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Geschrieben

Ich verstehe das Problem nicht, ein Arbeitsverhaeltnis ist ein 2-seitiger Vertrag, es wird eine bestimmte Leistung gegen Geld getauscht. Normalerweise bekommst Du bei mehr Leistung (mehr als nur Dienst nach Vorschrift) allerdings kein mehr Geld, wenn nicht unbedingt ein variabler Anteil im Gehalt ist, wozu sollte man also mehr machen?

Geschrieben

Wahrscheinlich weil es Leute gibt, die meinen, das man immer mindestens 110% Leistung bringen soll, damit man die Chance auf ne Gehaltserhöhung etc hat. Frei nach dem Motto: Gehalt muss man sich verdienen.

Geschrieben

Als erste dachte ich bei Dienst nach Vorschrift an Überstunden, allerdings sind die wohl nicht gemeint.

Ich mache auch mehr als Dienst nach Vorschrift, sei es an Arbeitsstunden und eben auch andere Dinge, ein bisschen mitdenken beim Arbeiten und auf Probleme Hinweisen und sich mit Lösungen einbringen usw. Ich habe auch Kollegen die das nicht machen, minutengenau gehen und sonst eher Lernresistent sind und sich immer die no-brainer Aufgaben rausziehen. Unter dem Jahr habe ich davon nicht mehr, aber in den Jahresgesprächen habe ich damit gute Karten auf eine Gehaltserhöhung oder Beförderung, denn ich habe entsprechend was vorzuweißen. Konkret habe ich jetzt schon zum zweiten mal in Folge eine ordentliche Erhöhung und vor allem Aussichten mit potenzial bekommen, während der Kollege nur einen mageren Inflationsausgleich bekommt.

Wahrscheinlich weil es Leute gibt, die meinen, das man immer mindestens 110% Leistung bringen soll, damit man die Chance auf ne Gehaltserhöhung etc hat. Frei nach dem Motto: Gehalt muss man sich verdienen.

Wie äußern sich bei dir 110%, in geleisteten Arbeitsstunden?

Ich komme im Schnitt wohl auf weniger als 40h die Woche und trotzdem habe ich mehr vorzuweisen als nur Dienst nach Vorschrift.

Ich übernehmen auch Aufgaben und Verantwortungen die nicht in meiner Rolle definiert sind und das bringt mich eben auch weiter

und ja ich sehe das so, eine Gehaltserhöhung die über einen Inflationsausgleich hinausgeht sollte man sich schon verdienen.

Geschrieben

Ich handhabe das ein wenig anders: Im Grunde bekommt mein Chef nur, was vertraglich vereinbart wurde und wofür er mich bezahlt. Wenn er mehr möchte, dann soll er auch mehr zahlen. Ich verkaufe ja im grunde meine Arbeitskraft an ihn und zu verschenken hat heutzutage wohl niemand etwas.

Geschrieben
Unter dem Jahr habe ich davon nicht mehr, aber in den Jahresgesprächen habe ich damit gute Karten auf eine Gehaltserhöhung oder Beförderung, denn ich habe entsprechend was vorzuweißen.

Also hast du einen Vorgesetzten der deinen Einsatz honoriert.

Wie sähe es aus, wenn du trotz deinem Einsatz genau das bekommen hättest, was die Dienst nach Vorschrift Macher bekommen?

Wäre dein Einsatz dann im Folgejahr auch so hoch?

