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Gehaltsfrage -bis Morgen Früh


Edgar W

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Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir kurzfristig helfen, denn bis Morgen muss ich eine Entscheidung treffen.

Im Juli werde ich die Prüfung zum FI/AE abschließen. Mein Betrieb möchte mich übernehmen. Ich soll schon ab dem 22.06 (nächsten Montag) zu einer dreimonatigen Schulung in die Schweiz fahren. Die Schulung beinhaltet das Einarbeiten in ein ERP-System, welches später (unter anderem auch von mir) gewartet und erweitert werden soll. Das Programm wurde von einer schweizer Firma entwickelt und meine Firma hat das Recht erworben es für Kunden anzupassen. Um das Umsetzen zu können müssen die Mitarbeiter auf diese Schulung. Das ERP-System basiert auf dem DBMS Progress und der gleichnamigen Programmiersprache (nicht die aktuellste u. verbreitetste Technologie). Gute Kenntnisse in anderen Programmiersprachen sind aber bereits vorhanden (C# - ASP.NET, SQL).

Der Arbeitgeber meint durch die Schulung (mit Übernachtung, Sprit etc.) entstehen insgesamt Kosten in Höhe von 24.000 Euro. Deshalb soll ich mich verpflichten 24 Monate bei dieser Firma zu bleiben. Kündige ich, muss ich für jeden der 24 Monate den ich früher gehe, 1000 Euro an den Betrieb zahlen. Der Aufenthalt in der Schweiz beträgt zunächst drei Monate, im Anschluss werden (jedoch nicht in diesem Maße) weitere Aufenthalte vorkommen. Im Vertrag steht "Reisekosten werden im Rahmen der steuerrechtlichen Bestimmungen erstattet." Laut Arbeitgeber sind das pro Tag 48 Euro die ich vom Betrieb bekomme. Dies soll auch das niedrige Gehalt in der Anfangszeit aufwiegen/rechtfertigen. Nach den 6 Monaten Probezeit wird das Gehalt von 1400€/mtl. Brutto auf 1800€/mtl. Brutto angehoben. Die Chance auf ein 13tes Monatsgehalt besteht, ist aber von der wirtschaftlichen Lage abhängig und wird nur bei 100%iger Erfüllung der Vorgaben gewährt.

Wie schätzt ihr diesen Vertrag ein? Geht das gebotene Gehalt für die verlangten Leistungen in Ordnung?

Alter: 21

Wohnort: Bamberg (Oberfranken)

letzter Ausbildungsabschluss (als was und wann): FI/AE Juli 2009

Berufserfahrung: -

Vorbildung: -

Arbeitsort: Bamberg (Oberfranken), Boswil (Schweiz)

Grösse der Firma: 10 Mitarbeiter

Tarif: -

Branche der Firma: Logistikberatung

Arbeitsstunden pro Woche: 40

Gesamtjahresbrutto: siehe oben

Anzahl der Monatsgehälter: siehe oben

Anzahl der Urlaubstage: 26

Sonder- / Sozialleistungen

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich):

Änderungen (aller Art: GUI, Datenbankstruktur, Schnittstellen, Reports, Programmablauf) am vorhandenen ERP System unter Verwendung der datenbanknahen Programmiersprache Progress.

Wie gesagt ich muss mich bis Morgen Vormittag entscheiden (ab Übermorgen ist der Chef weg und ab Montag soll ich ja schon los in die Schweiz).

Grüsse

Edgar W.

Bearbeitet von Edgar W
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Nein Brutto. Er rechtfertigt das wie gesagt über die Reisekostenpauschale, die laut eigener Aussage 48 Euro (steuerfrei von der Firma an mich) beträgt. Er rechnet mit 19 Arbeitstagen im Monat = 912 Euro zusätzlich. Davon bleibt mir laut seiner Aussage locker die Hälfte über. Da die Probezeit aber über die Zeit des festen Aufenthaltes in der Schweiz hinausgeht muss das zusätzliche Geld auch auf diese Monate verteilt werden, macht dann fast 1800€ Brutto im Monat auch in der Probezeit, so seine Argumentation.

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Er rechtfertigt das wie gesagt über die Reisekostenpauschale
Wer den Verdienst seiner Mitarbeiter nicht über das Gehalt sondern über Zusatzleistungen rechtfertigt ist (für mich) nicht wirklich ernst zu nehmen.

Er rechnet mit 19 Arbeitstagen im Monat = 912 Euro zusätzlich.
Und mal angenommen, du wirst krank? Dumm gelaufen.

Wie gesagt: Ich würde mich da nicht für vereinnahmen lassen.

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Am Wochenende fahren die Mitarbeiter, die sich in der Schweiz befinden gesammelt mit einem Dienstwagen zurück nach Deutschland (ohne Stau 6 Stunden falls relevant). Spritkosten übernimmt der Betrieb. Als Unterkunft dient eine angemietete 2 Zimmerwohnung, die ich mir mit einer Mitarbeiterin teilen soll. Ich denke die Reisekosten sind für den teureren Lebensunterhalt in der Schweiz und die Umstände die durch den Aufenthalt im Ausland zustande kommen. Und nicht zuletzt eben um das niedrige Gehalt auszugleichen.

