Gast Noch100Tage Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Hi Zusammen, ich bin derzeit für meinen AG bei der IT-Tochter einer Bank beschäftigt und habe gekündigt weil das Schmerzensgeld das bei mir ankommt nicht groß genug ist. Jetzt hängt diese Bank aber leider so an mir, dass mir angeboten wurde mich über einen zweiten IT-Dienstleister anzustellen der nur etwa 5-9% der Externenentlohnung einbehalten würde und mich als Freelancer an die Bank "verkaufen" würde. Auf der anderen Seite habe ich einen sehr interessanten Job in Aussicht (Unterschrieben) der mir viel eher Spaß machen und mich interessieren würde. Allerdings zu weniger als 50% der Konditionen die die Bank Externen bezahlt. Das Problem an der Bank sind wie erwähnt die Schmerzen sowie die mangelnde Herausforderung. Das ist quasi ein "Beamtenjob". Wie entscheiden um später in den Spiegel schauen zu können? Zitieren
Gast alexC++ Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 kommt drauf an wie du dein leben in deiner freizeit führen willst. wenn du mit weniger auskommst..... hast du familie? Zitieren
carstenj Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Hi, was soll man da sagen?! 50% sind ja schon ein recht deutlicher Einschnitt. Abgesehen davon scheinst du dich ja schon entschieden zu haben, wenn du den anderen Vertrag schon unterschrieben hast?! Zitieren
Enno Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 @carsten ich denk mal er hat den neuen Vertrag unterschrieben ohne das er von dem Günstigen Angebot wusste. Wobei wir noch nicht wissen, wieviel sein jetziger AG zahlt. Denn anscheined behält der von der externenbezahlung ja einiges mehr als der zweite IT-Externen-AG bei der Bank. Wenn der unterschied zwischen dem jetzigen und dem neuen (nicht Bank AG) klein ist ist auch der wechsel zu verstehen. Frage ist dann wirklich, wie siehts aus mit Familie etc.? Also wie bist du auf das Geld angewiesen? Zitieren
clodetta Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 ich sprech aus eigener erfahrung: ganz klar: SCH*$%$ auf die kohle was nutzt die dollste kohle, wenn man abends nur noch den hirn*** hat und völlig unzufrieden ist (um es mal so deutlich auszusprechen!)!? ebenfalls aus eigener erfahrung weiß ich, daß es dir deine mitmenschen auch danken werden... da aus der resultierenden unzufriedenheit des öfteren bsisweilen unfaire stimmungsschwankungen folgen können... heute bin ich heilfroh, die entscheidung getroffen zuhaben, denn sonst hätt´ ich meinen jetzigen betrieb sicher nit "gefunden" und die ausbildung wäre auch sicher anders, eher aber gar net gelaufen... und ich hab echt gut verdient, mehr als das vierfache meiner jetzigen ausbildungsvergütung! ich würd´s immer wieder so machen! liebe grüsse, die clodetta Zitieren
allesweg Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Du musst selbst entscheiden: Kannst du mit dem kleineren Einkommen (über-)leben? (Wenn du unterschrieben hast, muss die Antwort "ja" sein!) Ist das neue "Schmerzensgeld" angemessen? Musst du dir eine dritte Option suchen? Am Wichtigsten vor all diesen Überlegungen ist jedoch: Kannst du so ohne Weiteres aus dem bereits unterschriebenen Vertrag raus? Zitieren
ITwork Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Und noch eine Sache: Als Freelancer bekommst du zwar viel mehr Geld, aber da ist doch sicherlich ein Grund warum das so ist? Wenn sie dich nicht mehr brauchen werden die dich ja sicherlich recht einfach los weil du da ja nicht fest angestellt bist? Da der neue Job dir anscheinend sehr gefällt würde ich zu dem tendieren. Du wirst dort ja vermutlich auch drauf geachtet haben das du genug verdienst, sonst wäre der beschlossene Wechsel ja überflüssig. Zitieren
Darth_Zeus Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Geld allein macht nicht glücklich. Ich könnte nicht in eine Arbeit gehen, von der ich weiss, dass sie mir keinen Spass macht. Zitieren
HJST1979 Geschrieben 9. Mai 2007 Geschrieben 9. Mai 2007 Und noch eine Sache: Als Freelancer bekommst du zwar viel mehr Geld, aber da ist doch sicherlich ein Grund warum das so ist? Wenn sie dich nicht mehr brauchen werden die dich ja sicherlich recht einfach los weil du da ja nicht fest angestellt bist? Man Beachte als Freelancer ist man Selbständig so viel ich weiß !! Das bedeutet: - Keine gestzliche Krankenversicherung ==> privat Versichern - Steuern --> 19% USt Beachten --> Allgemeine Steuer (Jahresende) - Keine gesetzliche Rentenversicherung ==> Privat vorsorgen Wenn man das ganze so durchrechnet gehe ich davon aus dass dir von dem Gehalt so bisserl weniger als die hälfte übrig bleibt ! Zitieren
