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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Carsten: bei sowas immer abwägen. Wie schnell traust Du Dir eine Einarbeitung zu? Kein AG zahlt Dir sofort dein Wunschgehalt wenn Du erst nach 6 Monaten produktiv bist. Dann kannst Du entweder in der Probezeit weniger verdienen oder hast gefälligst innerhalb kürzester Zeit produktiv zu sein ;)

Du würdest ja auch nicht 100k für einen Arbeitnehmer ausgeben, der die ersten 6 Monate nur 25% Leistung bringt.

Wuwu: thumbs up. Genauso ist es. Aber wenn [urlhttp://www.derwesten.de/incoming/land-ueberprueft-jetzt-arbeitsbedingungen-bei-amazon-id6064373.html]Amazon seinen Bedarf an mehr Arbeitskräften während der Weihnachtszeit durch kostenlose Vollzeit-Angestelte deckt, dann ist die Ausnutzung eines Azubis nichts besonderes mehr...

Bearbeitet von Kwaiken
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Wenn von 40 Bewerbern kein einziger passt, ist das Unternehmen schlichtweg zu faul etwas in die AUSBILDUNG zu investieren...

Wir achten bei unseren potentiellen Azubi-Bewerbern mehr auf Softskills, also Motivation, Pünktlichkeit, Teamfähigkeit und "Lust auf den Beruf". Das ist einfach eine Basis auf der die Ausbildung fußen soll. Wenn das schon nicht geliefert wird - warum sollten wir dann einem jungen Menschen eine Ausbildung in Aussicht stellen auf die er weder Lust hat noch deren Abschluß er schaffen wird? Da wird niemand glücklich mit.

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Sei mir nicht böse, aber genau dieser Sachverhalt spricht aus Dir. Du bist etwas erzürnt über einen Ausnahmefall, der keinesfalls eine Regel darstellt. Daher wird jede weitere Bewertung leicht subjektiv.

Mag sein, letztlich ist hier jede Meinung zu dem Thema subjektiv.

Worum gehts euch jetzt? Azubis oder Festangestellte?

Ich behaupte weiterhin, dass 40 Bewerbungen auf 2 Stellen quasi nichts sind.

Zumindest wenn du spartenübergreifend blickst, ist die Anzahl an Bewerbungen für FI Stellen gering.

In meiner ersten Ausbildung waren es 150 Bewerbungen für 3 Stellen, bei einem anderen Unternehmen sogar noch mehr Bewerbungen.

Zu dem "zu Faul" sein Punkt:

Das ist eine Frechheit. Ein Unternehmen sollte nicht für die Erziehung und als Prellbock dienen.

Ich sehs hier im Unternehmen oft genug. Da haben wir nämlich 3-4 Azubis die aus "sozialen Gründen" eingestellt worden sind.

1 davon wurde noch in der Probezeit wieder rausgeschmissen. Gründe: Fehlen, 0 Motivation usw.

1 davon ist brauchbar. Und der/die andere blüht in etwa das gleiche Schicksal wie dem/der ersten.

Das Ziel eines normalen Unternehmens ist nunmal Gewinn. Und das fängt beim Azubi an und geht bis hoch. Es ist doch nicht verwerflich, dass man für sein Geld den bestmöglichen Azubi haben möchte. Und wenn das Unternehmen ohne Azubi auskommt, ist das doch auch ein Zeichen dafür, dass der Azubi nicht produktiv eingeplant war.

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Ich denke, dass es nicht viel Sinn macht darüber zu streiten ob Ihr zu hohe Ansprüche habt oder zu wenig bietet. Wir kennen eure Firma nicht und alle 40 Bewerbungen haben wir auch nicht gelesen. Kann sein, dass alle 40 Bewerbungen von Zwangsbewerbern für die Quote verfasst wurden. Oder auch nicht. Das einzige, was ein Azubi IMHO mitbringen sollte sind Motivation und Lernwillen. Die Wahrscheinlichkeit, dass davon bei 40 Bewerbungen keiner dabei war, ist statistisch gesehen eher gering. Dennoch prallen hier (wenn man unbelegbare Behauptungen auslässt) einfach nur zwei Meinungen aneinander.

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber entweder waren die Anforderungen zu hoch oder das Gebotene zu schlecht. Selten, aber möglich sind auch Bewertungsfehler von Personalern (vor Aufregung schlecht geschlafen wird als motivationslos gedeutet, falschem Ansatz bei Brainteasern aufgrund von Panik zu viel Bedeutung beigemessen, etc.).

