Zum Inhalt springen

pr0gg3r

Mitglieder
  • Gesamte Inhalte

    1.946
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

  • Tagessiege

    25

Beiträge von pr0gg3r

  1. Und man SPON liest, dann berichten die eher das Gegenteil [...] das immer mehr Leute auf genau sowas keine Lust mehr haben.

    Wir haben immer eingetrichtert bekommen, wenn man einen astreinen Lebenslauf hat, gute Quailifikationen hat, flexibel ist, dann wird alles gut. Wenn nicht, dann musst du an deinen Softskills arbeiten. Wir sind eine Generation, welche auf einer Seite alle Möglichkeiten offen stehen, eine heile Welt besteht. Auf der anderen Seite sind wir aber auch durch Terrorismus (911), Wirtschaftskrise, Naturkatastrophen usw. geprägt. Von wegen eine heile Welt. Und genau so sieht es auch in der Karriere aus: man macht alles richtig, schlägt sich dann aber von einem Praktikum zum anderen anstatt dort anzukommen, was uns versprochen wurde. Die Zeiten sind vorbei, dass man bis zur Rente einen Arbeitsplatz hatte. Man muss ja flexibel sein, das bekommen wir dauernd eingetrichtert. Nein, die Unternehmen wollen in der Personalpolitik flexibel sein, darum wird es von uns erwartet. Wenn man dann Abitur macht, Studiert und letztendlich dennoch weniger verdient als ein Schichtarbeiter... Dann hat man keine Lust, da man enttäuscht ist. Ich habe keinen 1a-Lebenslauf, ich war nie unter den Besten in der Schule (Berufsschule mal abgesehen). Aber irgendwie bin ich auch froh darüber. Ich kenne genug, die ständig nur gelernt haben, um den Anforderungen der Schule bzw. des Studiums zu entsprechen. Und wo begegnet man diesen? An der Tankstelle oder im Freibad als Bademeister. Oder nach ein paar Jahren Auszeit im Ausland sieht man sie wieder - ohne Job. Aber vielleicht sind wir auch zu ungeduldig. Niemand wird nach einem Studium sofort Manager. Niemand bekommt innerhalb seiner ersten Berufsjahre ein Geschäftsauto, Personalverantwortung etc. Ich habe so viele sagen hören: "Wenn ich fertig gebildet bin, bekomme ich x tausend Euro, ein Geschäftsauto, hab den angenehmsten Job...". Und wie kommt es letztendlich? Lange Arbeitswege (ggf. umziehen), Überstunden ohne Ende, nur Tagesgeschäft statt spannende Projekte und vor allem keine unbefristeten Arbeitsverträge. Da braucht man natürlich einige Zeit, um seine enttäuschten Erwartungen zu kompensieren und sich mit der Realität abzufinden - oder etwas anderes zu machen. In diesem Punkt bereitet Schule und Studium einfach nicht genug auf die realen Arbeitsbedinungen vor, sondern es heißt: mit genug Fleis, kommst du überall hin. Die anderen Faktoren (Vitamin B bzw. Netzwerking, zur rechten Zeit am richtigen Platz, zB wenn eine bestimmte Stelle frei wird der geeignete dafür zu sein, schlau Unternehmen zu wechseln und dadurch aufzusteigen, uvm.) muss man erst hinterher lernen und sich aneignen, wenn man das überhaupt sieht und möchte.

    Eure Erfahrung bzw. eigene Strategie ist?

    Ganz einfach:

    Möglichkeiten erkennen und ergreifen. Initiative ergreifen. Nicht warten, dass sich etwas tut. Denn geschenkt bekommt man nichts. Nicht darauf ausruhen, was man hat. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch irgendwann "ankommen".

  2. Ich habe mich neulich mit einem ITSEler von der Telekom unterhalten, was ihm absolut nicht gefallen hat sind die Einsätze beim Kunden (ich weiß jetzt aber nicht, ob das während der Ausbildung war oder ob er danach noch einige Jahre dort gearbeitet hat). Aber ist wohl auch Geschmackssache. Im Internet lassen sich viele Meinungen über die Ausbildung bei der Telekom finden.

    Letztendlich ist es weniger eine Frage nach dem Betrieb, sondern eher nach dem Beruf. Willst du lieber den ITSE oder den FISI machen?