Gruß Pönk

Geschrieben

Ich bin zwar noch "jung und dumm" und sehe das vielleicht ein wenig blauäugig, aber ich arbeite lieber mit Kollegen zusammen, die mit Freude, Begeisterung und Motivation und evtl. Leidenschaft bei der Arbeit sind als diejenigen, die den Weg des einfachsten Widerstandes gehen und Dienst nach Vorschrift absolvieren. Eine Einstellung wie: "oh ein Problem... Egal, irgendwer wird das schon lösen, ich mach derweilst was anderes" ist nicht meine Arbeitseinstellung. Ich finde auch, dass Arbeit Spaß machen darf. Und dazu muss man nicht 110% geben, sondern einfach seinen Job gewissenhaft und ehrlich erledigen. Dass ich bei der Geschäftsführung und Kollegen (Standortübergreifend, auch im Ausland) geschätzt werde, kommt nicht von irgendwo her (und sicherlich nicht daher, dass ich mehr als 100% arbeite, sondern einfach daher, dass ich meine Arbeit gut mache, zuverlässig und ehrlich bin). Wie gesagt, man muss nicht 110% geben. Das Problem ist ja, dass "Dienst nach Vorschrift" häufig auch < 100% bedeutet. Wer kennt nicht die Kollegen, die Aufgaben an andere abwälzen, den ganzen Tag mal mit dem, mal mit jenem einen Kaffee trinken, Probleme untern Tisch kehren oder sogar auf andere schieben, bei jedem neuen WOW-Update eine Woche "krank" sind, selber gerade nichts zu tun haben (oder genug zu tun haben, es aber nicht zu erledigen) aber niemals auf die Idee kommen, dass sie einem Arbeit abnehmen könnten, weil man total im Stress ist usw... Hauptsache "nach Vorschrift" 8h anwesend - aber ob dann auch die 100% geleistet wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Geschrieben
... sehe das vielleicht ein wenig blauäugig, ...

Ich bitte noch eine Kleinigkeit zu bedenken: Manchmal kommst Du in ein Team, wo ein bestimmtes Arbeitstempo vorherrscht. Wenn Du da deine 110% gibst, kommen die anderen Kollegen schnell in Erklärungsnot. Das kann durchaus zu Spannungen führen...

Geschrieben
Also hast du einen Vorgesetzten der deinen Einsatz honoriert.

Wie sähe es aus, wenn du trotz deinem Einsatz genau das bekommen hättest, was die Dienst nach Vorschrift Macher bekommen?

Wäre dein Einsatz dann im Folgejahr auch so hoch?

Gruß Pönk

Mein Einsatz bleibt genauso hoch, denn das ist einfach meine Arbeitsmoral. Wenn ich grundsätzlich mehr Einsatz bringe als andere und das nicht Honoriert wird, dann bin ich auf kurz oder lang weg, denn eine Bindung baue ich so zu dem Unternehmen nicht auf.

Deshalb hab ich auch schon mehrfach gewechselt. Für mich hat sich das so gelohnt, finanziell und auch in den beruflichen Perspektiven bei meinem AG.

Grundsätzlich bleibt doch die Frage, wie definiert sich Dienst nach Vorschrift und wie die 110% Leistung.

Wir haben keine wirkliche Definition von Dienst nach Vorschrift, aber wer grundsätzlich auf die Minute genau geht, auch wenn

es mal stressiger ist, bringt nicht wirklich überdurchschnittliche Leistung. Ich hatte schon fälle, wo ich von zu Hause noch Dinge erledigt habe, die eigentlich der Kollege fertig machen sollte, der hat aber nach exakt 8 Stunden die Tastatur zurück geschoben und ist verschwunden. Er hat seinen Dienst exakt nach Vorschrift gemacht, ich hab mehr als das gegeben.

Und ich könnte jetzt noch mehr schreiben, muss aber in ein Meeting ;)

Geschrieben (bearbeitet)
Ich hatte schon fälle, wo ich von zu Hause noch Dinge erledigt habe, die eigentlich der Kollege fertig machen sollte, der hat aber nach exakt 8 Stunden die Tastatur zurück geschoben und ist verschwunden.

Zu der Fähigkeit mehr in der gleichen Zeit zu schaffen wie seine Kollegen, gesellt sich auch oft die überzogene Bereitschaft zu Überstunden. Im Endeffekt landest Du so bei 130% - 150%. Die Gehaltserhöhung fällt aber i. d. R. < 10% aus. Und was machst Du im nächsten Jahr? Weiter deine 150% bringen? Oder dich um weitere 50% steigern, um 10% Gehaltserhöhung auch im nächsten Jahr zu bekommen? Der Tag hat nur 24 Stunden. Und irgendwann bist Du zeitlich am Limit, schrubbst deine 60-80h Wochen für umgerechnet vielleicht 500 EUR mehr im Monat, als der Kollege, der pünktlich Feierabend macht und Zeit mit seiner Familie verbringt... ob sich das im Endeffekt lohnt?

