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Geschrieben

Hallo,

da ich in unserer Familie der Alleinverdiener bin (Frau kümmert sich um Junior 1.0 :D) dachte ich mir letztens, das ich doch mal freundlich bei Cheffe anklopfe und nach ner Gehaltserhöhung frage. 1.800 Brutto sind ja nicht die Welt, wenn man Familie hat.

Allerdings kam vom Chef das Totschlagargument

Wenn ich einem mehr gebe, dann muss ich allen mehr geben und das kann ich mir nicht leisten

Was soll man jetzt am besten dagegen sagen? Oder lieber schweigen und einen anderen Job suchen?

Geschrieben

Das Argument zählt ja mal gar nicht. Im Regelfall hat man zudem eine Schweigepflicht über sein Gehalt und es verdient nirgends jeder das Gleiche. Immerhin kommt es auf die fachliche Qualifikation, die Ausbildung / Studium und auf das Fachgebiet an. In meiner letzten Firma haben wir zu dritt die gleiche Arbeit gemacht und haben total unterschiedlich verdient. Wir wussten das und es war ok, da gerechtfertigt auf Grund der Hintergründe.

Zur Not: Anderen Arbeitgeber suchen.

Geschrieben

Na ja, keine Ahnung als was du angestellt bist und was du für einen Background hast, aber hebst du dich denn von den anderen ab? Bringst du dich mehr ein? Leistest du mehr als andere? Hast du mehr Verantwortung gegenüber den anderen? Leistest du viele Überstunden? Kann man sich auf dich zu jeder Zeit verlassen? etc. etc. etc. :cool:

Fragen über Fragen die nur du beantworten kannst.

Geschrieben

Ich sage es mal so: Ich bin der einzige ausgebildete Fachinformatiker AE in der Firma und auch als solcher angestellt. Die andere Programmiererin ist "nur" angelernt - das soll keine Abwertung sein. Dazu kommt, das ich neben den beiden Chefs der einzige Familienvater im Betrieb bin. Ganz davon zu schweigen, das die Gehälter in der Firma seit der Euro-Umstellung konstant geblieben sind und seit dem nie erhöht wurden.

Geschrieben (bearbeitet)

Was soll man jetzt am besten dagegen sagen? Oder lieber schweigen und einen anderen Job suchen?

Zähle auf, was du alles tolles gemacht hast die letzen Monate/Jahre und warum du mehr Geld verdienst. Falls das Argument dann kommt, würde ich ihn fragen: "Heisst das, egal wie sehr ich mich anstrenge, dass ich sowieso nicht mehr Geld bekommen werde? Keine Chance auf Gehaltserhöhung?" Und an der Reaktion wirst du erkennen, ob es Zeit ist das Unternehmen zu verlassen.

Dazu kommt, das ich neben den beiden Chefs der einzige Familienvater im Betrieb bin.

Das ist dein Privatvergnügen und gehört nicht in die Gehaltsverhandlung.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben (bearbeitet)
Zähle auf, was du alles tolles gemacht hast die letzen Monate/Jahre und warum du mehr Geld verdienst.

DAS kann ich mir eigentlich schenken, da meine Kollegin hauptsächlich Webdesign macht und sich ansonsten ausschließlich um die Pflege der vorhandenen Kindergartenverwaltung kümmert. Neuentwicklungen gehen so gut wie immer über meinen Tisch und das weiß der Chef auch.

Das ist dein Privatvergnügen und gehört nicht in die Gehaltsverhandlung.

Das gehört sehr wohl in Gehaltsverhandlungen. Wenn auch eher als eine Begründung für meine Gehaltsforderung.

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben
Ich sage es mal so: Ich bin der einzige ausgebildete Fachinformatiker AE in der Firma und auch als solcher angestellt. Die andere Programmiererin ist "nur" angelernt - das soll keine Abwertung sein. Dazu kommt, das ich neben den beiden Chefs der einzige Familienvater im Betrieb bin. Ganz davon zu schweigen, das die Gehälter in der Firma seit der Euro-Umstellung konstant geblieben sind und seit dem nie erhöht wurden.

1800 EUR als FIAE? Oh, weh! Dein Chef mag dich nicht! =)

Mal ganz ehrlich, dass ist doch ein Witz. Schau dich doch mal in anderen Unternehmungen um..und prüfe deinen Marktwert.

Geschrieben

Wie bist du denn auf den Gedanken gekommen dass du mehr Gehalt bekommen solltest?

Nur weil man eine Familie hat, hat man nicht automatisch ein Anrecht auf mehr Geld.

