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[Warnung] HDD geschrottet (aber Glück gehabt)


Rei.Den

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Hallo Forum,

dieser Thread mal als Warnung an alle die ähnlich schusselig/unvorsichtig sind wie ich. Es geht um eine Festplatte mit _ganz_wichtigen_ Daten und wie man sie am schnellsten himmelt. Aber von Anfang an:

Vorgeschichte:

$NEUER_KUNDE hat mehrere Arbeitsplätze in der Verwaltung, eigentlich wird immer alles auf einem Fileserver abgelegt und dort selbst auf ein NAS weggesichtert (von Vorgängerdienstleister eingerichtet). Anders jedoch auf dem PC welcher die Urlaubsplanungssoftware beherbergt. Diese ist weder Netzwerk- noch Fileservertauglich. Sprich, muss lokal installiert und betrieben werden. Die Software enthält alle Daten und Urlaube von ca. 500 Mitarbeitern - ist jedoch auf diesem Einzelplatz bereits seit Ende 2005 nicht mehr im Backup erfasst, keine lokale Datensicherung jünger als 2005 vorhanden.

Mein Part:

Der oben beschriebene PC (Baujahr 2000) schwächelt bereits, er läuft noch unter Windows 2000 und soll ausgetauscht werden. Das war meine Aufgabe, den neuen PC unterm Arm habe ich mich zu besagtem Arbeitsplatz begeben und mir erstmal die Software angeschaut. Installations-CD war vorhanden und laut dem Handbuch konnte man Daten Exportieren und später wieder Importieren. Also Export erstellt und lokal gespeichert. Dann den PC runtergefahren, die alte Festplatte aus- und in den neuen PC eingebaut. So mache ich das üblicherweise weil die Datenübertragung schneller geht und man während dem Kopieren parallel schon Software einrichten kann.

Der Hacken dabei:

Die alte Festplatte habe ich angeschlossen und wie immer senkrecht in das neue Gehäuse gestellt. Senkrecht damit die Platte nicht mit der Elektronik auf etwas metallischem liegt und es einen Kurzschluss gibt. Dann Kopiervorgang gestartet und dann dummerweise mit demm Stuhl gegen das Gehäuse gebollert. Festplatte kippt um und dummerweise genau mit der Unterseite (Elektronik) gegen den Rahmen der 2,5" Einschübe. Gemerkt habe ich das erst eine Minute später weil der Kopiervorgang (robocopy) eingefroren ist. Zusätzlich nahm ich einen verbrannten Geruch war - der Geruch vor dem man sich als ITler allgemein fürchtet.

Zuerst habe ich mir nix dabei gedacht, PC resettet aber er wollte die alte Festplatte nicht mehr finden. Also diese zurück in den alten PC gebaut, lief auch nicht mehr. OhOh! Als ich sie dann mal rumgedreht hab sah ich schon das Malleur: Ein Chip hatte eine dicke Blase geworfen und war schön braun angelaufen. *******e!

Erst jetzt erzählte mir der Mitarbeiter, dass keine Datensicherung vorhanden war und das sowas jetzt der Super Gau wäre. *******gefühl wenn man a) total versagt hat und B) etwas schief gelaufen ist was man als FiSi eigentlich besser hätte wissen müsste.

Das Glück dabei:

Erstmal den neuen PC ohne die alten Daten eingerichtet und den Mitarbeiter auf Erkundungstour geschickt, Office 2007 beschäftigt die meisten Anwender beim Erstkontakt zum Glück lange genug. Die alte Platte habe ich mir eingesteckt, es war der letzte Termin am Tag daher konnte ich sie mit nach Hause nehmen um den Schaden erstmal zu begutachten. Daheim angekommen habe ich erstmal in meiner Grabbelkiste nach alten Platten gesucht und was ein unglaubliches Glück: eine Baugleiche Platte war dabei!