  3. Ich habe den Eindruck, dass die IT-Branche noch relativ bewerberfreundlich ist, man muss sich nicht von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten hangeln und so, das von einem zu verlangen können sich die Firmen anscheinend noch nicht leisten.

    Stimmt, das sollten wir zu auch zu schätzen wissen. Ich kenne genug (überwiegend Studierte), die sich von einem Praktikum zum anderen hangeln. Oder Studierte (selbst mit Master), die das selbe verdienen wie ich mit meiner Ausbildung. Das ist natürlich noch ein größeres Übel. Vielleicht sollte man auch mal mit dem zufrieden sein, was man hat, aber gemeckert ist immer schnell ;)

    Ich, als kleine Azubine, sehe dass ich trotz ungewöhnlichem Lebenslauf eine Ausbildungstelle bekommen habe, ich sehe aber nicht, dass ich nach dem Abschluß sofort 60k brutto verlangen kann.

    Ich sehe keinen Mangel, sondern einfach nur, dass ich im Gegensatz zum Friseur eine Chance habe, kein Aufstocker zu werden.

    Der Firmenboss sieht, dass er mir ein Gehalt zahlen muss, von dem ich leben kann und ich ihm nicht die Füsse küsse, weil er mich einstellt, das ist für ihn ganz klar ein Zeichen, dass ein Mangel besteht!

    Nehmen wir doch einfach mal das angebliche Durchschnittsgehalt eines Deutschen: 41.000€/Jahr. Davon sind, wenn man den Wie viel verdient ihr?-Thread anschaut, aber deutlich viele weit weg. Wenn man dann noch schaut, dass man so um die 600-800€ Miete (je nach Region natürlich), ein paar hundert für Nahrung, bisschen was fürs kleine Auto zahlen muss, vielleicht noch ein bisschen was für Notfälle und Urlaub sparen möchte (auch nur ein zwei hundert Euro), dann bleibt doch kaum was übrig, um sich etwas zu leisten, sondern nur die Grundbedürfnisse abgedeckt. Und dann soll man noch eine Familie gründen? Garnicht so einfach. Was mich nicht unbedingt aufregt ist das Gehalt an sich, sondern, dass man es trotz einer guten Ausbildung und einem guten Job schwer hat, sorglos zu leben. Und da geht es uns, im Gegensatz zur Arzthelferin, dem Gärtner oder Friseur noch relativ gut. Auf der anderen Seite machen die Konzerne immer mehr Umsatz, die Wirtschaft steigt. Das kommt zwar beim Manager oder bei den Aktieninhabern an, aber nicht beim einfachen Arbeiter (stattdessen werden Boni gestrichen). Ich würde auch nicht sagen, dass ein Fachinformatiker mehr als ein Metzger verdienen soll, aber ich sage sehr wohl, dass sich Arbeit für jeden lohnen muss und man davon sorglos und einigermaßen gut davon leben können sollte. Wenn man dann aber die ganze Zeit hört, es gibt keine Fachkräfte, ist das schon ein Hohn an sich...

  4. Ich habe mir folgende Sachen überlegt:

    1.) Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker

    Ich rate dir erst einmal, nicht zu überstürzen, sondern erst mal dein Studium weiter zu machen. Das ist dann quasi dein "Backup". Währenddessen solltest du aber sehen, dass du ein Praktikum im IT-Bereich machst. Ich denke, du wirst dich dann eher für den Fachinformatiker Systemintegration oder IT-Systemkaufmann interessieren, vielleicht entdeckst du ja noch das Programmieren für dich, dann wäre auch der Fachinformatiker Anwendungsentwicklung etwas für dich. Für das Praktikum reichen eigentlich 1-2 Wochen, ggf. auch bei unterschiedlichen Firmen. Dann hast du zumindest einen groben Überblick und wenn es dir dann immer noch gefällt, kannst du dich auf Ausbildungsplätze bewerben und sobald du deinen Ausbildungsvertrag hast, kannst du dein Studium abbrechen.

    1.1) Wenn ich mit Beruf und Gehalt zufrieden bin, dann bleibe ich Fachinformatiker

    Naja, Gehalt ist immer so eine Sache. Schau einfach mal in diesen Thread. Je nach Berufserfahrung, Quali, Arbeitsort, größe der Firma können es schon einige zehntausend mehr oder weniger sein. Aber es gibt die, die tatsächlich 25k (brutto!) im Jahr verdienen, aber auch die, bei 60k+. Meistens irgendwo dazwischen, klick dich dazu einfach mal durch den Thread.