Welche Größe hat das Unternehmen und in welcher wirtschaftlicher Lage befindet es sich?

Geschrieben (bearbeitet)
DAS kann ich mir eigentlich schenken,

Nein, denn das und NUR das ist eine valide Begründung für eine Gehalterhöhung.

Das gehört sehr wohl in Gehaltsverhandlungen. Wenn auch eher als eine Begründung für meine Gehaltsforderung.

Nein gehört es nicht. Wenn du mehr Gehalt aufgrund von Leistung/Verantwortung (=> Mehrwert für die Firma) forderst ist eine Gehaltserhöhung ggf. gerechtfertigt. Alles andere ist betteln.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben
Wie bist du denn auf den Gedanken gekommen dass du mehr Gehalt bekommen solltest?

Beim Vorstellungsgespräch wurde eine Gehaltserhöhung nach Ende der Probezeit in Aussicht gestellt. Da die aber seit ca 2 Jahren vorbei ist und sich seit dem nichts in der Richtung getan hat, hab ich einfach mal nachgefragt und bekam die Begründung.

Nur weil man eine Familie hat, hat man nicht automatisch ein Anrecht auf mehr Geld.

Das stimmt, nur weiß ich aus meinem Bekanntenkreis, das es zuweilen nicht unüblich ist, aus solchen Gründen kleinere Gehaltserhöhungen zu gewähren, damit die Angestellten gar nicht erst auf die Idee kommen, sich anderweitig um zuschauen ;)

Geschrieben
Nein, denn das und NUR das ist eine valide Begründung für eine Gehalterhöhung.

Ich meinte, das ich mir die Aufzählung schenken kann, da mein Chef genau weiß, was ich hier tue.

Nein gehört es nicht. Wenn du mehr Gehalt aufgrund von Leistung/Verantwortung (=> Mehrwert für die Firma) forderst ist eine Gehaltserhöhung ggf. gerechtfertigt. Alles andere ist betteln.

Da haben wir beide irgendwo Recht. Sicher sollten Gehaltsforderungen primär mit Leistungen und Qualifikationen begründet werden. Jedoch ist die Tatsache, das man Frau und Kind hat auch eine legitime Begründung für eine Gehaltsforderung. Wobei das wohl eher weiche Gründe sind.

Geschrieben
Beim Vorstellungsgespräch wurde eine Gehaltserhöhung nach Ende der Probezeit in Aussicht gestellt. Da die aber seit ca 2 Jahren vorbei ist und sich seit dem nichts in der Richtung getan hat, hab ich einfach mal nachgefragt und bekam die Begründung.

Wurde das im Vertrag schriftlich fixiert?

Wenn nicht, hast du zwar nichts handfestes in der Hand, aber die Aussage hättest du mit beim Gespräch aufführen können.

Imho kommt der Thread hier etwas zu spät, du solltest beim nächsten Gespräch, den Thread vorher eröffnen.

Geschrieben (bearbeitet)
Imho kommt der Thread hier etwas zu spät, du solltest beim nächsten Gespräch, den Thread vorher eröffnen.

Hinterher ist man immer schlauer :cool: Ich hatte vor dem Gespräch auch nicht damit gerechnet, das ich mit dem genannten Totschlagargument überrumpelt werde :upps

Aber so wie mein Chef im Moment auf hohem Niveau jammert, werde ich wohl doch wieder anfangen, Bewerbungen zu schreiben. Aber eins ist schon mal sicher: Für 1800 Euro heb ich dann meinen Ar*** morgens nicht mehr aus dem Bett. :)

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben (bearbeitet)
Jedoch ist die Tatsache, das man Frau und Kind hat auch eine legitime Begründung für eine Gehaltsforderung.

Nein ist es nicht. Warum sollte dein Chef, DEINEN Kinderwunsch bezahlen?!

Hat er irgendwas davon? Wohl eher nicht. Wenn du finanzielle Verpflichtungen eingehst (welcher Art auch immer), ist das dein Problem und nicht das deiner Firma. Förderung von Nachwuchs in der BRD ist Staatsangelegeheit und nicht Sache der Privatwirtschaft (wobei manche Firmen da ein paar Goodies haben um MA zu locken/halten), daher bekommst du auch Steuererleichterung, Kindergeld, Elternmonate, etc.

Aber so wie mein Chef im Moment auf hohem Niveau jammert, werde ich wohl doch wieder anfangen, Bewerbungen zu schreiben.

