Johannes09 Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Hi, Ich bin kurz davor mein Informatik-Studium abzuschliessen und mir kommen so langsam Zweifel daran, was ich wirklich danach machen möchte. In 2 Praktika und 2 Nebenjobs (der letzte, aktuelle jetzt seit 3 Jahren) habe ich durchaus einen Einblick in die Branche bekommen. Mein Problem dabei war, dass ich immer wieder mit Kollegen und auch Chefs zusammenarbeiten musste, die fachlich völlig unfähig waren. Da gab es z.B. in einem großen Unternehmen, das sich in einem Bereich der IT-Sicherheit (ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen) als Markführer bezeichnet, einen Kollegen (Diplom-Informatiker (FH), der im Third-Level-Support (also kein Callcenter, sondern schon "Profi" für spezielle Aufgaben) eingesetzt war. Dieser hat fast 2 Tage lang im Internet nach einem Tool gesucht, mit dem man einen SHA-256 Hashwert umkehren kann. Zitat: "Sowas muss es doch geben, das muss doch mal ein Hacker programmiert haben". :eek Schön war auch der Chef, der mir nach einem Festplatten-Crash unseres Servers (Linux) empfahl das Ding doch einmal mal neu zu booten, das würde meist eine Menge Probleme lösen. Ich könnte euch noch eine Menge weitere Geschichten erzählen, aber das zeigt sicherlich ganz gut was ich meine. Mein Problem ist: ich möchte möglichst umgehen mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten. Damit ihr mich nicht falsch versteht: es ist völlig ok, wenn nicht jeder Ahnung von allen Themen hat. In vielen Bereichen bin ich auch absoluter Noob und lasse mir z.B. helfen, wenn in der Firma mal wieder Outlook ständig abstürzt. Da ergänzt man sich dann prima: die Leute kennen die Eigenarten von Windows, Office und Co. und klingeln dann bei mir durch, wenn sie z.B. wissen wollen, wie sie irgendetwas auf einer Linux-Konsole machen können. Ich habe aber ein Problem damit, wenn Kollegen mit vollständiger akademischer Ausbildung und entsprechendem Posten in der Firma enorme Lücken im Grundlagenwissen haben und zudem auch offensichtlich nicht bereit sind, dieses Wissen nachzuholen. Das bringt mich regelmässig auf die Palme. Die Frage ist nun: wo bewirbt man sich, wenn man möglichst nicht mit solchen Leuten zusammenarbeiten will? Oder bewirbt man sich überhaupt? Die Alternative wäre natürlich auch die Projektarbeit als freier Mitarbeiter, die bei solchen Problemen wesentlich mehr Handlungsspielraum gibt. Wie handhabt ihr das? Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Würde mich sehr über Feedback freuen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Die Frage ist nun: wo bewirbt man sich, wenn man möglichst nicht mit solchen Leuten zusammenarbeiten will? Überall gibt es Leute die gut sind und Leute die weniger gut sind. Oder bewirbt man sich überhaupt? Man macht am besten eine eigene Firma auf. Dann kannst du selber bestimmen, wen du einstellst und nur die besten der besten nehmen. Die Alternative wäre natürlich auch die Projektarbeit als freier Mitarbeiter, die bei solchen Problemen wesentlich mehr Handlungsspielraum gibt. Da wirst du mit Entscheidern zu tun haben, die dir sagen, was du zu tun hast, obwohl sie selber garnichts verstehen => viel weniger Handlungsspielraum. Wie handhabt ihr das? Wie soll man das handhaben? Wenn da mal wieder so ein Möchtergern-Diplomfrischling kommt, dann wird der halt eingenordet. So einfach ist das. Man regt sich doch nicht auf, nur weil ein Kollege mal was nicht blickt. Und im Zweifel gilt der Spruch vom Bund: Melden befreit und belastet den Vorgesetzten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DocInfra Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Hui, ein