    Leider hast du nicht geschrieben, was du studierst. Ich kenne aber einige (auch mit Master!) in anderen Branchen, die so viel verdienen wie ich nach meiner Ausbildung und ich bin auch "nur" irgendwo im Mittelfeld. Ein studierter Ingeneur verdient aber mit Sicherheit mehr.

    1.2) Wenn ich unzufrieden bin, dann studiere ich Informatik berufsbegleitend oder ähnliches

    Wieso studierst du dann nicht gleich Wirtschaftsinformatik? Oder anders gefragt: Warum gehst du davon aus, dass du unzufrieden sein solltest? Wenn du wirklich eine Ausbildung machen möchtest, solltest du dir schon sicher sein, das kannst du vermutlich nur über ein Praktikum.

    Das "coole" in der IT ist, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, sich auf etwas zu spezialisieren. Eine Ausbildung ist also schon mal eine solide Grundlage, aber muss noch lange nicht das Ende sein. Ob das dann ein Studium oder eine Weiterbildung oder bestimmte Zertifikate sind, kommt darauf an, wohin du möchtest. Da du die IT aber noch nicht so gut kennst (davon geh ich einfach mal aus, entschuldige, wenn ich mich irre), solltest du erst einmal möglichst viele Bereiche kennen lernen, was bei einer guten Ausbildung auch der Fall ist. Wenn man sich dann für IT begeistert, findet so ziemlich jeder sein Plätzchen.

    Kann mir jemand sagen wie Personaler auf Leute mit meinen Voraussetzungen reagieren?

    Ich denke mal, garnicht so negativ. Bei mir in der Berufsschulklasse waren einige mit einem abgebrochenen Studium (unter anderem auch IT-Studiengänge) und die haben eher zu den Besseren gehört (von den Noten her und ich denke auch im Betrieb waren sie ganz ordentlich). Abi ist schonmal super, ein abgebrochenes Studium kein KO-Kriterium.

    Wir suchen gerade einen Azubi (m/w) FISI, bisher war bei ca. 15 Bewerbungen keiner dabei, den wir favorisieren können. Wenn du Interesse hast (auch an einem Praktikum), kannst du dich gerne per PN bei mir melden. Sind in Baden-Württemberg.

  5. Die Mehrheit der Aussagen in diesem Thread deuten ja darauf hin, dass der Fachkräftemangel nicht existiert.

    Hat aber vielleicht noch jemand andere Erfahrungswerte? Zum Beispiel, dass zwischen mehreren Arbeitsverträgen ausgewählt werden konnte bzw. die Bedingungen diktiert werden konnten? Und dann mit welchen Qualifikationen? Würde mich interessieren.

  6. Da es ein großes Unternehmen ist, habe ich mich für eine andere Position nochmal beworben und habe demnächst wieder VG [...]

    Du musst das so sehen: Nur weil vielleicht für die erste Position ein Kandidat gefunden wurde, der vielleicht besser geeignet für diese geeignet ist (bessere Qualifikationen, Zertifikate, weniger Gehaltsvorstellung, wieso auch immer), heißt das ja nicht, dass du allgemein ein schlechter Angestellter bist. Die Firma sieht es vielleicht auch so, aber dein Potential vielleicht auch eher in einer anderen Position.

    Es kann aber auch sein, dass der Ansprechpartner für Bewerbungen die Bewerber einfach weiter reicht. Mich würde es wundern, wenn unsere Bewerbungsvernatwortliche sich nach ein paar Wochen noch an einen anderen Bewerber (dessen Bewerbung sie vielleicht garnicht konkret gelesen, sondern nur weiter geleitet hat) erinnern würde. In größeren Firmen müsste das aber strukturierer sein, also schonmal irgendwo verzeichnet sein.

  7. Diplom mit Bachelor schon einmal gar nicht. Master wird zum Uni-Diplom als gleichwertig angesehen (siehe ÖD-Tabellen), das FH-Diplom gleichwertig zum Bachelor.

    Dann könnte man quasi sagen, dass man mit einem Unibachelor bessere Chancen hat, als mit einem FH-Bachelor, aber wenn man den Master noch macht, ist es egal, ob man den Bachelor an einer FH oder Uni gemacht hat?

