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Festplatte 7 mal überschreiben - aber warum?


Vortax

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Ich beschäftige mich im Moment mit der Frage warum es nötig ist Festplatten nach ihrer Löschung mehrfach zu überschreiben. Wie das zu machen ist etc. ist mir klar, es geht mir rein um die technische Sicht die darunter steckt. Kann Jemand erklären und das am Besten mittels eines verlässlichen Links belegen warum Daten mehrfach überschrieben werden müssen und wie sie sonst wiederhergestellt werden können? Ich habe dazu im Internet, in der Berufsschule und selbst im Betrieb die wildesten Theorien gehört die von "einmal überschreiben reicht" bis "auch nach 7 mal ists mit Pech noch möglich" gehen. Wäre schön wenn Jemand etwas Passendes dazu hätte, sollte nur nicht gerade wieder nur in irgend einem Forum stehen sondern auch auf einer Seite die vertrauenswürdig ist - vielen dank ;)

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Du schmeist da (wie die Meisten) wahrscheinlich einiges durcheinander. Zunächst einmal kommt es darauf an wie du Daten löschst, logisch oder physisch. Logisch gelöschte oder überschriebene Daten existieren weiterhin auf der Festplatte.

Wenn du bestimmte Daten tatsächlich physikalisch überschreibst, also wirklich die einzelnen Bits auf der Festplatte wo diese Daten liegen dann ist es sehr unwahrscheinlich (unmöglich würde ich nichts nennen ;) ) das die wiederhergestellt werden können.

Selbst wenn es mit heutigen Mitteln in einem Lobor mit Hilfe von modernsten Microskopen möglich ist, stellt sich zusätzlich die Frage ob jemand mit den entsprechenden Mitteln es für nötig empfinden diesen gewaltigen Aufwand für die entsprechenden Daten zu betreiben.

Interessant dazu ist auch Data remanence - Wikipedia, the free encyclopedia und Can Intelligence Agencies Read Overwritten Data? falls dir das "vertrauenswürdig" genug ist ;)

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Es ist ganz einfach. Die Information eines Bits liegt ja nicht genau auf einem Punkt sondern auf einer Fläche die vom Schreib/Lesekopf durch Ungenauigkeit -- resultierend aus der hohen Rotationsgeschwindigkeit der Platte und der Bewegung des Arms -- nicht immer komplett gesetzt wird. Es bleiben also noch rekonstruierbare Informationen bei einmaligen Überschreiben, die sogar mit vertretbaren Aufwand auslesbar sind.

Je öfter Du die Platte beschreibst, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit auch die Echos zu erwischen und desto größer wird auch der Aufwand um Daten zu rekonstruieren.

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s/sind/sein könnten/

Im Datenlabor konnte ich Zeuge sein, wie überschriebene Informationen älterer Festplatten wiederhergestellt worden sind. Da dieses Ereignis aber schon ein paar Jahre her ist, dürfte dieses Wissen dann doch schon überholt sein, wie ich nach kurzer Recherche erfahren musste...

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Am besten wäre es die Festplatte mit einem Hammer zu kreuzen

da du meist nicht die komplette fläche der festplatte mit dem hammer triffst, lässt sich noch einiges aus einer solchen festplatte raushollen.

wer auf nummer sicher gehen will, muss die festplatte für in der mikrowelle brutzeln lassen, danach geht geht nixx mehr.

(die infos beziehe ich aus einer aussage des lka mitarbeiters vom februar diesen jahres, also up to date und verlässlich)

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(die infos beziehe ich aus einer aussage des lka mitarbeiters vom februar diesen jahres, also up to date und verlässlich)

Das lka, die Quelle wenn es um IT geht :D

Der IT-Experte Peter Huth kann dazu bestimmt auch ne Menge sagen.

Ich sage jetzt mal, als physikalischer Laie, dass eine Festplatte in der Mikrowelle wohl eine gute Chance hat mehr oder weniger unbeschadet rauszukommen. Ich hatte schon Modelle die komplett mit Metall verkleidet waren... Faradayischer Käfig. Und alle Platter erreichst du auch nciht unbedingt einfach so... sehr wahrscheinlich wird allenfalls die Elektronik der Platte zerstört, was aber mit vertretbarem aufwand keinerlei Problem darstellt.

Ich hab ihn, auch hier im forum, schon ein paar mal zitiert. Peter Gutmann, der hat sich wissenschaftlich mit dem sicheren Löschen von Daten beschäftigt. Raus kam da der "Gutmann Wipe", der als ganz besonders sicher angesehen wird und auch von einigen Tools benutzt wird.