Oft sieht man so ein Verhalten bei Berufsanfängern oder bei Leuten mit einer einstelligen Berufserfahrung. Erstere verdienen dann ~2000 EUR und wenn deren Gehalt dann um 200 EUR angehoben wird, mit dem obligatorischen Chef-Spruch "Das sind sagenhafte 10% Gehaltserhöhung! WAHNSINN! Damit ist Ihre Leistung mehr als honoriert", dann freuen die sich wie ein Honigkuchenpferd und der lacht sich ins Fäustchen. 2x weniger essen gehen im Monat für 50% mehr Leistung seines MA, der im nächsten Jahr sein Mittagessen am Arbeitsplatz isst, während er mit der anderen Hand noch paar Zeilen Code schreibt.

Guter Deal. Aber nicht für dich.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich mache keine Überstunden, zumindest hab ich am Ende vom Monat kein. Wahrscheinlich liege ich im Schnitt sogar bei unter 40h die Woche. Wir haben keine Zeiterfassung und ich zähle auch nicht mit, wenn man was ansteht bin ich da und wenn ich keinen Bock mehr habe dann verschwinde ich auch mal um 12. Und wenn bei mir im Team einer sagt, er hat weniger Zeit zum verplanen weil er mehr Stunden gemacht hat, dann hinterfrage ich das auch nicht. Und ja ich habe auch sagenhafte 10% Gehaltserhöhung gehabt dieses Jahr, das waren aber auch deutlich mehr als 5k im Jahr.

Und ich war auch so ein Berufsanfänger, eigentlich war ich sogar schon in der Ausbildung so und auch ich musste lernen das sich das nicht immer lohnt. Das Thema Überstunden hab ich bei zwei Firmen mitgemacht und in beiden gab es quasi nicht mehr als einen feuchten Händedruck und die Erwartung das ich genau so weiter mache.

Jetzt wurde mir auch eine Position in Aussicht gestellt, da werde ich auch langsam die Aufgaben übernehmen obwohl ich noch nicht in der Position angestellt bin. Ja ich gehe in Vorleistung, für mich ist das Ok, ich hab auch jetzt keinen Hungerlohn, aber wenn das dann nicht eintritt und ich nächstes Jahr vertröstet werde, dann bin ich auch enttäuscht. Und wenn ich enttäuscht bin, frage ich halt vielleicht doch mal nach, bei den ganzen Stellen die mir tagtäglich auf Xing und Co. angeboten werden.

Für mich muss das auch kein Arbeitspensum sein was in der Zeit geschafft wird, es zeigt sich auch einfach darin wie jemand entwickelt, denkt er mit, bringt er sich in Meetings ein, weißt er auf Probleme hin, hat er vielleicht bessere Ideen, blockt er sich Zeit um sich in was neues einzuarbeiten usw. Ein gutes Beispiel ist auch, wir planen einen Entwickler nicht mit 100% ein, sondern mit 90%, der Rest der Zeit ist Puffer und meist planen wir auch großzügig so das wir am Ende des Sprints meist noch Zeit über haben.

Während der eine eher mal einen Kaffee trinken geht, nebenher privat surft und Zeit auf FB verbringt, nutzt der andere die Zeit um sich in ein Thema einzulesen was uns nützlich sein kann. Beide haben ihren Dienst erfüllt, der erstere hat nicht schlechter gearbeitet und war auch nicht unter 100%, aber der andere hat sich eben deutlich mehr eingebracht und hat im Jahresgespräch deutlich bessere Karten.

Geschrieben
Wir haben keine wirkliche Definition von Dienst nach Vorschrift, aber wer grundsätzlich auf die Minute genau geht, auch wenn es mal stressiger ist, bringt nicht wirklich überdurchschnittliche Leistung.