Die Lösung:

Zwar stimmten Firmware- und Revisionsnummer der "Spenderplatte" nicht mit den der alten Platte überein aber einen Versuch wollte ich wagen. Mit einem eilig beschafften 0,9er Torx konnte ich die Platinen austauschen und die Platte in meinem PC einbauen. Ich war noch nie so gespannt auf einem Boot von meiner Kiste wie heute. Tatsächlich! Platte erkannt, Vista startet... und hängt sich auf, ****! Vielleicht kann er die Daten ja nicht mehr lesen, Firmware stimmte ja quasi nicht mit Hardware überein. Aber ein Boot unter XP brachte dann die Erlösung: Scandisk startete beim Booten und fand beide Partitionen. Während ich hier schreibe sichert er gerade die 19 MB Datenbank Mitarbeiterdaten sowie den Rest auf meine Platte. Rein vorsichtshalber versteht sich, morgen fahre ich dann zum Kunden als wäre nix gewesen.

Fazit:

Beim Tauschen von Rechnern/Arbeitsplätzen besser auf externe USB-Festplatten zurückgreifen bzw. sich versichern, dass es brauchbare Backups gibt. Wenn die Festplatte trotzdem ausgebaut werden muss unbedingt die Unterseite (Elektronik) abdecken!

Für den Fall der Fälle hab ich übrigens meinen ex-Chef eben mal angerufen. Betriebshaftpflicht zahlt in solchen Fällen nicht immer, man kann mein Verhalten ja als grob Fahrlässig einstufen. Datenrettung bei Ontrack (den Fall hatten wir vor 3 Wochen) kostet je nach Datenmenge 2100 EUR und aufwärts (netto, versteht sich). Die wäre dann an mir hängen geblieben. Sind die Daten nicht mehr zu retten wird der Schaden auf die Summe beziffert die zum manuellen Wiederherstellen der Daten (Urlaubszettel wieder einsammeln und abtippen) fällig werden würde. Sicher auch im vierstelligen Bereich.

Also Schwein gehabt und für's nächste mal wieder jede Menge gelernt. Wenn ihr euch jetzt fragt warum ihr das Post gelesen habt: Macht nicht den gleichen Fehler wie ich und achtet auf solche Kleinigkeiten. Das kann ganz schnell teuer - auch für euch persöhnlich - werden.

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Tja, Glück gehabt ;)

Was ich aber noch anmerken möchte (ohne den Klug******er spielen zu wollen): Es heißt HAKEN! Ohne ck, die Hacken hat man an den Füßen- oder man sucht damit nach Gold o.ä..

Ich weiß nicht, wann ich in diesem Forum dieses Wort zum letzten mal richtig geschrieben gesehen habe.....

Back to Topic :)

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Nette Story,

erinnert mich ein wenig an die Platte die ich privat mal auf ähnliche Art und Weise gerettet hab.

War eine ältere Western Digital Platte, die zwar noch hochlief und von außen 1a aussah. allerdings waren keine Kopfbewegungen mehr zu hören..

Letztlich hab ich mir dann im Badezimmer (wegen kein Teppich und daher weniger staub) einen behelfmässigen "Reinraum" geschaffen und den Plattenstapel in eine bau- und revisionsgleiche zweite Platte umgebaut. ätzendes Gefriemel die Platte genau zwischen die beiden Köpfe zu kriegen. Hat auch ein paarmal leider leicht geschabt.

ABER ich konnte die Daten noch runterkopieren, auch wenn die Platte beim danach folgenden checkdisk komischerweise gaaaanz viele kaputte Cluster gefunden hat :D

Naja wie gesagt.. waren private Daten und es wäre nicht sooo schlimm gewesen, wenn sie weg gewesen wären, aber der Versuch hat geklappt. Im Unternehmensumfeld würde ich da aber je nach Wichtigkeit der Daten auch auf Ontrack und Co. zurückgreifen ;)

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Ich musste schon grinsen, bei solchen "Reinraum-OPs" von euch.

