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Ausbildung ohne Berufsschule ?


oppi

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Top-Benutzer in diesem Thema

Ja habe ich: Mach einen neuen Thread auf. Threadjacking wird hier nicht so gern gesehen.

@BTT: Die Aussage, der Ausbilder sei nur an eine billige Arbeitskraft interessiert, finde höchst suspekt. Solange man die Motive nicht kennt, sollte man m.M.n. nicht in Spekulation verfallen.

@TE: Auch wir haben so den Einen oder Anderen Studienabrecher aus dem IT-Bereich den wir zur BS schicken. Dennoch haben uns für das System der dualen Ausbildung entschieden und stehen auch dazu. Trotz vieler Probleme mit und in der BS. Die Erfahrungen, die wir in den letzten 12 Jahren machen durften: Auch BS-Lehrer sind lernbereit. Einfach mal in den Betrieb einladen und auf eine Tasse Kaffee die Priorität von UML klar machen. Das es beratungsresistente BS-Lehrer gibt, steht ausser Frage.

Meine Empfehlung: Unbedingt zur BS.

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Also ich finde zwar auch, dass es zum Teil wirklich Themen in der BS gibt, die zu nichts führen und auch Themen, wo man noch viel mehr draus machen könnte, aber ich muss sagen, ohne Berufsschule, hätte ich kaum Zeit gehabt mich auf die Zwischenprüfung vorzubereiten. Ich meine, der Betrieb hat uns hier zwar Zeit zur Verfügung gestellt, aber am meisten hat man eben doch in der BS gemacht.

Ich kann jetzt ja nur von meiner Schule sprechen, aber bei uns sind die Lehrkräfte knallhart überfordert bzw. schlecht ausgebildet. Unser Klassenlehrer, der eben auch Programmierung und Netzwerktechnik mit uns macht, ist nebenbei der Administrator des Schulnetzwerks und bei dem geht es drunter und drüber. Dann haben wir einen, den kann man komplett in der Pfeife rauchen, weil er gar keine Ahnung hat. Anfangs dachte ich mir, das könnte entspannend sein, aber mittlerweile ist es einfach nur noch nervig 4 Stunden am Stück nichts richtig zu lernen, man verblödet einfach.

Jedoch sollte man die Chance meiner Meinung nach wahrnehmen, denn wenn man sich wirklich bemüht auf den Unterricht einzugehen, wenn denn welcher stattfindet, dann kann man auch etwas lernen. Von den sozialen Kontakten mit den Mitschülern mal abzusehen, denn die sind eine richtige Bereicherung für das Wissen jedes Einzelnen.

MfG

digga_mies

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  • 1 Monat später...

Boah.... wie ich es hasse, meine Beträge ändern zu müssen....

Bei einer Ausbildung ist es Möglich die Berufschule weg zu lassen, wenn man sein Abi gemacht hat. Bei Umschulungen sollte es eigentlich auch gehen... Ob es Sinn macht ist natürlich ne andere Sache. Ich hab zum Beispiel um ein Jahr verkürzt und bin in der Prüfung jetzt doch hier und da angeeckt, weil mir die Prüfungsvorbereitung aus dem dritten Jahr fehlte.

Bearbeitet von Grevier
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Aaaaalso... Nachdem ich mich grade von 5 Leuten hab zulabern lassen, die zu dem Thema alle was anderes sagen (mein Post loben ist einer davon... und man kann scheinbar nur einmal editieren o.o), habe ich mir einmal das BBig angeschaut. Und siehe da. Da steht doch was:

§ 2

Lernorte der Berufsbildung

(1) Berufsbildung wird durchgeführt

1. in Betrieben der Wirtschaft, in vergleichbaren

Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft, insbesondere

des öffentlichen Dienstes, der Angehörigen

freier Berufe und in Haushalten (betriebliche

Berufsbildung),

2. in berufsbildenden Schulen (schulische Berufsbildung)

und

3. in sonstigen Berufsbildungseinrichtungen außerhalb

der schulischen und betrieblichen Berufsbildung

(außerbetriebliche Berufsbildung).

Da steht nichts von Ausnahmen oder ähnliches. Ergo: keine Ausbildung ohne Berufschule. Würde auch nicht viel Sinn machen...

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Die Berufsschulpflicht kann von den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt werden. Häufig gibt es keine Berufsschulpflicht, wenn man über 18 ist. Das Abitur hat damit wenig zu tun, wobei ein Abiturient in der Regel natürlich älter ist und damit häufiger keiner Berufsschulpflicht mehr unterliegt.