Du setzt also überdurchschnittliche Leistung mit hoher Arbeitszeit gleich?! Erinnert mich immer wieder an das Wort "Team": Toll ein anderer machst..... dein Kollege wird sich gefreut haben.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, gerade Absolventen/Berufseinsteiger lassen sich verheizen, bis sie wirklich geblickt haben, wie der Hase läuft. Mit zunehmender Berufserfahrung und auch meist Familie sieht die Welt wieder anders aus.

Und es ist auch durchaus nachvollziehbar, wenn ein hoher Prozentsatz nur Dienst nach Vorschrift macht. Du arbeitest das ganze Jahr über z.B. 110% und bekommst natürlich erst am Ende des Jahres eine Gehaltserhöhung für das nächste Jahr. D.h. du hast viele Monate ohne mehr Geld gearbeitet. Sollte einem auch bewusst werden. Und im folgenden Jahr wird der Einsatz natürlich dann auch erwartet (Hamsterrad).

Geschrieben (bearbeitet)
Du setzt also überdurchschnittliche Leistung mit hoher Arbeitszeit gleich?!

Nein das tue ich eben nicht, das hab ich jetzt zweimal versucht zu sagen, war wohl doch zu undeutlich.

Wenn es aber brennt, erwarte ich allerdings schon, dass der Mitarbeiter nicht nach 8 Stunden seine Tastatur zurückschiebt und verschwindet. Das hat aber nichts hoher Arbeitszeit zu tun, denn diese Stunden können bei uns auch zeitnah wieder abgebaut werden.

Eigentlich hab ich doch in meinem letzten Beitrag beschrieben, wie jemand "mehr" leistet ohne Überstunden zu schieben, weiß auch nicht wie das jetzt noch weiter ausführen sollte.

Und ja, kann schon sein, dass sich mein Kollege gefreut hat. Nächste Woche hat er aber sein Jahresgespräch und ich bin derjenige der ihm gegenüber sitzt und ihn beurteilt.

Bearbeitet von Locotronic
Geschrieben (bearbeitet)
Wenn es aber brennt, erwarte ich allerdings schon, dass der Mitarbeiter nicht nach 8 Stunden seine Tastatur zurückschiebt und verschwindet. Das hat aber nichts hoher Arbeitszeit zu tun, denn diese Stunden können bei uns auch zeitnah wieder abgebaut werden.

Meine Einstellung zu Überstunden ist so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Unter Dienst nach Vorschrift verstehe ich, das ich primär nur das mache, was vertraglich vereinbart wurde und das sofern möglich auch nur während der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Alles andere wird entweder ausnahmsweise oder falls es dauerhaft sein soll, nur nach schriftlicher Anweisung erledigt.

Beispiel: Ich bin primär als Anwendungsentwickler angestellt. Wenn mein Chef jetzt möchte, das ich zukünftig auch noch Morgens und Abends den Hof und das Büro fege, möchte ich das schriftlich haben, das ich auch noch Hausmeister-Tätigkeiten übernehmen soll.

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben
Meine Einstellung zu Überstunden ist so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Unter Dienst nach Vorschrift verstehe ich, das ich primär nur das mache, was vertraglich vereinbart wurde und das sofern möglich auch nur während der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit. Alles andere wird entweder ausnahmsweise oder falls es dauerhaft sein soll, nur nach schriftlicher Anweisung erledigt.

Beispiel: Ich bin primär als Anwendungsentwickler angestellt. Wenn mein Chef jetzt möchte, das ich zukünftig auch noch Morgens und Abends den Hof und das Büro fege, möchte ich das schriftlich haben, das ich auch noch Hausmeister-Tätigkeiten übernehmen soll.

Bei dem speziellen Fall, war das eine ausnahmsweise Situation, zumal wir keine festen Arbeitszeiten haben.

Hausmeister Tätigkeiten sind aber im Normalfall schlechter bezahlt, von daher ist das imho ein schlechtes Beispiel.

Wenn du jetzt gebeten wirst etwas zu tun, was normalerweise Aufgabe eines Teamleiters ist, machst du das dann genauso?