  8. Du meinst Diplomanden einem Master, oder? Und selbst da: doch, doch. Kann ich mir gut vorstellen. Der ältere Vorgesetzte hat meist ein Diplom und kein Master und zieht natürlich das Bekannte dem Unbekannten i. d. R. vor.

    Ich weiß nicht, in wie weit man ein Diplom mit einem Master oder Bachelor gleichsetzen kann. Die einen behaupten dies, die anderen das. Ich hab keine Ahnung kann nur sagen, dass ich schon auch gerne mal ein Master haben würde, vor allem weil man sich damit super speziallisieren kann. Das wäre dann schon ein Vorteil gegenüber dem Diplom (keine Ahnung in wie weit man dort seine Module zusammenwürfeln konnte).

    Die Assoziation Diplom = alt und Bachelor/Master = neu könnte aber schon in absehbarer Zeit dazu führen, dass man insbesondere in der Informatik das Etikett "veraltet" verpasst bekommt. Bei älteren EDV-Berufen wie Organisationsprogrammierer oder Datenverarbeitungskaufmann denkt sicherlich auch niemand an einen Jungspund!

    Oder ersetze "veraltet" mit "erfahren". Kann doch dann auch ein Vorteil sein.

    Back to topic:

    Ich kenne in der Tat einige Informatik-Sudenten (Bachelor an Universität erworben), die keinen Job finden, obwohl sie den Bachelor haben. Oder auch einige, die ins Ausland ausgewandert sind. Das gibt einem schon zu denken.

  9. Wir haben halt den Nachteil, dass wir gerade in den Wechsel von Diplom zu Bachelor und Master reingekommen sind. In ein paar Jahren juckt das keine Sau mehr. Ich kenne aber genug, die sich noch in die letzten Diplom-Studiengänge einschreiben konnten. Ich kenne auch viele, die einen Bachelor machen und auf die Diplom-Studenten "neidisch" sind. Ich verstehs nicht und in der Wirtschaft wird wohl auch niemand sagen: "Wir ziehen Diplomanten einem Bachelor vor".

  10. Nur mal kurz aus Interresse:

    Wir haben mehrere Standorte, jeweils mit einem eigenen Exchange. Jeder Exchange holt die E-Mails von einem globalen Eingansserver per POP3-Connector ab. Wie könnte man das umgehen? Würde es zB so gehen, dass ein Exchange alle Mails per IP (mx) bekommt und dann automatisch an die anderen weiter verteilt, je nachdem wo das entsprechende Postfach angelegt ist?

  11. Die Ausbildung, Bachelor und Master haben ihre Daseins-Berechtigung. Jeder kann etwas anderes.

    Man kann aber auch über Umwege in eine spezialisierte Richtung (z.B. Prozessmanagement) kommen.

    Eigne Dir das notwendige Wissen im Selbststudium oder mit Schulungen an und bewerbe Dich auf Stellen, wo es anfangs als kleine Nebenaufgabe mit aufgeführt ist und es "nur" eine tolle Zusatzqualifikation für das Team wäre. Anschließend modellierst Du ein bisschen und baust Dir ein Netzwerk zum Prozessmanagement der Firma auf und wirst evtl. BPM-Coordinator, wo Du Dich beweisen kannst. Anschließend ist ein Wechsel dorthin möglich.

    Danke, mein Weg sieht wahrscheinlich eher klassisch aus. Habe jetzt meine Ausbildung, werde dann meine FH-Reife nachholen und anschließend Wirtschaftsinformatik studieren, vielleicht sogar dual bei meinem jetzigen Arbeitgeber (der einen fürs Prozessmanagement braucht und mich dafür ausgesucht hat). Dann habe ich bestenfalls sogar die praktische Erfahrung, dann noch n Master im Prozessmanagement drauf und dann (Ausbildung, Bachelor, Maser, Berufserfahrung) müsste sich doch eine gute Stelle finden lassen. Ob es tatsächlich so kommt oder nicht, bleibt nur abzuwarten.

    Als Alternative würde ich in Richtung SAP-Entwicklung gehen, darin habe ich aber momentan keine Erfahrung und finde keine Junior-Stellen. Die meisten Angebote setzen Knowhow in bestimmten Modulen vorraus, die ich leider nicht habe. Klar könne ich ein oder zwei Entwicklerzertifikate machen, aber an die praktische Erfahrung mit den Modulen komme ich leider nicht ran. Auf der anderen Seite schreien sie: "Fachkräftemangel!!!".

