kinder/jugendschutzsoftware? un/sinn?

[maxhof]

hiho,

der bruder(13) meiner freundin soll zu weihnachten seinen ersten eigenen pc bekommen (n alten athlon64 3200+), fürn anfang reichts denk ich mal (immerhin läuft ja ut2003 )

jedenfalls sind die eltern der meinung das es irgendeiner jugendschutzsoftware bedarf um den kurzen im zaum zu halten. ich halte es für großen unsinn, außerdem ist er denke ich in pc sachen so fit das er es ohne weiteres schafft diese software irgendwie auszuhebeln (wenn nicht stehts garantiert bei google wies funktioniert)

da ich das alles nicht für sinnvoll halte, und meiner meinung nach ein verantwortungsbewusster umgang mit pc/internet wohl kaum durch so eine software gelernt werden kann bin ich auf suche nach argumenten die gegen so etwas sprechen. zum einen weis ich aus meiner eigenen jugend das man sich zwar hin und wieder auf zwielichtigen sachen herumgetrieben hat, aber verdorben hats einen ja auch nicht. wie seht ihr das thema?

[blubbla]

Stehe vor exakt dem selben Problem (14jährige Tochter einer Bekannten soll nen PC bekommen).

Aber ich werde irgendwie auch garnicht dagegen argumentieren, ist ja schliesslich nicht mein Kind.

Ich kann auch irgendwie verstehen, dass die Eltern schon darüber informiert werden wollen, das die Kleinen da am PC so machen - besonders wenn man viel arbeiten muss und nicht jeden abend Zeit hat, sie intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.

Was natürlich auch ein großes Plus ist: Man kann die Internet/PC-Zeit beschränken. Das halte selbst ich für sinnvoll (wer weiss, vllt sähe mein Lebenslauf anders aus, wenn ich als Jugendlicher weniger Zeit am PC verbracht hätte ). Werde glaub ich die Kindersicherung von salfeld.de nehmen, die sieht ganz nützlich aus.

[Ulfmann]

wie seht ihr das thema?

Ähnlich wie Du. Mein Neffe spielt seit er 7 oder 8 Jahre alt ist GTA Vice City an Vaddi's Rechner, fährt Leute über'n Haufen und freut sich.

Ich glaube, die Argumentation ist bei diesem Thema ein Wenig heikel, da es kaum objektive (d.h. bestenfalls wissenschaftlich belegte) Tatsachen gibt, die für oder gegen Jugendschutz sprechen bzw. die die "ab-wann" Frage beantworten und sagen "Jugendschutz ist an dieser und jener Stelle ein Muss, sonst gibts ne Katastrophe".

In verschiedenen Staaten, Gesellschaften und Kulturen bestehen zum Teil sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber,

* wovor Jugendliche im einzelnen geschützt werden müssen,

* welche Altersgrenzen in unterschiedlichen Schutzbereichen zu ziehen sind und

* welchen Anteil des Schutzes der Staat durch gesetzliche Regelungen leistet und welchen Anteil er der Verantwortung der Erziehungsberechtigten überlässt.

Quelle

Das belegt genau das, was ich sagen will: Wenn die Eltern sagen "Nö, ich besteh darauf" dann ist das ihr gutes Recht.

[Thanks-and-Goodbye]

Ich sehe das eher von der ethischen Seite:

Wie lernt ein Kind / Jugendlicher denn den Umgang mit dem Internet am besten? Durch automatisierte Sperren oder durch einen gemeinsamen verantwortlichen Umgang mit dem Medium Internet / Computer mit den Eltern?

Ich sehe oft den Computer / das Internet bei Jugendlichen als "lass mich mal in Ruhe und surf mal rum" von Seiten der Erwachsenen an, als einen Beschäftigungsersatz, damit das Kind nicht nervt.

