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Geschrieben

Moin,

ich wurde mal bei einem Einstellungsgespräch

gefragt wie der Verlauf vom eigenen PC ins Internet verläuft.

Nun suche ich schon seit ner Weile und kann aber nichts

so richtig finden. Kann mir da vielleicht einer von euch

ein paar Anhaltspunkte geben?

Geschrieben

Danke für die Antwort.

Den Film habe ich auch schon gesucht. Ich schreibe mal kurz auf wie ich den Weg ins Intenet verstanden habe:

PC-Router-Switch-ProxyServer-Firewall-Internet

Ist das so richtig?

Ich sollte sogar noch die Geräte in meinem Haus benennen über die der weg führt. Sind im Keller oder so noch irgenwelche Telefonanlagen die man

da nennen sollte?

Danke

Geschrieben

Muhahaha, den Weg ins Internet :-)

Beim Gespräch hättest du kontern sollen, welchen Wert die Variable 'Endpunkt' hat. Entweder ist es der PoP beim ISP oder der Computer, den du ansprechen willst. Außerdem ist es wichtig zu sagen, ob es rein logisch gemeint ist oder physikalisch. Denn beim physikalischen spielen auch die passiven Netzkomponenten mit rein!

Weg der Daten:

Computer --> Switch --> (ProxyServer) --> (Firewall) --> Router --> (Firewall) --> DSL-Modem --> Splitter --> APL --> KVz --> HvT --> DSLAM --> PoP --> --> PDH/SDH (Weitvehrkehrsnetz)

aktive Komponenten, lesen gesendete Daten (teilweise!)

aktive Komponenten, Wandeln nur den Bitstrom

passive Komponenten

Es geht bestimmt noch genauer aber so reicht es aus.

MfG

S4nCeZZ

Geschrieben

Der switch ist ja zu Hause vor der Telefondose oder? Und davor ist doch aber noch der router. Und was hat jetzt der Provider für ne rolle? Sorry das ich so dumme fragen stelle aber hab keine große Ahnung davon.

Der weg sollte sein von meinem rechner zu einem server mit ner Internetseite

drauf.

Ist eigentlich nicht so technisch gedacht also reichen sicherlich die sachen die ein anfänger wie ich wissen könnten.

Weg der Daten:

Computer --> Switch --> (ProxyServer) --> (Firewall) --> Router --> (Firewall) --> DSL-Modem --> Splitter --> APL --> KVz --> HvT --> DSLAM --> PoP --> --> PDH/SDH (Weitvehrkehrsnetz)

bis wohin gehen die Sachen die bei mir zu Hause sind und wo fangen die Sachen an die man nicht mehr in der Nähe hat.

Ganke vielmals.

Geschrieben
Weg der Daten:

Computer -->

ist klar

Switch -->
ist auch zu Hause, aber doch nicht zwingend vorhanden oder

(ProxyServer) -->
der ist doch jetzt schon irgendwo anders. Das ist doch der ProxyServer von z.B. Arcor der die Bandbreite und sowas festlegt usw. lieg ich da richtig?
Geschrieben (bearbeitet)

@S4nCeZZ:

Wenn man es so fein aufschlüsseln will, hast du noch Sachen vergessen.

Als erstes die ATU-C (= ADSL Transmission Unit Central Office) und die Linecard. Die ATU-C ist die Gegenstelle vom Modem. Die Linecard ist als Einsteckkarte mit meist 32, 48, 64, 72 oder 96 ATU-Cs ausgeführt. Auf der Linecard wird für den jeweiligen Port auch die Bandbreite des Anschlusses durch die entsprechende Konfiguration des Ports festgelegt. Die vom Kunden kommende Leitung wird über SID-Blöcke (bei dem Namen der Blöcke bin ich mir nicht mehr ganz sicher) fest mit den Anschlüssen/Ports der Linecard verdrahtet. Die Anzahl der möglich steckbaren Linecards begrenzt die Anzahl der Teilnehmer, die an einem DSLAM angeschlossen werden können. Aus diesem Grunde stehen oft mehrere (meist einfach hintereinandergeschaltete) DSLAMs in einer (Co-)Lokation. (Würde also zwischen HvT und DSLAM noch dazwischen kommen.)

