Kaoru Geschrieben 4. April 2008 Teilen Geschrieben 4. April 2008 Hallo, ich schon wieder... ich versuche grade für meine Doku eine Kosten-Nutzen Analyse zu erstellen. Das Problem ist, das ich den Nutzen meines Projektes nicht in Werte fassen kann. D.h. das dem Kunden zwar Zeit gespart wird, aber ich nicht weiß, wieviel und wieviel diese gesparten Stunden wert sind. Auf der anderen Seite wird mein Projekt auch bei uns intern "eingesetzt", d.h. wir werden es auch in anderen Kundenprojekten einsetzen können. Doch auch hier weiß ich nicht, wie ich den Nutzen in "greifbare" Werte umsetzen kann... Fakt ist, ich habe etwas programmiert, dass es vorher nicht gab und es wird aktuell und in Zukunft in verschiedenen Kundenprojekten eingesetzt. Erklären, warum es nützlich ist kann ich, aber muss ich für die Kosten-Nutzen Analyse nicht auch den Nutzen in Zahlen ausdrücken können, bzw. wieviel durch mein Projekt doch gespart wird? Hilfe... Gruß Kaoru Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
the_colonel Geschrieben 4. April 2008 Teilen Geschrieben 4. April 2008 Dann überleg dir doch einfach mal ob es etwas Ähnliches was du programmiert hast schon gibt und was es kostet. Zusätzlich dazu wird es doch sicher eine Verrechnungsart deiner Arbeitsstunden geben die du vor dem Programm verbracht hast oder? Also kannst du doch einfach hergehen und deine Stunden abrechnen und angeben was für ein mehraufwand für den Kunden entstehen würde wenn du das nicht programmiert hättest. Und natürlich was das Programm schlussendlich kostet und schon hast du eine Kostennutzenanalyse. Bin zwar kein Fan von Kostennutzenanalyse geschweige denn ein Experte aber so würde ich es machen:D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 4. April 2008 Teilen Geschrieben 4. April 2008 Erklären, warum es nützlich ist kann ich, aber muss ich für die Kosten-Nutzen Analyse nicht auch den Nutzen in Zahlen ausdrücken können, bzw. wieviel durch mein Projekt doch gespart wird? Hilfe... Das geht nicht immer so einfach. Wie willst du eine Vergrößerung von Datenschutz, eine Verbesserung der Ausfallsicherheit, die Neueinführung von bisher nicht bearbeiteten Produkten / Prozessen bzw. die Forschung in definitive Zahlen packen? Wie will man die Vermeidung eines GAU (größten anzunehmenden Unfall) bewerten, wenn man nicht einmal dessen Eintrittswahrscheinlichkeit irgendiwe vorraussagen kann. Er ist halöt einfach da und kann durch Sicherheitsmechanismen und andere Systeme, Prozessabläufe vielleicht vermieden, vielleicht herausgezögert werden. Man könnte hier eventuell den Nutzen oder den erwarteten Nutzen in monetäre Größen packen, jedoch ist die Genauigkeit dieser Größen ziemlich ungenau. In deinem Fall: Vielleicht versuchst du eine Abschätzung in der folgenden Form vorzunehmen: Anzahl der Projekte im Jahr ca. 20, Einsatz meines Programmteiles in ca 25 % der Fälle, je nach Projekt Einsparungen von 1 bis 10 Manntagen macht ergo mindestens eine Jährliche Einsparung von 5 Manntagen und folglich eine maximale Amortisationszeit von 5 Jahren. In den Fällen eines Totalausfalles würde ich vorgehen: Ohne Sicherheit besteht eine (nicherfassbares) Risiko des Totalausfalles. Eine Sicherheitssystem kostet x Euro. Sofern der Verhältnis zwischen dem Wert, der Wegbrechen könnte und den Kosten des Sicherheitssystems im normalen Verhältnis stehen, .... . Also wenn ich 50 TEuro Umsatz p.a. erziele, ist ein Sicherheitssytem für 2 Mio Euro sicher nicht im angemessenen Verhältnis. Lieber verzichte ich auf die 50TEuro, auch wenn damit meine komplette Geschäftsgrundlage entzogen wäre. PS: ich privat würde bei diesem Umsatz selbst bei einem Sicherheitssystem ab 5 TEuro überlegen und ab 10 TEuro sofort nein sagen. Schliesslich ist Umsatz nicht Gewinn, sondern meist deutlich mehr. Vielleicht ein paar Anregungen gefunden? Erstelle mal was und stelle es wieder zur Diskussion. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kaoru Geschrieben 5. April 2008 Autor Teilen Geschrieben 5. April 2008 @Der Kleine: erst einmal vielen Dank für deine Antwort, das hat mich schon ein ganzes Stück weiter gebracht (und vor allem beruhigt es mich, das ich nicht unbedingt echte Zahlen vorlegen muss ^^) Hier also, was ich nun zur Kosten-Nutzen Analyse verfasst habe: Da es während der Durchführung weder besondere zeitliche noch personelle Abweichungen gab kostet das Projekt wie geplant (siehe 3.6 Kostenplanung) 5230€. Den tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen beim Kunden zu ermitteln ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, da die Anwendung zu einer allgemeinen Verbesserung der Abläufe in der Verwaltung von Stammdaten führt. Innerhalb der <meine Firma> kann eine grobe Schätzung des wirtschaftlichen Nutzen erfolgen. Um diese Schätzung durchzuführen wird von den folgenden Größen ausgegangen: ca. 30 Projekte im Jahr und ein erwarteter Einsatz von <mein Projekt> in ca. 25% dieser Projekte. Durch den Einsatz von <mein Projekt> können pro Projekt ca. 2-5 Manntage eingespart werden. Dies sind mindestens 15 Manntage pro Jahr folglich ergibt sich eine maximale Amortisationszeit von 3,75 Jahren. Ist das in Ordnung so? Ich habe am Anfang in der Ist-Analyse einige Probleme dargestellt, welche durch meine Anwendung gelöst werden sollen (z.B. ein hoher Administrationsaufwand für Datenbanken, hoher Zeitaufwand für Benutzerschulungen) soll ich diese hier noch einmal explizit als Nutzen aufführen? Also nun verringerter Adminstrationsaufwand etc. Ach ja, habe ich die Amortisationszeit richtig ausgerechnet? Kann mir bitte jemand den genauen Rechenweg nennen? Ich habe versucht, dass Beispiel vom Kleinen nachzurechnen und den Rechenweg dann hier verwendet... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 6. April 2008 Teilen Geschrieben 6. April 2008 Ich habe am Anfang in der Ist-Analyse einige Probleme dargestellt, welche durch meine Anwendung gelöst werden sollen (z.B. ein hoher Administrationsaufwand für Datenbanken, hoher Zeitaufwand für Benutzerschulungen) soll ich diese hier noch einmal explizit als Nutzen aufführen? Also nun verringerter Adminstrationsaufwand etc.Ist och schon ein gelungener Ansatz und mehr, als ich in einigen Dokus gelesen habe. Richtig gerechnet wäre es dann, wenn Ihr am Tag einen Kostensatz von 92,9778 Euro veranlasst. Meine Autowerkstatt nimmt dieses die Stunde. Aber sicher ist die Qualität dort auch anders? (Oder du solltest noch mal rechnen). :D:D Und zu deiner anderen Frage. Wenn die Probleme, die du in der IST-Analyse aufgeführt hast, von dir gelöst wurden, stellen diese dann einen Nutzen oder Kosten oder gar nichts dar? (Den Rest darfst du -hoffentlich richtig- alleine ausführen) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kaoru Geschrieben 6. April 2008 Autor Teilen Geschrieben 6. April 2008 Vielen Dank für deine Antwort, habe meine Kosten-Nutzen Analyse noch einmal überarbeitet. Kannst du bitte nochmal drüber schauen und mir sagen, ob das so in Ordnung ist? Das mit der Amortisationszeit... tja, dafür war es wohl gestern schon zu spät :upps Dennoch verstehe ich den Rechenweg, den du in deinem Beispiel gegangen bist nicht. Ich habe jetzt mit den eingesparrten Manntagen und einem durchschnittlichen Stundensatz gerechnet... Da es während der Durchführung weder besondere zeitliche noch personelle Abweichungen gab kostet das Projekt wie geplant (siehe 3.6 Kostenplanung) 5230€. Den tatsächlichen wirtschaftlichen Nutzen beim Kunden zu ermitteln ist zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, da die Anwendung zu einer allgemeinen Verbesserung der Abläufe in der Verwaltung von Stammdaten führt. Des Weiteren kann mit Hilfe von <meine Anwendung> der Administrationsaufwand für die Datenbanken und der Schulungsaufwand für Benutzer verringert werden. Dank der einfachen Bedienung des Programms verringert sich nicht nur