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Geschrieben

Liebe Leute, mich plagt seit Jahren immer wieder ein und dasselbe Problem.

In meinem Netzwerk rennt ein Linux-Server für alle möglichen Aufgaben. DHCP und DNS für interne Clients, SAMBA-Fileserver als Netzwerkfreigabe/Backup, TeamSpeak für ausgesuchte Leute, ein LAMP-System für Experimente und Webseiten-Erstellung, usw. Dieser Server läuft bei mir 24 Stunden am Tag - 7 Tage die Woche.

Das Problem was mich plagt sind die Festplatten. Bisher habe ich nur IDE Festplatten mit 40-80GB benutzt. In regelmäßigen Abständen gehen mir diese jedoch mit Sektor- bzw. Dateisystemfehler kaputt. Nun habe ich auch nicht so viel Geld, um mir jedes Mal eine 'neue' Festplatte zu kaufen. Deshalb verwende ich meistens gebrauchte Platten, die dann auch wieder bald kaputt gehen. Problem von immer größeren Platten ist auch, dass man zur Datensicherung min. eine 2. gleiche haben muss.

Ich weiss, dass die 'normalen' Festplatten für 24/7 Betrieb nicht ausgelegt sind. Jetzt frage ich mich: Was kann ich tun? Welche Festplatten sind geeignet für Dauerbetrieb? SCSI, S-ATA oder die neuen SSD's?

Kann mir bitte jemand einen Tipp geben?

Gruß,

Frank M.

Geschrieben

Die Schnittstelle ist egal, es hängt halt davon ab, ob die Festplatten selber für 24/7 ausgelegt sind.

Natürlich sind SCSI- und SAS Platten eher Serverplatten, es gibt wenige Desktopsysteme mit derartigen Platten. Um mal Modelle zu nennen, Seagate Barracuda ES.2 oder die Hitachi Ultrastar 15k sind echte Serverplatten.

Rechne aber für eine Serverplatte 150 - 300 Euro für 500 GB Kapazität im SAS Bereich.

Serverplatten sind nicht auf riesige Datenmengen gezüchtet, sondern auf hohe Datenraten und schnelle Zugriffszeiten.

Bei einer 15k Platte solltest du auch eine vernünftige Gehäusekühlung haben, ansonsten kannst du auf dem Plattengehäuse Spiegeleier braten.

Geschrieben

Kannst du diese "regelmäßigen Abstände" konkretisieren, in denen die Platten abrauchen?

Einige Jahre sollte auch eine normale Festplatte halten, wichtig dabei ist jedoch ausreichende Kühlung! Werden die Dinger zu heiß, verschleißen sie im Rekordtemp, anderenfalls laufen sie und laufen sie.... das ist meine Erfahrung in dem Bereich....

Geschrieben

Hallo AlexS1980

Die Installation ist vom 28. Juli 2009, also rund 1/2 Jahr her. Seither lief der Ubuntu-Server bis auf eine Unterbrechung (planmäßig) in einem durch. Als Festplatte habe ich eine gebrauchte 80GB IDE verbaut (Geldmangel). Bei einem Test gab es keine Mängel: S.M.A.R.T OK

Ansonsten habe ich keine Aufzeichnungen, in welchen Abständen die Platten versagen. Gefühlt würde ich sagen so alle 6-12 Monate. Selten länger.

Die Festplatten sind/waren in einem 4 HE - 19" Gehäuse mit IDE-Wechselrahmen verbaut. Die Belüftung war m.E. gut. Die Abstellkammer (mein Serverraum) ist nicht klimatisiert, also im Sommer relativ warm (keine Bruthitze), im Winter relativ kühl (nicht eiskalt).

Das Problem ist, dass ich zurzeit ohne Arbeit bin und nicht viel Geld habe. Deshalb kann ich keine extra Serverfestplatte kaufen. Zudem muss ich ja min. eine gleichgroße Platte für Backup vorhalten.