Und wenn ein Unternehmen ohne Azubi auskommt, heißt es erstmal garnichts. Ein normales Unternehmen läuft dauerhaft zwischen 50 und 70% Auslastung. Bei Peaks (Endjahresgeschäft, Budget noch schnell raushauen, ...) wird das überschritten und die Überstunden gleichen kurzzeitige Überbelastung (z.B. durch Krankheit eines MA) aus. Azubis werden in diesem Modell eher zur Entlastung der übrigen MA eingesetzt damit das Unternehmen dauerhaft zwischen den 50% und 70% bleibt. Fehlt ein Azubi und läuft das Unternehmen dann permanent auf 70% oder 80%, kommen die MA immernoch zurecht. Aber die Situation ist angespannter und Peaks nur durch massive Überstunden auszugleichen. Ausfälle durch Krankheit verlangen dann die berüchtigten 120% ab. Zieht sich die Situation dann über mehrere Wochen hin, kann man davon ausgehen, dass auch der nächste MA krankheitsbedingt ausfällt. Das wollen Unternehmer durch den "Azubi-Puffer" vermeiden. Nichts ist bescheidener, als das Endjahresgeschäft nicht mitnehmen und die Jahresbilanz aufbessern zu können weil 2 Mitarbeiter ausgefallen sind.

Ein Unternehmer, der auf Azubis setzt um dann mit Azubi 100% Auslastung zu fahren, hat etwas grundlegendes nicht verstanden und sollte sein Modell nochmal überdenken. Daher finde ich dein letztes Argument in diesem Kontext nicht unbedingt schlüssig.

Bearbeitet von Kwaiken
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Wir achten bei unseren potentiellen Azubi-Bewerbern mehr auf Softskills, also Motivation, Pünktlichkeit, Teamfähigkeit und "Lust auf den Beruf". Das ist einfach eine Basis auf der die Ausbildung fußen soll. Wenn das schon nicht geliefert wird - warum sollten wir dann einem jungen Menschen eine Ausbildung in Aussicht stellen auf die er weder Lust hat noch deren Abschluß er schaffen wird? Da wird niemand glücklich mit.

Dann ist die Frage wohl eher warum das Unternehmen offenbar so unattraktiv ist, dass sich vernünftige Azubis dort nicht bewerben. Wäre man böse würde man behaupten, dass Unternehmen, die eine vernünftige Ausbildung bieten soetwas nicht passiert ;P

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Glaub mir, an der Attraktivität liegt es ganz gewiß nicht. Ich möchte aber auch nicht verleugnen, dass Unternehmen die dem Privatmann vom Namen her bekannt sind womöglich einen größeren Zulauf an Bewerbern zu verzeichnen haben - aber auch hier ist der Name nicht gleich Qualität. Wer kennt nicht die armen Telekom-Azubis eines jeden FiSi-Jahrgangs und ihre Horrorgeschichten..

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zurück zum Mangel:

Heute habe ich erfahren, dass nächsten Monat ein junger Spanier zur Unterstützung ins Team kommt. Voraussichtlich nur einen Monat. Erst dachte ich an Praktikum, oder von der Uni als Werksstudent, bis ich den CV gelesen habe. Der Typ ist mitte 30, abgeschlossene "Ausbildung", diverse Anstellungen in Spanien, durchgehende Berufserfahrung im Bereich Webentwicklung / Medienbranche. Hat Verwandtschaft in Deutschland und kommt dort wohl unter.

Richtig klasse dann der Vertrag. Stundenbasis, 9,60 € (brutto).

Und wir hatten uns schon gewundert, warum die Obrigkeit uns plötzlich jemanden zur Verfügung stellt, der ein absolutes Randgebiet der täglichen Arbeit aufnehmen soll. Man gönnt sich mal was.:rolleyes:

Es lebe die Euro-Krise.

Ich hoffe er kann davon leben.

Ich hoffe das bleibt die Ausnahme.

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  • 2 Wochen später...

Arbeitserlaubnis: Regierung erleichtert Zuzug für ausländische Fachkräfte | Karriere | ZEIT ONLINE

Die neue EU Blue Card ist auf den weg gebracht. Zu schön sind die Voraussetzungen betreffend Fächern mit besonderem Mangel, wie die MINTs.

Hochschulabschluss und 33.000 Euro p.a. Da freuen sich die Ingenieure. Man kann nur hoffen das andere Länder attraktiver bleiben.

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33k sind nicht viel - man kann aber völlig problemlos damit leben und, wenn der Partner auch arbeitet und etwas dazu verdient, eine Familie gründen. Und nein, ein Haus in München kann man sich damit nie kaufen - mein Opa konnte sich dass trotz 7 Tage-Arbeitswoche auch nicht leisten, hat trotzdem eine Familie gegründet und sich ein Eigenheim woanders gekauft.