Als zweites steht im PoP immer ein Switch, an den die Standorte/DSLAMs angebunden sind. (Dieser käme also direkt hinter den DSLAM und vor den BRAS).

Als drittes den BRAS (=Broadband Remote Access Server) (auch DSL-AC = DSL Access Concentrator oder DSL-Aggregation Router genannt), zu dem die PPOE-Verbindung aufgebaut wird und der am Backbone des Providers angeschlossen ist. Von ihm wird dem DSL-Modem die IP-Adresse zugewiesen und an ihm identifiziert man sich mit seinen Zugangsdaten. Die Telekom verwendet hierfür hauptsächlich Juniper ERX-1410 und ERX-1440 oder für VDSL Cisco 10008.

PoP (=Point of Presence) ist kein Bauteil/Device, sondern der Standort/Knotenpunkt, in dem die DSL-Verbindungen zusammenkommen und auf den BRAS laufen. Falls es ein kleiner PoP ist, ist er oft über einen grösseren POP angebunden, in dem dann auch der BRAS für die Region steht.

In dem PoP gibt es zwei Arten von Flächen. Erstens Hvt-(Co-)Lokationen für DSLAMs (und "Standard-Hvt-Equipement", wie z.B. die SID-Blöcke, die USVs u.s.w.) und zweitens POP-Flächen für BRAS und Switch. Diese werden über sogenannte Flächenverbindungskabel miteinander verbunden, falls diese Flächen nicht direkt nebeneinander liegen. Die verschiedenen Flächen unterliegen verschiedenen Regularien, weshalb man nicht auf jeder Fläche alles aufbauen darf.

Mit PDH/SDH (Weitvehrkehrsnetz) ist von dir wohl der Backbone des Providers gemeint. Da stehen dann natürlich auch nochmal die ganz dicken Switche zum Zusammenführen des Backbones und ein oder mehrere ganz dicke Router zur Anbindung an einen oder mehrere der Hauptverkehrsknotenpunkte (beispielsweise einer der aktuell 7 Zugangspunkte des DE-CIX in FFM) des Internets.

Um eine beispielsweise eine Webseite aufzurufen geht der Verkehr dann nochmal über diverse Router und Switche bis zum Webserver.

Teilweise gibt es auch noch in Lokationen Switche oder die DSLAMs hängen wiederum an anderen DSLAMs dran (einfache Ring-, teilvermaschte Ring- oder Baumstrukturen). Zwischen den einzelnen DSLAMs oder zwischen DSLAM und PoP-Switch können dann noch Medienkonverter hängen oder das aktive oder passive Equipement des Leitungsproviders für die jeweilige Verbindung (die evtl auch wieder im Netz des Leitungsproviders über Switche, Medienkonverter oder Repeater gehen könnte).

Zudem stecken im DSLAM noch Karten, die die Interfaces für die Anbindung an andere DSLAMs und/oder den POP-Switch enthalten.

Splitter werden zudem nicht bei allen DSL-Varianten verwendet. (Z.B. wenn POTS nicht verwendet wird.)

Hier noch ein paar Erklärungen der Abkürzungen von S4nCeZZ, damit jeder was damit anfangen kann:

APL = Abschluss Punkt Linientechnik = Kasten von der Telekom im Haus, an den die erste TAE-Dose drankommt. Wird oft auch Hausverteiler genannt.

Kvz = Kabelverzweiger = diese weißen Kästen von z.B. der Telekom, die meist am Straßenrand stehen, in denen die Leitungen von den Haushalten zusammenkommen und in den HVt gehen

HVt = HauptVerteiler = Verteiler in einer Lokation, in dem die Leitungen aus den KVz's zusammenkommen und zum PoP gehen.

Hvt wird auch oft als Name für das Gebäude, in dem der Hauptverteiler steht, verwendet. In dem Gebäude vermietet der Provider normalerweise auch Stellfläche/Räume an andere Provider/Firmen (sogenannte Co-Lokationen), wo diese ihr Equipement hinstellen können.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben

:uli

Super Erklärung Crash, wie man es eben von dir kennt ;-)

@Chrom: Du kannst auch zu Hause einen eigenen Proxy-Server stehen haben. Aber der hier steht in Klammern also ist es optional.