    Was ich sagen möchte: Ich bin durchaus bereit dazu, meine Weichen selber zu stellen statt mich auf der Ausbildung auszuruhen. Wenn man aber alles gibt und dann doch keinen Job findet, ist wohl definitiv nichts dran am "Fachkräftemangel".

  12. Liegt vielleicht daran, dass Du nicht überwiegend das tust, was Dir Spaß macht. Dinge, die nicht aus der intrinsischen Motivation heraus geboren sind, (man möge mir das Denglisch verzeihen, aber mir fällt das deutsche Wort nicht ein) exhausten einen ziemlich schnell.

    Da hast du recht. Ich wurde jahrelang hingehalten bei den Aufgaben, die ich wollte, habe dafür aber einen Großteil an Aufgaben bekommen, die zwar "ok" sind und zum Geschäft dazu gehören, aber nicht gerade das ist, weswegen ich die Stelle (damals die Ausbildung) angenommen habe (SAP). Da ist aber nicht mein Arbeitgeber, sondern das Management von der AG darüber schuld, die sich einfach quer stellen (gleichzeitig aber n Haufen Budget für Externe zur Verfügung stellen, statt mir ein zwei Schulungen zu geben...). Jetzt bin ich ausgelernt, habe einen Job, aber immer noch nicht die Bereiche, in denen ich mich in ein paar Jahren sehen möchte. Ist aber auch nicht so schlimm, mache ab September meine FH-Reife nach und dann gehts ans Studieren (evtl. auch bei meinem jetzigen Arbeitgeber dual, aber nur, wenn ich dann tatsächlich die Aufgaben bekomme, die ich mir vorstelle. Die Geschäftsleitung hats auch so vorgeschlagen. Sie sehen und befürworten es, dass ich mich weiter bilden möchte und haben auch Ideen für mich. Aber wenns letztendlich bei dem bleibt, was ich jetzt gerade mache, studiere ich auf keinen Fall hier dual, denn dann wäre ich nur weiterhin eine billige Arbeitskraft). Ist zwar alles "ok" wie es ist, ich versuche auch, mir nichts anmerken zu lassen und meine Arbeit weiterhin gut zu machen. Aber innerlich bin ich schon etwas enttäuscht.

    Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen so sein, dass es ihnen auch möglich ist. Solche Leute muss man erkennen, fordern und fördern. Wenn man das nicht tut, passiert genau das, was mit Dir passiert ist: sie werden zu "normalen Angestellten"

    Die Geschäftsführer haben an mich gedacht: "Du willst doch Wirtschaftsinformatik studieren? Dann wäre es doch perfekt für dich, systemgestütztes Prozessmanagement zu machen, Prozesse zu definieren und im System abzubilden? Außerdem kennst du die Firma und die Abläufe, bist also ideal dafür. Also wie wäre es, wenn du bei uns dual studierst?". Das ist auf der einen Seite schon toll, dass sie von sich aus an mich denken. Aber auf der anderen Seite habe ich aber Angst davor, dass es wieder nicht klappen wird und ich weiterhin die Jobs mache, die ich jetzt auch mache. In 10 Jahren möchte ich mich einfach woanders sehen, als immer noch 1st- bis 3rd-Level-Support und Systempflege (was neben der Programmierung > 50% ausmacht) zu machen.

    Ich denke aber schon auch, dass ich manchmal bei einem anderen Arbeitgeber besser aufgehoben wäre und mich mehr entfalten könnte. Da ich aber ab September wieder Schüler bin, lohnt es sich wohl kaum, für diese paar Monate noch woanders anzufangen. Die Zeit übersteh ich schon auch noch, sonst würde ich mich echt nach einem anderen Job umsehen (was ich oft genug getan habe, u.a. bereits während der Ausbildung).

    Wenn man aber wirklich kein Bock mehr auf IT hat, kann ein anderer Arbeitgeber daran auch nichts ändern. Ich habe mir auch einige andere Ausbildungen und Studiengänge angeschaut, die an sich auch super interessant sind und mir Spaß machen könnten, aber irgendwie will mein Inneres dann doch lieber IT machen und darüber bin ich eigentlich sehr froh ;)

    Es ist, denke ich, auch menschlich, dass man ab und an eine Sinnekrise hat und ab und an mal seinen Job (oder auch anderes) in Frage stellt. Ist ja auch ok, solange es eine Phase bleibt. Und wenn man sich dann wieder bewusst wird, was man daran hat und liebt, hat es einem ja auch was gebracht ;)

  13. Vielleicht hat ja jemand ähnliches durchlebt oder kann sich in die Situation hineinversetzen und mir sagen was ihr an meiner Stelle tun würdet.