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Was ich vergessen habe zu erwähnen:

Ich hatte bereits gestern einen Vertrag ausgehändigt bekommen, der in der Probezeit 1200€ und danach 1600€ vorsah. Nachdem ich heute meinte, dass das für mich nicht akzeptabel wäre, wurde auf die Anfangs erwähnten 1400€/1800€ erhöht.

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Auf gar keinen Fall annehmen. Wenn die dir wirklich ursprünglich mit dem Gehalt ankamen, dann kannst du die Bude komplett vergessen! Damit knebelst du dich für 2 Jahre, mit der Einer Schulung die aus betrieblicher Sicht absolut notwendig ist. Wovon sollst du denn die 1000 Euro pro Monat zurückzahlen bei dem Gehalt? Die kostet für die paar Tage mehr, als du im Jahr verdienen sollst. Ich wage die These aufzustellen, das die wahrscheinlich mitnichten diese Kosten verursacht...

Selbst das verbesserte Angebot ist schon ein Schlag ins Gesicht, vom Ursprungsangebot mal ganz zu schweigen. Die Regelung mit der Rückzahlung kann man gerne bei Aufstiegsfortbildungen machen, oder wenn der Abeitgeber sich an deinen Fernstudium beteiligt, nicht aber bei einer betrieblich notwendigen Schulung.

Mein dringender Rat: Finger weg!

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Gast Gesperrt_61948

Hallo,

wenn das so richtig ist:

In den ersten 6 Monaten bekommst Du 1400 Euro brutto/Monat (ich kann das gar nicht glauben). Nach den ersten 6 Monaten bekommst Du 1800 Euro brutto/Monat.

Du musst dich für 24 Monate verpflichten bei dem Unternhemen zu bleiben. Möchtest Du vorher von dir aus kündigen, sollst Du 1000 Euro pro Monat die Du früher ausscheidest an dei Firma zurück zahlen.

Wenn das so richtig ist, dann würde ich den Job wirklich niemals annehmen!!!

So ein Knebelvertrag bei dem Gehalt. Nein danke.

Du wirst ganz sicher etwas besseres finden.

Gruß

Maloja

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Ich persönlich würde auf dieses Angebot ebenfalls verzichten. Sowohl die 1400 als auch die 1800€ Brutto sind enorm gering.

Jegliche ausservertraglichen Pauschalen, sofern nicht im Vertrag verankert, können:

-enden oder sich zu deinen ungunsten verändern

-sind nicht RENTENWIRKSAM!!

Sorry, aber eine Firma, die für Schulungen 24k € zahlt und die mitarbeiter mit 1400-1800 nach hause gehen lässt oder 6 stunden durch die gegend karrt sind unseriös.

Mal abgesehen davon, dass falls du kündigst und das wirst du bei dem gehalt, ich es für fraglich halte, ob du arbeitsnotwendige schulung zurückzahlen musst. Ein anruf bei zb IG Metall sollte das klären.

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Ich versteh das dann mit der Probezeit nicht?!

Du sollst dich zwei Jahre verpflichten, hast aber noch 6 Monate Probezeit... wo liegt da der Sinn?

Vorallem, was ist nach den 3 Monaten, dann bist du nicht mehr in der Schweiz, bekommst keine Reisekosten, und dümpelst mit 1400€ Brutto durch den Monat.

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Das "Angebot" ist ne Frechheit, also wirklich....ich würde zunächst einmal es rechtlich überprüfen lassen ob eine Schulung mit Rückzahlungsverpflichtung innerhalb der PROBEZEIT überhaupt zulässig ist!! Wie und wo ist denn die Rückzahlungsvereinbarung geklärt? Was steht im Arbeitsvertrag wegen Schulungskosten?? Ist dort festgehalten wann diese Rückzahlungsverpflichtung eintritt - dass Du gekündigt haben musst, oder allgemein gehalten - dass wenn das Arbeitsverhältnis vor diesem Zeitraum beendet wird - dann ist diese Klausel sowiso unzulässig, hatte sowas auch mal im Vertrag stehen. Das Gehalt ist ohne Worte, da verdient ja ein ungelernter in der Gastronomie oder ein Hilfsarbeiter mehr....Würds auf keinen Fall machen!!!

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Die Firma existiert nun seit 2 Jahren, ich war der erste Azubi dort. Bis jetzt hat erst eine Person die Schulung in der Schweiz durchlaufen, diese war dann auchmein Ausbilder. Das heisst die Firma ist gerade erst im Aufbau. Deshalb kann mein Chef zum einen keine großen Gehälter zahlen und zum anderen versucht er die Leute an sich zu binden. Sonst bleibt er auf den Schulungskosten sitzen und ich gehe davon aus, wenn das mehrfach vorkommen würde, wäre das nicht zu verkraften.

