Zum Inhalt springen

Richtfunk! Sinnvoll?Stabil?


Thovo

Empfohlene Beiträge

Hallo!

Ich habe ein Frage, und zwar geht es darum, dass mein Wohnort über dsl 1000 verfügt! Nun wurde von einer Firma, die Richtfunk betreibt, angeboten, diesen Ort über diese Technik zu Versorgen!

Es wird mind eine 6000er Geschwindigkeit garantiert!

Nun ist meine Frage, hat jemand damit Erfahrung?wie ist die Qualität? Bei beschiedenen witterungsbedingungen?

Etc.

Ich habe nichts gutes darüber gehört! Mir wurde gesagt behalte dein Kanel Dsl!

Vielen Dank für Infos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

ich kann aus meiner Erfahrung heraus nur abraten. Wir hatten hier über Jahre erst ISDN, dann zwei Jahre 1-2Mbit "Funk-DSL". Den Anbieter nenne ich mal nicht.

Die Technik an sich funktioniert bestimmt gut, ist aber stark witterungsabhängig und meiner Einschätzung nach nicht besonders stabil. Wenn Bäume im Weg stehen, ist es noch stärker abhängig von der Witterung und dann auch von der Jahreszeit.

Wir haben hier über zwei Jahre massive Probleme gehabt, das liegt aber eher am Anbieter wie ich glaube. Ich gehe einfach davon aus, dass das Netz "überbucht" war. Zu bestimmten Phasen und vor allem Tageszeiten hatten wir so viele Paketverluste, dass man schon nicht mehr von Internet sprechen konnte, die Pings schwanken zwischen 32ms und 3200ms. Paketverluste von 25% sind normal gewesen, 75% keine Seltenheit.

Beim FTP-Upload sitze ich immer dabei und passe auf, ob die Verbindung auch nicht abreisst und ich habe schon etliche Stunden damit verbracht, Seiten im Netz neu zu laden oder solche Upload-Prozesse neu zu starten, weil zwischendrin zu lange das Netz weg war.

XBox Live ist praktisch unbenutzbar, weil das Dich bei jedem Verbindungsverlust auslogged und Du Dich dann eben alle paar Minuten wieder einloggen musst.

Alles in allem eine Katastrophe, aber sicherlich auch stark anbieterabhängig. Wir hatten auch mal ein halbes Jahr durchgängig gutes und einigermaßen stabiles Netz mit nahezu 2Mbit. Ansonsten aber nur Ärger damit und real im Schnitt eher 500kbit (und wenn man die ganzen Fehlschläge bei Up- oder Downloads mit einrechnet und die Wiederholungen der Aktionen, dann wirds eher noch schmaler und geht gegen 0). Ich ziehe jetzt um. Dort gibt es DSL Light 384kbit und ich freue mich schon darauf.

Ist schon übel, wenn man Kunden sagen muss, dass man ab 16:00 Uhr ihre Rechner nicht mehr remote warten kann oder ihre Mails gerade nicht abrufen kann, während sie am Telefon sind und auf Feedback warten.

Wie gesagt, ich denke das ist abhängig vom Anbieter. Ich würde Dir empfehlen, Kunden zu finden, die bereits bei dem Anbieter sind und die mal zu befragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das kommt sehr darauf an, was da für eine Technik im Einsatz ist.

Richtfunk heisst ja erstmal nur, dass es eine Antenne gibt, die mehr oder minder gebünedlt Funksignale überträgt.

Im einfachsten Fall ist das WLAN.

Grundsätzlich: Wir betreiben verschiedene Wireless Local Loop (WLL) Techniken, von 2mbit bis 1gbit (bzw. für den Eigengebrauch bis hoch zu 10GE) und von 200meter bis 75km. Dabei sind je nach Situation andere Techniken im Einsatz und jeder Einsatz wird nicht zuletzt wegen der zur Antenneninstallation erforderlichen Gebäudeeigentümererklärung (GEE) kundenindividuell geprüft und bewertet.