Im übrigen habe ich nie was gegen Dienst nach Vorschrift gesagt, es steht ja jedem frei nur diesen zu machen.

Für mich hat sich das ganze unter dem Strich gelohnt und vielleicht ist die unterschiedliche Auffassung mit dafür verantwortlich, dass ich mehr als doppelt soviel verdiene und das bei weniger Berufserfahrung?

Geschrieben

Ich finde pr0gg3r und Locotronic spiegeln gut meine Ansichten wieder. Klar ist, Überstunden evtl., aber im Rahmen. Ansonsten gewöhnt sich das Unternehmen daran und Du gehst selbst in Richtung Burnout. Des Weiteren hängt das auch stark von der Firmenkultur ab. Man darf es ruhig glauben, aber es gibt Unternehmen die zeigen sich dankbar für Einsätze im Spitzenbereich, wenn es eben heiß hergeht. Und mit Dankbarkeit, meine ich Geld. Dafür muss man halt auch seinen Mann stehen und den Mund aufmachen oder dann die Firma wechseln.

Nichtdestotrotz, und das hat pr0gg3r gut beschrieben, kann man sich auch innerhalb der Arbeitszeit gut beweisen. Genauso gut, wird man daran nicht sterben, eben einmal eine Stunde länger zu bleiben, um saubere Arbeit abzuliefern.

Ich erinnere da gerne an den Tenor, dass es Leute gibt die schaffen die gleiche Aufgabe in 3h, wo andere 8h daran rumhacken.

Und wer meint sich im Team ausbremsen lassen zu müssen, damit andere nicht anfangen zu jammern, dem kann ich nur den Vogel zeigen. Wer sich ausgebremst fühlt, dem empfehl ich die Projektarbeit. Entfalte dein Potential! Klar hast Du dann auch mal im Projektteam, echte Nasen, aber da gibt es genug mittel die Daumenschrauben anzuziehen und nicht der Typ am Ende zu sein, der die Arbeit erledigt.

Trotz meiner manchmal erhöhten Reisetätigkeit, motiviert mich der Gedanke, dass ich manche Kunden-Teams nur für eine bestimmte Projektlaufzeit ertragen muss. Dauerhaft ein Team? Das tue ich mir erst im "hohen" Alter an.

Geschrieben
Wenn du jetzt gebeten wirst etwas zu tun, was normalerweise Aufgabe eines Teamleiters ist, machst du das dann genauso?

Das würde auf die konkrete Aufgabe ankommen. Wenn es etwas wäre, das man quasi nebenher mit-machen kann, dann wohl eher nicht. Wäre es eine Aufgabe, die z.B. eine Weisungsbefugnis gegenüber anderen Mitarbeitern oder andere zusätzliche Kompetenzen beinhaltet, würde ich schon darum bitten, das schriftlich zu fixieren.

Geschrieben
Und wer meint sich im Team ausbremsen lassen zu müssen, damit andere nicht anfangen zu jammern, dem kann ich nur den Vogel zeigen. Wer sich ausgebremst fühlt, dem empfehl ich die Projektarbeit.

Alternativ ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Teamleiter oder einen Team-Wechsel, sofern möglich.

Geschrieben

Wenn es aber brennt, erwarte ich allerdings schon, dass der Mitarbeiter nicht nach 8 Stunden seine Tastatur zurückschiebt und verschwindet. Das hat aber nichts hoher Arbeitszeit zu tun, denn diese Stunden können bei uns auch zeitnah wieder abgebaut werden.

Grundsätzlich kann ich dem zustimmen, mit einem großen ABER:

a)

Sollte es nicht zu oft "brennen", denn dann macht der AG was falsch.

B)

Gibt es auch Leute, die nach der Arbeit "Verpflichtungen" haben.

Ich bin z.b. seit einem knappen Jahr Vater.

Meine Frau ist derzeit Vollzeit zuhause, sie hat daher nur abends Zeit.

Da macht sie z.b. mal eine Weiterbildung, geht zur VHS oder zum Sport.

