem Lehrermangel nicht umzusetzen. Um Verwaltungsaufgaben zu reduzieren müssen auch zusätzliche Personen eingestellt werden, die aktuell auf dem Markt nicht verfügbar sind. Selbst wenn, scheitert es dann an der Finanzierung (gerade im Bildungswesen wird gerne gespart). Das Problem der Verbeamtung und co. kommt noch hinzu. Die Berufsschule besteht nicht nur aus Klassen, in denen 2/3 die allgemeine Hochschulreifen mitbringen .... Zeiten reduzieren sich mit Erfahrung, ja. Die Informatik ist allerdings sehr schnelllebig und mehrere Jahre dasselbe Material einzusetzen ist (zumindest mit einem gewissen Eigenanspruch) nicht möglich. Wenn ich bspw. das erste Mal eine Reihe zu Subnetting plane werde ich in der Durchführung feststellen, dass verschiedene Aspekte nicht optimal liefen und muss diese für den nächsten Durchgang überarbeiten. Dann werde ich wieder feststellen das etwas nicht passt oder vllt. steigt die Schule auf ein anderes Medium oder andere Software um und ich muss die Materialien entsprechend dort einpflegen. Hey den Fahnenwink habe ich verstanden :). Allerdings besitzen Personen in Leitungspositionen einer größeren BS einen signifikant reduzierten Stundenplan ... Das ist auch gut so, 365 Tage zu arbeiten ist gesundheitlich nicht förderlich. Nicht ohne Grund wehren sich alle 16 Bundesländer mit Händen und Füßen dagegen, dass es eine Zeiterfassung für Lehrer gibt (obwohl höchstrichterlich gefordert). Dann würde das System vollends implodieren. Es gibt genug Feldstudien die belegen, dass der durchschnittliche 0815-Lehrer weit mehr als 40 Std/Woche arbeitet und wäre das zweifelsfrei nachweisbar, müssten die Länder reagieren was in Folge den Lehrermangel noch weiter verschärfen würde.
  11. Nicht jedem aber genügend. In meinem Abschlussjahrgang gehöre ich mit A15 noch zu den eher schlecht verdienenden :). Gerade die Sozialkompetenzförderung spielt auch in der Berufsschule eine große Rolle. Aktuell läuft es genau in diese Richtung. Ein Mittelfeld ist immer weniger vorhanden. Das habe ich nicht explizit verneint (oberer Beitrag). Was nicht geht ist ein Betrieb der den Azubi nach dem Unterricht einbestellt oder bei Ausfall einbestellt sofern die BS den SuS einen Arbeitsauftrag gibt. Dann ist dieser Tag tatsächlich für die BS 'reserviert'. Sehr guter Punkt, den viele übersehen. Es sollten eher die Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. Kleine Klassen, weniger Verwaltungsaufgaben und eine generelle Änderung des gesamten Systems. Viele sehen bei Lehrkräften immer nur die Verbeamtung und deren Vorteile aber nicht den Rattenschwanz der dahinter hängt. Nur für die interessierten eine exemplarische Rechnung: Ein junger Lehrer benötigt für eine Unterrichtsstunde ca. 1-2 (eher 2) Zeitstunden als Vor- und Nachbereitung. Bei 25 Std (BL-abhängig) Unterrichtsverpflichtung kommt man damit auf 25 * 2 Zeitstunden = 50 Stunden. Zu diesen 50 Stunden kommen die 25 Stunden a 45 Minuten im Unterricht. Dazu gesellen sich diverse Konferenzen, Korrekturen, Planungsgruppen, Elterngespräche, Gespräche mit Unternehmen und andere Steuergruppen. Das bedeutet eine Wochenarbeitszeit von über 60 Stunden! Daher schieben Lehrkräfte einen Teil der Arbeit in die Ferien und bereiten dann blockweise vor. Irgendwann, nach einigen Jahren dieser Belastung stellt sich jeder unweigerlich die Frage, ob man sich das gesundheitlich noch antun möchte und dann kommt die Erkenntnis, das ein Jobwechsel aufgrund der Verbeamtung nicht ohne immense Nachteile möglich ist. Also reduziert die Person die Vor- und Nachbereitung, da alle anderen Punkte nicht reduziert werden können. Das wiederum schlägt sich dann in einem schlechteren Unterricht nieder. Das heißt man kann es den Kollegen, die eben die besagte ruhige Kugel schieben, nicht mal verdenken auch wenn es auf Kosten anderer geht. 😕
