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Sollte ich meine Verkürzung absagen, oder nicht?
CodeScout antwortete auf pl0x's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Stimme dir grundsätzlich zu – man lernt nach der Ausbildung in der Praxis extrem viel dazu. Aber das heißt nicht, dass man am Ende der Ausbildung „eigentlich nichts kann“ oder dass das alles nur eine Vorbereitung aufs echte Lernen ist. Die Abschlussprüfung ist kein Selbstläufer, und sie hat einen ganz klaren Zweck: zu überprüfen, ob jemand die notwendigen fachlichen und methodischen Kompetenzen hat, um als Fachinformatiker arbeiten zu können. Und genau deshalb gibt es auch das Abschlussprojekt und das Fachgespräch – beides prüft, ob du dein Projekt wirklich verstehst, eigenständig planen und umsetzen kannst, und ob du grundlegende Konzepte wie Softwarearchitektur, Testing oder Sicherheit anwenden kannst. Dazu gehört auch die schriftliche Ausarbeitung – also die Projektdokumentation. Und anders als oft behauptet, wird die nicht einfach überflogen. Doch, die Arbeiten werden gelesen. Und zwar nicht nur einmal, sondern oft sogar mehrmals – von unterschiedlichen Personen. Gerade bei der Projektarbeit ist der Inhalt entscheidend – nicht nur der Titel. Natürlich fällt ein knackiger Titel auf, aber das ersetzt keine Substanz. Die Doku wird auf Struktur, technische Tiefe, Nachvollziehbarkeit und Vollständigkeit geprüft. Wenn da Lücken sind oder etwas nur oberflächlich beschrieben wurde, kommt das spätestens im Fachgespräch auf den Tisch. Deshalb: Die Ausbildung ist kein Selbstzweck. Wer sie besteht, hat bewiesen, dass er oder sie etwas kann – und darauf lässt sich aufbauen. Lernen danach? Unverzichtbar. Aber das Fundament muss stimmen – und genau dafür ist die Prüfung da. Jetzt noch zum eigentlichen Beitrag: Was die Verkürzung betrifft: Das sollte nicht leichtfertig entschieden werden. Ja, sie ist möglich – wenn du und dein Betrieb (ggf. auch in Absprache mit der IHK) der Meinung seid, dass du bereits berufliche Handlungsfähigkeit nachweisen kannst. Was heißt das konkret? Du solltest schulisch gut bis sehr gut dastehen (meist wird ein Notenschnitt von 2,5 oder besser empfohlen). Dein Ausbilder bzw. Betrieb muss schriftlich bestätigen, dass du die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten bereits erworben hast. Die Verkürzung ist freiwillig. Wenn du dir selbst unsicher bist, musst du nicht verkürzen – auch wenn es formal möglich wäre. Das Ziel der Ausbildung ist nicht, dass du alles weißt – aber dass du in der Lage bist, selbstständig zu arbeiten, Probleme zu analysieren, Lösungen umzusetzen und dabei professionell zu dokumentieren und zu kommunizieren. Genau das wird in der Abschlussprüfung – insbesondere im Projekt und im Fachgespräch – geprüft. Wenn du den Eindruck hast, du hast zwar vieles gesehen, aber dir fehlt die Sicherheit, das auch wirklich alleine umsetzen zu können, ist das ein vollkommen legitimer Grund, nicht zu verkürzen. Du verlierst dadurch nichts – im Gegenteil: Du gibst dir selbst den Raum, mit mehr Selbstbewusstsein in die Prüfung und ins Berufsleben zu gehen. Was ich mir an deiner Stelle auch überlegen würde: Wie geht’s nach der Ausbildung weiter? Willst du im Betrieb bleiben oder dich neu orientieren? Wenn du nicht verkürzt, hast du dieses halbe Jahr nicht nur für die Prüfungsvorbereitung – sondern auch als Puffer, um dich ggf. in Ruhe auf die Jobsuche vorzubereiten, Bewerbungen zu schreiben oder gezielt nochmal Schwerpunkte zu vertiefen. Wenn du eh übernommen wirst und den Betrieb bereits gut kennst, dann hat Verkürzen den Vorteil möglichst schnell nahtlos als Fachkraft loslegen zu können – mit vollem Gehalt. -