Aber: Das kann böööööse ins Auge gehen.

Eine transplantierte Platte kann trotz gleicher Baureihe, Revision und Firmware evtl. eben nicht (korrekt) laufen - Teile der Firmware und Informationen über die Plattenkonfiguration sind nämlich auch auf der Platte selbst gespeichert.

Ontrack in Böblingen verlangt auch deswegen einen saftigen Aufpreis für schon geöffnete Platten.

Eine solche Laien-OP zähle ich mal zu der Katogorie "mittlerer Pfusch" - Erfahrung, Ausrüstung und gesunden Überlegungen fehlen in euren Beispielen komplett.

Man macht z.B. erst ein Image, bevor man Windows drauf los lässt - NTFS schreibt z.B. beim mounten evtl. schon ins Dateisystem und was Scandisk anrichten kann ignorieren wir jetzt mal..

Ich kann dgr243 nur zustimmen:

Privat kann man das ja probieren, aber bei Kunden?

Falls da was schief geht:

Wenn $Kunde spitz kriegt, dass Ihr nicht nach _allen_ "Regeln der Kunst"

gearbeitet habt beim Versuch die Daten zu retten winkt euch 'ne richtig fette Schadenersatzforderung :)

Selbiges gilt, wenn man dem Kunden z.B. erzählt "Daten nicht mehr rettbar" und dabei eigentlich meint "Daten von _uns_ nicht mehr rettbar" - das kann ebenfalls für in Regressnahme sorgen.

Lest doch mal die letzten c'ts nach - da ging's gerade wieder um Datenrettung.

Und lasst doch den Profis auch ihre Arbeit..

Die meisten Labore haben Partnerprogramme :)

Grüße

Ripper

Bearbeitet von RipperFox
typo
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Wie gesagt im beruflichen Umfeld ist das ne ganz andere Hausnummer. Davon abgesehen, dass die wahrscheinlichkeit, überhaupt in so eine Bredouille zu kommen extrem gering ist (Plattendaten --> Plattendaten Backupsystem ; beides --> Tape ; Tape --> Salzstock)

Im übrigen: Wer hat gesagt, dass ich Windows darauf losgelassen hab? So eine "reparierte" Platte wird selbstverständlich read-only gemounted und zwar unter nem OS was read only macht, wenn ich dem read only sage ;) Nen DD von der Platte hab ich mir aber ganz bewusst gespart, da ich der Platte nicht zumuten wollte, nach der Pseudo Reinraum-OP erstmal komplett gelesen zu werden.

Die Aussage "ohne Überlegung rangegangen" würde ich da fast schon als Beleidigung werten... *grr* ;)

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@OP:

Nur zum Verständnis:

  • Du hast eine Platte des Kunden geschrottet, weil du die Daten nicht übers Netzwerk auf den "neuen" Rechner bringen wolltest, sondern direkt.
  • Du hast das dem Kunden vorsätzlich verschwiegen (MA beschäftigt)
  • Du hast die Platte unbefugterweise mit heim genommen
  • Du hast die Platte einem eventuell inkompatiblen Controller ausgesetzt
  • Du hast die Platte dem Risiko ausgesetzt, durch Scandisk die Daten unbrauchbar zu machen (da evtl. inkompatibler Controller)
  • Du hast datenschutzrechtliche relevante Daten (Urlaubsplanung) auf deinen eigenen Rechner kopiert

Du hast Recht: Bei SOWAS zahlt absolut keine Haftpflicht...