  12. Ja. Die Bezeichnung "Fachinformatiker (IHK)" hängt einzig und alleine von der IHK Prüfung ab. Die gibt es auch, in der IT allerdings eher weniger anzutreffen tatsächlich. Wenn ich meine Kollegen so betrachte kann man jeden einzelnen in einen der beiden Extreme einsortieren. Ich habe in jeder Klasse einige die nicht in der Lage sind U = R * I nach R umzustellen ... Erstmal keine. Es gibt allerdings andere Bereiche (Fördermöglichkeiten danach und manch ein AG), der das Berufsschulzeugnis sehen möchten. Wenn man dort dann mit einem Abgangszeugnis aufschlägt ist das weniger förderlich. Richtig. Von der Betriebsseite wird gerne behauptet, dass bei einem Unterrichtsausfall der Azubi in den Betrieb kommen müsste was falsch ist. Berufsschultage sind ausschl. für die Berufsschule reserviert, sofern nicht der obige Sonderfall eintritt (also Ausfall eines gesamten Schultages + kein Arbeitsauftrag der BS). Wir haben einige Baustellen, die verbesserungswürdig sind. Ich würde bspw. die Berufsschulnoten mit in den Abschluss verrechnen, damit 3 jährige Leistung auch belohnt wird und nicht die gesamte IHK Prüƒung von wenigen einzelnen Tagen abhängt. Die Ausstattung ist (zumindest an meiner Schule) kein Thema, da wir massiv gefördert werden. Das schlimmste für alle Seiten ist der Lehrermangel, der gerade im MINT Bereich massiv ist. Wir laufen aktuell in folgende Falle: Durch den extremen Lehrermangel kommt die Politik auf die Idee, das Niveau immer weiter abzusenken um in das Lehramt zu wechseln, was der Qualität definitiv nicht zugute kommt. Wenn wir dann doch einmal einen Quereinsteiger bekommen sind diese (im IT Bereich!) häufig nicht gerade die, die in der Wirtschaft mit Bestleistungen geglänzt haben. Es macht für einen Informatiker mit einem universitären Masterabschluss einfach aktuell keinen Sinn in das Lehramt zu wechseln, außer, die Person möchte eben die bekannte ruhige Kugel schieben. Die Menschen mit Passion an der Sache sind tatsächlich wesentlich seltener geworden bzw. zahlt die Wirtschaft derart gut, dass wir keine Chance haben an die guten heranzukommen. Unser einziger USP ist die Verbeamtung und die setzt falsche Anreize, leider.
  13. Ich glaube es wird mal wieder Zeit für ein Update aus der Berufsschule mit einem Blick hinter die Kulissen. In letzter Zeit erhalte ich auf verschiedenen Kanälen immer wieder dieselben Fragen und würde die gerne hier gesammelt beantworten, damit der Sinn/Unsinn der Berufsschule und verschiedene Entscheidungen deutlich werden. Frage 1: Gibt es einen Lehrplan? Es gibt einen Lehrplan, ja. Allerdings werden in diesem keine expliziten Themen genannt was dazu führt, dass sehr großer Interpretationsspielraum besteht. Es werden lediglich Stunden vorgegeben, von denen allerdings auch abgewichen werden kann (z. B bei Lehrermangel). Frage 2: Muss ich die Berufsschule überhaupt besuchen? Bildung ist Ländersache. Daher ist die Frage nicht einfach zu beantworten. Häufig wird eine bestimmte Anzahl an Schuljahren genannt, die besucht werden müssen, bevor der Berufsschulbesuch freiwillig ist. Ab einer gewissen Altersgrenze sind auch Berufsschulen (wieder BL-abhängig) nicht mehr verpflichtet den Schüler aufzunehmen (z. B. 27). Dennoch nehmen Berufsschulen i.d.R. die Person auf. Frage 3: Gibt es ein einheitliches Lehrwerk? Nein. Jede Schule kann für sich entscheiden welche Lehrwerke diese einsetzt. Aktuell beliebt sind dies Bücher von Westermann oder dem Europaverlag. Frage 4: Kann ich sitzen bleiben? Nein. Selbst wenn eine Person ausschließlich die Note 'ungenügend' erhält, wird diese zur Prüfung zugelassen. Die Schule und die IHK sind hier unabhängig voneinander was das Zeugnis angeht. Von der Berufsschule erhält man ein Abschlusszeugnis ODER (falls die Noten zu schlecht sind) ein Abgangszeugnis. Von der IHK erhält man lediglich bei bestehen ein Zeugnis. Das heißt es ist die Konstellation möglich, dass man die IHK Prüfung besteht, die Berufsschule allerdings nicht. Frage 5: Wie oft darf man in der Schule fehlen? Das kommt ganz stark auf die Schule und die Kammer an. Es gibt einen Prozentsatz ab dem eine IHK die Prüfung verweigern kann. Da ich in vielen Ausschüssen bin kann ich allerdings sagen, dass hier Einzelfallentscheidungen vorgenommen werden. Fehlt man in der Schule unentschuldigt kann der Betrieb hierfür eine Abmahnung und bei wiederholtem unentschuldigtem Fehlen auch eine Kündigung aussprechen. Frage 6: Muss ich in den Betrieb wenn Unterricht ausfällt. Hier gibt