Ich verstehe deinen Punkt, allerdings solltest du auch bedenken, dass wenn du jetzt nochmal ganz bei null anfängst, es entsprechend länger dauert, bis du wieder genügend Erfahrung sammelst, um in den Gehaltsbereich von 70.000–90.000 Euro zu kommen. Gerade in der IT-Branche zählt oft weniger der formale Abschluss, sondern vielmehr die konkrete Leistung und das nachweisbare Know-how. Ich kenne einige Leute, die ursprünglich eine Ausbildung oder Qualifikation in einem ganz anderen Bereich absolviert haben und dennoch erfolgreich in höhere Positionen der IT-Branche aufgestiegen sind. Das haben sie vor allem dadurch geschafft, dass sie gezielt Wissen aufgebaut, Praxiserfahrung gesammelt und sich Schritt für Schritt spezialisiert haben. Wenn du motiviert bist und konsequent daran arbeitest, kannst du auch ohne einen spezifischen Berufsabschluss deine Ziele erreichen und langfristig sehr gute Perspektiven in der Branche haben.
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Ich habe die Liste selbst erstellt, also brauche ich dafür kein ChatGPT. Mit über 20 Jahren Berufserfahrung und 10 Jahren Erfahrung in der Ausbildung von Fachinformatiker kann ich das ganz gut alleine. Mir ging es darum, Beispiele zu nennen, wo man im Betrieb mehr mitbekommt als in der Umschulung. Es geht nicht darum, dass man alles schon können muss, sondern darum, dass es Themen gibt, die sich in einer echten Umgebung anders darstellen als in einer theoretischen oder simulierten. Ob man Scrum oder CI/CD üben kann, hängt nicht nur von der Technik ab, sondern von der Dynamik im Team und den realen Bedingungen. Klar kann ich das theoretisch lernen und auch erste Erfahrungen sammeln, aber die echten Herausforderungen – wie unterschiedliche Arbeitsweisen, Zeitdruck oder unerwartete Abhängigkeiten – erlebt man erst in einem produktiven Umfeld. Auch das Thema Infrastruktur und Betrieb ist so eine Sache. Natürlich ist nicht jeder Entwickler für Netzwerkausfälle oder VPN-Probleme verantwortlich, aber es hilft zu wissen, dass solche Probleme entstehen können. Es geht nicht darum, dass ich sie lösen muss, sondern darum, dass ich als Entwickler verstehe, wie meine Software sich in solchen Situationen verhält. Wenn ich weiß, dass Netzwerkausfälle oder Latenzen auftreten können, kann ich meine Software so bauen, dass sie damit umgehen kann, anstatt dass sie einfach abstürzt oder blockiert. Ich muss die Netzwerkthematiken vielleicht nicht bis ins Detail kennen, aber ich merke im Betrieb, dass Software plötzlich Probleme macht, die sie in meiner sterilen Laptop-Umgebung nicht hatte. Genau das zu erkennen und daraus zu lernen, bringt mir echte Fortschritte. In der Theorie funktioniert alles perfekt – in der Praxis zeigen sich erst die echten Herausforderungen. Mir geht es nicht darum, dass Umschüler oder Azubis all das schon perfekt beherrschen müssen. Aber wer in der Ausbildung oder Umschulung mit solchen Themen in Berührung kommt, hat im Berufsleben einfach Vorteile. Selbst wenn es nur eins der genannten Themen ist, das jemand im Betrieb erlebt hat, kann das bereits helfen, in der Praxis schneller Probleme zu verstehen und besser darauf zu reagieren. Das heißt auch nicht, dass die Umschulung per se schlecht ist oder dass ich die Kandidaten nicht brauchen kann. Aber eine sterile Schulumgebung kann einem nicht alles beibringen. Es gibt einfach Dinge, die man erst im Berufsalltag wirklich lernt, weil sie nur dort in vollem Umfang auftreten. Ein Umschüler wird diese Erfahrung erst als Junior-Entwickler sammeln, wenn er oder sie sich auf dem Arbeitsmarkt bewirbt.