    Ich muss ehrlich zugehen, dass es mir in gewisser Weise auch so wie dir geht. Ich befasse mich bestimmt seitdem ich denken kann mit IT, habe nächtelang irgendwelche Sachen gebastelt, bin immer auf dem neuesten Stand. Seitdem ich aber ein paar Jahre in der IT arbeite, habe ich einfach nicht mehr so viel Motivation, wobei das Wort Motivation vielleicht nicht das richtige ist, viel eher sollte ich sagen: ich bin nicht mehr so euphorisch.

    Ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht. Dabei bin ich auf mehrere Antworten gekommen, warum das so ist.

    1.) Ich habe einfach keine Lust mehr, mich weiter privat mit IT zu beschäftigen, nachdem man das acht Stunden+ auf der Arbeit getan habe bzw. tun musste. Die Tage, in denen ich den Feierabend kaum erwarten kann, um irgendeine Idee zu entwickeln, werden immer weniger. Ganz selten habe ich das aber noch.

    2.) Ich habe zu hohe Erwartungen. Ich dachte, es bringt mir irgendwas im Job, wenn man sich dafür extrem begeistern kann. Aber ich stecke einfach fest. Ich sollte nicht erwarten, weiter zu kommen bzw. die Aufgaben zu bekommen die ich möchte, nur weil ich für die IT "lebe". Hat aber eine ganze Weile gedauert, bis ich das begriffen habe. Seitdem mir das klar wurde, macht es mir privat wieder mehr Spaß, mich mit IT zu beschäftigen.

    3.) Den Job als das sehen was er ist: ein Job. Oder anders ausgedrückt: Den Tausch von Arbeit(szeit) gegen Geld. Nicht mehr, nicht weniger. Ist natürlich schwer, wenn man das macht was man "liebt", aber die meisten sehen ihren Job einfach als Job und haben keine großen Erwartungen, wodurch es ihnen viel leichter fällt, als immer das Optimum herauszuholen, was auch häufig ein Kampf ist, was einem aber letztendlich sowieso niemand dankt. Also anstatt persönlichen Ergeiz reinzustecken, einfach seine Arbeit gut machen und die Arbeit auf keinen Fall persönlich nehmen.

    4.) "Es wird sich sowieso nichts ändern". Wenn man jahrelang versucht, irgendwelche Optimierungen durchzusetzen, dauernd aber von anderen Steine in den Weg gelegt werden, verliert man schnell die Motivation. Ich versuche mittlerweile nicht mehr so viel zu "kämpfen", sondern es einfach hinzunehmen, wenn es mir nicht gelingt andere davon zu überzeugen. Auch wenn es besser geht, die meisten wollen es garnicht besser machen. Da bringt es auch nichts, wenn ich dauernd versuche, zu überreden. Ich bin zwar ein Kämpfer, bin gerade aber dabei mich daran zu gewöhnen, es nicht mehr so sehr zu sein.

    5.) Woanders ist es auch nicht besser. Vielleicht schon, aber dort gibt es dann andere Probleme. Manchmal würde ich auch gerne einen anderen Job machen, wobei ich schon weiß, dass mein Job momentan der Richtige für mich ist.

  14. Ich denke einfach mal, dass ein Bachelor meinen Job nich wesentlich besser oder schlechter machen wird als ich. Aber ich weiß auch, dass ich noch studieren muss um in meine gewünschte Richtung (Prozessmanagement) zu kommen. Wenn ich aber weiterhin als Entwickler oder Systemadmin arbeiten möchte (mache zur Zeit beides ca. 50/50%), reicht meine Ausbildung vollkommen aus. Ich denke auch, dass ich woanders mit meiner Ausbildung einen Job als Programmierer finden würde. Ich denke aber nicht, dass mich nur mit der Ausbildung, jemand in Richtung Prozessmanagement einstellen würde. Ich könnte jetzt natürlich auch sagen, weil ich meinen Traumjob ohne Studium nicht bekomme, ist der Fachkräftemangel eine Lüge. Ich muss aber selber schauen, dass ich die Grundlagen für den Job auch tatsächlich habe. In diesem Bereich ist eine Fachkraft einfach kein Ausgebildeter, sondern ein Studierter. Als Programmierer kann eine Ausbildung aber ausreichen. Dadurch, dass ich genug Stellenangebote als Programmierer reinbekommen habe, würde ich schon bestätigen, dass der Fachkräftemangel existiert.