Zusätzlich ist bei Funk zu prüfen, ob es sich um eine Punkt zu Mehrpunkt (eine Basisstation mit mehreren Gegenstellen pro Antenne) wie bei WLAN oder um Punkt zu Punkt (Jede Strecke bekommt sein eigenes Sender <-> Empfänger Pärchen) Verbindungen handelt. Im ersteren Fall hast du natürlich eine Shared Media Situation. Üblicherweise wird eine Basisstation hierbei in 4 90° Sektoren (+/- x je nach örtlicher Gegebenheit) unterteilt. Jeder Sektor hat nun eine Gesamtbruttobandbreite von x. Das wäre bei der "Netro" Funktechnik beispielsweise um die 50mbit pro Sektor. Die teilen sich nun alle Kunden in diesem Sektor.

Bei Punkt zu Punkt Verbindungen fällt dies weg und der Shared Media Bereich beginnt erst an der Anbindung Basisstation <-> Backbone. Üblicherweise wird hier jeder Kundenlink auf einen separaten ATM PVC (in älteren Netzen), L2TP Tunnel, MPLS VP oder Ethernet VLAN geschaltet, so dass sich das "shared" auf die nutzbare Bandbreite, nicht jedoch auf den eigentlichen Dateninhalt bezieht!

Aktuell sitze ich hier an einem Standort der primär über zwei 2,4Gbit Strecken am Backbone angebunden ist. Beide Funk. Nur die Backupstrecke (eine alte 1gbit Strecke) ist noch in Glas ausgeführt. Verbindung ins Internet wird lediglich duch die 100mbit Netzwerkkarte im Rechner (sowie lahme Gegenstelle) limitiert. Laufzeit zum Decix laut letztem Cacti Graph in den letzten 6 Monaten nicht einmal über 2ms. Ausfälle in den letzten 6 Monaten: Niente. Und wir haben hier in Hamburg gern mal sch** Wetter :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ok, dann schildere ich mal welche "technik" bei den "funk-dsl" Anbietern genutzt wird:

Ich habe auch das Glück mich zwischen Pest und Kolera entscheiden zu dürfen, also isdn oder funk-dsl.

Bei uns macht das ein kleiner Anbieter um die Ecke, der einfach nen netgear Wlan-access point mit ner Richtfunk-Rundantenne verbindet und das ganze an einem Punkt im Dorf bündelt und über 2-3 Stellen an eine DSL-Leitung anbindet.

Wie der erste Post schon schildert, das prob ist nicht der Durchsatz - der ist echt gut. Ich hab nachts und morgens fast 300kb/s down und 180 up.

Nur bin ich nie wach oder daheim wenns so ist - muss ja arbeiten.

Demnach kann ich am WE die nächte locker mit nem konstanten 35 Ping zocken - tagsüber allerdings brichts dauernd ab - laggt wie hölle oder "überlegt" erstmal ne weile bevor was kommt...

@dgr243

ich hab mal gelesen man könnte seine rundantenne auch gegen gerichtete tauschen - und damit dem prob beikommen.. Kannst mir ja mal nen tipp geben ob und wie sowas geht..

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei uns macht das ein kleiner Anbieter um die Ecke, der einfach nen netgear Wlan-access point mit ner Richtfunk-Rundantenne verbindet und das ganze an einem Punkt im Dorf bündelt und über 2-3 Stellen an eine DSL-Leitung anbindet.

Das ist kein Richtfunk, das ist einfach nur WLAN und unterliegt damit zweierlei Problemen:

1. CSMA/CA als Media Access Methoda ist bei größerer geografischer Ausprägung des Netzes extrem hinderlich. Insbesondere, wenn sich die einzelnen Clients gegenseitig nicht sehen, kommt es hier zwangsläufig zu Frequenzdoppelbelegungen. Die Clients sehen sich gegenseitig nicht, dafür sieht der Access Point zwangsläufig alles und versteht mit zunehmender Clientaktivität nur noch Bahnhof.

2. Halbduplex. Ein WLAN kann nur Senden ODER Empfangen. Das macht stabile TCP Sessions mit halbwegs akzeptablen retransmission rates bei entsprechender geografischer Ausprägung des Netzes unmöglich.

Fazit: WLAN ist KEIN Richtfunk, sondern Rundfunk!

@dgr243

ich hab mal gelesen man könnte seine rundantenne auch gegen gerichtete tauschen - und damit dem prob beikommen.. Kannst mir ja mal nen tipp geben ob und wie sowas geht..