In seiner abhandlung über dieses Thema (auch verlinkt sonst immer, heute bin ich zu faul... bitte selber suchen, auch hier im Forum) schreibt aber eben dieser Peter gutmann, dass ein einmaliges überschreiben mit Zufallsdaten eigentlich das beste ist was man tun kann (heutzutage). Gerade bei modernen Festplatten ist sein Gutmann-Wipe eh überholt, und bei der Speicherdichte moderner Platten bringt es nichts, wenn man ein paar Bytes an Daten irgendwo rekonstruieren kann.

Beispiel: Nimm ein "wichtiges" Dokument, schau es dir im Hex-code an... von diesem Hex-Code nimmst du irgendwo aus der Mitte eine beliebige Anzahl an Code (keine Ahnung... 25% vielleicht) und löschst alles andere Das legst du dann zwischen Massen an anderen (Zufalls)Daten ab... Was kannst du daraus noch groß rekonstruieren?

Nach dem überschreiben mit Zufallsdaten (die komplette Platte, mit dd z.b.) dann kann man die Daten eigentlich nur Raw auslesen. Ohne die Zuordnung in der FAT (Die ja auch überschrieben ist). Und aus der Datenmenge dann was sinnvolles zu rekonstruieren...

Das ist wie gesagt nicht nur meine Meinung.

EDIT:

Ach ja, noch zum LKA und zum Hammer... ein beschädigter Platter ist vielleicht nicht vollständig gelöscht... einen Lesekopf der beim Leseversuch aber nicht kaputtgeht musst du mir mal zeigen.

In Laboren werden bei kaputten Platten normal die Platter in eine baugleiche Platte eingebaut um sie Inhalte zu sichern bzw rekonstruieren. Das fällt hier ja aber flach.

Bearbeitet von JesterDay
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Bei wichtigen Daten kann auch von einer defekten Scheibe Bit für Bit manuell eingelesen WErden. Sit zwar extrem langwierig und kostet dementsprechend auch einiges, aber je nachdem wie wichtig die Daten sind, kann sich dies dennoch lohnen. Wird z.B. auch bei verschmorten Platten so gemacht.

Angeblich kann man die Platte über ein sehr starkes Magnetfeld führen und die Daten sind danach unwierruflich zerstört. Dafür gibt es ein spezielles Gerät (den Namen dafür kenne ich leider nicht), dass eine Metallplatte oben drauf hat, über die man die Festplatte einfach 2-3x drüberschiebt. Das soll sowohl die Elektronik, als auch die Daten auf der Platte zerstören. Wie gut das aber wirklich funktioniert, kann ich auch nicht beurteilen. Logisch wäre es bei entsprechend starkem Magnetfeld aber schon. Die Platten sind ja unten normalerweise offen...

Ansonsten halt Platte aufschrauben und über die Scheiben mit einem spitzen Werkzeug kratzen. (Gestaltet sich aber in der Praxis schwer, da die Scheiben ja aneinander festgemacht sind und man nur an die oberste und unterste ohne Probleme herankommt.)

Wenn man die Platte danach noch verwenden will, scheiden natürlich beide Möglichkeiten aus und man sollte die Platte einfach (eventuell auch mehrfach) mit Zufallswerten überschreiben.

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Wird z.B. auch bei verschmorten Platten so gemacht.

Eine verschmorte Platte ist IMHO in einem besseren Zustand als wenn man den Plattenstapel der Fesplatte mit nem Hammer bearbeitet hat ;)

Durch die Hitze könnten allenfalls die Platten schmelzen, und dann kann man die eh nicht mehr auslesen. Ansonsten werden doch höchstens die magnetischen Daten durch die Hitze etwas geändert (u.U.). Ordentlich gereinigt sollten sie dann von einem unverschmorten Gerät nicht (oder kaum) zu unterscheiden sein.