Das würde ich an deiner Stelle auch tun.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben

Hi,

naja, so ein Pseudoargument ist eigentlich immer ein Zeichnen von schlechter Wertschätzung. Das kann man nämlich IMMER anbringen. Im Grunde sehe ich in dieser Firma keine Möglichkeit eine Gehaltssteigerung mehr, auch aufgrund der Tatsache dass die "vereinbarte" Gehaltserhöhung nach 2 Jahren immer noch nicht stattgefunden hat.

Wobei du dir das aber auch selber ankreiden lassen musst.

Wenn du eine andere Stelle hast, würde ich evtl. nochmal versuchen, deinem Chef die Pistole auf die Brust zu setzen, aber vorher kannst du dir die Bemühungen sparen.

Geschrieben

Hallo Systemlord,

wenn deine Ortsangabe stimmt, geh auf die Suche nach einem neuen Job. Hier und in der Umgebung gibt es Firmen die Leute suchen und auch Leute einstellen. Auch mit einem besseren Gehalt.

Was das Thema Gehalt und Familie angeht, schlechtes Argument in meinen Augen.

Tipp für die nächste Verhandlung:

- gut vorbereitet ins Gespräch gehen und nicht zwischen "Tür und Angel" über solche Themen mit dem Chef verhandeln

- vorher alle Punkte aufschreiben warum du mehr Gehalt verdienst

- alle Punkte aufschreiben was du mehr machst als bei der "letzen Gehaltserhöhung"

- ...

liebe Grüße und viel Erfolg

Geschrieben
Nein ist es nicht. Warum sollte dein Chef, DEINEN Kinderwunsch bezahlen?!

Hat er irgendwas davon? Wohl eher nicht.

Förderung von Nachwuchs in der BRD ist Staatsangelegeheit und nicht Sache der Privatwirtschaft (wobei manche Firmen da ein paar Goodies haben um MA zu locken/halten), daher bekommst du auch Steuererleichterung, Kindergeld, Elternmonat, etc.

Okay, nochmal zum mitschreiben: Natürlich sollte man tunlichst Gehaltsforderungen mit seinen Qualifikationen etc begründen.

Da sich eine Gehaltsforderung aber auch immer nach dem eigenen Bedarf richtet, ist es in meinen Augen legitim zu sagen, das man ein gewisses Gehalt auch deswegen erwartet, weil man z.B. Familie hat.

Nach dem Motto: Meine Qualifikationen sind ..... und da ich Familie habe brauchen wir unter XY Euro p.a. gar nicht erst anfangen zu reden.

Geschrieben

Da sich eine Gehaltsforderung aber auch immer nach dem eigenen Bedarf richtet, ist es in meinen Augen legitim zu sagen, das man ein gewisses Gehalt auch deswegen erwartet, weil man z.B. Familie hat.

Nach dem Motto: Meine Qualifikationen sind ..... und da ich Familie habe brauchen wir unter XY Euro p.a. gar nicht erst anfangen zu reden.

Ich verstehe deine Sichtweise und halte sie für falsch, da ein Hobby eines Mitarbeiters - egal ob es schnelle Autos, tolle Reisen, eigenes Haus oder Kinder sind - für mich niemals ein legitimes Argument für eine Gehaltserhöhung wären. Natürlich musst du diese Sichtweise nicht teilen und kannst es für legitim halten, dass dein Chef für deine Familienplanung bezahlt, aber du solltest vorbereitet sein, falls dein jetziger (und vllt. dein zukünftiger) Chef es genauso sieht wie ich. Sehe es also als Hinweis.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Du sagts

Beim Vorstellungsgespräch wurde eine Gehaltserhöhung nach Ende der Probezeit in Aussicht gestellt.
und da kam nichts, dann würde ich mal in diese Richtung ebenso ein Totschlagargument anbringen:

Stehen Sie denn nicht zu Ihrem Wort?

Etwas in Aussicht stellen halte ich für ein Argument, mit dem der Chef sorgen wollte, daß Du Dich nicht anderweitig bewirbst. Üblicherweise finden auch jährlich Zielvereinbarungsgespräche ab. Gab es so etwas nicht bei Euch? Wenn Euch Ziele z.B. vorgegeben und diese deutlich übertroffen werden ist das sehr wohl ein Argument, v.a. wenn man z.B. Umsatzsteigerungen der Firma nachweisen kann. Schlag ihn mit seinen eigenen Waffen, mach Dich über die Firma und den Umsatzzahlen, Investitionen usw. schlau. Wenn er als Beispiel ein paar hundertausend Euro mehr als im Vorjahr in Hardware gesteckt hat und es keinerlei Fortbildungen oder Qualifizierungsmaßnahmen parallel gab, ist das als Angestellter ein Schlag ins Gesicht.

