philrs Geschrieben 28. Februar 2009 Teilen Geschrieben 28. Februar 2009 Hallo, Ich habe gestern mein Arbeitszeugnis bekommen und möchte einmal hören, wie es eurer Meinung nach so ausgefallen ist. Mir fiel insbesondere auf, dass „volle“ statt „vollste“ benutzt wird und am Ende zwar „Weiterhin Erfolg“ aber eben nicht „viel Erfolg“ gewünscht wird. Dazu kommt das „Ziele [Anm.: eben nur] erreicht.“ Also für mich liest sich das wie eine 4. (Und nach dem mir beim abtippen gerade ein überflüssiges „und“ auffiel fordere ich das ohnehin nochmal neu an...) Aber ich habe wenig Erfahrung darin sowas zu deuten. Zeugnis Herr X, geboren am..., trat mit Wirkung zum 01.06.08 als SAP Basisadministrator in dem Bereich Systemtechnik unseres Unternehmens am Standort Köln ein. [zutreffende Aufgabenbeschreibung] Herr X erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit. Er war für uns ein wertvoller Mitarbeiter und der stets Initiative, Fleiß und Eifer zeigte. Herr X besitzt die Fähigkeit, Sachverhalte rasch zu erfassen, zu analysieren und praktikable Problemlösungen aufzuzeigen und zu entwickeln. Er verfügt über ein solides Fachwissen in seinem Fachgebiet und nutzte die von dem Unternehmen gebotenen Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung mit stets gutem Erfolg und zu unserem Vorteil. Herr X ist ein gewissenhafter und eigenverantwortlich arbeitender Mitarbeiter, der an neue Aufgaben planvoll herangeht und diese systematisch erledigt. Die Qualität seiner Arbeitsergebnisse erfülle in vollem Umfang die Anforderungen. Er hat die vereinbarten Ziele erreicht. Wegen seiner sachlichen und zuvorkommenden Art war Herr X bei seinen Vorgesetzten, Kollegen und Externen sehr geschätzt und beliebt. Herr X verließ unser Unternehmen auf eigenen Wunsch mit Wirkung zum 31.01.09. Wir danken für seine stets guten Leistungen und die gute Zusammenarbeit. Wir wünschen diesem engagierten und tüchtigen Mitarbeiter auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin Erfolg. [unterschrift] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
carmann Geschrieben 28. Februar 2009 Teilen Geschrieben 28. Februar 2009 Also so auf den ersten Blick kann ich keine negativen Merkmale in deiner Beurteilung erkennen. Evtl. mal nach Arbeitszeugnis googlen und auf jeden Fall auf die Formulierung der Sätze achten. Da sind meistens die Hunde vergraben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
clioschranzer Geschrieben 28. Februar 2009 Teilen Geschrieben 28. Februar 2009 "Wegen seiner sachlichen und zuvorkommenden Art war Herr X bei seinen Vorgesetzten, Kollegen und Externen sehr geschätzt und beliebt." Warst du ab und anmal"pampig, oder so? Daswird eigtl. voraussgesetzt und in einen Arbeitszeugnis nicht weiter beschrieben. Ich kann mich aber auch täuschen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
jom Geschrieben 28. Februar 2009 Teilen Geschrieben 28. Februar 2009 "Herr X erfüllte seine Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit." volle Zufriedenheit bedeutet Zwei. "ein wertvoller Mitarbeiter" "sehr" fehlt. Im Arbeitszeugnis muss übertrieben werden. Auch Zwei bis Drei. "Herr X besitzt die Fähigkeit, Sachverhalte rasch zu erfassen, zu analysieren und praktikable Problemlösungen aufzuzeigen und zu entwickeln." Hier steht, du hast die Fähigkeit. Es steht nicht dabei, dass und wofür du die Fähigkeit eingesetzt hast. Ganz gemein. Interpretiere ich so, dass nicht mit vollem Einsatz gearbeitet hast. "ein