EDIT:

Ach ja, ich hab vor ein paar Tagen auch Galileo gesehen :D

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EDIT:

Ach ja, ich hab vor ein paar Tagen auch Galileo gesehen :D

Dann können die Infos ja nix taugen - die behaupten auch, FileSharing ist per se illegal und überhaupt saugen die Leute da eh nur geknackte Musik. Was dann so ein durchaus legales Linux-Image oder ein WoW-Update in P2P-Netzen verloren haben, wollten die dann aber nicht ansprechen. :upps

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War das Galileo? Ich dachte das war Spiegel TV oder so. :rolleyes:

Öm, könnte auch da gewesen sein... auf jeden Fall kann man nicht einfach den Zusammenhang herstellen: Windows-Entfernen reichte da aus um alle Daten wiederherzustellen, also muss man mind. 7 mal überschreiben. :D

Ne, ich glaube das war Galileo... als er am Ende die ... hm... Also ne, keine Ahnung...

EDIT:

Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen ;)

Heute gab es einen “interessanten” Beitrag bei Spiegel TV. Es ging darum, dass Digitalkameras die Bilder auf der Speicherkarte “nicht wirklich” löschen. Es wurden einige Kameras und Speicherkarten bei Ebay gekauft und es war ein leichtes für einen “Experten” die vermeintlich gelöschten Bilder wiederherzustellen.

Nur das Datum... hört sich aber sonst nach dem Beitrag an. Nur dass es nicht ebay war... denke also doch es war Galileo?

Bearbeitet von JesterDay
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Angeblich kann man die Platte über ein sehr starkes Magnetfeld führen und die Daten sind danach unwierruflich zerstört. Dafür gibt es ein spezielles Gerät (den Namen dafür kenne ich leider nicht)

[\QUOTE]

Das Ding nennt sich Degausser. Man sollte auch nicht unbedingt seine Bänder auf dem Gerät liegen lassen. Einige stehe auch nicht unbedingt gerne in der Nähe, wenn das Gerät läuft. Hört sich aber geil an, wenn man eine Platte darüberführt.

Ist aber für wirklich, wirklich, ..., wirklich sensible Daten die imho einzige sichere Lösung, die Daten zu löschen. Immerhin haben Experten auch noch einige Festplatten aus dem WTC rekonstruiert.

Für den Hausgebrauch sollte allerdings das mehrmalige überschreiben, oder Festplatte aufschrauben und mit Schraubendreher, Schmirgelpapier über die Scheiben 'streicheln' ausreichen.

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Boot and Nuke

Wollte ich mal in den Raum schmeissen ;) Ist Super um die ganzen Daten los zu werden ohne grossen Aufwand. Klar irgendwer wird bestimmt irgendwie noch an irgendwelche Daten ran kommen die sich in den weiten der Festplatte noch auffinden.

Aber für Leute die 7 mal die Festplatte überschreiben würden, sollte das doch eine angenehme abwechslung sein.

gruss l0rdseth

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@Maddin: meines Wissens nach ist jedoch nach dem Einsatz eines Solchen Gerätes die Platte komplett im *****. Die Wiederherstellung von Daten können dann sogar die spezialisiertesten Spezialisten der Geheimdienste vergessen.

Nur mal so als Anmerkung:

Alte Daten auf einer Festplatte kann man selbst nach mehrfachen überschreiben oft bruchstückhaft Wiederherstellen. Das jemand eine Binär-Datei (z.B. Ausführbare Dateien wie Exe) so wieder zurückholt ist aber eher unwahrscheinlich, da eine absolut Lückenlose Wiederherstellung meines Wissens nach so ziemlich unmöglich ist. Allerdings soll es weniger problematisch Textdateien und ähnliches zu rekonstruieren (nur so schwierig wie z.B. die Rekonstruktion eines geschredderten Buches), gerade auch deshalb, weil es da nicht kritisch ist wenn hier und da ein Buchstabe nicht stimmt (wofür haben Menschen Gehirne). Schließlich weiß man ja auch was mit dem Wort "S*****e" gemeint ist, obwohl ~70% davon nicht lesbar sind.

Bearbeitet von speedi
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@Maddin: meines Wissens nach ist jedoch nach dem Einsatz eines Solchen Gerätes die Platte komplett im *****. Die Wiederherstellung von Daten können dann sogar die spezialisiertesten

Spezialisten der Geheimdienste vergessen.

Exakt, die Dinger sind danach nur noch für den Schrott zu gebrauchen, aber sicher gelöscht.

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Vielleicht etwas Offtopic aber nahe dran: Hab letzt eine Geschichte gelesen, dass eine Firma beauftragt wurde, Festplatte mit sensiblen Daten zu vernichten (Schredder, Degausser, ...). Die Festplatte tauchten einige Wochen später im Zubehörhandel auf. Also immer schön aufpassen, wem man seine Festplatten anvertraut.

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