michaelhhh Geschrieben 5. September 2008 Teilen Geschrieben 5. September 2008 Moin Moin, ich hatte meine Prüfung zum FIAE als Externer gemacht, also keinen Ausbildungsbetrieb. Nun fiel mir in dem Thread über Ausbildungsvergütung auf, dass der Unterschied zwischen dem 1. und 3. Lehrjahr gar nicht so groß ist, wie ich erwartet hatte. Dabei muss man doch zugeben, dass zumindest ein(e) FIAE in einem Software-Haus (beim FISI und in anderen Branchen gilt das etwas abgeschwächt, aber im Prinzip auch) im ersten Lehrjahr ehrlich gesagt nur Arbeit macht, statt sinnvoll mitarbeiten zu können. Dahin gegen sollte der Betrieb ihn/sie im dritten schon soweit gebracht haben, dass die Arbeit auch für den Betrieb nützlich ist. Wäre daher nicht eine Struktur wie z.B. 400€/700€/1000€ viel sinnvoller? Das kenne ich auch von früher so: Ausbildungsberufe, bei denen man sofort mit anpacken konnte, z.B. auf dem Bau, wurden von Anfang an gut bezahlt. In Ausbildungsberufen, in denen man erst viel lernen musste, bevor man mit "anpacken" kann, war die Vergütung im ersten Lehrjahr klein, und stieg dann stark an. Sicher gibt es immer einfache Tätigkeiten, aber das Verhältnis zu den qualifizierenden Tätigkeiten sollte doch wohl gewahrt bleiben. Und ein niedriger Einstieg bei der Vergütung mit steilem Anstieg, wäre doch wohl ein Anreiz für den Betrieb, auch wirklich zu qualifizieren. Denke ich mir. Was meint ihr dazu? Grüße Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Abd Sabour Geschrieben 5. September 2008 Teilen Geschrieben 5. September 2008 Mhh das wird doch in jedem Betrieb anders gehandhabt und lässt sich wohl kaum pauschalisieren. Zumal eine enorme Staffelung bei jemand der schon ein paar Uni-Semester auf dem Buckel hat nicht so sinnvoll(und reizvoll) wäre, wie eine Staffelung bei einem Realschüler. Zumal sind die Leute ja auch immer unterschiedlich qualifziert, wobei dann zu beachten gilt: ob man Verkürzer istwie qualifziert man bereits ist (angefangenes Studium?)wie aufnahmefähig man ist und wie schnell man in den Projektalltag eingebunden werden kann Außerdem: Wenn im Endeffekt das Gleiche rauskommt über die drei(oder zwei) Jahre gesehen - was macht das dann für einen Unterschied? Leute die auf sich allein gestellt sind und nicht mehr bei den Eltern wohnen würden lieber schon im ersten Jahr 600 Euro bekommen, statt 400, da sie das Geld sofort brauchen. Zudem finde ich, wird in deiner Betrachtung zu sehr vom Motivationsfaktor Geld ausgegangen. Ich bin sicherlich kein Spitzenverdiener unter den FIAEs (liege mit 700 Brutto im letzten Lehrjahr im Mittelfeld würd ich meinen), aber trotzdem liebe ich meine Arbeit - und dass ich von dem Brutto nur knapp 440 Euro übrig bleiben trübt meine Freude an dem Job keinesfalls(was evtl. natürlich auch daran liegt, dass ich zum Glück nicht so sehr auf das Geld angewiesen bin). Bei mir gings damals mit 650 los (hab das erste Lehrjahr ausgelassen wegen der Verkürzung auf 2 Jahre) und ich wurde von Anfang an gefordert und in Projekte eingebunden, bzw. hab eigene Projekte bekommen. Mittlerweile bastel ich auch an Sachen, die als Prototypen für Kunden dienen - der Betrieb hat also konstant von Anfang an in mich "investiert" - unabhängig vom Gehalt. Denn nicht das gezahlte Gehalt sollte dem Betrieb als Motivation dienen einen auszubilden, sondern die Tatsache, dass man sich da eine potenziell leistungsfähige und gut ausgebildete Fachkraft großzieht, welche