Ich habe mich auf das Angebot eingelassen, mit dem Versprechen, dass bei erbrachter Leistung das Gehalt regelmäßig stark ansteigen wird. Erster Varhandlungstermin ist ende 2009. Glücklich bin ich natürlich nicht. Vor allem, da meine Verhandlungsposition bei den Gehaltsfragen, durch die 24 Monate Verpflichtung, denkbar schlecht ist. Sollten sich die Versprechen jedoch nicht erfüllen, werde ich den Betrieb nach 2 Jahren verlassen, ob mein Chef dann etwas gewonnen hat weis ich nicht. Ich denke er wird das berücksichtigen. Vielleicht bin ich zu naiv, in die Entscheidung sind aber auch viele private Faktoren mit eingeflossen.

Wäre meine derzeitige Situation anders, hätte ich euren Rat wahrscheinlich befolgt. Ich danke euch für die zahlreichen Antworten.

Gruß

Edgar W.

PS: Mein Anwalt hat die Klausel nicht als rechtswiedrig eingestuft.

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Das heisst die Firma ist gerade erst im Aufbau. Deshalb kann mein Chef zum einen keine großen Gehälter zahlen und zum anderen versucht er die Leute an sich zu binden. Sonst bleibt er auf den Schulungskosten sitzen und ich gehe davon aus, wenn das mehrfach vorkommen würde, wäre das nicht zu verkraften.
Das ist nicht dein Problem. Wenn dein Arbeitgeber ohne diese Schulung seine Leistung gegenüber dem Kunden nicht erbringen kann, dann ist es seine Verantwortung dafür zu sorgen, dass seine Mitarbeiter die entsprechenden Qualifikationen haben. Natürlich bleibt es ihm überlassen (wie in deinem Fall) zu versuchen das ganze auf den Mitarbeiter abzuwälzen aber so aussichtslos ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt eigentlich nicht, dass man sich als Arbeitnehmer darauf einlassen muss.

Ich habe mich auf das Angebot eingelassen, mit dem Versprechen, dass bei erbrachter Leistung das Gehalt regelmäßig stark ansteigen wird. Erster Varhandlungstermin ist ende 2009. Glücklich bin ich natürlich nicht.
Warum hast du es dann getan? Ich vestehe das wirlich nicht. Erst fragst du hier nach, was du tun sollst. Dann erhälst du von allen den Ratschlag "lass es sein" und dennoch - du lässt dich darauf ein. Das ist dein gutes Recht, aber ich frage mich schon: Warum fragst du eigentlich, wenn du ja scheinbar doch schon deine Entscheidung getroffen hattest? Was hast du erwartet?

[...] mit dem Versprechen [...]
Das ist das schöne an Versprechen - sie sind in keinster Art und Weise rechtskräftig. Es hindert niemand deinen Chef daran zu sagen "Ja, ich würde es eigentlich gerne tun aber unsere finanzielle Lage ist sooo schlecht, das geht nicht". Und du stehst als der Dumme da. Nun gut - Zug abgefahren, selber schuld.

Vielleicht bin ich zu naiv
Bei dem, was ich hier so mitbekommen habe: Ja, bist du.
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Dieses Forum war eine von mehreren Informationsquellen. Aus hoffentlich verständlichen Gründen möchte ich hier meine privaten Umstände nicht darlegen. Ich wollte eine möglichst objektive Einschätzung des Vertrages. Die habe ich bekommen. Wer eins und eins zusammenzählen kann/will sollte erkennen, dass scheinbar andere Faktoren, die hier eben nicht behandelt wurden, überwogen haben.

Gruß

Edgar W.

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Edgar

also ganz ehrlich? Für 1,4 Brutto... Ich würde ihn fragen wieviele Kinder er hat. Nach seiner Antwort ihm sagen er soll weitere machen und am besten mit seinem Knie. Das nenne ich Ausbeute und wenn er mit dem Argument "Wirtschaftskriese" ankommt, dann ist doch baldige Insolvenzanmeldung so klar wie das "Amen" in der Kirche. Probezeit heisst kündige den Vertrag und hau da ab. Alter Vater da kriegst ja als Harz4 mehr für nix tun. OMG man.

MFG

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@all:

PS: Mein Anwalt hat die Klausel nicht als rechtswiedrig eingestuft.

"Rechtswidrig" im eigentlichen Sinne ist die Klausel tatsächlich nicht, insofern hat der Anwalt hier zwar recht, da nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird, ich vermute aber mal, dass hier (anstelle von "rechtswidrig") wahrscheinlich der Begriff "sittenwidrig" gemeint war, der z. T. im Arbeitsrecht zu finden ist... ;)

Ansonsten: Darkeldar hat es richtig geschrieben, es besteht natürlich die Möglichkeit, in der Probezeit zu gehen (zu kündigen).

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