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mlgm

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  1. Hallo, ich habe in den letzten Jahren bei rund einem Dutzend Firmen ca. 100 Arbeitsplatzrechner auf Linux eingerichtet. Meiner Meinung nach ist Linux neben dem Server-Einsatz prädestiniert für Firmen-Desktops. Denn in vielen Fällen sind die Anforderungen an einen solchen Arbeitsplatz klar umrissen und die Entscheidung ist leicht: gibt es die benötigten Anwendungen unter Linux, so bekommt man stabile und leicht zu wartende Arbeitsplatzrechner. Gibt es die benötigten Anwendungen nicht, gibt es keine Chance für Linux (von exotischen Lösungen wollen wir mal absehen). Vermutlich arbeiten viele hier bei EDV-Firmen, aber die Welt ist voll von Nicht-EDV-Firmen. Dort wird zum Teil noch mit DOS- oder Unix-Programmen auf Textbasis gearbeitet und das einzig wichtige ist, dass der Kasten stabil läuft und die Rechnung gedruckt wird. Also der Autowerkstatt von nebenan ist die Kompatibilität zu Microsoft-Office-Formaten vermutlich relativ egal, weil sie keine Office-Dokumente bekommt oder verschickt, denn sie verarbeitet hauptsächlich Papier (und hat von Web-Services, XML oder Soap noch nie was gehört, außer letzterer zum Händewaschen). Haben solche User also Probleme mit Linux? Nein, es ist ihnen relativ egal. Die Chefs erwarten, dass die EDV-Firma ihnen das System stabil einrichtet und die Sachbearbeiter haben einfach ihre Fachanwendungen aufzurufen und wie früher zu arbeiten. Hierbei gab es wenig Probleme, auch (oder weil) viele Sachbearbeiter noch nie mit einer Maus gearbeitet hatten. Am problematischsten waren Auszubildende, die in der Berufsschule nur mit Microsoft-Produkten arbeiten. Die Betriebe, die ich umgestellt habe, waren Firmen, welche Heizkostenabrechnungen erstellen. Das entsprechende Fachprogramm ist für Linux erhältlich, weil es früher auf SCO Unix lief. Ansonsten gab es Anforderungen für die folgenden Dinge, die alle funktionieren: Finanzbuchhaltung (Parity, sehr professionell, aber auch nicht billig) Office-Programm (Applixware, stabil, ressourcenschonend, heute würde man vielleicht Star Office nehmen?) Homebanking (Moneyplex von Matrica, in der Business-Version auch mit Import von DTAUS-Dateien für Lastschriften, etc.) Browser und E-Mail (Netscape) Acrobat (sehr wichtig für die Akzeptanz von Linux am Desktop) Telefonbuch (Telekom) Java (Sun) Ja wenn die Firma will, dann kann sie sogar ihre Telefonanlage über Linux konfigurieren (Auerswald über Java). Man sieht also, es ist möglich, dass eine Durchschnittsfirma mit Linux arbeitet. Aber welchen Vorteil hat sie dabei? Ich denke nicht, dass hierbei primär die Anschaffungskosten eine Rolle spielen. Und natürlich muss man auch bereit sein, Office-Vorlagen umzuformatieren oder neu zu erstellen, denn soweit geht die Kompatibilität oft nicht. Ich sehe folgende Vorteile: einfache und über Prozeduren leicht automatisierbare Installation. Z.B. muss Applixware Office nur auf ein Netzlaufwerk kopiert werden und ist sofort identisch auf allen Arbeitsplatzrechnern ohne weitere Installation verfügbar. Keine Registry, nichts. Ansonsten bedeutet Konfiguration oft nur die Anpassung von Textdateien. einfache Fernwartung: ohne Zusatzprodukte kann das System leicht und schnell z.B. über einen ISDN-Router ferngewartet werden. sicheres System: ein Benutzer kann mit seinen Standard-Rechten nichts am System verstellen oder zerstören. Wenn man das Home- und Tmp-Filesystem mit noexec mountet, dann kann er keine Programme starten, die er sich beispielsweise irgendwo runtergeladen hat. Kein