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Studieren, Bereich?


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Hallo Leute,

also habe folgendes Problem, ehm als habe eine Ausbildung als Fachinformatiker im bereich Anwendungsentwicklung gemacht, jetzt wollte ich studieren gehen und bin auch schon angenommen. Alles super, doch jetzt habe ich ein Schreiben bekommen, ich wäre angenommen für den Bachelor-Studiengang: „Angewandte Informatik“ des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule XXXXXX.

Jetzt meine Frage…. Elektrotechnik? Was habe ich damit zu tun? Will doch nur Programmieren ;-)

Kann mir einer helfen und mir sagen ob ich da nicht vielleicht falsch gelandet bin?

Wäre echt nett von euch, wenn einer weiß ob das so stimmt, oder ob das nur heißt das man beides Studieren kann, aber ich nur in der Angewandten Informatik untergebracht wurde.

Danke schonmal…

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Der ganze Fachbereich unter dem auch dein Informatik Studium liegt heisst eben "Elektrotechnik und Informatik". Das heisst aber nicht, dass du nun auch E-Technik machen musst. Es sind halt nur die E-Techniker und Informatiker unterm selben "Fachbereich" zusammengefasst ;)

Also keinen Angst, du wirst nur mit Informatik zu tun haben, aber die E-Techniker sind halt im selben "Bereich" wie du untergebracht :beagolisc

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Also bin ich da doch richtig gelandet? Oder gibt es alternativen, Grund für das Studium ist klar, möchte gerne als Softwareentwickler einen Job bekommen, daher ist das Programmieren erstmal im Vordergrund.

Bin mir nämlich immer noch nicht sicher, ob das auch das richtige ist, da es soviele Bereiche gibt.

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Aber durch das Programmieren komme ich doch nur weiter, klar sicher das alles drum herum muss auch erklärt werden, aber doch nicht nut theorie... naja bin ja mal gespannt, was heißt eigentlich banchlor?

Naja im Oktober fängt es an, wo ich besonders sorge habe ist Mathe, sicherlich sehr schwer...

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Eins vorn weg - ja du bist da schon richtig gelandet. Ein Fachbereich ist ein Fachbereich und ein Studiengang ist halt nun mal einen Fachbereich zugeordnet. Also wirst du auch das was du wolltest studieren - nur der gesamte Fachbereich heisst eben "anders" bzw. hat noch den E-Technik zusatz, dass heisst aber nur das Informatik und E-Technik unter den selben Fachbereich zusammengefasst sind.

Aber vielleicht hättest du dich vor deinen Studium etwas mehr über ein Studium allgemein informieren sollen, wenn du hier fragst was ein Bachelor ist :beagolisc

Und ein Studium hat normal eher weniger mit wirklichen Programmieren zu tun. Du lernst die Theorie und wirst eher weniger eine einzelne Programmiersprache lernen und diese wirklich anwenden. Aber auch das bekommt man raus, wenn man sich vor seiner Studienwahl mal den Studienverlauf und vorallem den Inhalt der einzelnen Module anschaut. :beagolisc

Meistens sollte man genug Informationen über die Webseite der FH/Uni bekommen, wie ein Studium dort abläuft, welche Module man hat und was der Inhalt dieser Module ist......

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Studieren2008:

Nochmal kurz was zum Bachelor: Auf einer Konferenz der EU-Kultusminister in Bologna hat man vor vielen vielen Jahren beschlossen, europaweit einheitliche und vergleichbare Studienabschluesse zu schaffen. Damit wurde die Abschaffung von Diplom und Magister beschlossen. Stattdessen wurde ein gestuftes System mit Unterteilung in Bachelor und Master eingefuehrt. Der Bachelor ist dabei meist ein 6-semestriges Basisstudium und der Master meistens ein 3- oder 4-semestriges Aufbaustudium, welches etwa aequivalent zum alten Diplom ist. Beim Bachelor machst du beispielsweise keine Zwischenpruefung, sondern schreibst im 6. Semester deine Abschlussarbeit und hast dann im Idealfall schon einen Abschluss, mit dem du auf den Arbeitsmarkt losgelassen werden kannst.

Problematisch daran ist imho, dass das Studium viel straffer durchorganisiert ist und man kaum Chancen hat, mal in verschiedene Fachbereiche reinzuschnuppern oder auch mal ein Semester ins Ausland zu gehen. Dafuer gibt es eben den Vorteil, dass man sich nicht so leicht in seinem Studium verzettelt und nach 10 Jahren immer noch an der Universitaet rumhockt. Inzwischen ist es soweit ich weiss sogar gar nicht mehr moeglich noch ein Studium auf Diplom zu beginnen.

