Es ist kein "No-Go". Ich bin sicher, es gibt gute und auch sehr gute Präsentationen, die Kunden als Zielgruppe hatten. Ich finde allerdings, dass man es sich mit bestimmten Zielgruppen unnötig schwer macht.
Manche Zielgruppen wissen über bestimmte Teile deines Projekts Bescheid. Andere interessieren sie nicht. Beispiel Kunden: Du musst dem Kunden nicht nochmal erzählen, wie die Anforderungsanalyse abgelaufen ist, denn vermutlich war er ja daran beteiligt. Andererseits ist der Kunde möglicherweise gar nicht daran interessiert, warum du dich für Entwicklungsmodell X oder Testmethode Y entschieden hast. Wichtig war das Ergebnis. Manche Informationen möchte man möglicherweise auch gar nicht an den Kunden weitergeben, beispielsweise was alles schief gelaufen ist, und wie knapp das Projekt am Fehlschlag vorbeigeschrammt ist, wäre nicht deine überlegene Fähigkeit als Projektmanager gewesen.
Ähnlich ist es mit Zielgruppen im eigenen Unternehmen. Würdest du in einer Präsentation für deine Kollegen oder Vorgesetzten damit anfangen, dass du das Unternehmen vorstellst? Dass du die Prozesse erklärst, die allen bekannt sind?
Ich finde es schwierig, einerseits zielgruppengerecht zu bleiben, und andererseits glaubhaft die Informationen unterzubringen, die dem Prüfungsausschuss eine Bewertung deiner Leistung im Projekt ermöglichen. Ich bin allerdings kein Prüfer, meine eigene Prüfung liegt mehr als 10 Jahre zurück. Damals war das alles noch mehr oder weniger im Experimentierstadium.
Wenn die Präsentation schon fertig ist, und du meinst, dass du deine Kompetenz im Fachgespräch zeigen kannst, dann mach dich jetzt nicht verrückt. Wenn du noch nicht angefangen hättest, würde ich dir aber die Zielgruppe "Prüfungsausschuss" nahelegen