Recht informativ ist dazu die Tabelle im Abschnitt "Heutige Rechtslage" unter dem Wikipedia-Artikel Schulpflicht.

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Es gibt zwei Punkte die interessant sind, wie gut warst du in den 4 Semestern, wirst u zwangsweise rausgeschmissen weil du ne Anfängerveranstaltung nicht gepackt hast oder ist dir das Geld ausgegangen? Falls das zweitere zutrifft kannst du dir das benötigte Wissen auch im Selbststudium aneignen. Dann ist die Unterrichtszeit in der Berufsschule für dich wirklich nutzlos.

Aber ein wichtiger Punkt ist das Vernetzen mit deinen Mitschülern. Gerade in der Berufsschule können schnell Kontakte und Freundschaften geknüpft werden die dir, in der Ausbildung helfen (Lösungsvorschläge, Partyleben), bei der Abschlussprüfung (alte Klausuren, Lösungswege, Projektdokumentationsreview, ...) und auch im späteren Berufsleben (Jobwechsel, Aquise...). Ich würde die Möglichkeit nutzen und diese Kontakte suchen, im Studium sollte es dir auch aufgefallen sein, Einzelgänger haben es schwer/schwerer.

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Habe in meiner Bewerbungsphase von einem Unternehmen folgendes Angebot bekommen:

Ausbildung in 2,5 - 3 Jahren (Verkürzung steht mir frei), OHNE Berufsschule (da über 21 Jahre und NRW. Ob ich zur Berufsschule gehen würde, wäre aber, im Vorfeld, meine Entscheidung). Der Berufsschulstoff wäre mir dann im Betrieb beigebracht worden, in internen Schulungen.

Dadurch hätte ich mehr Zeit im Betrieb verbracht, und hätte ein höheres Azubi-Gehalt bekommen.

Diese Firma meinte, das sie in den letzten fünf Jahren keinen Azubi mehr auf die Berufsschule geschickt hätten. Sie hätten mit dieser Gangart wesentlich bessere Erfahrungen gemacht, als mit der Berufsschule.

PS: Habe das Angebot allerdings aus verschiedensten Gründen nicht angenommen. (Hatte nichts mit der Berufsschulentscheidung zu tun)

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Dadurch hätte ich mehr Zeit im Betrieb verbracht, und hätte ein höheres Azubi-Gehalt bekommen.

Was hat denn das Eine mit dem Anderen zu tun? Dein Gehalt hat identisch zu sein, egal ob BS oder in der Firma. Wenn ich meine Azubis schon mit zusätzlichem Geld ködern muss, damit sie in der Firma sind, macht das´auf mich einen recht unseriösen Eindruck

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LadyPreis

also das kann ich auch nachvollziehen. Es macht ja auch durchaus Sinn. Mehr Arbeit im Betrieb = höheres Gehalt.

Die Zeit die in der Berufsschule verbracht wird wird ja nichtmal zur Hälfte wirklich dazu genutzt wichtiges Wissen zu vermitteln. Also kann der wichtige Stoff für die Abschlussprüfung auch in weniger Zeit in effizienten internen Schulungen beigebracht werden.

Natürlich rein theoretisch betrachtet - ich weiß nicht wie es in der Firma abgelaufen ist / wäre.

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Berufsschulzeit ist vor allem eines: verschwendete Zeit...

von daher macht es in meinen Augen durchaus Sinn wenn ein Unternehmen so argumentiert.

Durch die längere Anwesenheit im Betrieb wird eine höhere Produktivität des Azubis erreicht was sich selbstverständlich dadurch in einer höheren Vergütung niederschlagen kann.

Ob und wie das nun rechtlich nicht zulässig ist oder eine Quelle für Konflikten sein kann... das steht auf einem anderen Blatt.

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Es ist und bleibt falsch. Ja, wenn ich ganz offen sage, dass ich dem Auszubildenden nicht die ihm zustehende theoretische Ausbildung zukommen lasse, dann mag er kurzfristig produktiver sein. Dass das auch langfristig gilt, daran habe ich starke Zweifel. Die Effizienz kann sich durch theoretisches Hintergrundwissen erhöhen.