Dein Problem ist nicht die Empfangsstärke des Access Points, sondern das shared Medium. Die Empfangsstärke (sprich die "physikalische" verbindungsqualität) könntest du mit einer Richtantenne verbessern. Die ist aber wie gesagt nicht dein Problem.

Was ich mich generell grad Frage: Geht es dem OP um echten Richtfunk (den keiner als privaten Anschluss nutzen wollen wird, weil der Kostentechnisch doch "dezent" über DSL Niveau liegt) oder reden wir über SoHo Anbindung nach dem Geiz ist Geil Prinzip?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann nur bestätigen, dass es sehr auf die eingesetzte Technik, bzw. den Anbieter ankommt. Bei uns hatten wir zwei Jahre lang einen grottenmieserablen Anbieter, es gab immer wieder Ausfällen, Teils von mehreren Wochen, schlechte Antwortzeiten, besonders zu stoßszeiten, defacto kein Support seitens des Anbieters. Nach diesen 2 Jahren hatte unser kleines örtliches IT-Unternehemen die Sache in die Hand genommen und sich erfahrene Hilfe dazugeholt. Nach kleinen Anfangsproblemchen funktioniert es nun seit über 2,5 Jahren mit insgesamt 2 Tagen Aussetzer, einer davon wg. Sturm -> Stromausfall, und einer wg. defekter Bridge. Das Wetter hat ansonsten keinen Einfluss.

Ich bin froh, das ich es habe, Alternativen bei mir sind UMTS (hatte ich schon im Einsatz) und DSL-Light...

Bearbeitet von Connor1980
Rechtschreibfehler
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

und die Reaktionszeit? Ping und Lagg beim spielen?

Wie gesagt, bei mir ists so - wenns netz geht lass ich nen speedtest laufen, wenn der positiv ist (also er nicht nach 2-3 sekunden behauptet ich hätte nen 32er ping) mach ich nen cmd ping auf nen gameserver auf dem ich spiele.

wenn das alles ohne antwortzeiten von >200 ms passiert gehts los. ansonsten muss ich warten bis die normalen Menschen ins bett gehen -.-

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bei uns wurde zum einen andere Hardware eingesetzt, zum anderen aber auch der Aufbau verändert, v.a. was Ausfallsicherheit betrifft.

Leider kenne ich die Details dazu nicht, aber nach dem was ich so bei uns hier gehört habe, denke ich hat dgr243 die Thematik schon ganz gut beschrieben.

Wutpickel hatte ich vorher auch ziemlich oft, v.a. bei einem 3-wöchigen Ausfall damals.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 5 Monate später...

hi, meiner meinung nach sind richtfuklösungen nur notlösungen. im idealfall funktioniert es sehr gut, normalerweise sogar mir einer höheren garantierten verfügbarkeit als eine dsl-leitung. jedoch gibt es unzählige störfaktoren (wetter, fensterputzer das ist kein witz usw.)

wen das im detail interessiert kann sich gerne mal hier schlau machen

savecall.de

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

CSMA/CA als Media Access Methoda ist bei größerer geografischer Ausprägung des Netzes extrem hinderlich. Insbesondere, wenn sich die einzelnen Clients gegenseitig nicht sehen, kommt es hier zwangsläufig zu Frequenzdoppelbelegungen.

hallo,

ich trage hiermit zwar nicht zur lösung des problems bei. ich möchte nur, dass du für dich persönlich weißt, dass was du da behauptest nicht zwangsweise stimmen muss.

das was du dort beschreibt nennt man DCF (distributed coordination function) mit dem "hidden node" problem

die clients hören ob das medium frei ist und wenn ja senden sie. sollten zwei clients nicht in reichweite von einander sein, werden beide senden, da für sie, das medium frei ist und dabei überlagern sich die signale und der access point versteht nichts mehr. das ist richtig.

es gibt aber auch die möglichkeit des PCF (point coordination function). diese methode arbeiter ähnlich wie "token ring". der access point fragt jeden client ob er etwas senden möchte und geht dann ggfs. zum nächsten client.

DCF sollte also für eine solche topologie das kleinste hinderniss sein :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...