Gast Noch100Tage Geschrieben 10. Mai 2007 Geschrieben 10. Mai 2007 Danke für die ganzen Einwürfe. Ich habe mich mal mit einem Steuerberater und einigen externen Kollegen unterhalten die auch als Freelancer bei der Bank sind. Mal ein paar Zahlen: Von den ca. 11.000 bleiben etwa 60% übrig, derzeit erhalte ich von meinem AG knapp 2000 EUR netto (in München). Die Differenz beim Nettogehalt ist also mal eben 200% zum derzeitigen und immer noch um die 170% zum neuen Gehalt. Wegen der Beauftragung von Stunden mache ich mir keine große Gedanken, dass würde wie derzeit als 8h-Job ablaufen. Ausserdem werde ich da fachlich und menschlich relativ hoch eingeschätzt, was man mir so zuträgt. Bezüglich dem unterschriebenen Vertrag habe ich keine Bedenken, den würde ich mündlich kündigen. ± Familie habe ich derzeit keine zu Versorgen, das könnte dann aber ein Thema werden - Bezahler Urlaub wäre auch nicht + Freier Zeiteinteilung, was mir auch bei meinem geplanten Fernstudium nächstes Jahr entgegenkommen würde. + Privatkrankenversicherung - Keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (ausser mit sep. Versicherung) - Zwei verprellte AG + Noch genug nicht verprellte AGs in München Und richtig: Als Freelancer ist man tatsächlich selbstständig, was damit auch noch etwas Papierkrieg mit dem Finanzamt und dem Provider (das ist der IT-Dienstleister der zw. mir und Bank hängt) bedeutet. Was ich partout nicht einsehe, ist dass ich mit meiner Arbeit den Wasserkopf und die Prämien der altgedienten Kollegen verdiene. Puh. Nachher nochmal ein Gespräch mit meinem Personalverantwortlichen der vor zwei Wochen mit einer Gehaltserhöhung sehr viel billiger weggekommen wäre als jetzt. Zum Thema Job-Satisfaction: Für dieses Gehalt würde ich sogar den Windows oder Solaris-Admin geben. Oder den Wachmann spielen. Das ist einfach eine unanständige große Versuchung. Der Apfel in Gottes Garten. Zitieren
bigvic Geschrieben 10. Mai 2007 Geschrieben 10. Mai 2007 Hi, bedenke als Externer wirst du dort idR nicht länger als max. 1-2 Jahre für ein solches Gehalt arbeiten (rechne eher mit 1 Jahr, denn die suchen sich auf dem Markt nen neuen internen und dann darfst du ihn einlernen). Dann werden die sich wieder von dir trennen bzw. dich wieder vor die Wahl stellen - interner mit paycut oder zu gehen. Jetzt kannst du vergleichen: Für 2 Jahre als Externer musst du 4-6 Jahre als Interner bei der anderen Firma arbeiten. Spricht klar für die externe Stelle. Bekommst du danach als Externer wieder einen Job? Zur Zeit ist es kein Problem im Markt, aber in 2 Jahren? Als Externer hast du immer die Gefahr kurzfristig "arbeitslos" zu werden, meist unbeliebte Jobs zu machen und ständig in neuen Firmen zu sein. Das wird mit dem höherern Gehalt bezahlt. Wenn dir das liegt - mach es. ciao, victorinox Zitieren
Gast Noch100Tage Geschrieben 10. Mai 2007 Geschrieben 10. Mai 2007 Hi, bedenke als Externer wirst du dort idR nicht länger als max. 1-2 Jahre für ein solches Gehalt arbeiten (rechne eher mit 1 Jahr, denn die suchen sich auf dem Markt nen neuen internen und dann darfst du ihn einlernen). Dann werden die sich wieder von dir trennen bzw. dich wieder vor die Wahl stellen - interner mit paycut oder zu gehen. Davor habe ich auch keine Angst - zum einen weil bei der IT-Tocher Einstellungsverbot herrscht und zum anderen für die Bank "Businesscontinuity" sehr viel wichtiger ist, als ein paar EUR zu sparen. Z.T. habe ich hier Kollegen die das im Zeitraum von >5 Jahren so machen. Der Punkt das es _derzeit_ kein Problem ist was Neues zu finden, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Zitieren
bigvic Geschrieben 10. Mai 2007 Geschrieben 10. Mai 2007 Hi, ich kann dir nur den Rat geben, dass du vorsichtig planst und dich nicht wunderst wenn du nach 1-2 Jahren was neues suchen musst. Aber wie du schon sagst, der Arbeitsmarkt ist freundlich und wenn man gut ist findet man immer was. Btw: In vielen Firmen ist es sogar intern verboten, dass man einen ehemaligen Internen ohne Sperrfrist als Externer auf die diesselbe Stelle anstellt -> nicht ohne Grund. ciao, victorinox Zitieren