Derzeit muss ich also an 3 Tagen pünktlich Feierabend machen.

Was ich auch will, denn meine Tochter nur mal eben 30 Minuten abends sehen (und dann ggf,. wie du noch am WE dauerhaft arbeiten) ist nicht drin.

Geschrieben (bearbeitet)
Und wer meint sich im Team ausbremsen lassen zu müssen, damit andere nicht anfangen zu jammern, dem kann ich nur den Vogel zeigen. Wer sich ausgebremst fühlt, dem empfehl ich die Projektarbeit. Entfalte dein Potential! Klar hast Du dann auch mal im Projektteam, echte Nasen, aber da gibt es genug mittel die Daumenschrauben anzuziehen und nicht der Typ am Ende zu sein, der die Arbeit erledigt.

Ein Team muss in der Arbeitsweise nach Möglichkeit so homogen wie möglich sein. Ein vierfacher Familienvater Mitte 50 mit familiären Verpflichtungen passt genauso schlecht in ein Team voller junger, motivierter Berufsanfänger, wie ein junger "Überflieger" in ein Team voller verbeamteter Bandwechsler (man verzeihe mir das Bedienen von typischen Klischees).

Da helfen auch die Daumenschrauben nichts. Du kannst da nicht einfach zum Vorgesetzten und dich über deine vier Teammitglieder beschweren, die es gemütlicher angehen lassen. Der wird Dir - sofern er seinen Job beherrscht - durch die Blume zu verstehen geben, dass Du Verständnis für das Arbeitstempo anderer Leute aufbringen musst. Deine ganzen Kollegen austauschen wird er nicht. Die Arbeit wird ja irgendwie schon erledigt. Wenn auch langsamer. Das war vor Dir so und wird nach Dir so sein.

Trotz meiner manchmal erhöhten Reisetätigkeit, motiviert mich der Gedanke, dass ich manche Kunden-Teams nur für eine bestimmte Projektlaufzeit ertragen muss. Dauerhaft ein Team? Das tue ich mir erst im "hohen" Alter an.

Das ist der Grund, warum ich immer noch in der Beratung bin. Mit Pech ertrage ich ein Projekt 3 - 6 Monate. Und wenn es mir zu langsam geht und ich wieder mal auf irgendwas warten muss, finde ich genug andere Beschäftigungsmöglichkeiten.

Alternativ ein Vier-Augen-Gespräch mit dem Teamleiter oder einen Team-Wechsel, sofern möglich.

Wenn Du Glück hast, kommst Du in ein jüngeres Team, welches eher deiner Leistungskurve entspricht. Wenn Du Pech hast, siehe ein paar Absätze weiter oben.

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Grundsätzlich kann ich dem zustimmen, mit einem großen ABER:

a)

Sollte es nicht zu oft "brennen", denn dann macht der AG was falsch.

B)

Gibt es auch Leute, die nach der Arbeit "Verpflichtungen" haben.

Ich bin z.b. seit einem knappen Jahr Vater.

Meine Frau ist derzeit Vollzeit zuhause, sie hat daher nur abends Zeit.

Da macht sie z.b. mal eine Weiterbildung, geht zur VHS oder zum Sport.

Derzeit muss ich also an 3 Tagen pünktlich Feierabend machen.

Was ich auch will, denn meine Tochter nur mal eben 30 Minuten abends sehen (und dann ggf,. wie du noch am WE dauerhaft arbeiten) ist nicht drin.

Vor zwei Posts schrieb ich noch, dass ich keineswegs Überstunden mache, eher sogar noch weniger als die 40h in der Woche die ich im Vertrag stehen habe. Ich habe auch durchweg versucht zu erklären, dass überdurchschnittliche Leistung nicht durch Mehrarbeit enstehen muss. Woher kommt jetzt die implizierung ich würde an den Wochenenden arbeiten?

