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Dürft ihr privat im Web surfen und private Programme installieren?


Autor bekannt

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Jetzt ist so viel darüber geschrieben worden, was jeder so persönlich vom privaten Surfen etc. hält. Auf rechtliche Aspekte ist bis dato niemand eingegangen, und die sind nicht unerheblich!

Zunächst, wir haben eine Betriebsvereinbarung bzw. lassen uns das Ding von jedem als Anlage zum Arbeitsvertrag unterschreiben. Hier wird ganz klar jegliche private Nutzung von vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Arbeitsmitteln untersagt. Heisst im Klartext: keine privaten Emails vom Firmenaccount und kein privates Surfen. Und das wird auch stichpunktartig kontroliert. Ebenso ist das Installieren JEGLICHER Software den Anwendern untersagt. Finde ich etwas gibts einen Satz heisse Ohren (von eventuellen arbeitsrechtlichen Massnahmen mal ganz abgesehen).

Hintergrund ist folgender:

  1. Wir verarbeiten personenbenzogene Daten und unterliegen damit dem BDSG. D.h. u.a., wir müssen dafür Sorge tragen, dass mit den Daten kein Schindluder getrieben werden kann und die Daten konsistent sind und bleiben. Da wären Installationsorgien der Anwender äusserst kontraproduktiv! Nach den gesetzlichen Regelungen haftet der GF persönlich dafür, somit ist es sein ureigenstes Interesse nicht in den Bau zu wandern. Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen hin oder her: die einzige Möglichkeit hier für eine klare Regelung zu sorgen liegt in dem eindeutigen Verbot!

  • AO (Abgabenordnung), HGB (Handelsgesetzbuch) u.ä. regeln die Aufbewahrungspflichten von steuerrechtlich relevanten Unterlagen. Hierzu zählen nach HGB §257 auch Emails, "...wenn Sie dem Begriff des Handelsbriefs entsprechen". Wie bewahrt man nun solche Emails auf, so dass ein Betriebsprüfer so eine Mail auf Wunsch einsehen kann? Überlasse ich die Entscheidung dem/r Kollegen/in, welche Mail ein Handelsbrief ist und aufbewahrenswert? Doch eher nicht! Also entscheide ich mich für eine generelle Emailarchivierung sowohl des gesamten eingehenden als auch ausgehenden Emailverkehrs. Das ist aber wiederum nur gestattet, wenn sichergestellt ist, dass keine 'persönlichen' Emails der MA mit archiviert werden (BDSG). Ergo: Verbot der privaten Emailkommunikation!
    In dem Moment, wo ich als GF die private Nutzung erlaube (oder auch dulde, deswegen ist die Kontrolle des Verbots sehr wichtig, denn sonst wird aus der Duldung - 'ich wusste es, habe aber nichts dagegen unternommen' - eine betriebliche Übung und somit wäre das vorher ausgesprochene Verbot vor Gericht unwirksam) unterliege ich dem Telemediengesetz (Stichwort 'Providerhaftung') und bin damit zum Einen für ALLES verantwortlich, was meine lieben Angestellten so treiben und zum Anderen greift hier wieder das BDSG. Das geht dann sogar soweit, dass nach dem Buchstaben des Gesetzes kein Virenscanner eingesetzt werden dürfte, da dieser auch in nach BDSG geschützten privaten Emails herumschnüffelt.

Ich versuche im Unternehmen mit den mir zur Verfügung stehenden technischen Mitteln den Anwendern genau das zur Verfügung zu stellen, was sie zum Arbeiten brauchen, nicht mehr und nicht weniger. Manch einer mag das als einschränkend empfinden, aber was soll ich sagen: seit dem ich hier arbeite gab es keine virenbedingten Ausfälle, keine mit irgendeiner Software verseuchten PCs und keine (ich gebe zu: mir bekannten) strafrechtlich/arbeitstrechtlich relevanten Verstösse im Bereich Surfen.

So, und da das ein Forum für FI ist: ja, auch mein Azubi unterliegt diesen Restriktionen (er hat genauso wie alle anderen diese Zusatzvereinbarung unterschrieben). Für mich ist das Ansurfen und Posten in Foren wie diesen definitv kein privates Surfen. Ich selber nutze Newsgroups exzessiv, um diverse Problem zu lösen.

P.S.: das oben beschriebene bildet nur einen kleinen Teil der doch sehr komplexen Materie ab... für die, die es interessiert hier ein paar Stichworte zur vertiefenden Lektüre: AO, GDPdU, GOBS, BDSG...und wer wissen möchte, womit die Kollegen/innen in USA zu kämpfen haben darf sich gerne mal mit dem Sarbanes Oxley Act (SOX) beschäftigen...

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Moin,

ich arbeite seit 2 Wochen in einem neuen Unternehmen, bei dem >3000 Mitarbeiter an 18 Standorten bundesweit arbeiten. Hier wurden extra 6 -7 verschiedene Images für die Mitarbeiter erstellt und ein Softwareverteiler eingeführt. Zusätzlich haben nur die Mitarbeiter aus der IT Administratorenrechte.

Das hat natürlich den großen Vorteil, dass die Notebooks nicht wegen spezieller Software von einem Mitarbeiter neu aufgesetzt werden müssen und die IT genau weiß wo welche Programme eingesetzt werden.

Privates surfen wird zumindest in der IT gestattet aber auch nur weil ein gewisses Vertrauen vorhanden ist. Es wird halt davon ausgegangen, dass die IT'ler sich nur relevante Websites und nicht etwa Youtube etc. anschauen.

Als InstantMassanger nutzt die IT den Microsoft Communitator, um schnell Infos auszutauschen aber den nutzt auch nur die IT.