es wieder verschiedene Gesetze/Verordnungen und Werte. I.d.R. muss ein Schüler nicht in den Betrieb, wenn bzpw. die 5/6 Std. ausfällt. Fällt hingegen der gesamte Schultag aus, entscheidet häufig die Schule darüber ob der Betrieb besucht werden muss oder die Schüler einen Arbeitsauftrag erhalten. Die Frage ist allerdings am besten mit der örtlichen Schule zu besprechen. Frage 7: Die Berufsschule hat mir solche Freude bereitet ... Ich möchte auch Berufsschullehrer werden. Was muss ich dafür tun? Noch schwierigere Frage, da Bildung Ländersache ist und jedes Land seine eigene Suppe kocht. Was allerdings alle Bundesländer (noch immer) gemein haben sollten ist der Punkt, dass der Abschluss Fachinformatiker (IHK) nicht ausreicht um als Lehrkraft zu arbeiten. I.d.R. wird mindestens ein Meister (falls es im Beruf diesen gibt und das Land mitspielt) benötigt. Noch besser ist ein Masterabschluss einer Universität. Es gab kürzlich ein KMK Beschluss, dass zukünftig auch 1 Fach ausreichen soll anstatt zwei Fächer zu studieren um als Lehrkraft im höheren Dienst arbeiten zu können allerdings mahlen Mühlen in der Verwaltung sehr träge und aktuell wird man sehr viel schlechter bezahlt, wenn man keine 2 Fächer mitbringt. In meinem BL beispielsweise werden Personen mit Bachelorabschluss, sogar Quereinstiegsbachelor eingestellt allerdings zu weit schlechteren Konditionen (E10/A10 bzw. E11/A11 vs A13). Ein nachträglicher Aufstieg ist häufig möglich, allerdings zeitintensiv (in meinem BL nachträglicher Abschluss + 6 Jahre). Frage 8: Warum ist das Bild der BS häufig so negativ behaftet. Das hat verschiedenste Gründe. Zum einen muss man sich bewusst machen das in einer durchschnittlichen Fachinformatikerklassen unterschiedliche Leistungsniveaus aufeinandertreffen. Das reicht vom Hauptschüler mit Abschluss 4.0 bis zum Studienabbrecher mit Abitur 1.0. Daher kann kein Unterricht jede Person gleichermaßen abholen und fördern. Zudem sind Lehrkräfte oftmals mit Verwaltungsaufgaben überladen, die neben dem Unterricht abgearbeitet werden müssen und haben zu wenig Zeit für qualitativ guten Unterricht. Genau wegen diesen Rahmenfaktoren besteht ein Lehrkräftemangel (zu hohe Arbeitszeiten, keine Wertschätzung, Arbeiten gegen ein starren System welches ausbremst, chronische Unterbesetzung). Daneben gibt es (wie in jedem Beruf übrigens) auch Lehrkräfte, die eine sehr ruhige Kugel schieben, sich nicht weiterbilden und innerlich aufgegeben haben. Je nachdem welche man zugewiesen bekommt kann die Berufsschule entweder sinnvoll und erleuchtend sein oder ätzend. Zudem besitzt Informatik als Fach das Problem, dass das eigene Wissen eine sehr kurze Halbwertszeit besitzt und man unheimlich viel Zeit privat aufwenden muss um up-to-date zu bleiben, was allerdings nicht honoriert wird (weder monetär noch sonst irgendwie). Man muss sich hier vor Augen halten, dass die wenigsten Informatiklehrer nur einen Bereich der Informatik unterrichten, sondern häufig gestreut alles mögliche unterrichten müssen (von der Programmierung in Python bis zum Active Directory). Das sind derart viele Themen, dass es schlicht unmöglich ist, hier überall State-of-the-Art zu bleiben. Ist die Schulleitung bemüht und die Ressourcen vorhanden kann Personal so gesetzt werden, dass es eine Eingrenzung der Gebiete gibt, was zur besseren Unterrichtsqualität beiträgt. Allerdings sind wir hier wieder bei dem Problem Personalressource und die ist häufig der limitierende Faktor. Dann passieren häufig solche skurrilen Dinge wie ein Kollege, der mit der Klasse ISDN, Diskettenlaufwerke und co. im Detail durchgeht, da er keine Zeit findet (durch überlastende Verwaltungsaufgaben) sich in neue Themengebiete einzuarbeiten und das unterrichtet was er kennt. Insgesamt also ein schwieriges Arbeitsumfeld dessen Besserung nicht in Sicht ist. Daher wünsche ich mir immer etwas Nachsicht. In der freien Wirtschaft wäre es undenkbar das verlangt wird sich alles benötigte ausschl. privat in seiner Freizeit beizubringen und dort am besten noch AGs und co. anbietet. Sollte jemand weitere Fragen haben was das System Berufsschule betrifft kann er/sie mir gerne schreiben :).