Was das brennen angeht, wir haben nunmal keine Kernarbeitszeit, theoretisch kann jeder kommen wann er will und auch mittags verschwinden oder mehrere Stunden Pause machen. Praktisch haben wir natürlich auch Meetings die 10 Uhr anfangen und die arbeit ist auch zu erledigen. Diese Freiheiten gibt es bei uns und ebenso wird auch erwartet, dass wenn mal viel zu tun ist, dass man im Rahmen seine Möglichkeiten länger bleibt, natürlich nicht ohne Ausgleich. Auch wir haben Eltern in der Firma die zum Teil sehr pünktlich Feierabend machen, aber das ist auch so kommuniziert, auch gibt es Kollegen die noch andere Verpflichtungen haben, das ist im Normalfall auch so kommuniziert.

Geschrieben

Leistung ist Arbeit durch Zeit. Das heißt, wer die gleiche Arbeit schneller verrichtet, hat mehr geleistet. Oder im Umkehrschluss, wer für das gleiche länger benötigt, hat weniger geleistet. Das Problem ist aber, dass man Leistung (meines Wissens nach) in der IT nicht so korrekt beziffern kann. An einem Fließband kann man ganz klar sagen, der eine Arbeiter hat 5 Teile in einer Stunde gefertigt, der andere 7. Aber in der IT ist das nicht möglich, zB wenn Kollegen meinen, sie haben 10 Tickets innerhalb von 8 Stunden bearbeitet und ich nur 3, heißt das nicht, dass ihre Aufgaben komplexer waren oder mehr Zeit beansprucht haben. Genauso ist es bei der Programmierung, der eine sitzt an einem Problem zwei Tage jeweils 10 Stunden fest, der andere schreibt in zwei tagen zu je 8 Stunden zweihundert Zeilen Code.

Wie es hier schon angesprochen wurde, ist es vor allem auch Teamabhängig. Es leistet nun mal nicht jeder genau das selbe (alleine, weil man es nicht genau messen kann) und das kann ja auch ständig unterschiedlich sein. Diese woche mal 120%, die nächste dafür 80%. Ist doch auch kein Problem, solange es im Team passt. Nimmt man einen 120er und einen 80er und steckt diese in ein Team, dann wird sich das im optimalen Fall nach ein paar Wochen auf 95% und 105% angeglichen haben und dann ist der Unterschied gar nicht mehr so groß. Wenn es sich nicht ausgleicht, ist einer Über- und der andere Unterfordert. Beides kein optimaler Zustand. Und so sollte jeder für sich den passenden Arbeitsplatz finden. Der eine will vielleicht auch mehr aufgehen, der andere vielleicht eher seine Ruhe. Und so ist jeder Mensch unterschiedlich. Aber man sollte dann niemandem im Weg stehen und es ist zB auch nur kollegial, fair, hilfsbereit usw., wenn man wenig zu tun hat und die Kollegen entlastet. Aber genau solchen Arbeitsmoral vermisse ich häufig. Und das hat dann auch nichts mit der Leistung zu tun.

Geschrieben
Genauso ist es bei der Programmierung, der eine sitzt an einem Problem zwei Tage jeweils 10 Stunden fest, der andere schreibt in zwei tagen zu je 8 Stunden zweihundert Zeilen Code.

Beim Programmieren kommt noch hinzu, wie sauber (lesbar, kommentiert etc) der produzierte Code ist. Was nützt es mir, wenn mir jemand ein Projekt in der Hälfte der veranschlagten Zeit realisiert, er dann aber der einzige ist, der den Sourcecode lesen kann?

Geschrieben (bearbeitet)
Was nützt es mir, wenn mir jemand ein Projekt in der Hälfte der veranschlagten Zeit realisiert

= Zeit/Geld

er dann aber der einzige ist, der den Sourcecode lesen kann?

= Abhängigkeit

Den Kunden freut es, dass es schneller ging und weniger gekostet hat. Den Entwickler, weil er wahrscheinlich wieder beauftragt wird, weil sonst keiner mit dem Code was anfangen kann. UND dann kann er sich ja beim nächsten Mal "etwas" mehr Zeit lassen..... (Lock-In Effekt)

Bearbeitet von DarkMaster

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