Das grenzt schon an debil und / oder kriminell.. :rolleyes:

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@psycho

am ende weiss man eh alles besser. dass du dir alle stichpunkte, die hier schon mal genannt worden sind nur nochmal so zusammenbiegst (z.B. backup über LAN?), um den threadstarter am ende debilheit und kriminalität vorzuwerfen ist auch nicht die feine art...

zum glück ist dieser thread nur dazu da wachzurütteln^^

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dass du dir alle stichpunkte, die hier schon mal genannt worden sind nur nochmal so zusammenbiegst

Zusammengebogen ist da nicht viel, nur wird es viel deutlicher was da passiert ist bzw. wie die Vorwürfe gelautet hätten wenn was passiert wäre.

Ich würde aber eher zu dem Schluss kommen, dass der OP ein echtes Glückskind ist :bimei

Dim

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Hmpf, mit solchen Kommentaren habe ich gerechnet, lese in diesem Forum ja schon lange genug mit^^

Zu RipperFox kann ich nur den Kopf schütteln:

Ich musste schon grinsen, bei solchen "Reinraum-OPs" von euch.

Aber: Das kann böööööse ins Auge gehen.

Ja ach... wie dgr243 doch geschrieben hat ging es um eine private Platte. Sofern man sich des Risikos doch bewusst ist, warum sollte man da nicht mal rumexperimentieren? In der Case-Mod-Szene war es lange Zeit Mode Festlpattengehäuse zu öffnen um Plexiglasdeckel einzubauen. Das man soetwas nicht mit Platten macht die wichtige Daten tragen ist doch allen hier klar. Was es da zu grinsen gibt und wen du mit "euch" meinst verstehe ich nicht so richtig.

Zu SoL_Psycho sag ich lieber nicht viel. Was bei dir an debil bzw. kriminell grenzt kannst und wirst du selbst bestimmen. Zur reinen Info: Daten die ich (bzw. wir als alle Mitarbeiter unserer Firma) in welcher Form auch immer in die Hand nehmen werden immer nach datenschutzrechtlichen Kriterien behandelt. Es ist z.B. bei uns üblich die Firmenwagen mit nach hause zu nehmen wenn Auswärtstermine länger dauern als geplant. Auch da nehme ich quasi Daten von Kunden "mit nach hause". Die Kopie auf meinem Privatrechner ist natürlich ein unrühmlicher Ausbruch, die Daten habe ich jedoch sofort nach Rekonstruktion (auf original-Platte und DVD) wieder von meinem Rechner gelöscht. Reingeschaut habe ich - das versteht sich von selbst - natürlich nicht.

Der Tausch eines Laufwerkscontrollers mag zwar ein gewisses Risiko mitbringen, wer jedoch mal googelt wird feststellen, dass diese Art der "Datenrettung" erstaunlich oft gelingt. Auch und gerade wenn die Firmware oder Controllerversion nicht identisch ist. Das die Daten durch ein Scandisk oder eine differentielle Firmwareversion korrupiert worden sind habe ich noch in keinem Artikel gelesen.

Versteht mich nicht falsch, was da passiert ist darf keinem von uns passieren. Aber Daten auf einer Festplatte können nun mal ein sehr teures Gut sein dessen Wert man sich in der täglichen Arbeit nicht immer bewusst ist. Auch kann einem eine kleine Leichtfertigkeit wie der im OP geschilderte Kurzschluss schnell passieren. Daher nochmal als Warnung an alle: aufpassen, Plattenelektronik immer vernünftig abdecken und nach möglichkeit Originalhardware nicht verändern (ich nutze NUR noch eine USB-Festplatte zum Transfer, auch wenn es damit länger dauert). Versichert ist man bei solch einem Fehler nicht und im Zweifelsfall gehört sowas zu einem professionellen Datenrettungsunternehmen. Oder man halt halt solch ein Glück wie ich :upps

***wer jetzt natürlich immer noch meint sich ein wenig aufzuspielen oder wichtigtun zu müssen bzw. im nachhinein schlaumeierig daher kommt und meint alle Fehler, Risiken, Gefahren etc. aufreihen zu müssen... bitteschön. Der Rest ist hoffentlich schlauer und lernt bitte was daraus***

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