Ich bin allerdings der Meinung, dass ein solches Verständnis von Unterricht nicht in Ordnung ist.
Heutzutage gibt es auch die Ansicht, dass man beim Fremdsprachen lehren grundsätzlich niemals den Schüler verbessern darf. Man soll dem Schüler grundsätzlich nur immer intensiv zeigen, dass man ihn versteht. Da wird im Englischunterricht alles immer nur mit "Good!" bejubelt, egal wie fehlerhaft und miserabel gelesen wurde.
Es ist die Karikatur fortschrittlicher Pädagogik. Mit immer nur "Good!" sagen ist es natürlich bei weitem nicht getan. Man muss intensiv mit dem Schüler arbeiten, dann kann eine moderne Methode besser und schneller zum Ziel führen. Aber das "einfach machen lassen" und nur hier und da ein paar simple Inhalte vermitteln (und sich nicht um das wirklich Schwierige zu kümmern) ist nach meiner Überzeugung schlechter als die rein autodidaktische Arbeit mit ein paar Lehrbüchern.
Die ach so guten Fremdsprach-Schüler bleiben dann auf unentwickelter Stufe, sprechen ein Englisch, dass sich kein Muttersprachler anhören kann und für das nach Rechtschreib-Maßstäben eine "Ungenügend"-Note zu geben wäre.
Gerade in der Informatik braucht man so sehr eine gute Orientierung, wie man sehr effizient sich diese immense Fülle an Stoff aneignen kann. "Ich will euch ja nichts vorbeten, ich lasse euch völlig freie Hand" ist da gelinde ausgedrückt wenig hilfreich. Natürlich muss man selbst denken und nicht nur lesen sondern auch praktisch arbeiten, etwas praktisch ausführen. Aber bis man so weit ist, sich Problemlösungen effizient selbst zu suchen, braucht man einen erfahrenen Tutor, der intensiv kommuniziert.
Ein Schüler braucht Erfolgserlebnisse. Er muss durch fortgesetzte Erfolgserlebnisse motiviert werden. Nicht "freie Hand" ist das Entscheidende, sondern Erfolg! Sieht ein Schüler, dass es an allem fehlt und er nur herumkrepeln kann, ist es die Aufgabe des Lehrers, da intensiv zu helfen. Denn es ist bitter notwendig, in den Flow zu kommen und wirklich handfeste Leistungen zu bringen, damit man später fähig genug ist. Wenn das nicht stimmt in der Ausbildung, sollte man das nicht akzeptieren. Echte Fähigkeit ist entscheidend. Wo mir nicht geholfen wird, sie zu erreichen, würde ich nicht bleiben.