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Geschrieben

Die Bezahlung eines Bachelors ist nicht per se "deutlich über der Ausbildung" vergütet. 

Ich z.B. verdiene 47.000 Euro (inkl. Weihnachtsgeld), mit acht Jahren Berufserfahrung nach dem Diplom. Ich hatte damals mit 35.000 Euro p.a. angefangen. Da lachen einige Fachinformatiker drüber ;) 

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Gurki:

[...]Und welchen Meistertitel muss man für die IT abgelegt haben. Ich denke nicht, dass ich mit einem Malermeistertitel in der IT was anfangen kann oder wegen dem Titel das höhere Gehalt rechtfertigen kann oder?[...]

Bei manchen Konzernen ist es komplett egal, welchen Meistertitel oder Bachelor, Master oder Doktor man hat. Es gibt für jeden dieser Titel jeweils eine Gehaltsmindesteinstufung und fertig.

Da gibt es z.B. bei Audi dann einen Philosophieprofessor, der für die IT zuständig ist und ein Professorengehalt bekommt... da braucht man sich dann auch nicht mehr wundern, wenn es zu Problemen kommt (fachlich)... :rolleyes: 

Geschrieben (bearbeitet)

Meine Erfahrung deckt sich mit dem Klassiker: Ausbildung < Bachelor < Master.
Der größte Unterschied ist zwischen Ausbildung und Bachelor.
Zwischen Bachelor und Master ist der Unterschied dann nicht mehr sooo groß.

Wichtig ist, dass wir vom Berufseinstieg reden.
Was nach 5 oder 10 Jahren ist, kann man deshalb nicht zu Rate ziehen.
Das unterliegt zu vielen Faktoren.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb Crash2001:

Bei manchen Konzernen ist es komplett egal, welchen Meistertitel oder Bachelor, Master oder Doktor man hat. Es gibt für jeden dieser Titel jeweils eine Gehaltsmindesteinstufung und fertig.

Kann ich so, zumindest bei meiner Frau im Betrieb, bestätigen (IG Metall - BaWü).

Ausbildung i.d.R. = EG7

Bachelor i.d.R.    = EG11

Master i.d.R.       = EG12

 

Da sieht man auch schön den Unterschied zwischen den Abschlüssen und den größeren Sprung von der Ausbildung zum Bachelor.

Bearbeitet von Fitschi
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Crash2001:

Bei manchen Konzernen ist es komplett egal, welchen Meistertitel oder Bachelor, Master oder Doktor man hat. Es gibt für jeden dieser Titel jeweils eine Gehaltsmindesteinstufung und fertig.

Da gibt es z.B. bei Audi dann einen Philosophieprofessor, der für die IT zuständig ist und ein Professorengehalt bekommt... da braucht man sich dann auch nicht mehr wundern, wenn es zu Problemen kommt (fachlich)... :rolleyes: 

Ich will nicht sagen Quatsch, aber nur weil man einen Master in Geschichte hat bekommt man nicht 150.000 Euro bei Audi für die Leitung der Gesamt-IT...
Die Ausbildung muss auch zur Stelle passen, jedenfalls in der IT oder man beweist halt auf anderem Wege seine Fertigkeiten, dann kann uU ein fachfremder Abschluss auch den Weg frei machen zur höheren Entgeltgruppe.

 

vor einer Stunde schrieb Errraddicator:

Wichtig ist, dass wir vom Berufseinstieg reden.
Was nach 5 oder 10 Jahren ist, kann man deshalb nicht zu Rate ziehen.
Das unterliegt zu vielen Faktoren.

Jemand mit Ausbildung und Techniker kann z.b. die gleiche EG bekommen wie ein erfahrener Master. KOmmt halt auf die Aufgaben an.
Ein Beispiel bei mir, ich habe eine höhere EG nur mit Ausbildung als der SAP Admin mit Bachelor W-Info bekommen würde (Hab letztens die intere Ausschreibung gesehen)

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb Graustein:

Jemand mit Ausbildung und Techniker kann z.b. die gleiche EG bekommen wie ein erfahrener Master. KOmmt halt auf die Aufgaben an.
Ein Beispiel bei mir, ich habe eine höhere EG nur mit Ausbildung als der SAP Admin mit Bachelor W-Info bekommen würde (Hab letztens die intere Ausschreibung gesehen)

Ausnahmen bestätigen die Regel. :)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 15 Stunden schrieb Graustein:

Ich will nicht sagen Quatsch, aber nur weil man einen Master in Geschichte hat bekommt man nicht 150.000 Euro bei Audi für die Leitung der Gesamt-IT...
Die Ausbildung muss auch zur Stelle passen, jedenfalls in der IT oder man beweist halt auf anderem Wege seine Fertigkeiten, dann kann uU ein fachfremder Abschluss auch den Weg frei machen zur höheren Entgeltgruppe.[...]

Ob der nun 150.000€/Jahr verdient, oder aber mehr oder weniger, weiß ich nicht (kenne die Eingruppierung dort nicht genau, genauso wenig, wie sein genaues Gehalt).
Ob er irgendwoher anders großartiges IT-Wissen hat, wage ich zu bezweifeln - geht zumindest was Netzwerk angeht nicht über Computer Bild Niveau hinaus - und selbst das nur im Glücksfall. Ich weiß nur, dass er für den Posten definitiv fachlich nicht geeignet ist, jedoch dort eingesetzt wird. Das war also ein echtes Beispiel aus dem real life!