  15. Höre Stellen erfordern beim Staat Studium, SaJus Erklärung: Sicherheitsbedenken + sensible Daten.

    Umkehrschluss: Azubis/Ausgelernte sind nicht so vertrauenswürdig wie Studenten.

    Darauf bezieht sich meine Aussage.

    Würde ich garnicht so behaupten. Was bringt es, wenn man n paar Gesetze kennt usw., wenn man nicht weiß, wie das praktisch in Unternehmen angewendet wird? Fängt schon bei Klassifizierung von Dateien an, geht weiter über Sensibilisierung von Mitarbeitern bis hin zu Prozessen für Geheimhaltung und Datenschutz. Kommt natürlich dann auch immer auf den Ausbildungsbetrieb an, in einer kleinen Firma wird das vielleicht nicht so thematisiert wie bei einem Konzern.

  16. Sorry, aber die Diskussion Student vs. Azubi geht mir auf den Sack. Lass mal einen Bachelor eine Zertifizierungsstelle, n Radius und die entsprechenden Access-Points dazu installieren... Oder n VPN-Router (nicht einrichten, sondern installieren). Oder eine neue Domäne + Vertrauensstellung und mehreren Exchangeservern installieren... Da wird ein frischer Student wohl mehr Probleme haben, als ein firsch ausgebildeter Fisi. Dafür lass einen Ausgebildeten mal ein Dateisystem entwerfen. Oder ein Protokoll in den unteren Layern. Hat schon jeder seine Daseinsberechtigung. Wenn aber nachher n Student n FISI- oder FIAE-Job macht und von oben herunter blickt, weil er sich für etwas besseres hält: das kann ich nicht ab.

  17. Wenn man jetzt die letzten Aussagen gegenüberstellt hat man:

    - Firmen haben zu hohe Voraussetzungen

    vs.

    - Die Bewerber sind nicht geeignet.

    Also schrauben die Firmen die Voraussetzungen noch höher, wodurch die Bewerber noch weniger geeignet sind.

    Da bewerben sich teilweise Leute, die meinen, ne Datenbank aufsetzen und ein paar Permissions vergeben qualifiziert als SQL-Server-Administrator. Und auch sonst wird einem das Blaue vom Himmel versprochen.

    Die Erfahrung haben wir auch gemacht, nicht nur in der IT. Im kaufmännischen Bereich werden zB umfassende Excel-Kenntnisse und Umgang mit SAP vorausgesetzt, können die Bewerber ja alles, aber kriegen dann nicht einmal einen SVERWEIS hin oder können keine einzige Transaktion ausführen.

    Daher bleibt eine utopische Stellenbeschreibung auch einfach mal stehen, obwohl man schon jemanden hat, der den Job "ganz gut" macht.

    Warum bildet man dann nicht eine vorhandene Fachkraft weiter aus? Also bezahlt Schulungen? Dann kann man quasi jeden einstellen, der motiviert ist, sich weiter zu bilden. Vielleicht sind einfach auch zu wenig dazu motiviert. Wenn ich meine ehemaligen Berufsschulmitschüler anschaue, sind die meisten mit 1st-Level-Support oder Druckerpatronen wechseln zufrieden.

  18. Vorerst vielen Dank für die Ratschläge. Aber wie soll ich diese Stichpunkte : "Microsoft Dynamics CRM, Projekt- und Ressourcenmanagement, Prozessberatung, Softwareentwicklung" in der Beschreibung angehen? Das sind Durchführungen von denen ich bis dato noch nie etwas gehört habe.