ziemlich hohes Ross auf dem du da sitzt. Gut, ich würde nun auch nicht unbedingt einem Dipl-Inf. zutrauen ein Tool zu suchen mit dem man einen Hashwert umkehren kann... schon eine nette Anekdote... aber sieh es mal so: Solche Leute wird es immer und überall geben. Wenn du dich zu höherem befähigt fühlst, dann mach besser eine eigene Firma auf, oder sei so gut, dass du schnell in höhere Positionen kommst, an denen du Einfluss auf solche Umstände nehmen kannst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
NewUser Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 "Es gibt Leute, die müssen befördert werden damit sie weniger Dummheiten machen können" Auf der anderen Seite "Es gibt Mitarbeiter, die dürfen nicht befördert werden weil dann niemand mehr die Arbeit macht" Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DocInfra Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Ich bin da eher ein Vertreter von "Man muss sich auch mal trennen können." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sxs Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Ich hab lange überlegt, ob sich der OP einen Scherz mit uns erlaubt. Naja Antworten unten... Ich habe aber ein Problem damit, wenn Kollegen mit vollständiger akademischer Ausbildung und entsprechendem Posten in der Firma enorme Lücken im Grundlagenwissen haben und zudem auch offensichtlich nicht bereit sind, dieses Wissen nachzuholen. Das bringt mich regelmässig auf die Palme. Wenn das der gute Lothy hört. Ein Akademiker mit Wissenslücken... tztz. Die Realität ist nur mal, das es eben Menschen gibt, die Defizite in ihrer täglichen Arbeit nicht sehen wollen, und deshalb natürlich nicht daran gehen (können) diese zu beseitigen. Die Frage ist nun: wo bewirbt man sich, wenn man möglichst nicht mit solchen Leuten zusammenarbeiten will? Oder bewirbt man sich überhaupt? Wenn du keine Arbeit willst, dann bewerbe dich einfach nicht. Falls doch, wirst du dich mit dem Gedanken anfreunden müssen, das es in jeder Firma die gleiche Mischung an guten und weniger guten Mitarbeitern gibt. Übrigens auch in _jedem_ Beruf. Die Alternative wäre natürlich auch die Projektarbeit als freier Mitarbeiter, die bei solchen Problemen wesentlich mehr Handlungsspielraum gibt. Nein, da muss ich dich leider enttäuschen. Eigentlich ist es sogar noch schlimmer. Du machst dann nämlich auch gern mal gute Miene zum bösen Spiel, nur um den Folgeauftrag auch zu bekommen. Wenn du als Freier in eine Firma kommst und laut rumpolterst, das die Kollegen unfähig sind, dann bist du entweder unentbehrlich, oder schnell wieder zu Hause. Wie handhabt ihr das? Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Natürlich. Sogar auf beiden Seiten. Ich denke auch das ich dann und wann einmal einen von dir geschilderten Eindruck hinterlassen hab. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
M.A.Knapp Geschrieben 1. Februar 2009 Teilen Geschrieben 1. Februar 2009 Ich hab früher (bis Sommer 2007) in einer internationalen Forma geaarbeitet in der Produktentwicklung (Softwareentwickung für Radiologie). Irgendwann wars mir dann zu blöd, weil ich Entscheidungen im Management für völlig unsinnig gehalten hab und einige wirkliche unfähige Leut an Führungpositionen waren. Ich hab dann einfach gekündigt .. Es haben zu dem Zeitpunkt auch andere Leut gekündigt, darunter auch jemand der eine eigene Firma machen wollt ... nun bin ich seit mehr als einem Jahr in einer kleinen Firma die aus fünf relativ fähigen Ex-Kollegen aus der alten Firma besteht :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wichteli