Dazu kommt, dass in Deutschland eh eine relativ ausländerfeindliche Stimmung herrscht, von daher kommen dann wirklich nur die nach Deutschland, die entweder schon Verwandte hier haben oder einfach in den anderen Ländern nichts finden.

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Arbeitserlaubnis: Regierung erleichtert Zuzug für ausländische Fachkräfte | Karriere | ZEIT ONLINE

Die neue EU Blue Card ist auf den weg gebracht. Zu schön sind die Voraussetzungen betreffend Fächern mit besonderem Mangel, wie die MINTs.

Hochschulabschluss und 33.000 Euro p.a. Da freuen sich die Ingenieure. Man kann nur hoffen das andere Länder attraktiver bleiben.

Tja wenn es zum Land der Dichter und Denker nicht mehr reicht startet man eben als Billiglohnland voll durch - und wie könnte man das besser umsetzen als sich erfahrene Hilfe von extern zu holen. Das mag jetzt etwas makaber klingen aber schlussendlich sägt die Regierung auf Drängen selbst kräftig an dem Ast auf dem wir alle sitzen...

Vor allem wenn man die Beträge betrachtet die vorher als Latte dastanden ...

So hat die deutsche Nazi-Hysterie doch auch ihre guten Seiten.

Naja kann ich beides nicht unterschreiben ich wohn hier unten im 3 Länderdreieck und ich kann dir sagen als Deutscher in der Schweiz ist man so gern gesehn wie ein Dortmunder auf Schalke ...

Dazu kommt das Frankreich trotz seiner illustren Kolonievergangenheit auch kein Vorzeigebild an Immigrationsfreudigkeit ist. Ich glaube ohne die deutsche Vergangenheit und den damit verbunden Hämmer was Ausländer angeht wäre diese ausländerfeinliche Stimmung noch ganz anders hierzulande - was nicht heißen soll das ich das befürworten würde!

Bearbeitet von ad83.dll
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Naja kann ich beides nicht unterschreiben ich wohn hier unten im 3 Länderdreieck und ich kann dir sagen als Deutscher in der Schweiz ist man so gern gesehn wie ein Dortmunder auf Schalke ...

Dazu kommt das Frankreich trotz seiner illustren Kolonievergangenheit auch kein Vorzeigebild an Immigrationsfreudigkeit ist. Ich glaube ohne die deutsche Vergangenheit und den damit verbunden Hämmer was Ausländer angeht wäre diese ausländerfeinliche Stimmung noch ganz anders hierzulande - was nicht heißen soll das ich das befürworten würde!

Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Mit Nazi-Hysterie meinte ich, dass man als Ausländer, der die deutschen Medien verfolgt, den Eindruck gewinnen muss, als würden hier in D Horden von Neonazis durch die Straßen ziehen und Jagd auf Ausländer machen. Dabei herrscht doch, so wie du schreibst, in vielen anderen Ländern eine viel ausländerfeindlichere Stimmung als in D, nur verbreiten die dortigen Medien keine solche Hysterie wie es die deutschen Medien tun. Das alles hält vielleicht doch die eine oder andere ausländische Fachkraft davon ab, nach Deutschland zu kommen und sie wird sich stattdessen für ein anderes Land entscheiden.

Bearbeitet von Motularisierer
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War das nicht so, dass man vorher 66k hätte zahlen müssen nur wenn man keine Vorbehaltsprüfung ("Gibt es jemanden in .de, der die Stelle besetzen könnte?") für die Stelle machen wollte? Hat man eine Vorbehaltsprüfung überstanden, kann man die Stelle mit jedem besetzen. Auch für weniger als 66k.

Was die Wirtschaft aber wollte ist keine Vorbehaltsprüfung machen zu müssen und trotzdem weniger zahlen zu können. D.h. Konkurrenz für den heimischen Arbeitnehmer (der natürlich mehr verdienen möchte) durch ausländische Bewerber (der seinen Job hier oft nur als mittelfristige Lösung ansieht). Denn Hochschulabsolventen aus den anderen Ländern würden gerne für 33k arbeiten, während Absolventen aus .de das nicht würden (ist ja auch verständlich: 6 Jahre studiert, Bafög abbezahlen müssen und dann mit ~25 Jahren unter 3k Brutto/Monat als Akademiker einsteigen).