    CRM bedeutet Customer-Relationship-Management. CRM ist eine Unternehmenssoftware, mit der die Kundenbeziehungen gemanaged werden. Nun ist es so, dass eine CRM-Software bestimmte Bereiche anhand von (Geschäfts-)Prozessen abdeckt. Aber jede Firma funktioniert etwas anders. Also werde die Prozesse in der Firma so geändert, dass sie ins System (in dem Fall Microsoft Dynamics CRM) passen und/oder die Software wird so angepasst, dass sie die Prozesse so abbilden kann, wie sie in der Firma aussehen. Diese änderungen werden programmiert, ggf. aber auch Schnittstellen. Und genau das wird die Firma für ihre Kunden machen, von der Beratung, Entwicklung, Implementierung, Installation, Erweiterung, Support usw.

    Du als Fisi wirst aber vermutlich eher für interne Dinge verwendet als für die Kundenprojekte, vielleicht werden aber Server für die Kunden bereitgestellt. Das kann dir auch keiner so genau sagen, sondern nur die Firma. Du könntest aber auch danach fragen, macht immerhin einen besseren Eindruck wenn man weiß, worum es geht ;)

  19. - Codevervollständigung der gewünschten Sprachen

    - Unit-Testing

    - Refactoring

    - Dokumentations-Tools

    - Versionierung (Subversion, Git, ...)

    - ggf. GUI-Builder

    - Erstellung von Diagrammen anhand des Codes

    - Erweiterbarkeit/Plugins

    - Performance

    - Zum Preis würde ich noch die Lizenz hinzunehmen

    - ...

  20. Habt ihr andere direkte Ideen ?

    Ich habe mich einmal auf einen 400€-Job beworben, die wollten auch ein Codebeispiel sehen. Habe einfach eine Klasse genommen und eine davon abgeleitete Klasse. Also garnichts so aufwändiges (waren vielleicht 4 oder 5 Seiten), aber halt so, dass klar ist, dass ich OOP und PHP beherrsche. Wurde dann auch genommen.

  21. 1. Die Frage war nicht von mir

    Da ich von der Frage erzählt habe, antworte ich einfach noch mal. Wenn jemand mit Java-Erfahrung gesucht wird und sich einer bewirbt und behauptet, er habe Erfahrung darin, dann ist die Frage sehr wohl berechtigt. Natürlich kann man auch allgemeine Fragen stellen. Klar kann man nicht sagen, der Bewerber ist untauglich, weil er eine Frage nicht richtig beantworten kann. Aber sollte dann doch Unwissenheit in sämtlichen Fragen oder überwiegend herrschen, kann man doch relativ schnell aussortieren.

    Das Problem ist auch nicht, dass solche Fragen nicht beantwortet werden können, sondern, dass die Bewerber behaupten, sie können alles, aber im Grunde garnichts beherrschen. Und das kann ich bei meinem Arbeitgeber auch nachvollziehen: Bewerben sich mit umfassenden Excel- und SAP-Kenntnissen, können dann aber weder einen SVERWEIS noch kennen sie eine einzige Transaktion... Umfassende SAP-Kenntnisse heißt eben nicht, einmal die GUI geöffnet zu haben... Weiß man das als Arbeitgeber, kann man den MA schulen. Aber die Bewerber können doch sowieso schon alles im Vorfeld. Sagen sie.

    Wir haben teils vier oder fünf hintereinander für eine Stelle(!) unter Vertrag, die deswegen nicht einmal die Probezeit überstehen. Zu viel verlangt wird von ihnen nicht, die Grundlagen müssen aber sitzen und die Angaben in der Bewerbung können verlangt werden. Für den Bewerber gibt es den Fachkräftemangel nicht, er sieht sich selber als Fachkraft. Für den Arbeitgeber aber schon.

    Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt aber sehr wohl einen Mangel an erfahrenen Fachkräften.

  22. So gerade gestet:

    also was muss ich tun das die Daten gesendet werden wenn der Bildschirm off ist?

    Du könntest probieren:

    Rechtsklick auf die Netzwerkverbindung => Eigenschaften => Konfigurieren => Energieverwaltung => [ ] Computer kann das Gerät ausschalten, um Energie zu sparen (Häkchen entfernen) => OK.

  23. Eine kleine IT-Firma, die nicht in der Lage ist, sich mit ihren Azubis vernünftig zu beschäftigen, sollte das Ausbilden auch besser sein lassen.

    Da gebe ich dir schon recht, aber eine kleine Firma kann sich dann aber auch kein qualifiziertes Personal leisten und wer im Mittelstand gelernt hat, will dann wahrscheinlich auch nicht in einer "Ein-paar-Mann-Buden" arbeiten... Das wäre dann ein Teufelskreis.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...