Geschrieben 2. Februar 2009 Teilen Geschrieben 2. Februar 2009 Ich denke, solche Leute gibt es überall, wahrscheinlich auch in jeder Firma. Ich weiß nicht, wie oft mir schon die Kinnlade runtergefallen ist und ich verzweifelt den "Hirn an"-Schalter bei Kollegen und Chefs gesucht habe. In meiner jezigen Firma habe ich es aufgeben, da ist nix mehr zu machen... Hier brennt sogar das Wasser an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Guybrush Threepwood Geschrieben 2. Februar 2009 Teilen Geschrieben 2. Februar 2009 Ich bin kurz davor mein Informatik-Studium abzuschliessen und mir kommen so langsam Zweifel daran, was ich wirklich danach machen möchte. In 2 Praktika und 2 Nebenjobs (der letzte, aktuelle jetzt seit 3 Jahren) habe ich durchaus einen Einblick in die Branche bekommen. Mein Problem dabei war, dass ich immer wieder mit Kollegen und auch Chefs zusammenarbeiten musste, die fachlich völlig unfähig waren. Sowas kann man überall treffen wenn man Pech hat, genauso hab ich aber auch die Erfahrung gemacht das man öfters mal Studenten erwischt die frisch von der Uni sind aber meinen das nur sie die Weisheit mit Löffeln gefressen haben und alle anderen doof sind. Wo dann aber leider das Gegenteil der Fall ist Das soll jetzt keine Anspielung auf dich sein, ich kenn dich ja nicht, aber es kann halt nunmal in beide Richtungen schlecht laufen. Sehen tust du es erst wenn du einige Zeit in der Firma gearbeitet hast. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
spoiler Geschrieben 2. Februar 2009 Teilen Geschrieben 2. Februar 2009 Auch wenns schon massig brauchbare Antworten gab (insbesndere "Melden befreit[..]" brachte mich zum Schmunzeln *g), noch einmal Senf von mir: Wie schon die Vorredner sagten: Gibt's überall. Mein Chef macht seit 10 Jahren Excel Tabellen und bei Problemen, die sich damit nicht lösen lassen, wars dass dann auch mit seinem Kompetenzbereich ^^ Tja was macht man da? Ich hab hier in anderthalb bis zwei Jahren den Wisch, dass ich ausgebildet bin (dazu wird hier wenig beigetragen, leider) und schaue, dass ich mich bis dahin selbst fit kriege (mit Hilfe einiger Kumpels die u.A. schon FiSi/FiAe sind) und mir schonmal Grundlagen aufbaue, für das was ich später mal können will in diesem Beruf (Also weg von unserer Windows +3 Programme Schiene, da gibt's doch aufregenderes in der Branche) Worauf ich hinaus will: Es ist schnuppe was die Kollegen können. Solange du was kannst, wirst du im Zweifel dann auch mehr verdienen und im Laufe der Zeit Jobs kriegen, in denen du mit kompetenteren Leuten Arbeiten kannst. Ärgern musst du dich auf der Arbeit sowieso, da bringt es dir nichts, dich darüber auf zu regen, dass du besser bist, erfreu dich einfach dran Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bjoeki Geschrieben 3. Februar 2009 Teilen Geschrieben 3. Februar 2009 Soll ja auch Firmen geben, wo die Stellen nach Symphatie vergeben werden. Ich hab in einer Firma gearbeitet wo der IT-Leiter quasi 5 Jahre vor der Rente stand und nur ne Stelle gesucht wurde, wo er die Zeit noch absitzen könnte, ohne viel kaputt zu machen, aber sein altes Gehalt behalten kann. Sein Assistent hat dann quasi die eigentlich Arbeit gemacht. Und das sich unfähige Kollegen einschleichen ist wohl normal. Ich habe Anhand meiner Mitschüler in der Berufsschule damals die These aufgestellt das auf 21 Schüler ca. 7 kommen die überhaupt keine Ahnung haben, trotzdem aber FiSis sind und auch im Job arbeiten. Wenn ich mich jetzt so umschaue kann an der These echt was dran sein Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SoL_Psycho Geschrieben 3. Februar 2009 Teilen