solides Fachwissen in seinem Fachgebiet" Kein breitgefächertes Wissen, sondern nur aufs Fachgebiet beschränkt? Nur solides Wissen - mehr Lobendes kann man nicht drüber sagen? Au weia. Drei. "nutzte die von dem Unternehmen gebotenen Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung" Heißt: Wenns ne Schulung gab, bist du auch hingegangen, hast dich aber von dir aus um keine Qualifizierung bemüht. "mit stets gutem Erfolg und zu unserem Vorteil." Der Erfolg war mittelmäßig. "Herr X ist ein gewissenhafter und eigenverantwortlich arbeitender Mitarbeiter, der an neue Aufgaben planvoll herangeht und diese systematisch erledigt." Weckt in mir die Assoziation eines langsam und bedächtig arbeitenden Bürokraten. Kann stimmen, muss aber nicht. "Die Qualität seiner Arbeitsergebnisse erfülle in vollem Umfang die Anforderungen. Er hat die vereinbarten Ziele erreicht." Ganz, ganz böse. Wenn man nicht mehr lobende Worte als _das_ über deine Arbeit sagen kann war man absolut unzufrieden mit dir. Mit beiden Hühneraugen zudrücken eine Vier. "Wegen seiner sachlichen und zuvorkommenden Art war Herr X bei seinen Vorgesetzten, Kollegen und Externen sehr geschätzt und beliebt." Hattest du Kundenkontakt (kann man evtl. aus den Tätigkeiten herauslesen)? Wenn ja: Kunden sollten (falls Kontakt da war) zuerst genannt werden, dann Vorgesetzte, dann Kollegen. Ansonsten stimmt da was nicht. Ansonsten.. wer ist wegen einer "sachlichen" Art beliebt? Finde ich mindestens unglücklich formuliert, da sollte noch was wie freundlich oder höflich dazu. "Herr X verließ unser Unternehmen auf eigenen Wunsch mit Wirkung zum 31.01.09." Du warst nur acht Monate in der Firma. Weshalb so kurz? Das ist auf jeden Fall ein Grund das Zeugnis genauer zu lesen. Stell dich drauf ein, dass da beim Vorstellungsgespräch nachgehakt wird. Der Personaler kann sich auch im Vorfeld bei der Firma informiert haben - Lügen kann dann verhängnisvoll sein. "Wir danken für seine stets guten Leistungen und die gute Zusammenarbeit." Glatte Vier bis Fünf. Es fehlt, dass man dein Ausscheiden sehr bedauert. Das muss unbedingt dastehen. "Wir wünschen diesem engagierten und tüchtigen Mitarbeiter auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin Erfolg." Es muss "viel Erfolg" heißen, sonst wird damit angedeutet, dass du dort auch nicht sonderlich viel hattest. Insgesamt in meinen Augen ein eher mittelmäßiges Zeugnis. In Verbindung mit der kurzen Zeit von acht Monaten dort starke Vermutung, dass da etwas sehr im Argen lag und man auch nicht zufrieden war. Ich als Personaler würde mich mit der Firma in Verbindung setzen und nachfragen, was los war. Sieh zu, dass du das noch optimiert bekommst. Verlass dich nicht alleine auf meine Interpretation, sondern sieh die als laienhaften Hinweis, das Ganze einem richtigen Personaler vorzulegen, der das mal interpretieren und dir eine verbesserte Version schreiben soll, die du dem Arbeitgeber als Korrekturwunsch zur Unterschrift vorlegst. Ich möchte nochmal betonen dass ich nur FIAN-Azubi bin und nichts mit Personalentscheidungen zu tun habe. Kann sein, dass ein Personaler das komplett anders liest und interpretiert. Ich selber interpretiere Arbeitszeugnisse halt immer möglichst böswillig und fahre damit bis jetzt gut. Sämtliche Kommentare sind nicht als Angriff gemeint sondern nur meine Interpretation des Zeugnisses. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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