  14. Ich finde man muss hier differenzieren. ChatGPT ist sehr gut wenn es darum geht, Übungsaufgaben inkl. Lösungen zu generieren (zumindest auf dem Level von Azubis). Er kann diese Aufgaben auch nach Schwierigkeitsgrad sortieren und selbst wenn eine Lösung nicht stimmen sollte merkt man es i.d.r sofort wenn man versucht die Lösung auszuführen. Wenn es allerdings darum geht, Sachverhalte zu erläutern wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Die KI hat bei meinen Tests (ChatGPT 4.0) schon soviel Mist erzählt, dass man Gefahr läuft falsche Fakten zu lernen. Sollte man sich hingegen in dem Bereich auskennen und es geht nur noch um Details finde ich es wiederum ganz ok, sofern man so tief in der Materie ist, dass man Falschinformationen direkt erkennt.
  15. Die Frage ist wo du später arbeiten möchtest. Es gibt Bereiche bei denen man ohne Studium nicht weit kommt (öffentlicher Dienst z. B.). Wer später mehr verdient (Studium vs Ausbildung) ist abhängig von so vielen Faktoren, dass dir niemand eine seriöse, verlässliche Antwort geben kann. Ich habe in meinem Netzwerk Personen mit einer Ausbildung, die über 10k/brutto verdienen und genauso sind dort auch Menschen mit einem Masterabschluss die für 3,5k/brutto arbeiten. Tendenziell besser bezahlt sind hingegen Personen mit Studium. Allerdings ändert sich die Tätigkeitsbeschreibung auch entsprechend. Wer einfach nur Codeaffe sein möchte, sollte vllt. nicht an der Universität einen Masterabschluss erwerben. Ich war bspw. nach dem Master mehr mit Prozessmanagement und co. beschäftigt als noch aktiv zu proggen. Ähnliches gilt für den Systemintegrator. Wer Lust auf 1lvl-Support hat, für den halte ich ein Studium sogar für hinderlich. Ich würde es vermutlich von verschiedenen Faktoren am Ende abhängig machen: 1. Spaß 2. Jobchancen 3. Aufstiegsmöglichkeiten 4. Bezahlung 5. Sonstige Benefits
  16. Wir ziehen ebenfalls Punkte für Formverstöße ab. Daher würde ich es einkürzen und Teile in den Anhang verlagern.
  17. Das ist im ÖD normal und vor einigen Jahren war die Regelgruppierung mit Ausbildung noch E5, da ist man mit E10 extrem gut dabei. Oberhalb von E12 sieht man in 99,99% der Fälle nur noch Personen mit Studium und ich kenne auch einige Stellen im ÖD, die hier nochmal zwischen Uni und FH unterscheiden. Das ist leider ein Relikt aus vergangener Zeit und ein großartiger Freund davon bin ich persönlich auch nicht. Ich denke jemand mit einigen Jahren an Berufserfahrung kann wesentlich wertvoller sein als ein frischer Hochschulabsolvent. Wenn dich das allerdings schon ärgert, dann solltest du generell dich nicht weiter mit dem ÖD-System beschäftigen, da dir dann irgendwann die beamten vor die Füße laufen, die bei exakt selber Tätigkeit um einiges mehr verdienen und gewaltige Vorteile genießen. Zwischen A10 und E10 ist der Unterschied schon heftig. Wir haben bei uns bspw. Kollegen mit E11 und andere wiederum A14. Die Tätigkeitsbeschreibung ist exakt dieselbe, auch was von beiden verlangt wird. Der Nettounterschied beträgt allerdings gerne mal 1500 Euro. Da kommst du dir dann endgültig vom System ver*** vor :).