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Das ist aber schon ziemlich schwarz-weiß gedacht. Niemand sagt, dass ein Azubi ab Tag 1 am produktiven System arbeiten soll. Natürlich startet die Ausbildung mit Demosystemen, Grundlagen und einer geschützten Lernumgebung – alles andere wäre verantwortungslos. Aber genauso wenig bedeutet das, dass ein Azubi drei Jahre lang nur in einer isolierten Testwelt arbeitet. Die Ausbildung ist ein Prozess, und der Übergang zur produktiven Arbeit hängt vom individuellen Fortschritt ab. Sobald jemand bereit ist, sollte er auch an echten Aufgaben mitwirken dürfen – natürlich mit Sicherheitsnetz und Gurt. Und ja, natürlich kann man Programmieren lernen, ohne auf produktiven Systemen zu arbeiten. Aber Softwareentwicklung ist mehr als nur Code schreiben. Wer später eigenständig Projekte umsetzen soll, muss auch lernen, Anforderungen zu verstehen, Lösungen zu planen und mit realen Rahmenbedingungen umzugehen. Genau darauf sollte eine Ausbildung vorbereiten – nicht nur technisch, sondern auch im Business- und Projektumfeld.
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Ja, das glaube ich nicht nur, das weiß ich. Aber genau deshalb habe ich immer darauf geachtet, dass meine Azubis auch produktive Aufgaben bekommen, die sie mit ihrem Wissen umsetzen können. Natürlich ist das mehr Arbeit, als ihnen einfach nur ein Demosystem hinzustellen und zu sagen: „Sieh zu.“ Aber es bringt mir auch mehr – und vor allem dem Azubi. Er ist motivierter, weil er sieht, dass seine Arbeit einen echten Nutzen hat. Und er lernt nicht nur das Programmieren, sondern auch, was wirklich wichtig ist: wie man Anforderungen versteht, Lösungen umsetzt und mit den Herausforderungen einer produktiven Umgebung umgeht. Eine gute Ausbildung bedeutet für mich, Azubis nicht in einer abgeschotteten Blase arbeiten zu lassen, sondern sie mit Sicherheitsnetz und Gurt an die Realität heranzuführen. So entsteht echter Lerneffekt – und am Ende profitieren alle davon.
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Ich habe mal ein bisschen Brainstorming betrieben. Das was mir auf die Stelle eingefallen ist: Ein einzelner Laptop kann nicht simulieren, wie eine Anwendung mit Tausenden gleichzeitigen Nutzern umgeht. Eine Unternehmens-IT besteht oft aus vielen miteinander verbundenen Systemen mit strikten Sicherheitsrichtlinien. Ein einzelnes Gerät kann kein vollständiges Netzwerk mit Firewalls, VPNs, Active Directory und internen API-Gateways abbilden. Moderne Softwarearchitekturen bestehen oft aus vielen unabhängigen Services, die miteinander kommunizieren. Ein Laptop kann lokale Container (z. B. Docker) ausführen, aber eine echte Produktionsumgebung mit mehreren Servern und Load-Balancern lässt sich so nicht realistisch testen. In einer Unternehmensumgebung gibt es oft strenge Rollen- und Rechtekonzepte, die sich nicht einfach auf einem Einzelgerät nachbilden lassen. Zugriffskontrollen (RBAC, OAuth, SAML) und Sicherheitsmechanismen wie Intrusion Detection oder Zero-Trust-Architekturen erfordern eine vollständige Testinfrastruktur. Softwareentwicklung findet selten alleine statt. In Unternehmen arbeiten viele Entwickler parallel an einem System, was Versionskonflikte, Merge-Probleme und unterschiedliche Umgebungen verursacht. Ein Laptop kann diese Dynamik nicht simulieren. In einer echten Umgebung können Server ausfallen, Netzwerkausfälle auftreten oder Lastspitzen entstehen. Ein einzelnes Gerät kann solche Fehlerfälle nicht abbilden. In agilen Teams werden oft CI/CD-Pipelines, Ticketing-Systeme und Kollaborationstools genutzt. Ein Laptop kann zwar eine lokale Entwicklungsumgebung bereitstellen, aber agile Workflows mit Sprint-Planung, Code-Reviews, DevOps-Prozessen und automatisierten Deployments benötigen eine vernetzte Infrastruktur. Eine Anwendung läuft in der Produktion meist nicht auf einem einzelnen System, sondern in einer komplexen Umgebung mit Datenbanken, Caching-Systemen (Redis, Memcached), Message Queues (Kafka, RabbitMQ) und Monitoring-Tools (Prometheus, Grafana). Ein Laptop kann das nur begrenzt nachbilden. ....
