ben.wolf Geschrieben 26. Januar 2009 Teilen Geschrieben 26. Januar 2009 Hallo zusammen, gegen Ende der Woche findet in meiner Abteilung (5 MA) ein Unit-Meeting mit anschließenden Einzelgesprächen inkl. Zielsetzung für das aktuelle Geschäftsjahr. Hierfür habe ich mir vorgenommen meinen Chef auf eine Gehaltserhöhung anzusprechen. Meine aktuelle Situation sieht wie folgt aus: Bei 40 Stundenwoche, 12 Monatsgehältern und 26 Urlaubstagen habe ich im letzten Jahr Brutto ca 36.000 € brutto verdient, dies setzt sich zusammen aus ca. 22.000 € Gehalt und knapp 14.000 € für Provisionen/Tantiemen. Insgesamt habe ich einen Umsatz von ca. 78.000 € erzielt, bei knapp 6.000 Euro Reisekosten/sonstige Ausgaben bleibt meinem Unternehmen ein Gewinn von 36.000 € durch meine Leistung. Sonstige Eckdaten: Alter 24 Wohnort: Bayern Abschluss: FIAE Derzeitige Tätigkeit: J2EE-Entwicklung v.A. im SAP-Umfeld, verbunden mit vielen Kundenterminen in ganz Deutschland, meist in Bayern Raum München (eben vor Ort wegen örtlicher Gebundenheit an Kundensystem für SAP-Login) Berufserfahrung: 3 Jahre Ich habe mir zum Ziel gesetzt 400-500 Euro (brutto) raus zuschlagen, was mein Gehalt von 1833€ auf 2233€ bzw. 2333€. Dies fände ich zumindest für die IT-Branche zum Stand des letzten Jahres auf jeden Fall vertretbar. Weniger lohnt sich meiner Meinung nach auch fast schon gar nicht, was sind heutzutage schon 150 oder weniger Euro in der Tasche? Für das laufende Jahr sind wir heute schon bis Ende September mit Projekten und Aufträgen versorgt; die Wirtschaftskrise ist also (Gott sei's gedankt) bis jetzt an uns vorbei gezogen. Ich denke, dass ich u.A. deswegen zur Zeit für mein Unternehmen schwer zu ersetzen wäre, auch da ich neben der Projektarbeit sehr viel an internen Projekten mitarbeitet habe. Seltener war ich auch für Praktikanten und/oder für die Einweisung neuer Kollegen mitverantwortlich. Haltet ihr meine Zielsetzung für in Ordnung oder ist das total überzogen? Leider bin ich was das angeht nicht wirklich erfahren. Ich bin für Meinungen sehr dankbar. Danke und Liebe Grüße aus Gemünden, Ben Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 26. Januar 2009 Teilen Geschrieben 26. Januar 2009 Bei 40 Stundenwoche, 12 Monatsgehältern und 26 Urlaubstagen habe ich im letzten Jahr Brutto ca 36.000 € brutto verdient, dies setzt sich zusammen aus ca. 22.000 € Gehalt und knapp 14.000 € für Provisionen/Tantiemen. Insgesamt habe ich einen Umsatz von ca. 78.000 € erzielt, bei knapp 6.000 Euro Reisekosten/sonstige Ausgaben bleibt meinem Unternehmen ein Gewinn von 36.000 € durch meine Leistung. Sorry, aber mein Kaufmann kommt gerade mal durch: Ein Glück nur, dass ihr auf einer grünen Wiese ohne Heizung , ohne Licht ohne Sekretärin ohne Schreibzeug und ohne Rechner und anderer Hardware arbeitet. So tolle flexible Firmen gibt es nur ganz doll wenig. PS: Die Ironie des kaufmännischen Kurzkalkulationsanrisses ist hoffentlich deutlich geworden. Aus kaufmännischer Sicht vielleicht noch eine Kennzahl: Bei 78.000 Euro Umsatz dürften deine Kosten (also inkl. Arbeitgeberanteil) ca. 26.000 Euro im Jahr (also 1/3) betragen. Verzichtest du freiwillig? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ben.wolf Geschrieben 26. Januar 2009 Autor Teilen Geschrieben 26. Januar 2009 Hallo der Kleine! Danke schon mal für deine schnelle Antwort. An die von dir genannten Punkte habe ich auch gedacht (Reisekosten verdoppelt für sonstige Ausgaben => 2x3T -> 6T €). Falls das noch in irgend einer Form relevant sein sollte: Für Assistenzaufgaben gibt auch auch wirklich wie von dir erwähnt eine Kollegin (für 30+ MA), welche ich aber noch nie aktiv in Anspruch genommen habe, da der ganze Papierkram immer über meinen Vorgesetzten läuft. Rest, nunja, Hardware (und entsprechend Energie) nutze ich mind. zur Hälte die des jeweiligen Kunden (v.A. aus Berechtigungsgründen), ansonsten mein ehemals privates Notebook (mir wurde zwar ein Firmennotebook angeboten, welches ich jedoch abgelehnt habe). Ich hoffe jedenfalls, dass ich da mit meiner Schätzung einigermaßen hinkomme. Die Kennzahl die du genannt hast überrascht mich ehrlich gesagt ein wenig! Was mich eigentlich am Meisten stört ist, dass über die Hälfte meines Einkommens variabel gestaltet ist. Werde mir mal überlegen, was sich daran eventuell ändern lässt. Ideen habe ich jetzt auf Anhieb noch keine, erst mal drüber schlafen. Grüße, Ben Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 26. Januar 2009 Teilen Geschrieben 26. Januar 2009 Du hast hoffentlich bemerkt, dass du dich nicht auf solche Diskussionen einlassen kannst. Kaufmännisch verlierst du sehr schnell dabei. Nicht alles was übrig bleibt, ist Gewinn, sondern nur ein viel kleinerer Anteil, wenn überhaupt. Und über deine Umsatzkraft und dein Gehalt solltest du auch nicht argumentieren. Beides sind Dinge, die deine Chefs zu verantworten haben, nicht du in deiner Leistungskraft. Wenn du nur 78.000 Euro Umsatz machst, bist du vielleicht nicht effizient genug eingesetzt oder nur in viel zu kleine Projekte integriert. Das Verhältnis von 1/3 ist auch ein genereller Richtwert (über alle Unternehmen, also vor allem Produktionsunternehmen, wobei dort der Anteil von Einkauf zu Umsatz viel größer ist). Für IT-Unternehmen kann 1/2 schon generell wirtschaftlich sein. Du bist in einem Umfeld tätig, welches zur Zeit gut bezahlt ist, weil Fachkräfte gefragt sind. SAP Programmierung mit Beratung und Umsetzung deutschlandweit vor Ort beim Kunden mit drei Jahren Berufserfahrung ist sicher nicht einfach zu finden (*Ich will das auch können - nur glaubt mir das keiner ;-)*) Eine Bezahlung von ca. 3000 brutto (mit Zulagen) ist dabei in manchen Teilen Deutschlands angemessen, aber gerade im Raum München sicher nicht sehr viel. Versuche deinen Marktwert herauszufinden, ich gehe mal von einer realen 60 Stunden Woche aus. Dann kannst du durchaus deinem Ziel von 500-600 Euro mehr Nachdruck verleihen. Und lass dich dafür ruhig in anspruchsvollere Kundenprojekte einsetzen, denn in dieser Nische nur 78.000 Euro p. a. ist nicht viel, bei einem Tagessatz von ca. 1000 Euro kann man im Jahr auch das dreifache umsetzen. PPS: Die Wirtschaftskrise trifft nur die anderen, die Ihre Prozesse optimieren müssen, so dass du genug zu tun hast. Alles andere ist reine Polemik gegenüber Mitarbeitern oder Faulheit der Auftragsbesorger. Du gehörst zu denjenigen, die durch schlankere Prozesse in den Unternehmen dazu beitragen, dass andere Leute wegrationalisiert werden können. Deine Chefs und vor allem die Chefs deiner Auftraggeber wissen dieses ganz genau. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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