Ich finde die Lösung sehr gut, weil ich mich so nur mit bekannten Programmen und Fehlern auseinander setzen muss.

Gruß

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@surfen: ist fi.de privat? :floet: offiziell nur zu dienstlichen Zwecken gestattet.

@installieren: Unsere Anwender dürfen nur ausgelieferte ausführbare Dateien starten. In der IT kommt es drauf an. Manche dürfen genau so wenig wie die Anwender, andere sind lokaler Admin. Support gibt es nur für remote installierte Programme - nicht für offiziell bestellte und vom Anforderer selbst installierte.

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bei uns sind die ITler alle mind. SiteAdmin und Lokaler. Programme können wir installieren wie wir sie brauchen. ICQ hab ich als 2Go nebenher an. Gelegentliches privates Surfen stört hier keinen.

Unsere User sind stark eingeschränkt. Internetseiten sind teils gesperrt (zb. Ebay). C: ist für die User versteckt und Installieren können die auch nix.

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Ich darf Private programme installieren und auhc Privat surfen bzw es wird geduldet^^Ich chatte und surfe imer im Web, wenn ich nix zu tun habe, wenn ihc waas zu tun habe, dann konzetrier ich mich nur auf dei Abreit und machen sonst nix anderes^

Ich würde dir mal zu nem Duden raten, wenn du mal Leerlauf hast. :floet:

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Ich habe früher schon selber die Erfahrung gemacht, dass man mit "Freiheit" oftmals viel weiter kommt als mit "Verboten". Vorrausgesetzt natürlich immer, dass jeder seine Grenzen kennt.
So isses.

Das setzt natürlich Verantwortungsbewusstsein bei jedem einzelnen voraus - aber in einer Firma, wo das nicht gegeben ist möchte ich ohnehin nicht arbeiten.

Das mit dem "privates Surfen" ist ja immer so eine Sache - wo hört dienstliches auf und wo fängt privates an? Wenn ich hier im fi-Forum mitlesen und poste - ist das noch dienstlich oder private? Dienstlich wenn ich im Java-Forum lese aber privat, in allen anderen? In vielen Fällen dürfte das nicht unbedingt klar zu trennen sein von daher wäre ein Verbot auch vollkommen fehl am Platz.

Ich möchte als Arbeitnehmer wie ein vernünftiger erwachsener Mensch betrachtet werden und als solchem ist es mir jederzeit möglich abzuwägen und zu entscheiden ob ein "privater Exkurs" durch Mails lesen, Messenger-Nachrichten beantworten, einem Link zu Spiegel online folgen, etc. mich in der Erfüllung meiner dienstlichen Aufgabe behindert oder nicht. Es verbietet mir auch niemand bei einem interessanten Bericht, der gerade im Radio läuft das Tippen einzustellen und kurz hinzuhören - genauso sehe ich das hier auch.

Was den Einsatz von Messengern angeht ist das ähnlich: Gerade im Consulting-Bereich ist man regelmäßig auch räumlich von den Kollegen getrennt, möche aber zwischendurch bestimmte Infos kurz anfragen. E-Mail ist dafür oftmals ein ungünstiger Weg, da das Feedback in der Regel länger dauert als über IMs. Einen Messenger daher prnizipiell zu verbieten kann daher auch für die Firma deutlich kontraproduktiv sein.

Und auch hier stellt sich wieder die Frage: Wo hört dienstlich auf und wo fängt privat an? Nehmen wir folgende Message: "Die Einstellung lautet 0815/7411. Kommst du morgen eigentlich auch auf Party X?". Wie behandel ich das - als beruflich oder als privat?

Auch wenn es manchmal schwierig ist - solange alle Seiten einen vernünftigen Umgang miteinander pflegen und sich darüber bewusst sind, dass sie während ihrer Arbeitszeit privates nur nebenbei erledigen haben alle etwas davon.

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Bei uns im Unternehmen ist privates nutzen des Internets geduldet solange jeder seine Arbeit macht. Viele Sachen sieht / erfährt man auch schneller, wenn man google suchen lässt oder ähnliches.

Messenger sind auch erlaubt, dabei gibt es allerdings zwei vorinstallierte. Einmal Yahoo!, jeder in der Firma hat für die Kommunikation innerhalb der Firma einen Account und dann eben noch den Live Messenger von Microsoft (oder auch ältere Versionen). In der jetzigen Abteilung findet damit zum Beispiel die Kommunikation mit Taiwan/China statt.

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Mal ein Post bei dem ich mit Perdian 100% zustimme. Privat, dienstlich. Was scherts mich. Wichtig ist, dass ich meine Aufgaben erledige.

Und ob ich mir nun Flurtratsch, Radioberieselung, ausm Fenster gucken gebe oder mal hier und da privat surfe ist doch wumpe. Hauptsache die Arbeit wird fertig.

Und bei IMs ists doch genauso. Die meisten Büroarbeiter telefonieren während der Arbeitszeit ein bisschen Privat, etwa um Termine zu machen oder irgendwas mit der Familie zu klären ( z.B. dass es mal später wird). Ob man das nun mitm Hörer macht oder mitm IM ist da egal.

Programme installieren, nunja. Ich weiß was ich tue. Aber wir haben hier auch kein Adminteam das sich zu ernst nimmt. Ist in großen Firmen natürlich was anderes.

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Dem kann ich auch zustimmen.

In meinem Ausbildungsbetrieb war das auch ein ganz anderes Thema, weil dort fast ausschließlich Informatiker oder Fachinformatiker gearbeitet haben. Die hatten natürlich Adminrechte und durften Programme installieren aber in meiner aktuellen Firma arbeiten fast nur DAUs und da finde ich es ganz gut, dass nur wenige Adminrechte haben. :o)

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