Ausbildungsplatz wechseln, während der Ausbildung

[rezico]

Aloa,

ich versuch mich so kurz wie möglich zu fassen.

Da sich die Umstände in meiner Firma momentan ändern (Werbeagentur, IT aus 3 Leuten, 1 Festeingestellter, ein Freier und ich). Jedoch ist es nun so, dass mein Ausbilder gekündigt hat und der Freie quasi mit ihm geht.

Somit bin ich alleine da, und meine Firma kann mich nicht weiter ausbilden.

Das ganze passiert bis Ende Januar, ich weis dass ich gerade ziemlich in der Patsche sitze...

Also. Jetzt meine Frage, wie ist das. Das ich nicht auf der Straße sitze, weis ich, da die mich nicht einfach entlassen können. (Es sei denn Sie fänden einen Grund, aber die Firma ist momentan noch der Ansicht dass ich hier weiter bleibe)

Was ich definitiv nicht möchte. Ich musste mir zwar das letzte Jahr schon sehr viel selber beibringen, und wurde sonst auch nur zu solchen Büroarbeiten verdonnert. (Wenn das Gleichgewicht stimmt ist es ja kein Problem, jedoch waren das 90% nur sinnlose Aufgaben, die mit meinem Ausbildiungsberuf rein gar nichts zu tun hatten)

Deshalb ist es mir natürlich mehr als Recht, die Ausbildung zu wechseln. Momentan wird entschieden ob ich zur Datev wechseln kann, oder eventuell zu einer ähnlichen Firma. Was ist jedoch, wenn das nicht klappt?

Dass ich die IHK anrufe ist klar, jedoch warte ich erst noch das Ergebnis der Datev ab, denn wenn ich dort ein Ja bekomme muss alles recht flott gehen. Wenn ich jedoch ein Nein bekomme, und meine Chefs davon Wind kriegen dass ich wechseln möchte, machen die mir schnell mal mein Leben zur Hölle.

Also sieht mein Plan derzeit wie folgt aus, ich warte das Ergebnis ab (kommt die Woche), rufe je nachdem die IHK an, und werde denen meine Situation schildern. Wenn ich jedoch die Stelle nicht bekomme, sitze ich sozusagen auf dem Trockenen.

Was mache ich dann? Die Firma kann ihren Pflichten als Ausbildungslehrstätte nicht mehr nachkommen, d. h. sie verstoßen selbst gegen den Ausbildungsvertrag. Theorethisch müsste mich die IHK dann vermitteln oder?

Wie lange dauert das i. d. R. ? Weis das jemand? Und kann ich die Ausbildung dann direkt weitermachen, oder muss ich quasi ab dem 2. Jahr von "vorne" anfangen.

Ich versuch mich so gut wie möglich im Vorfeld darüber zu informieren, da ich den Moment, dass meine Chefs erfahren, dass ich die verlassen werde herauszögern möchte.

Mir geht es im Augenblick nur darum, wie das "vermitteln" abläuft, laut Google & Co. ist die Rede davon, dass sie mich definitiv vermitteln müssen, da meine Ausbildung in diesem Betrieb sozusagen ungültig wäre. (Und auf kurz oder lang wäre dass auch total sinnlos, da ich hier dann als Handlanger der Chefs herauskomme der nicht mehr kann als Weihnachtslisten schreiben und Kartons schleppen....)

Vielen Dank für die Antworten (ist doch etwas länger geworden)

[rezico]

Keiner ne Idee?

/push

:old

[Enno]

Aehm. EIGENINITIATIVE!

Beweg deinen ***** und such dir ne neue Lehrstelle. Du weist doch welche Firmen ausbilden. Immerhin hast du Kollegen in der Berufsschule. Telefonier die alle durch. Frag nach ob Sie einen Azubi übernehmen würden.

Auf jedenfall beweg Dich.

Wenn du dann nen Betrieb hast der dich weiter Ausbildet gehst du mit der Zusage zur IHK und erklärst denen das eben. Die IHK hat im Normalfall auch keine Einwände dagegen. War bei mir auch so.

[rezico]

Das war mir im Grunde genommen schon klar, da ich momentan auf Zusagen von der Datev warte usw...

Das ist nicht das Problem!

Ich will wissen wie das Prozedere hinterher abläuft.

Wie lange dauert das bis man dann endgültig wechseln kann.

• Gibts in dem Fall ne Kündigungsfrist?
  
• Muss ich vom 2. neu anfangen?
  
• Probezeit wird wohl normal sein, deshalb spar ich mir die Frage..
  
• Kann mich die Firma hier nicht "weglassen", wenn einer der Chefs einen Ausbilderschein hat?
  
• Wenn alle Riemen reißen und ich keine Firma finde, -vermittelt- mich dann die IHK
  

Das sind in etwa die Fragen, die ich habe. Dass ich mich um die Firmen & Co selber kümmern muss ist mir schon bewusst, aber danke für die Ansage.

[Just an NPC]

Kündigungsfrist:

Nach § 15 Abs.2 BBiG kann das Ausbildungsverhältnis vom Auszubildenden nur aus

1) wichtigem Grund fristlos oder

2) mit 4-wöchiger Kündigungsfrist gekündigt werden, wenn der Azubi die Ausbildung aufgeben oder sich für einen anderen Beruf ausbilden lassen will.

Davon unabhängig ist es trotzdem möglich zu kündigen. Dann ist er nach § 16 BBiG schadensersatzpflichtig. Der Arbeitgeber muss in einem solchen Fall die Höhe des Schadens beweisen.

Kannst dir ja raussuchen, was in deinem Fall gegeben ist. Ich denke wichtiger Grund und damit fristlos. Würd ich aber erst machen, wenn ichs von der Datev Schwarz auf Weiß und rechtskräftig hab. Außerdem würde ich nicht meine ganzen Hoffnungen auf eine Firma stützen. Kann böse nach hinten losgehen. Du bist nich zufällig in Nürnberg? An deiner Stelle würd ichs auch dringend beim lokalen Telekom Standort versuchen, da (so unglaublich aber wahr) auch die Telekom ne soziale Ader besitzt.

Ob du vom 2ten neu anfangen musst glaub ich zwar fast nicht, hängt aber vom betrieb ab.

Deine Firma MUSS dich weglassen (siehe oben)

Ich wage stark zu bezweifeln, dass die IHK dir dabei helfen wird.