  18. Ganz nüchtern betrachtet wird es nicht einfach werden, da eine Fernuni in Regelstudienzeit abzuschließen wohl eher nicht die Regel ist, da immer irgendwas dazwischen kommt (Krankheit, Jobverlust, Partnerin, Kind, Motivation, durch irgendeine Prüfung gerasselt usw.). Das heißt realistischer ist wohl eher mit 46-47 zu rechnen und dann stehst du mit 0 Jahren Berufserfahrung auf dem Markt. Auch ein Bachelor wird immer inflationärer vergeben und das alleine ist kein Türöffner mehr. Daher wird es wohl davon abhängen wie gut die Noten sind die man vorzuweisen hat, da es das einzige Dokument sein wird, was den neuen AG erstmal interessiert, wenn keine Berufserfahrung vorliegt. Irgendeinen Job im IT Sektor zu bekommen wird funktionieren, dafür braucht es auch keinen Bachelor. Eine richtig gut bezahlte Stelle zu ergattern ist dann schon etwas schwieriger und die Konkurrenz höher, die dann im Durchschnitt 20 Jahre jünger und damit für den AG aus verschiedensten Gründen wesentlich attraktiver ist. Da solche Threads hier allerdings regelmäßig eröffnet werden und der TE dann in der Versenkung verschwindet würde ich vorschlagen mal 1-2 Semester an der Hochschule zu studieren um herauszufinden ob es einem liegt und ob man die Schinderei jahrelang mitmachen möchte. Was viele übersehen ist die Tatsache, dass das Hochschulstudium weniger aus Spaß an der Freude belegt wird sondern als notwendiges Übel erachtet wird welches man benötigt um eben einen Job in dem Bereich zu bekommen oder befördert werden zu können. Gerade wenn man ein Ziel vor Augen hat welches ein Studium erfordern wird es irgendwann anstrengend als wenn man nur 'just for fun' nebenbei als Hobby studiert. Ich meine mich zu erinnern, dass die Abbruchsquote an der FU Hagen immer irgendwo zwischen 80-90%+ pendelt und das hat auch einen Grund. 1-2 Semester die Motivation aufrecht zu erhalten und richtig durchzuziehen können noch viele. Da ganze über viele Jahre durchzuhalten ist aber eine andere Hausnummer und die sollte man nicht unterschätzen. Ich wünsche dir aber viel Erfolg bei dem Einstieg in dieses spannende Feld
  19. Die Aussage ist für Informatik einfach falsch. Auswendig musste ich kaum etwas lernen außerhalb irgendwelcher Randklausuren (Projektmanagement z. B.) Kommt zwingend auf das Themengebiet an. Es kann sein, muss nicht (das gilt in beide Richtungen). Es gibt übrigens auch grottenschlechte Studenten, die auch nach 3 Jahren noch an der Hochschule rumkrebsen und keinen Plan von irgendwas haben... Meine Ausbildung (vor langer, langer Zeit) war sehr gut strukturiert in einem fabelhaften Unternehmen. Dennoch war es fachlich und vom Anspruch um Welten einfacher als mein Studium. Das erzählt du jetzt einem Foristen, der seit vielen Jahren im Prüfungsausschuss sitzt, hunderte IHK Prüfungen korrigiert und mündliche Prüfungen abgehalten hat? Aus dieser Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass man (neue Ordnung und neues Prüfungsformat!) die Prüfung bestehen kann, ohne Verständnis der Materie. Das liegt zum einen an den neuen Ausgleichsmöglichkeiten (z. B. die Note mangenhaft im Fachgespräch) und geht weiter bei Aufgaben, die das Niveau einer 8ten Klasse besitzen (siehe letzte und vorletzte AP1). Dort wurde bspw. nach dem Vorteil von USB-C gefragt inkl. einem Bild davon. Solche Fragen kann auch eine Person beantworten, die keine Ausbildung zum Fachinformatiker absolviert. Ähnliches gilt für Vor/Nachteile von Leasing, warum DSGVO wichtig sein könnte und wie man sich vor Viren schützt. Fremdschämlevel wird dann spätestens dann erreicht, wenn die Antwort der Aufgabe im Fragetext der Folgeaufgabe steht (letzte oder vorletzte AP2 z. B.). Ich rede auch nicht die Ausbildung an sich schlecht (siehe Beitrag oben), sondern wollte lediglich klar herausstellen, dass hier Unterschiedliche Bereiche bedient werden und es nicht vergleichbar ist. Was allerdings durchaus vergleichbar ist, ist der Aufwand der betrieben werden muss um erfolgreich den Zettel am Ende in der Hand zu halten und der ist bei einem Bachelor bei weitem höher als in einer Ausbildung, auch wenn das dein Ego jetzt ankratzt. Ich nehme es dir nicht mal übel solche Aussagen zu tätigen aber es zeigt einen hohen Grad an Naivität und Unwissen und ich selbst war in meiner Berufsausbildung derselben Meinung. Wir hatten auch Praktikanten von der Universität, die damit überfordert waren einen User in der AD anzulegen oder einen DHCP einzurichten, da das Studium einen ganz anderen Schwerpunkt legt. Allerdings kannst du hier eigentlich nur mitreden, wenn du an der Uni ein paar Semester studierst und dann wird sich deine Meinung auch schlagartig ändern. Du kannst ja gerne einmal dich als Akademiestudent an der Fernuniversität Hagen im ersten Matheschein einschreiben und Spaß haben. Vermutlich dauert es nur ein paar Wochen, bis du merken wirst wie hoch die Latte dort angesetzt wird im Vergleich zu einer AP1 oder Berufsschulklausur :).