Wenn man einen DSL-Router (wie z.B. T-Com W700V) hat man auch einen Switch daheim ;-)

D.h. jeder DSL-Router mit mehr als einem Ethernet-Port hat einen kleinen integrierten Switch (meist 4 Ports).

Also bei dir zu Hause stehen folgende Dinge:

- Computer

- (Switch)

- DSL-Router

- DSL-Modem

Das sind die Geräte, die jeder kennen sollte.

MfG

Sancezz

Geschrieben

danke das hat mir schon ma lgeholfen.

also kann ich sagen der weg geht vom:

PC zum router - Splitter - APl - Hvt - PoP und dan BRAS und dann zum Provider

stimmt das soweit?

Muß nicht alles 100% richtig ausgedrückt sein, Hauptsache ist das die Logig da ist.

Was macht der Provider dann weiter? Der verbindet mich doch zu anderen Sachen

die mich letztendlich auf den Server bringen, wo die Homepage ist die ich sehen will oder?

Geschrieben

Nicht ganz. PoP ist die Lokation in der der BRAS steht.

Wenn nur die wichtigsten Komponenten zählen, dann so:

PC -> Router oder Modem -> Splitter zu Hause -> Splitter am DSLAM (hier wird das Telefonsignal ausgesplittet, falls Telefon über die Leitung verwendet wird) -> DSLAM -> BRAS -> Backbone -> Internet

Geht über die Leitung kein Telefon, so kann man die beiden Splitter weglassen, da ja keine zwei Signale getrennt bzw zusammengefügt werden müssen.

Geschrieben

Wobei man jetzt auch noch unterscheiden koennte, ob es sich um herkoemmliches Telefonetz oder um ein NextGeneration-Netz (NGN) handelt.

Denn dann wird kein Splitter verwendet, sondern ein Integrated Access Device (IAD).

Geschrieben
Nicht ganz. PoP ist die Lokation in der der BRAS steht.

Das wäre aber verdammt kostenintensiv... Hieße ja, dass selbst in kleinen Städten mit vielleicht nur 150 Ports nen eigener BRAS stehen müsste..

Klar kannder BRAS im PoP stehen, muss aber nicht. Kann auch irgendwo anderes im Backbone stehen und ist dann per ATM, MPLS, Frame Relay oder ähnliche Layer 2 Protokollen an den jeweiligen POP angeschlossen. Dazwischen können dann auch gern mal 1000km Kabel liegen ;)

Geschrieben

1a genau wie es cash sagt habe ich es hören wollen!

Wenn mir jetzt noch gleich mal jemand die folgenden Bergriff erklärt und was da passiert:

Backbone

und wieso sind da 2 splitter? Was passiert im BRAS und wo ist der Provider da drin? Brauche ich da sozusagen die APl - Hvt nicht zu nennnen?

Sorry aber ich hab da echt ne mänge fragen :rolleyes:

Danke euch!!!

Geschrieben (bearbeitet)

@dgr:

Kommt wohl auf die Netzgrösse an und wie viele PoPs vorhanden sind. Wie ja schon oben geschrieben kann der BRAS auch in einem anderen POP stehen an den der kleinere POP (der wird dann meist POP-Sat genannt) angebunden ist. Sollten nur kleine POPs oder relativ wenige Anschlüsse vorhanden sein, (wie z.B. bei nur regional tätigen ISPs,) ist es natürlich sinnvoll, den BRAS im Backbone zentral irgendwo zu plazieren.

Die grösseren Anbieter haben die BRASe aber afaik meist direkt in den PoPs drin stehen. (Bei Telekom und O2 bin ich mir da sicher. Die Telekom betrieb 2003 laut Wikipedia-Link schon 74 BRASe. Ich denke mal, die Zahl dürfte noch weiter gestiegen sein seitdem. Aktuellere Quellen liegen mir aber leider zur Zeit nicht vor.) Ein BRAS kann ca. 50.000 gleichzeitige Verbindungen verarbeiten, die in Ballungsräumen schnell mal zusammen kommen können.

