Windows Terminalserver 2003

[boxaholic]

Hallo Fachinformatiker,

ich habe folgendes Problem bei dem mir schön langsam die Ideen ausgehen. Das Arbeiten von extern in der Terminalserverumgebung ist total lahm. Wir haben bei uns einen Terminalserver zentral in der Firma stehen. Alle Clients die über 100Mbit im lokalen Netz angebunden sind können einwandfrei und schnell arbeiten. Zusätzlich haben wir 5 Außenstellen über Standleitungen angebunden. Die Geschwindigkeiten zu den Außenstellen besitzen 2Mbit synchron. Ich habe mir von dem ISP Auswertungen via Email schicken lassen um zu sehen ob die Standleitungen den Engpass darstellen. Laut den Diagrammen sind die Leitungen zu Spitzenzeiten aber nur maximal zu 50% ausgelastet. Trotzdem beklagen sich die Außensstellen darüber damit das Arbeiten im Terminalserver viel zu langsam funktioniert. Teilweise brauchen Bilder 10Minuten bis Sie komplett dargestellt werden, im schlimmsten Fall zieht Microsoft Word sogar Buchstaben nach beim schreiben. Habt ihr eine Idee wo ich ansetzen kann um das Problem zu beheben? Gibt es eine Konfigurationsmöglichkeit am Terminalserver um den einzelnen usern mehr Bandbreite bei der Verbindung zum Terminalserver zur Verfügung zu stellen? Die verschiedenen Einstellungen im RDP Clientfenster bewirken keinen Erfolg.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße,

Tobi

[Thanks-and-Goodbye]

Was für eine Technologie nutzt ihr für die Anbindung? Was für Latenzen habt ihr auf der Leitung?

Schon mal die Farbtiefe im TS Client heruntergeschraubt? Was geht noch über die Leitung?

Wie sind die Leitungen aufgebaut? Eigenes MPLS? Oder nur ein VPN?

[boxaholic]

Hi Wiggum,

wir nutzen das RDP Protokoll das bei den Windows Hosts mit dabei ist. Teilweise in der Version 5 und 6. Die Latenzzeiten werde ich jetzt mit einem ICMP/Ping tool messen und protokollieren damit ich die Antwortzeiten beurteilen kann. Farbtiefe und sämtliche Einstellungen am RDP Client bewirken keinen zählbaren Erfolg! Die Leitung wird ausschließlich für RDP verwendet. Die Leitungen sind sternförmig bei unserem ISP eingerichtet. Wir haben ein SDSL Modem mit einer 2Mbit Leitung in der Hauptstelle, die Außenstellen sind mit 1Mbit oder 2Mbit angebunden. Direkt hinter den Modems befindet sich der Switch. Das Netz ist quasi physikalisch bei unserem ISP verdrahtet, keine Router oder VPN Gateways im Spiel. MPLS wird nicht verwendet. Hast du eine Idee wie ich den RDP Clients beibringen kann mehr Bandbreite zu nutzen?

Tobi

[Thanks-and-Goodbye]

Hast du eine Idee wie ich den RDP Clients beibringen kann mehr Bandbreite zu nutzen?

Laufen noch andere Dienste über das WAN? Wieviele User greifen denn von aussen auf den Server zu?

[boxaholic]

Bei jeder der fünf Außenstellen greifen maximal 10 User pro Außenstelle zu. Sonst läuft definitiv nichts mehr über das WAN. Ich hab heute noch einen Call bei Microsoft geöffnet, mal sehen was ich dort noch für Tipps bekomme. Ich traue den Anbindungen immer noch nicht über den Weg aber bei den Bandbreitenmessungen kann man deutlich erkennen das die Leitungen nicht ausgelastet sind.

Danke für deine Hilfe.

Gruß Tobi

[Thanks-and-Goodbye]

Mach mal bitte mit dem Tool netio bei freier Leitung (am besten Nachts) einen eigenen Lasttest.

NetIO :: network lab

Wo ist der Flaschenhals? Habt ihr in der Zentrale auch nur 2 mbit? Bedenke bitte, dass RDP im Prinzip asynchron ist. Eingehend in die Zentrale gehen "nur" Maus und Tastaturbefehle (ganz grob), ausgehend habt ihr die Grafikinformationen. Bei nur 2 mbit ausgehend habt ihr dann dort den Flaschenhals.

Meiner Meinung nach hilft da nur: Geld in die Hand nehmen, entweder eure zentrale Leitung massiv aufstocken (mindestens 10 mbit) oder Citrix nutzen, der ist in der Hinsicht deutlich performanter.

Ich hatte selber mit ca. 30-50 Usern auf einer 2 mbit Standleitung ausgehend auch massive Probleme, mit 10 mbit ging es schon ordentlich. Jetzt mit 100 mbit (OK, das ist richtig teuer) rennt es ziemlich klasse.

[n50wasser]

Konntest Du das Problem der langsamen RDP-Sitzungen lösen?

Ich habe meine Leitungsauslastung ausgewertet und daran liegts nicht.

Unter Win2000-Terminalserver war es sogar mit ISDN sehr performant, allerdings mit 256 Farben. Unter Win2003 ist es mit DSL langsam, auch wenn ich die Farben runterdrehe.

Ich suche immer noch nach einer Einstellung am Terminalserver, die es verbessern könnte.

Tipps willkommen.

Nobi

[FfFCMAD]

Versucht es mal testweise mit Trafficshaping. Cfosspeed ist eine gute Idee in diesem Fall. Bei meinem Gaming-Server hat cfosspeed es erst ermoglicht, das 8 Leute bei meiner kleinen DSL-Leitung vernuenftig zu bedienen sind.

Wenn das auf dem Server installiert ist, sollte dieser automatisch eine schnellere Reaktionsszeit aufweisen. Ich weiss nicht, ob Regeln fuer die Priorisierung von RDP etc. vorhanden sind. Sollte sich aber einstellen lassen.

Ob dies auch ueber einen VPN-Tunnel funktioniert, kann ich nicht sagen. Der Tunnel selber kann jedenfalls Priorisiert werden. Der interne Netzwerkverkehr wird uebrigends nicht beeinflusst.

Bei der Installation wird der Netzwerkadapter fuer einen Moment nicht verfuegbar sein. Das Programm laeuft mindestens 30 Tage als Testversion. Probiere es aus...

Das sollte wenn ausgiebig getestet werden. Ich hatte bisher nie Probleme mit Cfosspeed, aber man weis ja nie. Auch ein Update des Programms sollte vorher getestet werden.

Zu dem Problem gibts uebrigens noch einen Microsoft Artikel, wenn zu der langsamen Performanz auch noch Fehlermeldungen im Ereignissprotokoll auftauchen:

http://support.microsoft.com/kb/317249

Das betrifft dann aber das interne Netz. Hier hilft Cfosspedd garnx.

Bearbeitet 28. April 2010 von FfFCMAD

[n50wasser]

Danke für die Tipps.

Der Microsoft-Artikel ist auf meine Situation leider nicht zutreffend.

Falls sich Verbesserungen ergeben, werde ich es hier posten.