Studieren - Nur wegen einem Titel?

[SoltanDemoriel]

Guten Tag,

Ich stelle mir seid längerem die Frage ob ich noch studieren gehen soll...

Folgende Situation...

Ich arbeite seid ich 16 bin in der IT Welt (bin im moment 22). Ich habe meine Realschule mit einem sehr guten Zeugniss hingelegt... habe dan meinen ITA Abschluss für Anwendungsentwicklung gemacht der auch ganz gut war. Zudem habe ich neben der Schule 3 Jahre als Systemadministrator gearbeitet und 2 Jahre als Programmierer ... darüber habe ich natürlich Zeugnisse.... im moment absolviere ich eine verkürzte Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung..... (weil der ITA Abschluss ja nicht ganz so doll ist in der IT Welt ) ....

Zusätzlich habe ich an 2 Fachbüchern mitgewirkt (wobei ich nicht weiss ..ob diese als wirckliche Referenz zählen)

so und nun meine Frage bzw. eure Meinung....

ich bin nun bald fertig mit meiner Ausbildung und weiss nicht recht was besser für mich wäre ... direkt weiter arbeiten oder studieren... ich denke das es leider so ist das es in Deutschland oft nach Titeln geht und nicht nach Kompentenz... zumindest bei einem Bewerbung und dem Gehalt... ich bin ein bissel im zwiespalt ... den ich würde gerne weiter arbeiten gehen... doch habe ich die befürchtung (da ich gerne in einen größeren Konzern gehen würde) das ich auch mit einer ganz guten Referenz nicht viel weiter komme werde ... und ich möchte ungern mit 30 nochmal studieren gehen...

daher würde ich gerne eure Meinung wissen zum Thema Studium wenn man schon realtiv viel gemacht hat... ist das nötig? geht es wircklich alles nach Titeln (vorallem in größeren Konzernen)?

vielen Dank schonmal im vorraus

[Hellspawn304]

Meine erste frage is, hast du fh-reife oder abi? Weil es sonst mit dem studium mal ziemlich haarig wird, sprich du wirst nich zugelassen.

Es gäbe ja auch noch die möglichkeit, eines studiums neben der arbeit, is natürlich nich ganz so einfach, aber machbar, wenn man das will.

[SoltanDemoriel]

Habe nur ein fh-reife bei meinem ITA Abschluss dabei =/

neben der arbeit... das hatte ich mir auch schon gedacht ... bezweifel aber das ich das packe muss ich ehrlich gestehen da die arbeit doch meist recht einnehmend ist....

[Rumpel84]

eigentlich hat man in großen Konzernen eher bessere Chancen nach oben zu kommen, auch wenn man keine Doktortitel mit sich herumträgt. Voraussetzung ist natürlich die, nehmen dich erstmal. Wenn du in der Bewerbung bzw. Gespräch deine Kompetenz darlegen kannst, sollte das klappen.

Am Besten direkt persönlichen Kontakt aufnehmen. Nicht das der Azubi, der die Bewerbungen vorsortiert, dich direkt raussortiert wegen "nur" mittlerer Reife ;-)

[Azubine27]

Ich habe da eine etwas andere Meinung als Rumpel84. Natürlich kann man sich hocharbeiten. Aber selbst wenn man viel Erfahrung hat ist es doch verwunderlich wie tiefgehend ein Studium ist. Da man da ja nicht nur die reine Informatik lernt. Eine Ausbildung ist fachlich immer begrenzt. Daher gibt es in den handwerklichen Berufen einen Meister, da lernt man einfach noch mehr. Die Themen sind noch viel breiter gefächert und zusätzlich noch intensiver. Soviel zum fachlichen Inhalt.

Es geht natürlich auch darum, was du fachlich machen möchtest. Reicht es dir in einer Firma Reports und Internetseiten zu programmieren brauchst du kein Studium.

Möchtest du Projektleiter in anerkannten Firmen werden, evtl Außendienst machen für IT Consulting oder möchtest mal eine Führungsposition haben, ist ein Studium von großem Vorteil. Da man z.B bei Wirtschaftsinformatik auch lernt mit den Ressourcen zu wirtschaften. Und das heißt, dass man etwas über Personalführung als "Chef" weiß, oder das man Leistungen im Wert selber berechnen kann ...einfach auch der wirtschaftliche Teil. Dabei reicht nicht das BWL aus der Schule oder aus der Ausbildung. Außerdem kann dir passieren, dass du eine gute Position ohne Studium hast. Es kann aber sein, dass die alte Doktoren usw, zu wenig Kompetenz zu schreiben. Da du ja doch gegen sie noch sehr jung bis egal ob Studium oder nicht.

