juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Hallo! Ich bin Lehrerin und habe für meine Schüler ein BlueJ-Projekt angefertigt. Dieses haben sich dann alle kopiert und auf ihren Rechnern geöffnet. Wie kann es dann sein, dass teilweise Projekte fehlerhaft geöffnet wurden? Manchmal waren Klassennamen plötzlich klein geschrieben, sodass Übersetzen nicht mehr möglich war. Einer meiner Schüler hat dann mehrmals den Klassennamen klein, dann wieder groß geschrieben und jedes Mal auf 'übersetzen' geklickt. Irgendwann ging's dann plötzlich. Weiß jemand Rat??? :confused: Danke für Tipps!! :) Liebe Grüße! Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Die Frage wäre ja, was steht in den Dateien? Ist dort der korrekte Syntax enthalten, denn das würde darauf schließen, dass BlueJ beim Lesen Fehler macht Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 Die Dateien hab ich jetzt nicht noch mal extra geöffnet, das kann ich nicht auf Anhieb sagen. Aber wäre aber doch sehr seltsam, wenn während des Kopiervorgangs teilweise Fehler auftreten?! Außerdem habe ich das Projekt erneut kopiert und auf einem Rechner geöffnet, der das Projekt nicht richtig geöffnet hat. Und wieder lag der Fehler vor. Ich vermute also sehr stark, dass es sich dabei um einen Fehler von BlueJ handelt. Vielleicht ist jemandem das auch schon mal passiert? Vielleicht hilft eine andere Version?? Für mich ist dieser Zustand nämlich ziemlich ungünstig: ich bereite Projekte vor und möchte diese mit meinen Schülern im Unterricht bearbeiten und dann kann ich's nicht öffnen! Sehr schlecht, wenn ich mich darauf nicht verlassen kann - ich möchte nicht immer eine alternative Stunde für den Fall, dass es nicht klappt, vorbereiten müssen! :upps Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Vielleicht ist jemandem das auch schon mal passiert? Vielleicht hilft eine andere Version?? Welche Version(en) werden eingesetzt? Existiert der Fehler schon im Bugtrac? Ich persönlich halte von BlueJ nichts, denn man lernt nicht wirklich OOP. Ich würde einen normalen Editor mit Syntaxhighlighting verwenden und das Kompilieren auf der Konsole durchführen. Damit lernt man dann wirklich die Struktur des Codes Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 Dass BlueJ alles Andere als traumhaft ist, ist unbestreitbar. Trotzdem ist es bisher das für Schüler einfachste Programm... so was wie eine main-Methode z.B. kennen sie nicht und in BlueJ geht's auch ohne. Und sie sind so schon mehr als gefordert! Welche Version installiert ist, weiß ich jetzt nicht auswendig. Die Rechner stehen in der Schule und ich schau nächste Woche nach. Wo schau ich bzgl. bugtraq nach? Kenn mich damit nicht aus... Vielen Dank für deine Mühen!! Zitieren
lupo49 Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Wo schau ich bzgl. bugtraq nach? Kenn mich damit nicht aus... flashpixx meint wahrscheinlich das hier: {1} Active Tickets ? BlueJ Kannst du ein Projekt mit anhängen, so dass man das hier auch nachvollziehen kann? Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Trotzdem ist es bisher das für Schüler einfachste Programm... so was wie eine main-Methode z.B. kennen sie nicht und in BlueJ geht's auch ohne. BlueJ erzeugt einen Standard-Java-Code. Die Quellcode Dateien enthalten sehr wohl eine main-Methode. Ich halte von einem vorgegebenen Framework, das man vorab als Lehrer vorher entwickeln kann und in das die Schüler nur die Codes für die Algorithmen einsetzen sollen, für sinnvoller. Denn einmal lassen sich größere Projekte nicht mit BlueJ realisieren, wenn man in die berufliche Richtung der Anwenundgsentwicklung gehen will, wird man auf andere IDE's wie Eclipse treffen, wobei man dann vollständig neu lernen muss. Zu einem Programm gehört auch das Kompilieren des Codes, so dass man auch versteht, was der Kompilier / Parser für Fehler liefern und wie man diese behebt. Gerade der Einsatz der OOP, die man mit BlueJ rudimentär lernen kann, ist denke ich falsch, denn ein Anfänger muss zunächst erst einmal sequentielle und prozedurale Programmierung kennen lernen. Datenstrukturen wie Arrays, Zeiger und Structs sind Grundtechniken. Gerade Structs sind Vorstufen zu den Klassen der OOP. Was nützt es, wenn ein Schüler Klassen in BlueJ per Drag&Drop zusammen klicken kann, aber z.B. präzise Unterscheidungen zwischen Aggregation, Komposition, Generalisierung und Einfach- und Mehrfachvererbung nicht kennen. Wo schau ich bzgl. bugtraq nach? Kenn mich damit nicht aus... BlueJ Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 BlueJ erzeugt einen Standard-Java-Code. Die Quellcode Dateien enthalten sehr wohl eine main-Methode. Das