Geschrieben 3. Februar 2009 Und das sich unfähige Kollegen einschleichen ist wohl normal. Ich habe Anhand meiner Mitschüler in der Berufsschule damals die These aufgestellt das auf 21 Schüler ca. 7 kommen die überhaupt keine Ahnung haben, trotzdem aber FiSis sind und auch im Job arbeiten. Wenn ich mich jetzt so umschaue kann an der These echt was dran sein Hmm das ist interessant, bei uns bestand ebenfalls rund 1/3 der Klasse aus Vollnulpen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Shadowman Geschrieben 3. Februar 2009 Teilen Geschrieben 3. Februar 2009 *hust* 3. Lehrjahr, mittlerweile noch 21 Schüler...4-5 haben Ahnung Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
carmann Geschrieben 9. Februar 2009 Teilen Geschrieben 9. Februar 2009 Hmm das ist interessant, bei uns bestand ebenfalls rund 1/3 der Klasse aus Vollnulpen Ich kenne manche Leute, die sind seit 7 Jahren auf ein und demselben Posten tätig, und können bis dato noch nicht wirklich viel mehr als am ersten Tag. Das ist echt erschreckend. Viele haben auch gar nicht diesen Anspruch, etwas zu können oder etwas zu lernen, falls man es nicht kann. Für mich sind das Leute die schon längt tot sind, bevor der Exitus eintritt.:upps Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kaladhor Geschrieben 10. Februar 2009 Teilen Geschrieben 10. Februar 2009 (bearbeitet) "Es gibt Leute, die müssen befördert werden damit sie weniger Dummheiten machen können" Das erinnert mich an die Mitarbeiter beim Bund, die in den Standortverwaltungen sitzen :D:D Im übrigen, es sagt eigentlich keiner was, wenn irgendein Vollpfosten aus Sympathie auf einen relativ wichtigen Posten gesetzt wird. So lange derjenige seine Defizite kennt, ist das in Ordnung. Schlimm wird es nur, wenn der Vollpfosten nicht mal weiß, dass er ein Vollpfosten ist. Das ist dann ein GAU. Bearbeitet 10. Februar 2009 von Kaladhor Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
JE-ID Geschrieben 10. Februar 2009 Teilen Geschrieben 10. Februar 2009 Ich könnte euch noch eine Menge weitere Geschichten erzählen, aber das zeigt sicherlich ganz gut was ich meine. Mein Problem ist: ich möchte möglichst umgehen mit solchen Leuten zusammenzuarbeiten. Also Teamfähigkeit gehört in der heutigen Berufswelt zu den Grundvoraussetzungen. Damit ihr mich nicht falsch versteht: es ist völlig ok, wenn nicht jeder Ahnung von allen Themen hat. Du siehst das aus einem sehr verschobenen Blickwinkel. Es gibt effektiv gesehen NIEMANDEN, der Ahnung von allen Themen hat. Ich habe aber ein Problem damit, wenn Kollegen mit vollständiger akademischer Ausbildung und entsprechendem Posten in der Firma enorme Lücken im Grundlagenwissen haben und zudem auch offensichtlich nicht bereit sind, dieses Wissen nachzuholen. Das bringt mich regelmässig auf die Palme. Das ist auch so ein Punkt. Eine akademische Ausbildung sagt erstmal auf dem Papier aus, dass jemand gewisses Wissen haben SOLLTE. Dies ist hierbei allerdings nicht immer zwingend der Fall De facto sagt eine akademische Ausbildung erstmal für die Praxis gar nichts aus. (Ja das ist etwas hart formuliert...) Ich habe bereits Leute mit akademischer Ausbildung gesehen die ich als völlige "Noobs" (wenn mans so sagen möchte) deklarieren würde und auch Leute ohne akademische Ausbildung, welche den Akademikern auf deren eigenen "Fachgebieten" locker den Rang ablaufen konnten. Also Art der Ausbildung hin oder her, Praxis bleibt Praxis und dort wirst du immer auf beide Extreme treffen. Willkommen in der realen Welt Gruß JE Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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