der allgemeine Zeitaufwand für die Bearbeitung von Daten, auch werden Eingabefehler vermieden (z.B. durch Validierung und vorgegebene Eingabewerte). Redundanten Eingaben kann dank der verbesserten Übersichtlichkeit entgegen gearbeitet werden. Innerhalb <meiner Firma> kann eine grobe Schätzung des wirtschaftlichen Nutzen erfolgen. Um diese Schätzung durchzuführen wird von den folgenden Größen ausgegangen: ca. 30 Projekte im Jahr und ein erwarteter Einsatz von <meinem Projekt> in ca. 25% dieser Projekte. Durch den Einsatz von <meinem Projekt> können pro Projekt ca. 2-5 Manntage eingespart werden. Dies sind mindestens 15 Manntage pro Jahr. Bei einem Durchschnittlichen Stundensatz von 100€ pro Mitarbeiter ergibt sich eine Amortisationszeit von weniger als einem Jahr. Da sich das ganze ja in sehr viel weniger als einem Jahr rechnet würde ich gerne hinschreiben, dass die Kosten nach 3-4 Projekten (in denen mein Programm eingesetzt wurde versteht sich ) gedeckt sind. Gibt es dafür eine bessere Ausdrucksweise als "es rechnet sich" oder "die Kosten sind gedeckt"... Könnte man sagen, dass der ROI nach spätestens 4 Projekten erreicht ist, oder geht das nur mit einer "vernünftigen" Zeitangabe? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 6. April 2008 Teilen Geschrieben 6. April 2008 Dennoch verstehe ich den Rechenweg, den du in deinem Beispiel gegangen bist nicht. Ich habe jetzt mit den eingesparrten Manntagen und einem durchschnittlichen Stundensatz gerechnet... Naja, deine Angaben: 30 Projekte im Jahr * 0,25 (als Anteil deines Programmes) = 7,5 Projekte (mit deinem Anteil) * 2 Manntage (Einsparung pro Projekt) = 15 Manntage (Einsparung im Jahr) 5230 Euro / 15 MT /3,75 Jahre (Amortisation) = Tagessatz von 92,977 Euro pro Mann. Irgendwo hast du den Faktor 8 (für 8 Stunden am Tag :bimei) vergessen, so dass du dann auf eine Amortisationszeit von 5,625 Monaten kommen würdest, durchaus ein Zeitraum, den ich als Kaufmann gerne akzeptieren würde. Also zusammen mit deinen anderen Nutzenargumentionen sind das ideale Ergebnisse. Könnte man sagen, dass der ROI Nein, bitte nicht den ROI nehmen. Der ROI stellt eine kaufmännische Größe bei der Bewertung von Investments dar, indem der Rückfluß investierter Mittel in das Verhältnis der Investitionsmittel gestellt wird. Diese Größe ist also für Kapitalinvestoren und für Unternehmenseigner sinnvoll anwendbar, wobei die Leistungen des Managements (der Investition) monetär messbar gemacht werden sollen. Der ROI ist eindeutig eine fiktive Kenngröße der Kostenrechnung. Hier wird eine normale Arbeit verrichtet, welche Kosten produziert und einen Nutzen erwirtschaften soll. Eine sinnvolle (in Zahlen gefasste) Größe ist die Zeit, in der sich die angefallenden Kosten amortisieren, also erstmalig Gewinn erwirtschaften, sprich die Amortisationszeit. Wir benötigen hier Zahlen aus dem Controlling laufender Projekte innerhalb des Unternehmens, so wie z.B. die Amortisationsdauer des Projektes. (Ich hoffe mal, dass diese wesentlichen kaufmännischen Unterschiede zumindest ein wenig klar geworden sind). :floet: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kaoru Geschrieben 7. April 2008 Autor Teilen Geschrieben 7. April 2008 vielen Dank für deine Antworten, du hast mir sehr geholfen! Die Kosten-Nutzen-Analyse lasse ich jetzt so, habe nur im letzten Satz die Amortisationszeit auf "weniger als 6 Monate" gesetzt. Vielen Dank. Und :uli für die Erklärung. Zugegeben im Detail habe ich es nicht verstanden, aber der Unterschied zwischen ROI und Amortisation ist mir jetzt klarer ^^ so dass du dann auf eine Amortisationszeit von 5,625 Monaten kommen würdest, durchaus ein Zeitraum, den ich als Kaufmann gerne akzeptieren würde. Also zusammen mit deinen anderen Nutzenargumentionen sind das ideale Ergebnisse. Na das höre ich doch gern Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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