Ich hatte auch einmal einen Job, wo alle Kollegen die gleiche Gehaltsbasis hatten. Weil ich eben für einen mehrjährigen Zeitrum monatlich mehr Umsatz hatte als alle anderen Kollegen zusammen, konfrontierte ich den Chef damit und machte ihm eben klar, daß er nicht mehr verdienen würden, wenn ich kündige und er eben noch einmal 5 solche Heuler anstellt. Auf einmal hatte ich doppelt soviel wie der Rest - nicht nur an Gehalt, sondern auch Respekt (die Behandlung der anderen von oben her war oft sehr unfair).

Das Gehalt finde ich ohnehin seeehr niedrig für einen ausgebildeten Fachmann, v.a. wenn dieser seinen Job gut macht.

Ich finde die Heise Gehaltsstatistik sehr gut, weil diese die Verteilung der Gehälter in einem Beruf schön zeigt. Mit Deinem Gehalt liegst Du anbei am alleruntersten Ende der Statistik. Sofern Du keine 12 Gehälter mit Weihnachts und Urlaubsgeld erhälst, liegst Du sogar außerhalb der Statistikuntergrenze. Weniger als 20000 konnte man da nicht einmal eintragen. Ich würde die Frage so formulieren mit der Statistik in der Hand: Bin ich denn sooo viel schlechter als die anderen da draußen? Versuche ihn auch einfach in Erklärungsnot zu bringen.

Bearbeitet von Crush
Geschrieben
Jedoch ist die Tatsache, das man Frau und Kind hat auch eine legitime Begründung für eine Gehaltsforderung.

Also wenn ich mitbekommen würde, das mein Kollege mit gleichem Background und gleichem Aufgabengebiet nur deshalb mehr Geld bekommt, weil er eine Familie hat und ich nicht, dann würde ich ausrasten! Das darf kein Grund sein. Immerhin hat man als Familienvater ja bei gleichem Brutto schon mehr Netto auf Grund der Steuerklasse + Kinderzulagen.

Das Gehalt ist ein Gegenwert zu deiner Leistung in der Firma, nicht zuhause!

Geschrieben
Da sich eine Gehaltsforderung aber auch immer nach dem eigenen Bedarf richtet, ist es in meinen Augen legitim zu sagen, das man ein gewisses Gehalt auch deswegen erwartet, weil man z.B. Familie hat.

Nach dem Motto: Meine Qualifikationen sind ..... und da ich Familie habe brauchen wir unter XY Euro p.a. gar nicht erst anfangen zu reden.

Das eine Familie mehr Geld benötigt ist wohl jedem in der Theorie bewusst, garantiert auch deinem Chef. Nur dass du verheiratet bist und Familie hast, steht auch im Lebenslauf.

Diese Begründung interessiert bei uns keinen. Wir sind nunmal in einer Leistungsgesellschaft -> es zählt nur Leistung keine privaten Belange!!

grüße

Geschrieben

Aber Leistung bringt auch nur der, der ordentlich bezahlt und motiviert wird.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Dieses Argument "wenn einer mehr kriegt, kriegen alle mehr" ist ja wirklich toll. Sagt man nix, hat man die Arschkarte gezogen, weil man klein beigibt. Sagt man was, sieht man aus wie ein Egoist, dem die Kollegen ****** egal sind. Ich lege zwar keinen gesteigerten Wert darauf, everybodys darling zu sein, aber man muss es sich ja auch nicht unnötig mit den Kolegen versauen.

Geschrieben (bearbeitet)
Sagt man was, sieht man aus wie ein Egoist, dem die Kollegen ****** egal sind. Ich lege zwar keinen gesteigerten Wert darauf, everybodys darling zu sein, aber man muss es sich ja auch nicht unnötig mit den Kolegen versauen.

Versteh ich nicht. Was ändert sich für die Kollegen, wenn du mehr Gehalt bekommst? Bekommen die dann automatisch weniger?

Ich persönlich gehe bei Gehalts- und Bonusverhandlung garnicht auf Kollegen ein. Mich interessiert es schlicht nicht, was die anderen bekommen. Weder benutze ich Kollegen als Grund, dass ich mehr will, noch lass ich Argumente zu, dass andere (dann) im Vergleich weniger verdienen.

Bearbeitet von bigvic
Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht bin ich inzwischen einfach zu pessimistisch. Aber in dem Moment, wo ich versuche, gegen dieses Totschlagargument zu argumentieren, zeige ich meinem gegenüber doch ganz klar "was die anderen verdienen ist mir egal". Und ehe man sich versieht heißt es dann, das man z.B. nicht teamfähig ist.

Bearbeitet von Systemlord

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