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Zum einen ist man nicht in einer Blase von anderen „neuen Entwicklern“ gefangen, die alle auf demselben Level sind. Stattdessen hat man erfahrene Kollegen um sich herum, an denen man sich orientieren kann – sei es durch ihren Code, ihre Herangehensweise an Probleme oder einfach durch die Art, wie sie im Team arbeiten. Zum anderen bekommt man konkrete, realistische Aufgaben, die einen echten Bezug zur Praxis haben. Es geht nicht nur um Übungsaufgaben oder theoretische Konzepte, sondern um kleine Aufgaben mit echten Anforderungen. Selbst als Azubi kann man oft schon kleine, aber sinnvolle Beiträge leisten, was viel motivierender ist, als nur isoliert Theorie zu pauken.
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Ich verstehe deinen Gedanken, sehe das aber etwas anders. Wenn ich von „Voraussetzungen“ spreche, meine ich keine stereotypen Vorstellungen oder klassische Nerd-Klischees. Die logischen und analytischen Fähigkeiten, um die es beim Programmieren geht, haben damit gar nichts zu tun und sind völlig unabhängig davon. Natürlich kann grundsätzlich jeder Mensch diese Fähigkeiten lernen, wenn er es möchte. Aber es sollte schon eine gewisse Freude an genau dieser Denkweise vorhanden sein – und zumindest eine grundlegende Basis, auf der man aufbauen kann. Andernfalls könnte es langfristig ziemlich frustrierend werden.
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Genau darin liegt für mich das Problem: Mir wurde vorher gar nicht gesagt, dass Programmieren nicht nur Theorie oder Syntax bedeutet, sondern vor allem regelmäßiges praktisches Üben und Training erfordert. Natürlich kann ich das auch zu Hause üben – aber dafür müsste ich erst einmal wissen, was genau und wie ich überhaupt trainieren soll. Ein Bildungsträger kann zwar Grundlagen vermitteln (wie in deinem Marathon-Beispiel die richtige Haltung oder Atemtechnik), aber das eigentliche Training – also das Lösen realer Probleme, strukturiertes Denken und das systematische Herangehen an komplexe Aufgaben – braucht deutlich mehr Zeit und sollte regelmäßig stattfinden. Dafür reicht in der Regel weder die Dauer der Umschulung noch die kurze Praktikumsphase aus. Ich habe den Eindruck, dass viele während der Umschulung gar nicht bemerken, was ihnen konkret fehlt. Stattdessen werden Übungsaufgaben auswendig gelernt – und wenn dann eine neue Aufgabe kommt, ist die Überraschung groß, warum man nicht eigenständig auf die Lösung kommt. Das liegt daran, dass eben nicht klar kommuniziert wurde, dass es beim Programmieren nicht darum geht, Lösungen auswendig zu kennen, sondern sie selbstständig finden zu können. Genau hier müsste das System klarer und realistischer vermitteln, worauf es wirklich ankommt.