Wow... wundert mich, dass noch niemand auf die Barrikaden geht. Am meisten wird es uns - die FI - treffen. Denn die stehen relativ weit unten in der Nahrungskette und werden schon jetzt als Billiglohnsklaven im 1st LVL oder Mädchen für alles eingesetzt. Da war man um jede bessere Sysadmin- oder Entwicklerstelle mit ~40k pa froh. Wenn nun ausländische Akademiker (die in den anderen, attraktiveren Ländern nicht unterkommen konnten) diese Stellen besetzten und der Rest die Servicedesks mit 33k pa leitet, kann man sich an zwei Fingern ausrechnen wieviel die FI bekommen, die die eig. Arbeit am Desk, Hotline oder als "Code-Tippse" machen. Die hier manchmal geboteten 15k pa werden eher die Regel, als die Ausnahme sein.

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@Kwaiken: es steht jedem frei die Freizügigkeit innerhalb der EU auszunutzen ;) Sprich die FI können sich durchaus auch in den attraktiveren Ländern bewerben, wo die ausländischen Akademiker nicht untergekommen sind.

Das ist aber für viele keine Option. Ich habe keine Lust, ins Ausland gehen zu müssen, weil ich von meinem Fähigkeiten und Kenntnissen hier nicht mehr leben kann. Mich wundert es auch, dass keiner auf die Barrikaden geht.

Der einzige Trost dürfte sein, dass die deutche Sprache recht schwer zu erlernen ist und die Zuwanderung von Fachkräften sich so hoffentlich in Grenzen hält.

EDIT: Hat sich jemand mal die Liste der Bitkom angesehen? Hat sich jemand mal die Firmen und die Stellen genauer angesehen? Wenn ich lese, wie viele .NET oder JAVA Entwickler, Unix Experten oder Consultants gesucht werden, kann mir doch keiner erzählen, dass man da keine adäquaten Bewerber für findet?!

Natürlich kann das keiner hier für jede dieser Stellen beurteilen, aber ich selber weiss aus Erfahrung, dass manche Firmen so extrem eng definierte Vorgaben für diese Positionen haben, dass jemand, sei aus Altersgründen oder vom Abschluss her nicht 100%ig passt, keine Chance hat.

Bearbeitet von carstenj
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Das ist aber für viele keine Option. Ich habe keine Lust, ins Ausland gehen zu müssen, weil ich von meinem Fähigkeiten und Kenntnissen hier nicht mehr leben kann. Mich wundert es auch, dass keiner auf die Barrikaden geht.

Wieso sollte jemand auf die Barrikaden gehen? Die Leute wollen das.

*******egal ob die Schuhe in Bangladesch oder Kambodscha gefertigt werden, hauptsache billig. Egal ob Apple und HP in Asien produziert - hauptsache der Preis stimmt. Wenn die Commerzbank ein kostenloses Tagesgeldkonto rausbringt mit einem Prozent Verzinsung mehr - die Leute schließen den Vertrag ab, ganz klar.

Und wenn Lebensmittel aus Spanien bei Aldi billig sind, dann wird da gekauft.

Man hätte in Deutschland sogar jetzt noch Alternativen - Trigema produziert Kleidung nur in Deutschland, Fujitsu produziert und forscht im Bereich PC/Notebook noch in Deutschland, es gibt Sparkassen und Volksbanken, Lebensmittel kann man auch woanders als beim Discounter kaufen.

So, der Mehrheit der Bevölkerung (und dazu zähle ich mich dazu) ist es *******egal, was woher kommt und ob da Arbeitsplätze dranhängen oder nicht. In anderen Branchen gibt es das schon länger - so etwas wie Tante-Emma-Läden kenne ich nur noch aus meiner Kindheit, und da hingen genauso Familien dran. Vom produzierenden Gewerbe mal ganz abgesehen.

Wieso sollte es in der Informatik anders sein? Hier hat man ja noch die Möglichkeit, sich weiter zu qualifizieren. Ist natürlich sehr bequem, einerseits irgendeinen Apple-Schrott von Foxconn kaufen, wo die Leute ihre wenige Freizeit in Wohnheimen eingepfercht verbringen und auf der Arbeit Redeverbot herrscht, aber gleichzeitig über schlechte Arbeitsbedingungen oder miese Bezahlung in Deutschland jammern (das ist auf die Allgemeinheit und auf keinen hier speziell bezogen). Manchmal frag ich mich schon....

Kleiner Videotipp: "Hauptsache billig", gibt es glaube ich auch bei youtube. Aber schuld sind sind - natürlich - die Politiker, oder die Reichen, oder die Ausländer, oder die EU, etc. pp...

