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Geschrieben

Hallo,

ich wollte eure Meinung mal zu meiner Situation hören.

Ich bin Fachinformatiker Systemintegration.

Ich habe im Sommer 2007 meine Prüfung in Stuttgart erfolgreich absolviert und danach das Unternehmen gewechselt.

Bei dem Einstellungsgespräch hieß es zu mir, nach der Probezeit können wir auch nochmal über das Gehalt reden.

Ein paar Daten zu mir:

Alter: 23

Wohnort: Stuttgart

Realschule, 2 Jahre BK, Ausbildung Fachinformatiker Systemintegration

Berufserfahrung: 3 Jahre Ausbildung, 3/4 Jahr Facharbeiter

Arbeitsort: Stuttgart

Grösse der Firma: weltweit ca. 350

Tarif: keiner

Arbeitsstunden pro Woche: 40

Gesamtjahresbrutto: 22800

Anzahl der Monatsgehälter: 12(Weihnachts- / Urlaubsgeld je nach Umsatz der Firma)

Anzahl der Urlaubstage: 30

Sonder- / Sozialleistungen: VWL 25€, 12*100€

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich):

-HelpDesk(dt. und engl.)

-ERP-System

-Backup

-Außenstellen Anbindung, Support

-Verwaltung div. Software

-etc.

Ich habe mich Anfangs mit dem Gehalt zufrieden geben, wobei ich dies nun nicht mehr angemessen finde.

Es heißt ja meistens ca. 10% sollte das maximale sein, wobei dies ja lediglich ca. 200€ wären.

Ich spekuliere auf 300€ mehr / pro Monat.

ist dies aus eurer Sicht realistisch?

Geschrieben

Ich habe mich in der Zeit wo ich inzwischen hier bin, in viele neue Bereiche eingearbeitet.

Mir wurde bisher in allen Gesprächen mitgeteilt, das sie mit meiner Arbeitsweise/Einstellung/Einsatz sehr zufrieden sind.

Des weiteren nehme ich unserem Abteilungsleitern und den anderen Mitarbeitern in der Abteilungen inzwischen viele Projekte ab, bekomme auch viel zugeteilt, die ich selbständig durchführe.

Wenn ich meinen Leistungsstand von Anfang und jetzt Betrachte sehe ich sehr viele Fortschritte, die ich gemacht habe.

Außerdem hat man in diesem Bereich eine sehr hohe Verantwortung zu Tragen, die meiner Meinung nach nicht dementsprechend entlohnt wird.

Geschrieben

1900 per Anno ist deutlich zu wenig. Mehr als 10% ist schwierig. Sei freundlich zu deinem jetzigem Arbeitgeber, begnüge dich mit 6% und suche Dir eine Neuanstellung.

Äh, welches ERP?

Etwas zentrales hast du vergessen:

Was tust du für die Firma ?

Er bietet seine Dienste an, ist also ein Dienstleister oder Arbeitgeber!

Warum bist du mehr wert ?

Weil die reale Inflationsrate gestiegen, aber die gefühlte Inflationsrate enorm angestiegen ist und er infolge eines höheren Gehalts mehr essen und trinken kann (körperliche Gesunderhaltung), eventuell eine Familie (vorausgesetzt die Frau arbeitet mit, denn sonst wäre es auch mit 30% mehr nicht möglich)gründen kann (Steigerung der Sozialkompetenz) ,er im Luxusfall sogar noch Kinder zeugen kann (Enormer gesellschaflicher Mehrwert) und nicht zuletzt wegen der Menschenwürde. Sonst könnte er ja auch für ein Bett und ein Brot arbeiten, gell?

Geschrieben

Hi,

Weil die reale Inflationsrate gestiegen, aber die gefühlte Inflationsrate enorm angestiegen ist und er infolge eines höheren Gehalts mehr essen und trinken kann (körperliche Gesunderhaltung), eventuell eine Familie (vorausgesetzt die Frau arbeitet mit, denn sonst wäre es auch mit 30% mehr nicht möglich)gründen kann (Steigerung der Sozialkompetenz) ,er im Luxusfall sogar noch Kinder zeugen kann (Enormer gesellschaflicher Mehrwert) und nicht zuletzt wegen der Menschenwürde. Sonst könnte er ja auch für ein Bett und ein Brot arbeiten, gell?

mag ja alles stimmen ... ABER was interessiert das den AG?

Eine Diskussion über moralische Pflichten eines AG gegenüber der Gesellschaft hilft glaub ich nicht weiter. Es sind jedenfalls keine Gründe, die ich bei einer Gehaltsverhandlung einbringen würde ;)

@Sys-ad-2008

Nenne doch die Gründe die du gennant hast und frage nach den 300 Euro mehr. Schlimmer als ein "Nein" kannst nicht kommen.

So long,

vic

Geschrieben
Es sind jedenfalls keine Gründe, die ich bei einer Gehaltsverhandlung einbringen würde ;)

Ich auch nicht. Ich habe nur die Ironie-Tags vergessen. :)

Was ich im konkreten Fall, warum, tun würde steht ja am Anfang meines Posts.