Gruß,

Frank

Geschrieben

Hallo Edwin,

wir benutzen - soweit ich weiss - ganz normale Platten. Das Platten irgendwann kaputt gehen ist völlig normal und wirst du nicht verhindern können. Das Preis/Leistungsverhältnis ist bei teuren Platten auch nicht besser, selbst, wenn man die Arbeitsleistung der selteneren Wechsel miteinkalkuliert.

Ich schätze, du fährst besser, wenn du zwei vernünftige neue Platte kaufst und die sicherheitshalber als RAID aufsetzt, damit ein Wechsel schnell stattfinden kann, wenn eine kaputt geht. Das ist finanziell unterm Strich preiswerter, als gebrauchte Platten alle 6 Monate ersetzen zu müssen.

Just my 2 cents - u.

------------------------------------------

Und wir verdienen uns Geld mit Root Servern

Geschrieben
Hallo AlexS1980

[...]

Ansonsten habe ich keine Aufzeichnungen, in welchen Abständen die Platten versagen. Gefühlt würde ich sagen so alle 6-12 Monate. Selten länger.

[...]

Wenn diese gebrauchten Platten noch nicht "uralt" und ein "hartes Leben" hinter sich hatten, sind 6 - 12 Monate Restlebensdauer deutlich zu kurz.

Ich würde empfehlen, mal die Temperaturwerte während des Betriebes auszulesen, dasselbe brachte mich mal in 2007 bei der bisher einzigen gestorbenen Platte auf den Boden der Tatsachen zurück: eine Festplatte im Homeserver kündigte ihr Ableben durch Fehler an, das Diagnosetool spuckte beim Starten sämtliche tiefroten Überhitzungswarnungen aus die man sich denken konnte. Ich ersetzte die Platte, platzierte an geeigneter Stelle einen kleinen zusätzlichen Lüfter und von Stund' an war alles gut, die HD läuft heute noch klaglos im Dauereinsatz.

Geschrieben

Hallo und danke für eure Antworten.

Letzte Nacht habe ich meinen Server repariert (Umbau + Daten kopieren + Fehlerbehebung). Dabei habe ich festgestellt, dass die 'alte' Festplatte im Wechselrahmen sehr warm wird. Ich denke, das wird das Problem gewesen sein. Warum habe ich das nicht eher gemerkt? Leichter EigenDAU :floet:

Die gebrauchte SATA Festplatte (erst 806 Stunden Laufzeit) habe ich ohne Wechselrahmen in die Nähe eines Lüfters eingebaut. Sie ist bei der ganzen Kopieraktion kaum warm geworden.

Fazit: Weg mit den Wechselrahmen :upps

Man lernt nie aus...

Gruß,

Frank M.

Geschrieben

Zum Thema SSD im Server:

Es gibt aktuell keine (Flash) SSD, welche für den Serverbetrieb wirklich geeignet ist. Hintergrund ist, dass die Flash SSDs darauf ausgelegt sind viele Leseprozesse und wenige Schreibzugriffe zu haben.

Flash Speicher sind ~unendlich oft lesbar aber eben NICHT unendlich oft beschreibbar. Dem wird mit verschiedenen "wear Leveling" Techniken entgegengewirkt, die dafür sorgen, dass eben Schreibzugriffe möglichst weit verteilt werden, so dass jede einzelne Flashzelle vergleichsweise wenig Schreibzugriffe hat.

Das ist für Client rechner auch ok, da dort wesentlich mehr gelesen als geschrieben wird. Im Serverbereich ist das Verhältnis in den meisten Fällen aber genau umgekehrt, weshalb Flash SSDs im Server deutlich schneller verschleissen!

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Für alle, die in ähnliche Nöte geraten. Die Lebensdauer einer Festplatte ist im Durchschnitt beeinflußt von ihrer Betriebstemperatur. Mir sind schon echt viele Platten in Wechselrahmen "abgeraucht". Am besten die Platte mechanisch mit dem Gehäuse verschrauben.

Wo das nicht ausreicht (z.B. halt 4 HDDs untereinander), muss ein Kühler vor die Platten gehängt werden (wie es in Profi-Servergehäusen üblich ist).