  20. Der DQR wird selbst in Deutschland nicht ernst genommen, da er auf verschiedenen Ebenen komplett lächerlich ist. Ich musste bei dem Satz kurz lachen da er immer wieder von Personen kommt die eben keine akademische Laufbahn (erfolgreich) beendet haben. Als jemand mit Berufsausbildung und Bachelor/Masterabschluss (Univ) kann ich dir sagen, dass zwischen beiden Welten liegen. Das kann dir schätzungsweise gut 30-50% meiner Azubis pro Klasse bestätigen, die direkt im ersten Semester am Grundlagenschein Mathematik gescheitert sind. Die Berufsausbildung schafft man ohne jegliches Verständnis, Fertigkeiten und Fähigkeiten noch mit einer halbwegs passablen Note, sofern man kurz vorher sich ein paar Altprüfungen angesehen und die entsprechenden Themen oberflächlich gelernt hat. Dasselbe Spiel läuft definitiv nicht an einer Uni (FH mag sich hier evtl. unterscheiden). Nach den letzten IHK AP1 und AP2 Prüfungen gehe ich sogar soweit zu behaupten, dass man jeden von der Straße an einem Wochenendcrashkurs soweit bekommt zu bestehen, da das Niveau (z. B. letzten zwei AP1) derart niedrig war, dass man sich schon fremdschämen muss. Beides läuft formal 3 Jahre (Bachelor vs 3J-Berufsausbildung) aber unterschiedlicher könnten diese nicht sein, sowohl von der Tiefe, Ausrichtung und Schwierigkeitsgrad. Du kannst bspw. die Ausbildung problemlos auf 2 Jahre verkürzen und trotzdem ohne riesigen Aufwand gut bestehen. Jetzt kannst du mal versuchen jemanden zu finden, der seinen Bachelor auf 2 Jahre verkürzt hat. Ich habe in meinen Klassen teilweise Personen die keinen Dreisatz können, Englischkenntnisse nicht existent sind und die unselbstständiger agieren als so manches Kleinkind und trotzdem schaffen auch diese Personen die Ausbildung. Das wirst du definitiv niemals an einer Universität vorfinden, da dort einer der 3 Punkte ausreicht damit es einen irgendwann zerlegt.Auch wenn ich gerne über die FH lästere bin ich auch überzeugt davon, dass auch die Personen rauskegeln die oben genannte Dinge nicht mitbringen. Außerdem wäre es schlicht gelogen wenn du in deinen Lebenslauf schreibst, dass du einen Bachelor hast. Das ist nunmal ein akademischer Grad (abgesehen vom Bachelor prof.) und Unternehmen gehen dann auch davon aus, dass du eine akademische Ausbildung hinter dir hast. Auch wenn es Überschneidungen inhaltlich gibt, kann man definitiv nicht das eine durch das andere substituieren. Abschließend möchte ich damit nicht sagen, dass der FI 'schlechter' ist, sondern leichter (viel leichter) und einen anderen Schwerpunkt besitzt. Dafür kenne ich auch genügend FIs die super mit einer AD und co. umgehen können und ich kenne auch genügend frische Uniabsolventen die nichtmal in der Lage sind mir den Unterschied zwischen einer MAC und IP zu erläutern oder ein VPN einzurichten.
