High,
ich möchte keine religiösen Streitereien heraufbeschwören, aber es gibt Entwicklungen im Bereich der Programmierethik, die den alten Codern von damals wirklich das Grauen vor Augen führen.
Ich beginne mit einer Grundsatzthese: Wer niemals ein grösseres System in Assembler entwickelt hat, weiss im Grunde genommen nie vollständig, wovon er spricht und was er tut.
Ein Beispiel für ein solches System ist etwa eine Grafikbibliothek in den Zeiten, in denen es noch notwendig war, sich mit Bänken um Speicher der Grafikkarte und deren Umschaltung zu beschäftigen.
Wenn auch viele dieser Gegenstandsbereiche im Zeitalter moderner GUIs nicht mehr notwendig sind, so heisst das nicht, dass es sie nicht mehr gibt. Sie werden dem gewöhnlichen Programmierer lediglich abgenommen durch eine tiefergelagerte Schicht.
Das Zeitalter der hi level Programmiersprachen mit klicki-bunti-IDE hat es möglich gemacht, dass sich Leute als "Programmierer" verstehen, die eigentlich gar nicht begreifen, was sie da tun und wie der Rechner ihren Code verarbeitet.
Es gibt Leute, die starten ihren "GUI Builder", klicken ein bisschen hin und her, lassen sich entsprechend aufgeblähten Code generieren, und geilen sich dann noch an den langen Compilerläufen auf, nach dem Motto "Das dauert aber lange, bor bin ich gut".
Dieses Kasperletheater wird nicht zuletzt durch Ego-Steigerungs-IDEs wie die von Buoahrland unterstützt, die selbst bei einem simplen Hello-World-Programm die Zahl der tausenden von compilierten Codezeilen in die Höhe schnellen lassen.
Tatsache ist, dass die Programmierer von heute keinen Sinn mehr für die Knappheit von Ressourcen besitzen. Da wird allokiert ohne Ende und ohne Konzept, und wenn der Speicher nicht reicht, heisst es in massloser Arroganz: "Mein Programm ist so gut, das braucht schon seine Ressourcen.".
Zusammenfassend kann ich nur meine eigene Meinung aussprechen: Ein ausgewachsener Hardcore-Programmierer ohne langjährige ASM-Erfahrung existiert in dieser Welt nicht.