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Geschrieben

Guten Morgen,

ich habe eine Aufgabe gelesen, die aus der Zwischenprüfung Systemelektroniker/-in aus dem 2002 stammt.

Und nach meinen Erkenntnissen habe ich heraus gefunden, dass Antworten 3. und 6. richtig sein sollten. Nun möchte ich von euch wissen, warum das so ist und warum nicht die anderen Antworten?

Danke schon mal für eure Feedbacks. :D

Software-Ergonomie

Sie sind Mitarbeiter/-in der Müller KG, einem mittelständischen Unternehmen in der Dienstleistungsbranche. Die Geschäftsleitung hat Sie mit der Betreuung des IT-Bereiches betraut.

Sie sollten den Schulungsleiter bei der Anschaffung von Software über die Richtlinien der Softwareergonomie beraten. Welche 2 der folgenden Empfehlungen müssen Sie ihm richtigerweise geben?

1. Das Softwarepaket muss so installierbar sein, dass auf der Festplatte möglichst wenig Speicherplatz benötigt wird.

2. Software muss auf allen verfügbaren Betriebssystemen lauffähig sein, damit stets die Portierbarkeit (Übertragbarkeit) von Dateien von einem System auf das andere möglich ist.

3. Software muss fehlertolerant sein. Fehlerhafte Eingaben dürfen nicht zu Systemabbrüchen führen und sollten mit minimalem Korrekturaufwand rückgängig gemacht werden können.

4. Software sollte durch möglichst viele Piktogramme (Icons) leicht bedienbar sein.

5. Software sollte möglichst effizient arbeiten, d.h. geringen Speicherplatzbedarf und möglichst hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit (Performance) gewährleisten.

6. Die Arbeit mit der Benutzeroberfläche der Software sollte intuitiv möglich sein. Bei Bedarf sollte kontextsensitive Hilfe zur Verfügung stehen.

Aus der Zwischenprüfung Systemelektroniker/-in, Frühjahr 2002

Geschrieben (bearbeitet)

Die beiden Antworten 3 und 6 sind ein muss. Alles andere kann.

Der Grundgedanke dahinter ist, das man mit der Software klarkommen muss und das diese einem bei einer Fehlbedienung nicht gleich abstürzt.

zu 1.) Speicherplatz ist heute zu Tage genügend vorhanden.

zu 2.) das hängt vom Kundenkreis und des zu lösenden Problemes ab. Aber da Windows heute immer noch weit verbreitet ist spielt das keine Rolle. Daten als XML zu speichern ist wichtiger, als die gleiche Programme auf jeder Plattform.

zu 4.) siehe einfache Bedienung, viele ICONS helfen da nicht immer

zu 5.) das sollte so sein, ist aber nicht immer gegeben, solange die zu lösende Aufgabe gelöst wird reicht das.

In einer Idealen Welt wären alle Antworten richtig, aber in dieser Leben wir ja leider nicht.

Quivadis

Bearbeitet von Quivadis
Geschrieben

Also, ich probiers mal:

1. Das Softwarepaket muss so installierbar sein, dass auf der Festplatte möglichst wenig Speicherplatz benötigt wird.

Das hat nichts mit Softwareergonomie zu tun, bei der es sich ja um das ergonomische Arbeiten mit einer Software handelt. Das wäre eine Forderung an das Thema Speicherplatzeffizienz.

2. Software muss auf allen verfügbaren Betriebssystemen lauffähig sein, damit stets die Portierbarkeit (Übertragbarkeit) von Dateien von einem System auf das andere möglich ist.

Auch das hat nichts mit Ergonomie zu tun. Ergonomie bezieht sich auf das konkrete System des Benutzers. Das ist ein Beispiel für die Forderung nach Plattformunabhängigkeit. Aber auch plattformabhängige Software kann / muss ergonomisch sein.

3. Software muss fehlertolerant sein. Fehlerhafte Eingaben dürfen nicht zu Systemabbrüchen führen und sollten mit minimalem Korrekturaufwand rückgängig gemacht werden können.

Hier haben wir wirklich eine Forderung der Ergonomie, weil ein minimaler Aufwand bei der Bearbeitung einer Aufgabe ergonomisch ist. Wenn ich viele Klicks oder andere Bearbeitungsschritte benötige, um Fehler zu korrigieren, ist das unergonomisch.

4. Software sollte durch möglichst viele Piktogramme (Icons) leicht bedienbar sein.

Im Gegenteil. Das menschliche Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl an Icons einem Sachverhalt zuordnen (im Studium haben wir zwar die Anzahl gelernt, aber ich habs erfolgreich vergessen).

5. Software sollte möglichst effizient arbeiten, d.h. geringen Speicherplatzbedarf und möglichst hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit (Performance) gewährleisten.

Ebenso wie 1. ist das keine Forderung der Ergonomie, sondern der Effizienz (diesmal Speichereffizienz). Ob eine Anwendung schnell oder langsam arbeitet ist zwar eine Frage des Komforts, aber nur bei extrem langen Wartezeiten eine Frage der Ergonomie.

6. Die Arbeit mit der Benutzeroberfläche der Software sollte intuitiv möglich sein. Bei Bedarf sollte kontextsensitive Hilfe zur Verfügung stehen.

Eine kontextabhängige Hilfe unterstützt den Benutzer bei seiner Arbeit mit dem System und bringt ihm die Informationen dort, wo er sich benötigt. Hier ist also eine Forderung der Softwareergonomie erfüllt.

Allgemein kannst Dich ja zum Einstieg z.B. bei Wikipedia mit der Softwareergonomie und deren Forderungen vertraut machen. Software-Ergonomie ? Wikipedia

Von da aus gibt es natürlich eine unüberschaubare Masse an Dokumenten zu Thema (Forschung, Wirtschaft, Politik, ...).

Schöne Grüße,

Peter

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