weiß ich auch. Aber entscheidend ist, dass die Schüler das nicht sehen 'müssen' und trotzdem damit arbeiten können. Ich halte von einem vorgegebenen Framework, das man vorab als Lehrer vorher entwickeln kann und in das die Schüler nur die Codes für die Algorithmen einsetzen sollen, für sinnvoller. Denn einmal lassen sich größere Projekte nicht mit BlueJ realisieren, wenn man in die berufliche Richtung der Anwenundgsentwicklung gehen will, wird man auf andere IDE's wie Eclipse treffen, wobei man dann vollständig neu lernen muss. Zu einem Programm gehört auch das Kompilieren des Codes, so dass man auch versteht, was der Kompilier / Parser für Fehler liefern und wie man diese behebt. Unterrichte mal ein Jahr lang eine 10te Klasse - einige Schüler haben selbst jetzt im Juni noch nicht den Unterschied zw. Klasse und Objekt verstanden, wissen nicht wofür Methoden da sind geschweige denn wie man sie deklariert. Und das, obwohl's zig mal gemacht und erklärt worden ist. Meine Kollegen kämpfen mit den gleichen Problemen. Es liegt also auch nicht an meinem Unterricht. Auch ich musste meine Erwartungen an die Schüler gewaltigst runterschrauben und muss es immer noch. Informatik ist 'nur' 2-stündiges Nebenfach!! Danke dir für den Link! Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Unterrichte mal ein Jahr lang eine 10te Klasse - einige Schüler haben selbst jetzt im Juni noch nicht den Unterschied zw. Klasse und Objekt verstanden, wissen nicht wofür Methoden da sind geschweige denn wie man sie deklariert. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, da wurde Pascal unterrichtet. Der Vorteil von Pascal liegt ja auf der Hand, dass man eben eine sehr strukturierte Sprache hat. Es liegt also auch nicht an meinem Unterricht. Auch ich musste meine Erwartungen an die Schüler gewaltigst runterschrauben und muss es immer noch. Das würde mich mal interessiere, da ich auch diese Diskussion kenne. Ich gehöre vielleicht eher in den Bereich der Algorithmen, so dass ich es primär als wichtig an sehe, dass ein Algorithmus korrekt und effizient funktioniert. Die Strukturierung in Modelle halte ich erst für sinnvoll, wenn man eben Algorithmen verstanden hat. Ich glaube mein ersten Beispiel war einfach das max bzw min von 2 Zahlen zu bestimmen, d.h. If-then-else. Danach wurde der Bubblesort mit Hilfe eines Array implementiert und selbst wenn ich mir eine Univorlesung der Informatik anschaue, auch dort wird in den Anfangssemestern genau dieses gelehrt. Warum arbeitet man als Lehrer mit Java? Gerade das Konzept der Sprache ist ja schon auf andere Strukturen ausgelegt. Eine Sprache wie Pascal oder C (wobei ich C nicht in der Tiefe für sinnvoll erachte) bietet doch eher den Ansatz Algorithmen zu unterrichten und die Tools, die für die Übersetzung des Codes wichtig sind, zu zeigen. Natürlich kann man dann keine Oberflächen o.ä. erzeugen, aber man lernt eben die Basics. Was sind pädagogische Gründe für Java? Ich meine warum überhaupt Java, man könnte dann doch analog C++ oder die .NET Sprachen verwenden. Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 Ich weiß es nicht, wieso genau Java. Ich denke, es ist auch nicht entscheidend, welche Sprache man wählt. Der Lehrplan gibt auch nicht unbedingt Java vor, sondern lediglich eine objektorientierte Sprache. Die Schulbücher sowie Handreichungen verwenden Java. Sobald die Schüler die Konzepte, die dahinter stecken, verstanden haben, ist es sowieso eher das kleinere Problem, von einer Programmiersprache in eine andere zu wechseln. Bereits im Lehramtsstudium wird ausschließlich Java gelehrt - sofern nicht freiwillig Zusatzveranstaltungen besucht werden. Sinn des Informatik-Unterrichts ist es nicht, aus den Schülern richtige Programmierer zu machen. Vielmehr sollen sie eine Grundidee erhalten, was Informatik eigentlich ist und in Bezug auf Programmieren: welche Konzepte dahinterstecken. Falls dich der Lehrplan interessiert: ISB - Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (vor allen Dingen unten Ebene 3) Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 Vielen Dank für das Posting, ich bin aber doch etwas schockiert: Ich denke, es ist auch nicht entscheidend, welche Sprache man wählt. Der Lehrplan gibt auch nicht unbedingt Java vor, sondern lediglich eine objektorientierte Sprache. Wie will man eine Objektorientierte Sprache jemanden bei bringen, der das Prinzip von einer prozeduralen nicht kennt. Das hat für mich den Charakter, dass man jemanden Integralrechnung beibringen will, ohne dass er überhaupt Funktionen kennt. Bereits im Lehramtsstudium wird ausschließlich Java gelehrt - sofern nicht freiwillig