  21. Das ist generell ein 'Problem', sofern man den Vergleich ziehen möchte. In meiner Region existieren Firmen, deren Betriebsrente vor 30 Jahren über dem dreifachen von dem liegen, was heute noch bezahlt wird. Abfinden und co. sind auch bei weitem nicht mehr so großzügig wie es damals noch der Fall war, wenn ich mir mein näheres Umfeld so anschaue. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass die jüngeren und tendenziell gesünderen wesentlich häufiger fehlen als das bei der alten Generation früher der Fall war und teilw. heute noch der Fall ist (sofern diese nicht irgendwelche Gebrechen haben). Je nach Betrachtungsweise kann ich beide Seiten nachvollziehen. Erlebe ich tatsächlich auch immer häufiger. Erst wird gefragt, wann/ob man verbeamtet wird und danach ist die zweite Frage, wann die Verbeamtung auf Lebenszeit ausgesprochen wird. Bei letzterem schrecke ich immer zusammen, da es eigentlich vollkommen irrelevant sein sollte außer man plant schon einen üppigen Krankenstand und co. Gerne kommt auch von dem (Quer)Einsteiger die Frage, wann in die Führungsetage gewechselt werden kann, obwohl noch nichtmal die Crashkursausbildung (2 Jahre) absolviert worden ist und mit 0 Jahren an BE. Manchmal muss ich dann schmunzeln und manchmal bin ich auch einfach genervt sobald man merkt, dass nur noch ein minimaler Bruchteil an Bewerber überhaupt Lust auf den Job hat. Passion muss man nicht in jedem Beruf haben und es gibt genügend, bei denen das nicht vonnöten ist. Kreative Berufe oder soziale Berufe sind allerdings Bereiche, bei denen 0 Motivation/Passion fatale Auswirkungen auf einen selbst und sein Klientel hat. Daher sehe ich das hier kritisch.
  22. Einigen Punkten (Pünktlichkeit, Körperpflege) stimme ich zu und lehne Bewerber direkt ab wenn es hier bereits zu Problemen kommt. Allerdings empfinde ich fragen nach der Höhe der Vergütung, Urlaubszeit, Weiterbildungsmöglochkeiten, Ausstattung berechtigt und auch wichtiger als alles andere. Im Endeffekt geht man i.d.R nicht aus Langeweile arbeiten sondern um seinen Unterhalt zu verdienen. Daher sind solche Fragen nicht nur legitim sondern würde ich ebenfalls stellen wenn ich ein Bewerber wäre. Was allerdings negativ rüberkommt sind Personen die ausschließlich danach fragen und sich 0 für das Unternehmen oder (in meinem Fall) Schule, Konzept usw. Interessieren. Wenn also ein Bewerber mich nur frage wann er verbeamtet wird und wann er spätestens Feierabend hat schreckt das ab, klar. Ein NoGo für mich sind geschönte Lebensläufe oder Ausreden. Unehrlichkeit ist etwas mit dem ich nicht klarkommenden möchte auf Kollegenseite und solche werden auch aussortiert.
  23. War in meinem Studium ähnlich wobei Mac nur aufgrund des hohen Preises gemieden wurde von vielen. Die damaligen (gebrauchten) thinkpads gab es halt für 100 Euro aus der Grabbelkiste. Aber jeder Student mit Format kauft sich ein MacBook Pro in schwarz damit auch alle sehen können wer hier die wohlhabenden Eltern hat …
  24. Azubis sind allerdings auch sehr geschickt darin, BS und Betrieb gegeneinander auszuspielen. Außerdem sind nicht wenige Exemplare dabei, die gerne im Unterricht die Füße hochlegen, wenn diese eigentlich eine Aufgabe bearbeiten sollen. Einige kommen auch mit der Erwartungshaltung in die Schule, der Lehrer müsse alles in mundgerechte Stücke servieren. Das ist aber - nach aktuellem Forschungsstand - äußerst kontraproduktiv. Gerade das selbstständige Erarbeiten von Inhalten wird nach der Ausbildung benötigt und in der Schule (i.d.R.) auch eingefordert. Diese Phasen trennen auch dann das Spreu vom Weizen. Die eine Hälfte sitzt gewissenhaft da und arbeitet an den Aufgaben und die andere Hälfte versucht sich bei jeder Gelegenheit rauszuziehen. Im Betrieb heißt es dann gerne, die BS macht nicht genug und die Lehrer seien alle ahnungslose Trottel. In der Berufsschule jammern die Schüler dann, dass der Betrieb sie nicht ausbildet, sondern nur als günstige Arbeitskraft ausbeutet und beim Kunden voll abrechnen lassen. Aus vielen, vielen Jahren Erfahrung kann ich nur mitgeben: Nicht alles glauben was die Azubis so erzählen, wie es auf der anderen Seite ausschaut. Vor allem wenn diese eine schlechte Note mitbringen. Dann ist gefühlt immer der Lehrer, die Mitschüler, der Hund oder die Mondphase schuld. Edit: Und nicht vergessen: Selbst die inkompetent wirkenden BS-Kollegen haben alle einen Master, die meisten Berufserfahrung und noch mehr. Jeder von denen kann soviel Programmierung, dass es für eine Ausbildung locker reicht. Daher wäre ich auch vorsichtig damit jemanden zu glauben, dass die Lehrer ahnungslose Deppen sind. Gerade die Grundlagen ändern sich seit 40 Jahren kaum und das können die Kollegen (sofern es keine angelernten IT-Kräfte sind). Ob sie die Motivation mitbringen es auch an den Mann/Frau bringen zu wollen ist wieder ein anderes Thema.