Abschließend gesagt: Wenn jemand meint, von seinen Fähigkeiten nicht mehr gut Leben zu können, hat 2 Möglichkeiten:

- Man verbessert seine Fähigkeiten, indem man sich weiter qualifiziert

- Man überzeugt den Rest der Bevölkerung, dass es nicht immer um den Preis geht

Ist ein Wenig so wie in der DDR: Die Leute, die den Trabi gebaut haben, konnten gut davon leben. Insgeheim wollte aber jeder etwas besseres fahren, und letztlich war es den Leuten egal, ob die DDR-Arbeiter ihren Job verloren haben, wenn sie andere Marken kaufen.

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Hi,

Kleiner Videotipp: "Hauptsache billig", gibt es glaube ich auch bei youtube. Aber schuld sind sind - natürlich - die Politiker, oder die Reichen, oder die Ausländer, oder die EU, etc. pp...

ich gehe jetzt nicht auf alles ein, weil zwar vieles mit vielem zusammenhängt, ich aber keine Lust habe für jedes Problem immer die gesamte Menschheitsgeschichte aufzurollen und zu diskutieren. Genauso wie irgendwann immer jemand einen Nazivergleich bringt, kommen auch immer die verhungernden Kinder in Afrika oder die armen Arbeitnehmern in China/Taiwan/Malayisa zur Sprache. Das ist alles schlimm, aber hier nicht das Thema.

Es ging ja jetzt konkret um die "Blue Card", und ja, da gebe ich natürlich den Politikern die Schuld, konkret der Regierung und den heulenden Firmen.

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Dieses Vorgehen wird dazu führen, dass die Unternehmen die Lohnkosten massiv senken werden können. Auf Kosten der Arbeitnehmer. Ob das der Fall sein wird, wird sich zeigen. Derzeit ist Deutschland sicher nicht das attraktivste Land für EU-Ausländer. Sollte sich das durch die Blue Card (Ehepartner darf mitkommen und hier auch ohne Genehmigung arbeiten) ändern, wird es einen noch massiveren "Brain Drain" geben. Keiner, der etwas kann und die Wahl hat, wird hier bleiben. Dank 20-80 EUR für Hin- und Rückflug aus den meisten europäischen Ländern sind auch weiter entfernte Kandidaten kein Hinderungsgrund mehr wenn man hier nicht tief verwurzelt ist.

Wer ein Problem haben wird sind diejenigen, die früh Kinder bekommen haben und nicht weg können, ältere Arbeitnehmer (die nun noch schneller in die Frührente getrieben werden) oder Leute, die ihre Angehörigen pflegen müssen. Und teilweise Berufsanfänger. Ohne Berufserfahrung ist es im Ausland noch schwieriger Fuß zu fassen als hier. Die Arbeitnehmer werden also gezwungen sein für weniger zu arbeiten und dennoch ihr Leben hier auf Dauer (etwas aufbauen) und nicht nur vorrübergehend (sparen, verzichten und zurück) finanzieren zu müssen. Es wird noch schwerer sein sich ein Häuschen hinzustellen oder 2 Kinder + Hausfrau zu versorgen. Zwei Einkommen werden bleiben kein Nice-to-have, sondern werden Pflicht. Das alles passiert während die Lohnkosten für Unternehmern zurückgehen. Klassische Umverteilung von unten nach oben.

Hoffe, ich irre mich. Aber ein gutes Gefühl habe ich nicht.

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Man merkt auch seit einem halben Jahr wie Polen, Tschechen, Slowenen, Slowaken, Esten, Letten, Litauer und Ungarn unseren Markt förmlich überschwemmen und die Gehälter im freien Fall sind. Wie wird das erst wenn die Blue Card kommt? Gar nicht auszudenken !11!

Entschuldigung, wenn ich auf die Schmarzmalerei und Panikmache ein bisschen mit Ironie reagieren, aber ich konnte es mir gerade nicht verkneifen. ;)

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Ohne Berufserfahrung ist es im Ausland noch schwieriger Fuß zu fassen als hier.
Und weshalb sollten dann ausländische Berufseinsteiger in Scharen über den deutschen Arbeitsmarkt herfallen?

Deutsche mit Berufserfahrung und gesichertem Umfeld wollen/können laut Meinungen in diesem Thread nicht flexibel sein - die EU- bzw. BlueCard-Ausländer aber schon?

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Und weshalb sollten dann ausländische Berufseinsteiger in Scharen über den deutschen Arbeitsmarkt herfallen?

Deutsche mit Berufserfahrung und gesichertem Umfeld wollen/können laut Meinungen in diesem Thread nicht flexibel sein - die EU- bzw. BlueCard-Ausländer aber schon?

Zumal die meisten EU Länder das Prinzip Ausbildung nicht kennen, Du hast also eh schon 3 Jahre Berufserfahrung ;)

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