Ansonsten hast du dich ja an einer FH beworben, das bedeutet dass du doch schon relativ viel programmieren wirst (zumindest verglichen mit einem Uni-Studium, wo man auch ohne zu programmieren durch das Studium kommen kann). Der Fachbereich sagt nur etwas ueber die organisatorische Struktur der Fachhochschule aus, aber nichts ueber den Studiengang. Bei uns liefen seinerzeit alle technischen Studiengaenge ueber die Technische Fakultaet, trotzdem hab ich in meinem ganzen Leben nie etwas zusammen mit Maschinenbauern oder E-Technikern gemacht.

Zur Mathematik: Das ist das, was in der Regel die meisten Probleme verursacht, aber trotzdem ist es keine rocket science. Aus meiner Erfahrung sowohl als Student als auch als Lehrender ist es so, dass diejenigen, die von vornherein mitgearbeitet und den Vorlesungsstoff ueber das ganze Semester bearbeitet und wiederholt haben, keine Probleme mit den Klausuren haben. Wir hatten das System, dass man waehrend der Uebungen schon Bonuspunkte fuer die Klausur sammeln konnte, und eigentlich war es ausnahmslos so, dass diejenigen, die Bonuspunkte bekommen haben, auf diese gar nicht mehr angewiesen waren, weil sie den Stoff eh schon kapiert hatten, waehrend die anderen ueblicherweise ziemlich spektakulaer durchgerasselt sind. Wenn man es das Semester ueber schleifen laesst und aehnlich wie in der Schule sich den ganzen Stoff in 2 Wochen vor den Klausuren reinpruegeln will, geht es aber fast immer schief. Insofern einfach von Anfang an halbwegs fleissig mitmachen und du wirst relativ problemlos durchkommen, kostet halt nur viel Zeit und Motivation, sich von vornherein um diese Sachen zu kuemmern.

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Studieren2008:

Eine kleine Anmerkung habe ich noch.

Aber durch das Programmieren komme ich doch nur weiter, klar sicher das alles drum herum muss auch erklärt werden, aber doch nicht nut theorie...

Nein, eigentlich ist es genau andersherum. Das Verstaendnis der Theorie bringt dich weiter, das Programmieren lernst du zumindest an der Uni quasi nebenher in deiner Freizeit oder den Semesterferien. Das Schoene an einem Studium ist eigentlich, dass man sich auf Problemstellungen unabhaengig von der verwendeten Programmiersprache konzentriert, es spielt also nachher keine Rolle ob du etwas in C++, Smalltalk, Haskell oder Prolog programmieren sollst, solange du das Problem und das angewendete Paradigma verstanden hast. Man lernt anders als in der Schule an Probleme heranzugehen und diese zu loesen indem man das vorhandene Wissen transferiert und auf unterschiedlichste Probleme anwendet, das ist aber beispielsweise im Mathematik-Studium noch ausgepraegter (und wertvoller).

An der FH ist alles wie gesagt noch deutlich praktischer ausgepraegt als an der Uni, so dass du auch eine Menge programmieren wirst, aber ich persoenlich fand das Uni-Studium gerade deshalb so wertvoll, weil ich vorher schon programmieren konnte und dementsprechend von dem theoretischen Wissen profitiert habe.

Ich habe beispielsweise ein Praktikum in den USA gemacht, wo ich an Optimierungen fuer einen Compiler gearbeitet habe, der in einer funktionalen Sprache (Haskell) geschrieben wurde. Dabei musste ich aus Wissen aus unterschiedlichsten Vorlesungen zurueckgreifen, die allesamt sehr theoretisch aussahen und bei denen ich hoechstens mal ein paar kleine Sachen in Java programmiert habe, aber nie in einer funktionalen Sprache. Das waren beispielsweise Algorithmen & Datenstrukturen, Graphentheorie, Komplexitaetstheorie oder Compilerbau. Haette ich mich waehrend des Studiums vor allem mit Programmierung beschaeftigt, dann waere ich vermutlich hoffnungslos untergegangen.

Man darf sich da halt nicht rein auf das Verlassen, was man an der Uni/FH lernt, sondern muss sich privat noch um die Anwendung des Wissens kuemmern, dann nimmt man das meiste aus einem Studium mit.

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Programmieren macht vielleicht 15-20% des Gesamtarbeitaufwandes eines Informatikstudiums aus. Programmieren ist nur Mittel zum Zweck.

Ich würde eher nach Interessen gehen, weniger nach zukünftigen Jobmöglichkeiten.

Ein Paketzusteller wird zum Pakete zustellen (=Software entwickeln) eingestellt und nicht zum Autofahren (=Programmieren).

Ansonsten schließe ich mich den Worten von jbr vorbehaltlos an.

LG, Michael

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