  25. Aktuell wäre das so, daher würde es nur funktionieren wenn alle Bundesländer die Verbeamtung zeitgleich einstellen und entsprechend das Bruttogehalt soweit erhöhen, dass der Beruf wieder attraktiver wird. Manche behaupten dann, dass sei nur Geschwätz, da selbst das kleinste Licht an der Berufsschule nach ein paar Jahren über 4000 netto verdient, allerdings muss man die immens lange Ausbildungszeit und Qualifikation betrachten. Im selben Zeitraum hätte die Person in der Wirtschaft auch die 4k knacken können und das ohne sich mit einem Klientel rumärgern zu müssen, bei denen selbst die Eltern schon lange aufgegeben haben. Genau das ist dann die Illusion mit denen Quereinsteiger an die Schule wollen. Allerdings besteht eine BS nicht nur aus Fachinformatiker (die wirklich extrem pflegeleicht, ruhig und nett sind). In so einer großen Berufsschule existieren auch Bildungsgänge für Menschen, die die Realschule nicht geschafft haben, total verhaltensauffällig sind, die Migrationsquote bei 90% liegt und die Vorstrafen sammeln als wären das irgendwelche Trophies bei der PS5. Die wenigstens Lehrer (nur ein kleiner Bruchteil) besitzt den Luxus, nur in den Luxusklassen eingesetzt zu werden. Irgendwann brennt man dann mit der Zeit immer weiter aus, wird verzweifelter und die Motivation ist vollends flöten. Ich kenne einige IT-Kollegen, die mit 30 in die BS gestartet sind, hochmotiviert, fachlich sehr kompetent und willig und dann mit 45 einen derart heftigen Burnout hatten, dass diese jetzt nur noch die Zeit absitzen, kein Material mehr vorbereiten und chillen. Aber man kann das diesen Menschen noch nicht einmal verübeln. Auch wenn man das oft nicht glauben mag, sind gerade die Personen häufig unglücklich und kaputt. Irgendwann, mit einer entsprechend hohen Erfahrungsstufe oder Eingruppierung im Beamtensystem ist das Nettogehalt dann plötzlich weit über dem Durchschnitt und durch die nicht zu zahlenden Steuern macht es noch weniger Sinn für die Personen die Wirtschaft zu wechseln. Sie würden den Pensionsanspruch verlieren, die Nachversicherung in der GRV ist ein Witz, evtl. kommen sie nicht mehr aus der privaten KV raus und wer will schon einen ausgebrannten Lehrer mit mitte 40-50 einstellen. Zumindest hat man das Glück, nicht nur ein IT-Lehrer zu haben und normalerweise findet sich wenigstens 1-2, die noch Lust auf ihren Job haben, nicht ausgebrannt sind, sich weiterbilden und sich entsprechend reinknien. Auch problematisch ist die extreme Heterogenität in der Schule. Lehrer sind dafür nicht ausgebildet worden, wenn in einer Klasse plötzlich 2 behinderte mit I-Kraft sitzen, noch 3-4 verhaltensauffällige usw. In jeder meiner Klassen habe ich teilweise ehemalige Hauptschüler neben Studienabbrechern sitzen. Der Kenntnisstand ist derart unterschiedlich, dass man die Personen noch nichtmal mit viel Fleiß auf ein Level bekommt. Einer von beiden fällt immer hinten runter. Früher (20 Jahre+) war die FI Ausbildung wesentlich homogener. Da gab es auch mal den 30 jährigen oder mal den Studienabbrecher aber bei weitem nicht in dem Ausmaß. Auch ist sehr auffällig, dass die Mathekenntnisse immer weiter abnehmen. Dreisatz, Bruchrechnen und Formeln umstellen können im ersten Lehrjahr noch nichtmal mehr 50% der Klasse. Es wird aber vorausgesetzt und die BS besitzt nicht die Zeit um alle Themen ab der 5ten Klasse lang und breit nachzuholen. Insgesamt leider eine unzufriedenstellende Situation.

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