Weiterhin ist immer mit einen Ausfall der Platte(n) zu rechnen - ein Backup (vorzugsweise Image-basierend) sollte also nicht in allzu großer Entfernen (sowohl räumlich als auch zeitlich) bereit stehen :-)

Gruß, Informatiker

  • 6 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo

Trotz ausreichend Kühlung, Temperaturfühler und Lüftersteuerung (richtig Geld ausgegeben), ist mir vor wenigen Tagen WIEDER eine Festplatte (Maxtor 120GB S-ATA) gestorben. Der Ubuntu-Server wurde am 19.01.2010 installiert. Die Platte wurde nie wärmer als 40°C (Sommer).

Jetzt meinte ein Kollege, es könnte auch ein Defekt am Controller vorliegen, der mir die ganzen Platten schrottet. Ist sowas bekannt??

Gruß,

Frank M.

Ich habe ein fast neues K8T8AS-EC hier liegen und brauche nur noch ein passendes Netzteil. Dann kann ich das alte Board rausschmeissen...

Bearbeitet von EdwinMosesPray
Geschrieben

Nabend

Mit IBM/Hitachi Deskstar stehe ich persönlich auf Kriegsfuß. Es gab mal eine Serie, die sind so um 2004/2005 ebenfals böse abgeraucht. Nach einer "Reparatur" bei IBM gingen sie in kürzester Zeit wieder kaputt.

Aber vielleicht sind die jetzt besser :hells:

Danke für den Tipp

Gruß,

Frank M.

Geschrieben (bearbeitet)

machen bei den aktuellen Preisen nicht Stinknormale SATA Platten sinn?

oder "Green" Platten die bei nichtnutzung von 7200 auf 5200 runterregeln?

500GB geht doch derzeit für 35€

Nur so als Grundsätziche Frage. Hab mittlerweile 10.000 Betriebsstunden bei den Platten und der einzige Grund die zu tauschen wäre für mich der Platz.

(die Frage bezieht sich auf den Homeserver Bereich, nicht das mich wer falsch versteht)

Bearbeitet von disarstar
Geschrieben

Hallo disarstar

Ich weiss nicht, ob du von oben an gelesen hast. Mein privater Linux "Home-Server" frisst bei <10.000 Betriebsstunden die Festplatte. Genauer gesagt zwischen 4000 und 6000 Betriebsstunden (24/7 Betrieb). Die Festplatte macht beim Zugriff (z.B. Booten) typische zyklische Geräusche (sssss - rapp rapp) und kommt aus diesem Zustand nicht mehr raus.

Zuvor hatte ich die Platten in einem Billig-Plastik-Wechselrahmen. Die letzte Platte steckte aber in einem absolut windigem, temperaturgeregelten Rahmen mit Lüftern usw. Die Platte wurde nie mehr als 40°C warm. Trotzdem ist es wieder passiert (sssss - rapp rapp), und das im Zeitraum 19.01. bis 14.10.2010.

Entweder liegt ein Fluch auf dem Gehäuse oder es gibt einen Defekt am Mainboard. Ich bin mir nicht sicher, ob die Fehler auch bei einem vorherigen Mainboard schon aufgetreten sind. Die Kabel zur Festplatte wurde ebenfals schon mehrfach gewechselt (IDE 80 pol Flachband => IDE Rundkabel => neues IDE Flachband => S-ATA Kabel).

Im Logbuch traten früher zu unregelmäßigen Zeiten IDE Übertragungsfehler auf. Ich weiss nicht mehr genau wie die Fehlermeldungen hießen, kann mich aber an {DRDY ERR} erinnern. Bei der letzten Festplatte (120 GB S-ATA) konnte ich im Logbuch sehen, dass der SMART Parameter "Seek Time Performance" zwischen 191 und 199 hin und her sprang. Das hat mich aber nicht gestört, da sich die Werte immer in diesem Bereich befanden.

Zurzeit ist mein größtes Problem, dass ich kein Geld habe, um mir 'mal eben' neue Festplatten und jetzt das Netzteil zu kaufen. Ich muss also mit Gebrauchthardware und ggf. Spenden zurecht kommen.

Ich hätte auch kein Problem damit, wenn eine Festplatte mal länger als 9 Monate halten würde.

Gruß,

Frank M.

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