Zusatzveranstaltungen besucht werden. Ist es aber dann nicht auch einseitig in der Ausbildung, denn es gibt neben den imperativen Sprachen auch logische, wie z.B. Prolog oder Haskell für funktionale. Sinn des Informatik-Unterrichts ist es nicht, aus den Schülern richtige Programmierer zu machen. Vielmehr sollen sie eine Grundidee erhalten, was Informatik eigentlich ist und in Bezug auf Programmieren: welche Konzepte dahinterstecken. Sicher, da bin ich auch der Meinung. Nur die OOP ist ja schon ein komplexes Konzept. Jemand, der das erste mal Quellcode sieht, muss ja überhaupt begreifen, was dort geschieht. Letztendlich ist die OOP auch nichts anderes als sequentielle Programmierung. Sorry, aber als Informatiker ist das für mich völlig unverständlich. Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 Gut, dass für den Lehrplan nicht ich verantwortlich bin ;-) Ich find ihn nämlich mittlerweile gar nicht mehr so schlecht. Und Gymnasium bildet ganz sicher keine Informatiker aus. Allerdings von deiner Sicht aus ist auch deine Meinung verständlich. Aber - bitte nicht böse nehmen - ich glaube auch, dass du dir mit mehr Einblick in die Schule eine andere Meinung bilden würdest. VG Zitieren
flashpixx Geschrieben 6. Juni 2010 Geschrieben 6. Juni 2010 (bearbeitet) Ich find ihn nämlich mittlerweile gar nicht mehr so schlecht. Und Gymnasium bildet ganz sicher keine Informatiker aus. Naja, aber nach dem Abitur hat man ja die Möglichkeit ein Informatik Studium zu beginnen und gerade wenn ich mir mein ehemaliges Grundstudium anschaue, da wurde in Informatik 1&2 wirklich Datenstrukturen (Bäume, Listen, Algorithmen) durch genommen, Informatik 3 war dann die theoretische Informatik mit Automaten und Turing Maschinen inkl Komplexitätstheorie, Informatik 4 Prozessortechnik und Netzwerke. Allerdings von deiner Sicht aus ist auch deine Meinung verständlich. Aber - bitte nicht böse nehmen - ich glaube auch, dass du dir mit mehr Einblick in die Schule eine andere Meinung bilden würdest. wenn ich z.B. hier sehe Informatik (NTG) Grade ab 9.2, dass Datenbanken unterrichtet werden soll, wozu sicherlich SQL gehört. Dann fehlt mir der Ansatz von Mengentheorie und gerade auch Sachen wie ERD und Normalisierung. Es wird dort z.B. auf das kartesische Produkt verwiesen, alleine die Mengenlehre ist in der Schule nicht in dem Maße vorhanden, wie man es eben für das wirkliche Verständnis braucht. Umgekehrt wird in der 11/12. Stufe Informatik Listen und Bäume behandelt, das sind Basisdatenstrukturen und wären gerade bei Datenbanken vom Konzept wichtig, da Datenbanken auf B*-Bäumen basieren. Gerade auch hier wäre eine Sichtweise aus den Bereich der Optimierungsheuristiken sinnvoll, wobei dazu die notwendige Mathematik sicherlich nicht vorhanden ist. Gerade der Bereich Komplexität oder Automatentheorie fehlt komplett. Für mich hat der Lehrplan irgendwie die Struktur, als wolle man das alles was später im Bachelor Studium gelehrt wird, auch noch in die Schule packen, ohne wirkliches Verständnis zu unterrichten. Man hüpft durch Themengebiete von Office-Anwendung, über wirtschaftliche Betrachtungsweisen, macht dann mal wieder Mathematik im Sinne der Graphentheorie oder formale Sprachen, die man massiv abspeckt. Ich bedanke mich wirklich für die nette Diskussion, aber eine Frage bleibt: Was kann ein Schüler nach dem Abitur in dem Fach Informatik, Wenn er z.B. eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich machen will? Inwieweit hilft ihm das Wissen aus der Schule weiter? Bearbeitet 6. Juni 2010 von flashpixx Zitieren
juliasrk Geschrieben 6. Juni 2010 Autor Geschrieben 6. Juni 2010 Wenn ich mir vorstelle, ich hätte schon den Informatik-Unterricht genossen und damit dann das Studium begonnen, dann bin ich davon überzeugt, dass ich mich viel leichter und schneller eingefunden hätte. Einfach weil man vieles schon gehört hat und deshalb mit Bekanntem (in der Schule wesentlich einfacher Gezeigtem als in der Uni) verknüpfen kann. So musste ich von Null beginnen, ohne schon mal was von OO gehört zu haben. War auch möglich, aber anders ist's sicher angenehmer. Auch hat Informatik-Unterricht den Sinn, Schüler für dieses Gebiet zu begeistern. Andere Schüler merken auch, dass Informatik eben NICHT das ist, was sie sich darunter vorgestellt haben und sie das vielleicht später eben NICHT machen möchten -> weniger Studienabbrecher Ich glaube, in KEINEM Studienfach kann man wirklich viel Schulwissen verwenden. Mein zweites Fach ist Mathematik, da war's mindestens genauso. Und das, obwohl ich sogar Leistungskurs hatte... VG Zitieren
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