Markus Bräuer (Medienbeauftragter der EKD) hat letztens in einer Pressemitteilung einen Satz gebracht, den ich gar nicht mal so verkehrt finde:

„Spielen Sie selbst, und spielen Sie mit Ihren Kindern oder Enkeln! Auch wenn Sie wahrscheinlich dauernd verlieren werden, es macht Spaß. Sie werden ganz neue Zugänge zu Ihren Kindern oder Enkeln finden. Und diese werden über jeden Punkt, den Sie problematisch finden, gern mit Ihnen diskutieren. Beim Spielen können Sie Kriterien vermitteln, wenn in den Spielen beispielsweise Menschen getötet werden, Gewalt nur aus der Sicht der Täter dargestellt oder ein Frauenbild vermittelt wird, das würdelos ist. Kinder brauchen Kriterien. Und sie brauchen Eltern, die diese weitergeben.“

http://www.ekd.de/presse/pm335_2009_computerspiele.html

Router mit Zeitkontingenten / täglichen Zeitrahmen wenn die Eltern auch da sind find ich in Ordnung; den Computer verantwortlich als Werkzeug nutzen und auch mal über die Gefahren und Untiefen des Netzes als Thema bringen: das ist viel Arbeit für Eltern, gefällt mir aber besser, als sich auf Sperrlisten (die uns Erwachsenen ja letztens auch ziemlich auf die Barrikaden gebracht haben) zu verlassen.

Ich gebe zu: ein Patentrezept habe ich nicht und auch ich habe mich schon über "Kindersicherungen" informiert. Ich glaub aber auch, dass Jugendliche für derartige Software einfach zu clever sind (und wenn es einfach nur eine Live-DVD einer beliebigen Linux-Distri ist, von der der Rechner gebootet wird), um nicht irgendwann derartige Sperren geknackt zu haben.

In diesem Sinne: frohe Weihnachten.

[Guybrush Threepwood]

Wenn die Sache für die Eltern mit dem Installieren der Software nicht erledigt ist sondern sie sich aktiv mit dem Umgang ihres Kindes am Pc auseinadersetzten finde ich das sehr gut.

Es geht dabei nicht nur um Spiele (ach wenn es hier viele gibt die nicht von Kindern oder Jugendlichen gespielt werden sollten) sondern auch um das Internet.

Da gibt es massenhaft Seiten auf denen Kinder nix zu suchen haben und auch Seiten die für das Kind oder den Jugendlichen zunächst harmlos wirken können sich später ganz anders entpuppen. Auch wenn hier Eltern natürlich nicht dauernd über die Schulter gucken können sollte man da schon regelmäßig drüber reden.

Spätestens wenn einmal die erste Mahnung wegen Verbreitung von urheberechtlich geschütztem Material ins Haus flattert ist man als Elternteil auch froh wenn man vor Gericht nachweisen kann das man seiner Erziehungspflicht nachgekommen ist

[maxhof]

nachden ich den gestrigen tag mit mehreren dieser tollen kinderschutzprogramme verbracht habe komme ich zu dem schluß das alle mehr oder weniger mist sind. für jemanden mit pc erfahrung mögen sie vielleicht einfach zu handhaben sein, aber für eltern die einfach nur die nutzungsdauer/gesperrte sites einrichten wollen sind allesamt zu umständlich, egal wie sie angepriesen werden.

davon abgesehen halte iche s auch nicht für gut, wir regen uns auf weil die regierung mit ihren tollen stop schildern im internet hausieren will, sperren aber gleichzeitig unseren kindern einen vollen internetzugang, das kanns ja nicht sein.

ich habe für mich die praktikabelste lösung gefunden:

der kleien muss über d-lan/powerlan ins netz, wenn er also nich darf nimmt mutti ihm den stecker ab und fertig. notfalls noch das stromkabel.

für seine eltern die kaum pc erfahrung haben ist es einfach nicht umsetzbar irgendeine software zu verwalten udn ich hab sicher keine lust jeden abend irgendwelche i-net seiten zu sperren.

[Guybrush Threepwood]

davon abgesehen halte iche s auch nicht für gut, wir regen uns auf weil die regierung mit ihren tollen stop schildern im internet hausieren will, sperren aber gleichzeitig unseren kindern einen vollen internetzugang, das kanns ja nicht sein.

Bitte erst nachdenken bevor man solch unsinnigen Vergleiche aufstellt. Staatliche, geheime Zensur hat aber absolut auch gar nichts mit der Erziehungspflicht der Eltern zu tun.