Nochmal: Wenn der Betrieb jemanden nicht zur Schule schicken möchte, muss der Betrieb die Inhalte intern vermitteln oder jemand anderes dazu beauftragen. Das kostet logischerweise Zeit und Geld. Es macht kaum einen Unterschied, ob der Auszubildende 1,5 Tage in der Berufsschule hockt oder die gleiche Zeit im Betrieb rumsitzt und dort die Inhalte vermittelt bekommt. Vielleicht ist die Vermittlung im Betrieb gestraffter und betriebsspezifischer, weil man auch weniger Schüler hat. Dafür ist sie mit ziemlicher Sicherheit teurer (Ausbilder oder dergleichen muss dafür abgestellt werden). Welches Modell man auch immer wählt, es tut sich nicht sonderlich viel, außer man hat halt die oben genannte Ausbeutermentalität und lässt diesen Teil der Ausbildung ganz weg.

Es ist insgesamt auch der falsche Weg. Wenn Ausbildungsbewerber sich für den Markt attraktiver machen, indem Sie anbieten oder akzeptieren, die Berufsschule ohne Ersatz zu umgehen, dann ist das ein falsches Signal an alle anderen.

Abgesehen davon: Berufsschulen sind in der Regel keine Eliteschmieden, aber die Ergebnisse zeigen deutlich, dass jemand in der Abschlussprüfung damit meist besser fährt als ohne.

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Berufsschulzeit ist vor allem eines: verschwendete Zeit...

Liegt immer am Schüler.

Es ist die absolute Ausnahme, dass engagierte Schüler keine erweiterten Aufgaben bekommen (falls sie schon weiter sind), wenn sie den Lehrer aktiv drum bitten. Und selbst wenn diese Ausnahme tatsächlich der Fall sein sollte, dann ist man ja kein 12jähriger mehr, den man ständig anleiten muss, sondern man kann sich durch Selbststudium eigenverantwortlich was beibringen - wie im Betrieb bzw. privat ja auch.

Daher nochmal: Liegt immer am Schüler.

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Wusste gar nicht, das solch eine eingeräumte Möglichkeit bei einem Vorstellungsgespräch solche Reaktionen hervor ruft :D

Es sieht doch folgendermaßen aus: Es wird einem angeboten, und man kann selber entscheiden, ob man diese Möglichkeit annimmt. Eben dieser Betrieb hat mit der BS schlechte Erfahrungen gemacht, und ist der Ansicht, das die BS nicht in der Lage ist, die geforderten Kenntnisse vermitteln kann. Also bietet die Firma an, das dies im betriebsinternen Unterricht/Seminaren stattfindet.

All ihre Azubis in den letzten Jahren, die diesen Weg gewählt haben, haben gut abgeschlossen. Also scheints gut zu funktionieren. Diesen Weg von Grund auf zu verteufeln, so wie es einige hier tun, empfinde ich daher als komplett falsche Reaktion.

Ich weiss allerdings selber nicht, ob ich diesen Weg gewählt hätte. Wie gesagt: ich habe das Angebot der Firma bezüglich des Ausbildungsplatzes gar nicht angenommen, was aber andere Gründe hatte.

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Ich finds nur lustig das hier die Berufsschule glorifiziert wird und im Erfahrungsaustausch-thread verteufelt....

Da siehst du nur 2 Extreme. Es gibt denke ich in jeder (Berufs)schule Verbesserungspotiental, aber die These wie z.B. von Daij kennt man hautpsächlich aus Dokuserien über jugendliche Schulschwänzer auf RTL und VOX.

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Mehr effektive Arbeit = Mehr Gehalt. Ich finde das fair.

Das Problem liegt bereits in dieser Aussage. Ein Azubi soll nicht produktiv für ein Unternehmen sein - sondern das Unternehmen soll ihm etwas beibringen. D.h. ein Betrieb das seine Azubis als (billige) Arbeitskräfte sieht, ist in meinen Augen hochgradig unseriös! Und das ist unabhängig davon, wie man zur BS steht.

GG

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@pruefer_gg: Ich möchte die Firma sehen, die einen Azubi nicht produktiv mitarbeiten lässt. Selbstverständlich lernt ein Azubi in seinem Unternehmen, aber er soll das gelernte auch sofort produktiv einsetzen. Ansonsten könnte er direkt eine schulische Ausbildung machen. Und wenn ich mehr Zeit habe, das gelernte produktiv einzusetzen, darf das doch auch honoriert werden. Du scheinst meine Aussage einseitig nur auf ein Extrem zu projizieren.

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