Ich finde es kommt darauf an, als was man arbeitet, wo man arbeiten möchte (örtlich) und in welcher Art Firmen. Hat immer etwas damit zu tun wie alteingesessen ein Unternehmen ist, wie viele Bewerber...auf den Internetseiten kann man schon ganz gut erkennen in welche Richtung die Unternehmen tendieren.

Natürlich hast du schon eine beachtliche praktische Berufserfahrung auf die viele Studierte "neidisch" sein können. Aber in der Theorie haben sie dir viel voraus. Am besten ist immer Beides, wenn man auf eine große praktische und theoretische Kompetenz zugreifen kann.

Wie du sicher merkst bin ich eher persönlichs für ein Studium, weil ich selber studiere und eine Ausbildung gleichzeitig mache. Aber ich genauso, dass manche andere Punkte haben die ihnen wichtig sind, daher musst du einfach für dich überlegen was du möchtest. Daher in dem Fall ist dies eine ganz neutrale Antwort.

Ich persönlich finde, dass die Qualität nichts damit zu tun hat ob man ein Studium hat oder nicht, man kann nur auf ein größeres theoretisches Wissen zurück greifen.

Wirst schon das Richtige für dich finden. :-)

[fs-patrick]

Also ich denke in "kleinen" Betrieben kann man schon was ohne Studium erreichen, aber in größeren sieht das ganz anders aus.

Da haben die Firmen meisten auch mehr Bewerber auf eine Stelle als in kleinen und dementsprechend auch mehr Auswahl.

Na ja und einer von denen hat bestimmt ein Studium.

Wenn du in den öffentlichen Dienst gehst ist der Titel sogar fast alles.

Da kommst du in gewisse Gehaltsgruppen nicht ohne ein Studium.

Also ich denke du solltest dir einfach mal überlegen, ob dir 3 1/2 Jahre schuften bei einem Studium neben dem Beruf es nicht wert sind, wenn du mal überlegst wie lange du in dem Beruf noch arbeiten wirst.

Das sind noch min 43Jahre.

So sehe ich das zumindest.

[MarkusLe]

Man studiers nicht nur, um seine Chancen zu verbessern nach oben zu kommen und mehr Geld zu verdienen, sondern auch weil es ne gewissen Lebenseinstellung ist und um einfach mal etwas über den Tellerrand heraus zu schauen, ausserdem ist solch ein Studium stark persönlichkeitsbildend, insbesondere im Bereich von Selbstmanagement und Selbstorganisation.

Im IT Bereich ist es durch die vielen Spezialisierungsrichtungen und Fortbildungsmöglichkeiten sicherlich ach möglich Karriere zu machen, dies allerdings stark zentriert in eine Richtung (Stichwort Fachidiot^^). Mit einem Studium wird erstmal eine gewisse Basis geschaffen und darauf aufbauend kommen dann entsprechende Schwerpunktgebiete.

Und zu alt für ein Studium bist Du auf jeden Fall nochnicht. Ich werde jetzt auch erstmal mein fachgebundenes Abi machen und danach studieren gehen, einerseits natürlich um bestimmte Karriereziele zu erreichen, andererseits (Und das ist bei mir der ausschlaggebende Punkt) aber auch vor allem, weil mich das Wissen reizt.

MfG

Markus

[sockä]

Ein Studium ist in erster Linie nicht nur eine Wissenserweiterung, sondern auch ein großer Reifeprozess. Bei einem Studium läuft es nicht mehr so, wie man es als junger Mensch aus Schule und Ausbildung gewöhnt es. Es gibt keinen Zeitplan und keine Leute, die dir sagen, was du wann und wie machen sollst. Es wird viel mehr Eigendisziplin und Selbstorganisation gefordert. Wer das gut hinbekommt, sein Studium in der angestrebten Zeit schnell und erfolgreich zu Ende bringt, der hat mMn Aussichten auf einen guten Job in vllt. sogar einer Führungsposition. Wenn du aus mangelnder Selbstdisziplin 10 Jahre für dein Studium brauchst, wirst du vermutlich nicht so schnell einen solchen Posten ergattern (Ausnahmen wie Selbstständigkeit, Kinder kriegen etc. seien jetzt außen vor gelassen).