ActiveX, etc. einfache Automatisierung von Administrationsaufgaben. Ich hab die Sicherung beispielsweise so automatisiert, dass einfach im Laufe der Woche ein Band eingelegt werden muss, dann am Wochendende der Backup automatisch anläuft und, wenn er erfolgreich war, das Band auswirft. Der Verantwortliche sieht also sofort, ob alles geklappt hat und kann wieder im Laufe der Woche ein Band einlegen. Hat er es vergessen, oder ging sonst was schief, bekommt er außerdem eine Mail zugeschickt (täglicher Differenz-Backup erfolgt ebenfalls automatisiert auf eine zweite Festplatte). Bedeutet das also, dass mit Linux nur alles eitel Sonnenschein ist? Nein, ganz so leider nicht. Aus meiner Erfahrung sind die Knackpunkte: fehlende Applikationen: speziell bei Spezialanwendungen, die der Kunde dann doch mal haben will, gibt es oft keine Chance. zu häufige inkompatible Änderungen (z.B. glibc-Versionen) eine gegenüber Windows etwas geringere Zuverlässigkeit in vielen Desktop-Programmen (z.B. Netscape, KDE, Java) es gibt eine Tendenz weg von der Unix-Philosophie, alles einfach und durchsichtig zu halten. Bei Mozilla sind einige Konfigurationsdateien binär und liegen in Directories namens "uk91elxs.slt" (keine Ahnung was das bedeutet). Ähnliches gilt für KDE, wo ich Dateien namens "kmix_11ac155d01000101871608000000020850030" habe. Alles in allem aber würde ich sagen, eine Firma kann mit Linux am Desktop sehr gut fahren. Stabil und mit niedriger TCO, speziell, wenn sie genau geprüft hat, welche Anwendungen sie benötigt und von fähigen Administratoren betreut wird. Grüße Michael
  2. Hallo, man kann aus einem Java-Programm ein externes Programm wie folgt aufrufen: Runtime.getRuntime().exec("kommando"); Nachdem unter Linux Binaries und Shell-Scripts gleichwertig sind, geht das auch für Scripts. Gegebenenfalls muß man den Interpreter in der ersten Zeile angeben: #!/bin/bash Grüße Michael
  3. <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica, sans-serif">Zitat:</font><HR> Heißt das, dass ich unter Linux nicht die Möglickeit habe, verteilte Applikationen zu schreiben?..
  4. Hallo, damit Dateien direkt im Dateibaum sichtbar sind (z.B. für "ls") muß das entsprechende Medium tatsächlich irgendwo im Dateibaum gemountet sein. Allerdings gibt es speziell bei Disketten auch eine weitere Möglichkeit, sie zu nutzen, ohne daß sie gemountet sind. Und zwar sind das die sogenannten mtools. Diese Paket enthält eine Reihe von Kommandos (z.B. mdir, mcopy), welche in der Funktion und den Namen den DOS-Kommandos nachgebildet sind (außer daß sie immer ein "m" am Anfang haben). Man kann also etwa eingeben: mdir a: mcopy /tmp/datei.txt a: Diese Kommandos greifen auf DOS-formatierte Disketten zu, ohne daß sie gemountet sind. Natürlich sind sie die Dateien auf den Disketten dann aber nur für die m-Kommandos sichtbar und eben nicht für andere Kommandos wie "ls". Eine weitere Möglichkeit, Disketten nicht von Hand mounten zu müssen, ist das Automounten. Am Ende entspricht es dem Mounten, nur daß man es nicht von Hand machen muß, sondern daß es automatisch geht. Und zwar dann, wenn man versucht, auf ein Verzeichnis zuzugreifen. SuSE hat hierzu das Paket autofs, welches - glaube ich - so konfiguriert ist, daß es im Directory /misc automountet. Wenn man in /etc/auto.misc den entsprechenden Eintrag hat, dann kann man etwa "ls /misc/floppy" eingeben und durch diesen Zugriff wird automatisch /dev/fd0 nach /misc/floppy gemountet. So richtig durchgesetzt hat sich das aber meines Wissens nie. Ich weiß nicht genau, warum. Grüße Michael

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