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Das sehe ich anders. Natürlich kann man die Syntax, Befehle und die Theorie hinter dem Programmieren lernen. Aber was einem kein Buch der Welt alleine beibringen kann, ist logisches und analytisches Denken – denn das erfordert praktisches Training. Programmieren ist ähnlich wie ein Marathon: Nur weil ich laufen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich direkt einen Marathon laufen könnte. Dafür braucht es regelmäßiges, gezieltes Training. Genau so ist es mit Programmieren: Wer das nicht kontinuierlich praktisch trainiert, wird Schwierigkeiten haben, komplexe Probleme eigenständig zu lösen.
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In einer regulären Ausbildung gibt es meist Eignungstests oder praktische Aufgaben, um schon vor Beginn herauszufinden, ob jemand grundlegende Fähigkeiten oder die passende Denkweise fürs Programmieren besitzt. Wenn diese Grundlage fehlt, lässt sich das später kaum eigenständig aufbauen – dafür braucht man eben auch eine solide Basis. Dass solche Prüfungen der Eignung in Umschulungen oft gar nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden, ist aus meiner Sicht bereits ein systemisches Problem. Ohne diese Vorprüfung landen Leute in Umschulungen, die möglicherweise gar nicht die Voraussetzungen fürs Programmieren mitbringen – und das ist weder für sie noch für die Betriebe hilfreich.
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Das Problem scheint eher im System zu liegen. Wenn eine Umschulung dazu gedacht ist, Menschen in einen neuen Beruf zu bringen, aber der Praxisanteil viel zu gering ist und keine ausreichende Prüfung der Eignung erfolgt, dann kann das nicht gut funktionieren. Es wird vermittelt, dass der Einstieg in die IT mit einer Umschulung einfach sei, weil Fachkräfte gesucht werden und die Berufsaussichten gut sind. Doch in der Realität zeigt sich, dass viele Umschüler nicht genug vorbereitet werden – und das liegt nicht unbedingt an ihnen, sondern an der Art, wie diese Umschulungen aufgebaut sind. Dass Programmieren eine Fähigkeit ist, die man vor allem durch praktische Anwendung lernt, wird dabei oft übersehen. Wer nur Theorie hinter dem Schreibtisch paukt, entwickelt nicht automatisch die Denkweise, die es fürs Programmieren braucht. Genau das kommt in vielen Umschulungen zu kurz. Das Praktikum soll diese Lücke zwar füllen, aber in den wenigen Monaten ist das kaum realistisch. Es gibt "Umschulungen", bei denen vorab eine Form von Eignungstest gemacht wird, und dort sieht es dann auch deutlich besser aus. Das zeigt doch, dass es nicht daran liegt, dass Umschüler generell nicht geeignet wären – sondern dass das System einfach nicht gut genug darauf achtet, ob die Grundlagen stimmen. Dass viele Unternehmen lieber Azubis nehmen oder gar keine Umschüler wollen, kommt nicht von ungefähr. Wenn Firmen die Erfahrung machen, dass viele Umschüler nicht gut genug vorbereitet sind, dann ist das nicht die Schuld der Teilnehmer, sondern ein klares Zeichen dafür, dass die Umschulung an den falschen Stellen spart oder schlecht konzipiert ist. Hier müsste dringend nachgebessert werden.
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Der Ausbildungsrahmenplan legt fest, welche Inhalte vermittelt werden sollen, und das lässt sich theoretisch gut abprüfen. Aber Programmieren lernt man nicht, indem man nur Theorie hinter dem Schreibtisch paukt. Es ist eine Fähigkeit, die durch regelmäßiges Anwenden, Experimentieren und das Lösen echter Probleme entwickelt werden muss. Genau das kommt in vielen Umschulungen zu kurz. Oft fehlt es an praxisnaher Vermittlung. Zwar soll das Praktikum diese Lücke füllen, aber die Zeit reicht in den meisten Fällen nicht aus, um das Programmieren wirklich zu verinnerlichen. Wer in einer regulären Ausbildung über Jahre hinweg stetig an Projekten arbeitet, hat viel mehr Gelegenheit, die nötige Denkweise zu entwickeln und sich mit realen Herausforderungen auseinanderzusetzen. Ein weiteres Problem ist, dass diese Denkweise zumindest in der Grundlage vorhanden sein sollte, bevor jemand eine Umschulung beginnt. Ich bin mir nicht sicher, ob das bei Umschülern wirklich so geprüft wird wie bei regulären Azubis. In einer klassischen Ausbildung gibt es oft eine genauere Auswahl, während in der Umschulung manchmal eher der Fokus darauf liegt, Menschen schnell in eine neue berufliche Richtung zu bringen – unabhängig davon, ob sie wirklich die passenden Voraussetzungen mitbringen. Wenn Unternehmen Praktikanten ablehnen oder Abschlussprojekte scheitern, liegt das oft nicht daran, dass die Umschüler sich nicht bemühen, sondern daran, dass sie nie richtig ins praktische Programmieren hineingewachsen sind. Natürlich kann man sich vieles autodidaktisch beibringen – aber wenn das System gut funktionieren würde, müsste das gar nicht erst in diesem Ausmaß nötig sein. Deshalb sehe ich hier definitiv Verbesserungsbedarf.