Gast Noch100Tage Geschrieben 11. Mai 2007 Geschrieben 11. Mai 2007 Nachdem wahrscheinlich alle möglichen rechtlichen Unklarheiten wie z.B. eine Wettbewerbsklausel ausgeschlossen werden konnten und ich einen "Provider" gefunden habe der mich zu meinen Konditionen vermittelt, werde ich ab 1.6. zum Freelancer. Den neuen Vertrag kann ich auch bereits vor Antritt der Stelle kündigen, siehe dazu auch Kündigung: Mit welcher Frist kann schon vor Dienstantritt gekündigt werden? Mal gucken was das wird Zitieren
.vash Geschrieben 11. Mai 2007 Geschrieben 11. Mai 2007 Hallo - ich will Dir keinen Rat geben der sich darauf bezieht ob Du aufs Geld verzichten sollst oder irgendwas anderes, aaber: Denke immer daran, dass Du den Job für den Du Dich entscheidest wahrscheinlich nicht bis an Dein Lebensende haben wirst. Möglicherweise bist Du nach drei Jahren auch bei der interessanteren Tätigkeit überdrüssig. Oder Du heiratest, willst ein Haus bauen und Du bist froh über viel Geld. Wie auch immer Du Dich entscheidest, es gibt praktisch kein richtig oder falsch. Suche Dir das aus was Du in der aktuellen Situation für sinnvoll hälst. Ändern sich Deine Ziele irgendwann dann scheue Dich nicht Deine Umstände erneut zu ändern! Zitieren
sxs Geschrieben 12. Mai 2007 Geschrieben 12. Mai 2007 Zu dem Thema der Freelancerei kann ich nur sagen, das es nie gut ist nur für einen Auftraggeber zu arbeiten. Das nennt sich nämlich Scheinselbständigkeit. Nach spätestens 24 Monaten geht das dem Sozialamt auf den Keks, und man darf alle Sozialbeiträge nachzahlen. Ausserdem ist das Leben als Freelancer um einiges unsicherer als man gemeinhin denkt. Die Vergütung ist nicht aus Spaß so hoch. Ich bin selbst Freelancer und hab bisher auch immer gut zu tun gehabt. Allerdings tendiert man immer dazu mehr zu arbeiten, denn es sitzt immer das Gespenst der Auftragsflaute im Nacken. Ruhiger bin ich erst geworden als ich nicht mehr von einer Firma abhängig war, die mir jederzeit sagen konnte: "Morgen brauchst du nicht zu kommen..." Die Arbeitsbelastung ist immer höher als bei einem Angestellten. Man kann nicht mal eben 2h Kaffee trinken mit dem Kollegen, mal einen Tag Krank machen usw. Prüfe dich, ob du das wirklich möchtest. Es ist wirklich äußerst lukrativ, allerdings gibst Du auch eine Menge auf. Zitieren
Gast Noch100Tage Geschrieben 17. Mai 2007 Geschrieben 17. Mai 2007 Zu dem Thema der Freelancerei kann ich nur sagen, das es nie gut ist nur für einen Auftraggeber zu arbeiten. Das nennt sich nämlich Scheinselbständigkeit. Nach spätestens 24 Monaten geht das dem Sozialamt auf den Keks, und man darf alle Sozialbeiträge nachzahlen. Ausserdem ist das Leben als Freelancer um einiges unsicherer als man gemeinhin denkt. Die Vergütung ist nicht aus Spaß so hoch. Ich bin selbst Freelancer und hab bisher auch immer gut zu tun gehabt. Allerdings tendiert man immer dazu mehr zu arbeiten, denn es sitzt immer das Gespenst der Auftragsflaute im Nacken. Ruhiger bin ich erst geworden als ich nicht mehr von einer Firma abhängig war, die mir jederzeit sagen konnte: "Morgen brauchst du nicht zu kommen..." Die Arbeitsbelastung ist immer höher als bei einem Angestellten. Man kann nicht mal eben 2h Kaffee trinken mit dem Kollegen, mal einen Tag Krank machen usw. Prüfe dich, ob du das wirklich möchtest. Es ist wirklich äußerst lukrativ, allerdings gibst Du auch eine Menge auf. Scheinselbständigkeit: Das ist ein mittelbares Probleme - ich bin eh schon seit einiger Zeit nebenberuflich für ein paar Firmen unterwegs. Diese liefern zwar jetzt nicht so ein großes Auftragsvolumen, aber ich habe über Bekannte Zugang zu versch. Freelancernetzwerken in der Stadt. Zudem könnte ich mir, sollte ich halbwegs wirtschaften, in der Zeit in der ich für die Bank beschäftigt bin, ein sehr komfortables finanzielles Polster aufbauen. Arbeitsbelastung: Guter Punkt. Urlaub ist jetzt erstmal gestrichen und geplante Fortbildungen muss ich auch nochmal auf den Nutzen abklopfen. Interessant, wie sehr sich die Sichtweise als angehender Selbständiger ändert Nachdem ich die anderen AG darüber informiert habe, habe ich jetzt erstmal keine Option mehr und bin definitiv ab 1.6. selbständig. Oder Arbeitslos. Zitieren
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