4 Fragen zum Thema IT

[30X2S]

Hallo zusammen, mich würde einmal folgende Fragen interessieren:

1.Wie wird man ein Programmierer? Muss man da zwangsläufig Informatik studieren oder kann ich da auch was ganz anderes studieren bzw. eine Ausbildung machen?

2.Was für Qualitäten muss ein Programmierer überhaupt haben? Da kann ich mir leider nur wenig drunter vorstellen.

3.Wie stehen die Chancen sich als Programmierer selbständig zu machen bzw. gibt es da einige die das machen?

4.Wenn ich ein guter Programmierer bin, dann sollte es doch wenig Probleme geben wenn man z.B nach China, in die USA oder Italien ziehen will und da als Programmierer arbeiten will. Denn bis auf die Sprache bleibt das Fach doch das selbe oder wie muss man das sehen?

Die 3. und 4. Frage würde mich auch noch mal zum Berufsfeld des Fachinformatikers interessieren.

Noch einen schönen Sonntag, Gruß.

[perdian]

1.Wie wird man ein Programmierer? Muss man da zwangsläufig Informatik studieren oder kann ich da auch was ganz anderes studieren bzw. eine Ausbildung machen?

Du bist nicht auf einen universitären Studiengang fixiert. Es gibt keine (gesetzlich oder sonstwie) festgelegte Definition was genau ein Programmierer eigentlich ist bzw. beherrschen muss. Solange deine Kenntnisse und Fähigkeiten mit dem übereinstimmen, was (d)ein potentieller Arbeitgeber sucht kannst du dich theoretisch auch komplett ohne Berufsausbildung auf den Job bewerben. Ein abgeschlossenen Studium bzw. eine Ausbildung erhöhen natürlich deine Chancen auch tatsächlich genommen zu werden enorm.

2.Was für Qualitäten muss ein Programmierer überhaupt haben? Da kann ich mir leider nur wenig drunter vorstellen.

Dann frag dochmal die üblichen Verdächtigen.

3.Wie stehen die Chancen sich als Programmierer selbständig zu machen bzw. gibt es da einige die das machen?

Natürlich gibt es freiberufliche Programmierer - ich kenne sogar welche, die da gar nicht mal so schlecht von existieren können. Als Karrierestart würde ich das jedoch überhaupt nicht empfehlen - dafür musst du einfach als Einzelgängen zuviel leisten und dich um zuviele Dinge kümmern, die am Anfang noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind.

4.Wenn ich ein guter Programmierer bin, dann sollte es doch wenig Probleme geben wenn man z.B nach China, in die USA oder Italien ziehen will

Diese Ansicht ist - nunja - sehr naiv. Kurz und knapp: So einfach dürfte da nicht sein.

[dr.dimitri]

Wie wird man ein Programmierer?

Du lerst eine Programmiersprache und setzt das um was andere von dir verlangen. Voila - du bist ein Programmierer. Oder meintest Du Entwickler/Diplominformatiker? Da gibt es schon den ein oder anderen "feinen" Unterschied.

Wenn ich ein guter Programmierer bin, dann sollte es doch wenig Probleme geben wenn man z.B nach China, in die USA oder Italien ziehen will und da als Programmierer arbeiten will.

Nach China hm? Warum nimmst Du nicht einfach hier einen 1 Euro Job an? Zumindest sollte dir klar sein, dass in diesen Ländern z.T. ein ganz anderes Lohnniveau herrscht. Nicht umsonst betreiben viele Unternehmen Offshoring nach Indien und China (wobei die dort ansässigen Firmen dann aus Kostengründen z.T.. wieder in andere Länder auslagern...)

Was genau willst du denn eigentlich machen? Datenbanken, J2EE, Webentwicklung,...?

Dim

[Carnie]

zu 4. Klar ist die Programmmiersprache die gleiche aber dein Auftraggeber muss dir ja auch verständlich machen was er überhaupt haben will.Also kommst du um die Sprache nicht wirklich drumherum.

[smash]

Ich würde sagen ein Programmierer kümmert sich im wesentlichen um die Umsetzung eines Programms in einer Programmiersprache. Wenn man eine Programmiersprache ersteinmal beherscht ist dass aber so als ob ein Maurer eine Mauer hochzieht - keine intellektuelle Leistung.

Mehr Grips ist meist bei der Analyse und Planung im Spiel. Es wird zuerst ein Unternehmen oder ein Fachbereich Analysiert und Modelliert, der später in der Software abgebildet werden soll. Also alles was aus Auftraggebersicht wichtig ist wird untersucht.

Dann überlegt man was aus der technischen Sicht der Softwareentwicklung noch benötigt wird.

Aus alldem entsteht ein Klassendiagramm welches der Programmier in Quellcode umsetzt. Ist vermutlich nicht eindeutig definiert ob die Tätigkeiten im zweiten Abschnitt zur Arbeit eines PROGRAMMIERERS gehören. Sie sind aber typisch für INFORMATIKER.

[sxs]

Der Programmierer als Codeknecht, des Systemarchitekten? Ich finde das reichlich überheblich, wenn ich ehrlich sein soll. Die Projekte, die ich bisher (mit)realisieren durfte liefen da ein wenig anders ab. Vieleicht lebe ich auch hinter dem Mond. Ein Projekt einer bestimmten größe benötigt natürlich >den< Lead Architect aka INFORMATIKER (ich zitiere nur). Das ist dann natürlich auch einer der Leute die relativ wenig (ab einer bestimmten Größe gar nicht) in der tatsächlichen Programmierung des Projektes tätig ist. Eine Systemarchitektur ist nur leider ein relativ bewegliches Ziel, einen "Programmiersklaven" kann ich da schlecht brauchen. Die Struktur eines Systems ist immer eine Symbiose aus inhaltlichen Notwendigkeiten und technischen Grenzen. Ein Systementwurf wird daher durch die entsprechenden "Programmierer" (ich benutze das Wort, obwohl es den reinen Programmierer meines erachtens gar nicht gibt) gegengelesen und mit entsprechenden Anmerkungen versehen. Das ganze fließt dann zurück zum INFORMATIKER des Systems, der entsprechend die Architektur anpassen muss. Auch in der eigentlichen Umsetzung aka "der Programmierung" treten meistens Ungereimtheiten und technische Unwägbarkeiten auf. Statt als "Programmierer" (ich hasse das Wort) nun seinerseits zu sagen das der INFORMATIKER wohl unfähig war, wird konstruktiv über das Design gesprochen, und eine Änderung zwischen INFORMATIKER und "Programmierer" abgestimmt, die dem Problem Rechnung trägt.

Ich, "geprüfter Programmierer" aka Fachinformatiker AE, _muss_ mich - trotz des fehlenden Studiums -, nach der angeführten Definition, als INFORMATIKER bezeichnen, und das obwohl ich auch exzellent der Programmierung mächtig bin. (Die letzte Firma in der ich fest angestellt war hat mich zumindest auf der Position des "Software Architect" bezahlt)

Dieses Kastendenken Informatiker / Programmierer finde ich - gelinde gesagt - reichlich beschränkt. Ehrlich gesagt würde ich einem INFORMATIKER, der des Programmierens nicht mächtig ist, nicht über den Weg trauen.