Geschrieben
1900 per Anno ist deutlich zu wenig. Mehr als 10% ist schwierig. Sei freundlich zu deinem jetzigem Arbeitgeber, begnüge dich mit 6% und suche Dir eine Neuanstellung.

So sehe ich das auch. Wenig plus 10 Prozent bleibt wenig. Bis man da durch Lohnsteigerungen im einstelligen Prozentbereich mal dort angekommen ist wo man durch nen AG-Wechsel sofort landen kann vergehen so manche Jahre.

Das sollten die Arbeitgeber eigentlich schon verstanden haben.

Wichtig ist, dass die AN sich die albernen Gehälter eben NICHT gefallen lassen sondern sich eben konsequent nach ner anderen Stelle umsehen.

Irgendwann merken die AG sicher, dass ihnen die Leute bei miesen Gehältern zu schnell wieder davonlaufen.

Geschrieben

Wichtig ist, dass die AN sich die albernen Gehälter eben NICHT gefallen lassen sondern sich eben konsequent nach ner anderen Stelle umsehen.

Irgendwann merken die AG sicher, dass ihnen die Leute bei miesen Gehältern zu schnell wieder davonlaufen.

Absolute Zustimmung. Ausdrucken, an den Kühlschrank pinnen und jeden Morgen einmal beim Frühstück durchlesen. (ohne Ironie!)

Geschrieben

Hallo Youser !

Das :

Wichtig ist, dass die AN sich die albernen Gehälter eben NICHT gefallen lassen sondern sich eben konsequent nach ner anderen Stelle umsehen.

Irgendwann merken die AG sicher, dass ihnen die Leute bei miesen Gehältern zu schnell wieder davonlaufen.

ist sicherlich schon richtig. Einige Kleinigkeiten allerdings noch zur Ergänzung.

Zunächst einmal sind die Firmen ja nicht "gezwungen", jemanden einzustellen, wenn eine Stelle ausgeschrieben wird, auch nicht denjenigen, der das höchste Gehalt "fordert" (oder zumindest bekommen möchte.)

Die Firmen müssen ja auch rechnen und überlegen sich natürlich, ob sie entsprechend hohe Gehälter bezahlen wollen (in Relation zu der Arbeitsleistung, die sie dafür bekommen.)

Wenn nun die Forderung zu hoch angesetzt wird, dann kann sich der AN recht leicht selbst aus dem Rennen werfen, indem er die Stelle dann nicht bekommt.

Es ist eben oft leider so, dass - wenn eine freie Stelle ausgeschrieben wird - die Firmen mit einer Flut von Bewerbungen fast "überschwemmt" werden (ja, auch ich hab damals - als ich noch in der Firma tätig war - tonnenweise eingehende Bewerbungspost sortiert, obwohl es nur um eine verhältnismäßig einfache Bürostelle ging), und bei dem Verhältnis von (auch qualifizierten) Bewerbungen und der einen freien, zu besetzenden Stelle, kann sich die Firma es dann leisten, denjenigen auszusuchen, der am wenigsten Kosten verursacht.

Allgemeines Problem von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt (danke übrigens an den Dozenten, der das hier neulich sehr schön erläutert hat.)

Auch deshalb bin ich manchmal etwas misstrauisch, oder zumindest zurückhaltend, wenn im Forum sehr hohe Summen genannt werden, die sich dann evtl. gar nicht realisieren lassen. (Das ist natürlich nicht gegen @vic gerichtet, auch nicht gegen seine schöne Statistik, die hier des öfteren mal auftaucht und zitiert wird.)

Verkürzt dargestellt: wenn die Firma nicht bereit ist, eine - aus ihrer Sicht! - überhöhte Gehaltsforderung zu zahlen, dann nimmt sie eben einen anderen Kandidaten (Bewerber), der die Arbeit für entsprechend weniger Geld macht.

Das kann man dem Unternehmen auch nicht übel nehmen, aus seiner Sicht ist das ja durchaus vernünftig.

(Ich hab's mir einfach mal erlaubt, auch diesen Aspekt noch zu ergänzen.) :)

Ansonsten ist das obige aber natürlich, wie schon erwähnt, richtig!

Gruß, fach_i_81

Geschrieben

Warum hältst du das Gehalt nicht mehr für angemessen? Wurde der Aufgabenbereich gegenüber der ursprünglichen Beschreibung erweitert oder hast du dich verschätzt?

Du kannst mit guten Argumenten versuchen, >10% Erhöhung zu erhalten, aber du musst wirklich gut argumentieren.

So, ich hoffe, dass dieser Thread nicht auch wieder in pseudowirtschaftswissenschaftliches Offtopic schwenkt.

Geschrieben
Verkürzt dargestellt: wenn die Firma nicht bereit ist, eine - aus ihrer Sicht! - überhöhte Gehaltsforderung zu zahlen, dann nimmt sie eben einen anderen Kandidaten (Bewerber), der die Arbeit für entsprechend weniger Geld macht.

Man kriegt was man bezahlt.

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