später effizient in Projekten eingesetzt werden kann und somit dem Betrieb wieder Geld einbringt. MFG, AbdSabour Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Körby Geschrieben 5. September 2008 Teilen Geschrieben 5. September 2008 Ich sehe das so, manche machen ihre Ausbildung weit entfernt von ihrem Elternhaus und die Eltern können es sich nicht leisten einem viel Geld für eine Wohnung zu zahlen und man kann oder will nicht jeden Tag so lange unterwegs sein um zur Arbeit zu kommen. Also ist man dann als Azubi auf die Ausbildungsvergütung angewiesen. Wenn die jetzt im ersten Jahr gesenkt wird um sie im dritten Jahr zu erhöhen, bekommt der Azubi im ersten Jahr deutliche finanzielle Probleme, zumal sowieso nicht alle Firmen so sonderlich viel zahlen und eine eigene Wohnung mit den ganzen Nebenkosten keineswegs billig ist. Ich habe jetzt noch das Glück, dass ich von daheim bis in die Firma nur ca 1,5 Stunden mit Zug und Straßenbahn brauche und unterwegs einfach etwas lese. Aber es gibt auch Leute die 2 Stunden oder länger unterwegs wären um zur Arbeit zu kommen und man muss die Strecke ja zweimal am Tag zurücklegen, nämlich hin und zurück... Gruß Körby Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
michaelhhh Geschrieben 5. September 2008 Autor Teilen Geschrieben 5. September 2008 Mhh das wird doch in jedem Betrieb anders gehandhabt und lässt sich wohl kaum pauschalisieren. Zumal eine enorme Staffelung bei jemand der schon ein paar Uni-Semester auf dem Buckel hat nicht so sinnvoll(und reizvoll) wäre, wie eine Staffelung bei einem Realschüler. Klar, ich ging natürlich von relativ wenig fachlicher Vorbildung aus. Außerdem: Wenn im Endeffekt das Gleiche rauskommt über die drei(oder zwei) Jahre gesehen - was macht das dann für einen Unterschied? In der Summe nicht (außer man rechnet den Barwert beider Zahlungsreihen aus - aber das könnte man ja noch anpassen). Aber wenn jemand z.B. nach 1 Lehrjahr aussteigt, dann hat der Betrieb nicht massig Kohle für nichts ausgegeben. Leute die auf sich allein gestellt sind und nicht mehr bei den Eltern wohnen würden lieber schon im ersten Jahr 600 Euro bekommen, statt 400, Ist das die Aufgabe der Unternehmen? Ich meine nicht. Deren Aufgabe sollte in erster Linie die Ausbildung sein. Die Bezahlung sollte leistungsgerecht sein, daher mein Staffel-Vorschlag. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hellspawn304 Geschrieben 5. September 2008 Teilen Geschrieben 5. September 2008 Dein staffelvorschlag geht aber nur für firmen die nicht tarifgebunden sind und sich eine hohe vergüten (zumindest im 2 und dritten lehrjahr) leisten können. Bei einer hohen vergütung verdammst du kleine unternehmen dazu nich ausbilden zu können. @körby: Es gibt aber auch unterstützung vom Staat, wie z.b. BAB, wohngeld etc. die man beantragen kann. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
michaelhhh Geschrieben 5. September 2008 Autor Teilen Geschrieben 5. September 2008 Dein staffelvorschlag geht aber nur für firmen die nicht tarifgebunden sind und sich eine hohe vergüten (zumindest im 2 und dritten lehrjahr) leisten können. Bei einer hohen vergütung verdammst du kleine unternehmen dazu nich ausbilden zu können. Zum ersten: klar, mit Tarifvertrag geht das nicht. Zum zweiten: Die Summe war ja gleich, es ging mir nur um die Staffel. Die konkreten Werte waren nur Beispiele. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.