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Hey, ein großes Problem bei Umschulungen ist, dass sie oft nicht gut genug sind und bei Unternehmen einen schlechten Ruf haben. Viele Firmen befürchten, dass der Umschüler das Abschlussprojekt nicht schafft und der Betrieb viel Zeit investieren muss, um das zu kompensieren. In vielen Umschulungen wird schlichtweg nicht genug Wissen vermittelt, um die Teilnehmer ausreichend vorzubereiten – und das ist in den Unternehmen bekannt. Ein Praktikum bedeutet für Betriebe eine Investition. Wenn sie zweifeln, dass ein Umschüler eigenständig arbeiten oder die Abschlussprüfung bestehen kann, verzichten sie oft lieber ganz darauf. Ein weiteres Problem ist die kurze Praktikumsdauer, die meist nicht ausreicht, um fehlendes Wissen aufzuholen. Während Azubis mehrere Jahre Zeit haben, um sich zu entwickeln, bleiben Umschülern nur wenige Monate. Deshalb würde ich jedem, der es sich leisten kann, empfehlen, eine reguläre Ausbildung zu machen. Ja, es dauert drei Jahre (oder 2 1/2), aber die Chancen, übernommen zu werden oder einen guten Job zu finden, sind deutlich höher. Unternehmen stellen lieber Azubis ein, weil sie wissen, dass diese eine fundierte Ausbildung durchlaufen haben und nicht in kürzester Zeit möglichst viel Wissen autodidaktisch nachholen mussten.
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Hallo zusammen, ich richte mich insbesondere an die Architekten und erfahrenen Kollegen hier im Forum, die sich evtl. mit der iSAQB Advanced Level Zertifizierung auskennen. Ich plane derzeit meinen Weg zur Zertifizierung und bin auf der Suche nach Ansprechpartnern oder Erfahrungsberichten, um einige offene Fragen zu klären. Die Foundation-Zertifizierung steht bei mir noch an, aber ich möchte bereits jetzt strategisch planen. Mich interessiert vor allem die Zugangsvoraussetzung, dass man die Architektur für zwei verschiedene IT-Systeme entworfen haben muss: Wie genau wird diese Anforderung interpretiert? Muss die Erfahrung nachgewiesen werden, und falls ja, in welcher Form? Falls jemand den Zertifizierungsprozess bereits durchlaufen hat oder hilfreiche Kontakte kennt, würde ich mich sehr über eure Unterstützung freuen. Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Das finde ich persönlich sehr kritisch. Mir selbst und auch den anderen Azubis hat es tatsächlich sehr geholfen, dass das Abschlussprojekt nicht das erste eigene Projekt war. Meist haben sie daraus wertvolle Erfahrung mitgenommen und das hat sich auch in der Note wieder gespiegelt. Wenn ich einen Azubi produktiv Einsätze, dann natürlich unterstützt durch eine passende Fachkraft. Er übernimmt dann kleinere Aufgaben benötigt aber auch dafür Unterstützung. Der Azubi bekommt so direkt mit was wichtig bei der Arbeit ist. Wo ich dir Recht gebe. Wenn ich jetzt das Tempo runterschraube, wird es genauso sein. Das Abschlussprojekt wird das erste eigene Projekt. Ja, das hatten die meisten auch nicht. Es geht auch nicht darum nicht das Vorwissen beizubringen sondern dass es länger dauert das Wissen beizubringen und mir dann hintenraus die Zeit fehlt. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Das hat für mich nichts mit billiger Arbeitskraft zu tun. Das ist ein Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Programmieren ist sein Handwerkszeug und das muss er können. Alles andere kann man dann da drauf aufbauen. Und einen Azubi kleinere Projekt umsetzen zu lassen, die dem Betrieb einen Nutzen bringen, ist auch immer eine wichtige Motivation. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Das stimmt. Da hast du Recht. War natürlich auch bewusst etwas provokativ ;). Bei mir in der Ausbildung damals war das durchaus normal, dass das so ablief. (Vor 12 Jahren) Erst drei Monate Grundlagen pauken mit Programmierübungen und dann ab in die Projekte. Es wurde auch erwartet, dass die Grundlagen so sind, dass die Azubis das können. Im Laufe der Zeit hatte ich auch Azubis wo das angesprochene verfahren sehr gut geklappt hat. Also Einarbeitung in ein Thema mit Hilfe von Fachliteratur und dann Aufgaben oder, wenn das Thema Komplex genug ist, ein kleines Projekt. Wenn man Glück hat etwas, dass auch der Firma etwas bringt. Für die Abschlussprojekt waren sie dann auch sehr gut vorbereitet. Im Moment merke ich allerdings, dass zumindest der eine Azubi sich damit schwer tut. Heißt ich muss ihn natürlich mehr an die Hand nehmen. Was mir jetzt fehlt ist eine Einschätzung in wie weit das mittlerweile normal ist. Wenn ich die Beiträge so lese, gehe ich davon aus, dass ich vorher einfach Glück hatte und eher meine Ansprüche etwas runtersetzen muss. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Auch wenn ich bereits Rat eingeholt habe, halte ist es mir wichtig, vielfältige Perspektiven zu berücksichtigen. Jeder ist anders, und was für den einen gut funktioniert, mag für den anderen nicht ideal sein. Ich würde gern ein breites Spektrum an Meinungen zu sammeln, um den Ausbildungsprozess so effektiv wie möglich zu gestalten. Ich möchte sicherstellen, dass ich die Bedürfnisse des Azubis angemessen berücksichtige und vielleicht erkenne, wo ich möglicherweise zu viel verlange oder wo wir die Herangehensweise anpassen sollten. Deine Einsicht könnte sehr wertvoll sein, um zu verstehen, ob die Herausforderungen, denen der Azubi begegnet, typisch sind oder ob wir unsere Methoden überdenken sollten. Gerade hier scheint sich doch eher das Bild abzuzeichnen, dass diese Herangehensweise vielleicht doch am Anfang zu schwierig ist. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Aber eigentlich wird doch gerade im Kaufmännischen Bereich dazu geraten die auszubildendenzentrierte Ausbildungsmethoden zu verwenden um genau diese Eigenständigkeit zu fördern. Gerade bei uns in im Beruf halte ich das für sehr zentral um das problemlösende denken zu trainieren. Es ist ja auch nicht so, dass ich hingehe und sage. So du hast ein halbes Jahr Zeit. Lern jetzt Programmieren. Das ganze ist in kleine Übungen und Häppchen runter gebrochen. -
Sind diese Themen für das erste Lehrjahr zu anspruchsvoll?
CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Ich glaube hier muss ich doch etwas differenzieren. Mir erschienen 12 Tage zwar etwas lang ich hätte ihm aber auch die Zeit geben, die er dafür braucht, da mir das eigenständige erarbeiten sehr wichtig ist. Im Nachgang hat sich allerdings mein Azubi beschwert, dass er zu lange braucht. Mit der Begründung, dass ich ihn zu wenig unterstütze und er deshalb in seinen Augen zu lange braucht. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
den Ausbilderschein habe ich. Daher sind mir die theoretischen Punkte auch geläufig. Bei den anderen Programmierthemen. Also Schleifen, Objektorientierung usw. haben wir das auch so gemacht. Thema erarbeitet, Aufgaben zum Thema und dann eine kleine "Präsentation" um zu sehen ob alles verstanden wurde. Ich überlege ob es sinnvoller wäre mehr frontal zu vermitteln. Möchte allerdings auch, dass er in der Lage ist sich selbst in neue Themen einzuarbeiten, da das eine wichtige Fähigkeit ist. -
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CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
Danke für das Feedback. Ja das stimmt den Ausbildungsrahmenplan kenne ich auch. Der ist in der Tat anders strukturiert. Wir wollen allerdings, dass die Azubis möglichst schnell Programmieren können damit sie auch an Projekten mitarbeiten können. In der Vergangenheit hat das auch schon öfters gut geklappt. -
Hallo zusammen, ich betreue einen Azubi, der sich am Ende seines ersten Ausbildungsjahres befindet. Nachdem er die Grundlagen von Java gelernt und die objektorientierte Programmierung abgeschlossen hat, haben wir begonnen, uns mit fortgeschritteneren Themen wie Generics und dem Auslesen von Dateien zu beschäftigen. Diese Inhalte wurden durch praktische Übungen ergänzt. Zum Beispiel das Auslesen einer Datei und die Berechnung von Durchschnittswerten. Die Ergebnisse wurden in einer Präsentation vorgestellt, die in Ordnung war, aber der Azubi benötigte etwa 12 Arbeitstage dafür. Er führt die lange Dauer darauf zurück, dass er zu wenig Unterstützung erhalten hat, obwohl diese Themen - denke ich - vom Umfang her angemessen sind, um sich selbst einzuarbeiten. Als Unterstützung hat er ein Buch erhalten, in dem diese Punkte in einzelnen Kapiteln ausführlich behandelt werden. Ich hätte erwartet, dass man solch ein Thema grob in etwa 2-3 Tagen abdecken könnte, natürlich ohne komplett in die Tiefe zu gehen. Mich interessiert, ob diese Themen für jemanden in seiner Ausbildungsphase normalerweise als herausfordernd gelten und ob die benötigte Zeit üblich ist. Sind andere Auszubildende zu diesem Zeitpunkt auch mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert? Oder könnte es sein, dass wir die Lernschritte vielleicht noch weiter anpassen sollten, um eine bessere Unterstützung zu gewährleisten? Der Auszubildende hat im ersten Lehrjahr die Zeit bekommen sich nur mit den Grundlagen von Java zu beschäftigen. Ich als Ausbilder habe allerdings noch andere Aufgaben, so dass ich schon darauf angewiesen bin, dass er sich die Themen selbst erarbeitet. Also frontal Unterricht - wie in der Schule - kann ich nicht machen. Ich freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen, um besser einschätzen zu können, wie wir den Lernprozess optimal gestalten können.
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Eure Perspektiven zur Berufsschule
CodeScout antwortete auf CodeScout's Thema in Ausbildung im IT-Bereich
klar, ein spezialisiertes Studium hat definitiv seine Berechtigung, besonders in echt spezifischen Feldern. Aber wenn's um die Arbeit an normalen Softwareprojekten oder Produkten geht, kommt man an der Ausbildung zum Fachinformatiker und der dazugehörigen Praxiserfahrung nicht vorbei. Die ist einfach mega wichtig und legt die Basis für alles Weitere. Und noch was: Ich hab wirklich super Erfahrungen mit Azubis gemacht, die ihren Realschulabschluss in der Tasche haben. Die bringen nicht nur ein gutes Fundament mit, sondern auch eine Hammer Lernbereitschaft, die in der Praxis total wichtig ist. Die Motivation und die Fähigkeit, sich schnell einzuarbeiten, sind im Arbeitsalltag goldwert. Was auch noch super wäre: Wenn die Lehrer sich regelmäßig über Neuerungen in der Softwareentwicklung fortbilden würden.