@Chrom:

Der Splitter auf Enduserseite ist ja nicht nur zum splitten des Signals da, sondern auch um es wieder zusammenzuführen in der anderen Richtung. Auf Providerseite gibt es dann ein Äquivalent dazu, wo das Telefonsignal dann wieder ausgesplittet bzw eingespeist wird und der Rest dann auf den DSLAM geht/vom DSLAM kommt. Wird NGN verwendet, so wird es vorher nicht ausgesplittet, sondern das Signal geht auch über den DSLAM und dann über entsprechend priorisierte Voice-vlans oder ATM-Zellen zu einem Voice-Switch.

Der Backbone ist das Netz des ISPs in dem der Datenverkehr gebündelt wird. also z.B. das bundesweite Netz der ISPs zwischen unterschiedlichen POPs und die Anbindung an Rechenzentren und deren Zugangspunkt ins Internet. Der Backbone besteht aus breitbandigen Glasfaserverbindungen. Hier geht der meiste Verkehr durch und die verwendeten Switche und Router sind dementsprechend dimensioniert.

Ob die Verbindungen zwischen den DSLAMs und dem entsprechenden POP auch schon zum Backbone zählen, ist denke ich mal Definitionssache.

Der APL ist ja quasi nur ein Anschlussfeld für die Telefonanleitung. Er macht mit dem Signal nichts, sondern es läuft nur über ihn. Eventuell sind dort auch noch Schutzmechanismen wie Schmelzsicherungen o.ä. gegen Störungen eingebaut. Er ist der Übergabepunkt zwischen örtlichen Verteilernetz und dem Hausnetz.

Im HVt sind die Leitungen ebenfalls fest verdrahtet und mit dem Signal passiert hier auch nichts. Die Leitungen werden nur gebündelt und gehen dann zum DSLAM weiter.

Was im BRAS passiert habe ich doch oben schon geschrieben.

[...]Als drittes den BRAS [...] zu dem die PPOE-Verbindung aufgebaut wird und der am Backbone des Providers angeschlossen ist. Von ihm wird dem DSL-Modem die IP-Adresse zugewiesen und an ihm identifiziert man sich mit seinen Zugangsdaten.[...]

Der BRAS hat eine Verbindung zur Userdatenbank und fragt dort an, ob ein User Zugriff ins Netz bekommt oder nicht. Das ist so ähnlich aufgebaut wie z.B. bei Tacacs+, dass nur die User mit gültigen Zugangsdaten Zugang bekommen.

Der ISP hat eine Schnittstelle zum BRAS, mittels der der verbrauchte Traffic für einen User ermittelt wird und mit der das Zahlungssystem gekoppelt ist. So kann im Zahlungssystem z.B., wenn ein User nicht bezahlt, der Account für ihn auf dem Zugangs-Server deaktiviert werden und der BRAS lehnt dann Verbindungen für diesen User ab, wodurch der User keinen Internetzugang mehr hat.

Zusätzlich zur IP-Adresse vergibt der BRAS auch noch die Gateway- und DNS-Server-Adresse(n) an den Teilnehmer, wodurch der User Zugang zum Internet bekommt.

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben
Die grösseren Anbieter haben die BRASe aber afaik meist direkt in den PoPs drin stehen. (Bei Telekom und O2 bin ich mir da sicher. Die Telekom betrieb 2003 laut Wikipedia-Link schon 74 BRASe. Ich denke mal, die Zahl dürfte noch weiter gestiegen sein seitdem. Aktuellere Quellen liegen mir aber leider zur Zeit nicht vor.) Ein BRAS kann ca. 50.000 gleichzeitige Verbindungen verarbeiten, die in Ballungsräumen schnell mal zusammen kommen können.

kommt natürlich auch auf die kiste an, aber die erx1440 schafft auch locker 100K Sessions und mehr ;)

ansonsten gebe ich dir natürlich recht, dass das ganze extrem vom netzdesign abhängig ist.

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