Vielleicht wurde ja auch gedacht, dass das ja eh nur Budget- und Personalverantwortung wäre und er keine fachlichen Entscheidungen zu fällen hätte...

Bearbeitet von Crash2001
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Graustein:

Jemand mit Ausbildung und Techniker kann z.b. die gleiche EG bekommen wie ein erfahrener Master. KOmmt halt auf die Aufgaben an.
Ein Beispiel bei mir, ich habe eine höhere EG nur mit Ausbildung als der SAP Admin mit Bachelor W-Info bekommen würde (Hab letztens die intere Ausschreibung gesehen)

Ich denke das ist wirklich eine Ausnahme, denn die Regel ist eher genau anders herum. In Deutschland wird auf den Titel bzw. den Abschluss bei fast allen AGs viel Wert gelegt. Es wird manchmal zu wenig auf die eigentlichen Fertigkeiten geschaut.

Geschrieben

Bei Leitung in der Größenordnung kommt es auf ganz andere Fähigkeiten an, wie auf das technische 1x1. Solche Leute haben mit der Arbeit vor Ort nix mehr zu tun, warum sollten sie dort also Experten sein? Ist schlicht eine andere Laufbahn mit anderen Anforderungen.

Das ist ein Fehler, den viele Fachkräfte machen, wenn sie meinen, ihr Chef müsse technisch versierter sein, als sie selbst. Das ist gut, wenn dem so ist. Oft ist dem auch so, gerade wo die Fachkräfte von Heute die Führungskräfte von Morgen sind. Zwingend erforderlich ist das nicht.

Geschrieben

Ich erwarte nicht, dass mein Chef versierter ist als ich, aber er sollte zumindest mit den Grundbegriffen des täglichen ToDos was anfangen können und nicht überspitzt gesagt für das Netzwerk zuständig sein, und noch nicht einmal den Unterschied zwischen einem Switch, Hub und Router kennen.

Klar braucht man das nicht, wenn man "nur" Budget- oder Personalverantwortung hat, aber wenn ab und an auch mal technische Probleme vorkommen, die man dem Vorstand darlegen muss o.ä., dann macht es schon Sinn, dass man sich mit der Materie, für die man zuständig ist, zumindest oberflächlich auskennt. Genauso muss man sich teils auch für Entscheidungen rechtfertigen können, die man selber zu treffen hat und kann diese nicht alle an Untergeordnete abwälzen.

Ein gewisses Maß an Fachwissen sollte also eigentlich Voraussetzung sein - auch für leitende Führungskräfte. Alles andere ist in meinen Augen grob fahrlässig.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Crash2001:

Ob der nun 150.000€/Jahr verdient, oder aber mehr oder weniger, weiß ich nicht (kenne die Eingruppierung dort nicht genau, genauso wenig, wie sein genaues Gehalt).
Ob er irgendwoher anders großartiges IT-Wissen hat, wage ich zu bezweifeln - geht zumindest was Netzwerk angeht nicht über Computer Bild Niveau hinaus - und selbst das nur im Glücksfall. Ich weiß nur, dass er für den Posten definitiv fachlich nicht geeignet ist, jedoch dort eingesetzt wird. Das war also ein echtes Beispiel aus dem real life!

Vielleicht wurde ja auch gedacht, dass das ja eh nur Budget- und Personalverantwortung wäre und er keine fachlichen Entscheidungen zu fällen hätte...

Ich glaube aber nicht, dass das Standard ist. Dass Chefs nicht immer den gleichen Stand haben wie die Untergebenen, ist logisch. Chefs sind idR keine Experten, das sind andere. Chefs machen auch andere Aufgaben und brauchen daher andere Anforderungen. Dass man aber komplett andere Ausbildungen hat und auch sonst keine Ahnung wirklich 0,0 vom Thema hat hab ich noch nie erlebt.

Geschrieben
1 hour ago, Crash2001 said:

Ich erwarte nicht, dass mein Chef versierter ist als ich, aber er sollte zumindest mit den Grundbegriffen des täglichen ToDos was anfangen können und nicht überspitzt gesagt für das Netzwerk zuständig sein, und noch nicht einmal den Unterschied zwischen einem Switch, Hub und Router kennen.

Klar braucht man das nicht, wenn man "nur" Budget- oder Personalverantwortung hat, aber wenn ab und an auch mal technische Probleme vorkommen, die man dem Vorstand darlegen muss o.ä., dann macht es schon Sinn, dass man sich mit der Materie, für die man zuständig ist, zumindest oberflächlich auskennt. Genauso muss man sich teils auch für Entscheidungen rechtfertigen können, die man selber zu treffen hat und kann diese nicht alle an Untergeordnete abwälzen.

Ein gewisses Maß an Fachwissen sollte also eigentlich Voraussetzung sein - auch für leitende Führungskräfte. Alles andere ist in meinen Augen grob fahrlässig.

Ich sehe das genau anders herum. Gerade in großen Konzernen. So stark versiert kann ein Chef in einem Thema gar nicht sein, wenn es zu einer Eskallation innerhalb eines Projektes kommt, muss er als guter Projektleiter / Vorgesetzter eben als Prellbock die Kommunikation steuern. - Es wäre eher fahrlässig, wenn "von oben herab" über eine technische Entscheidung entschieden wird, weil er es mit gesunden Halbwissen als beste Option ansieht. Es muss immer ein bidirektionaler Austausch erfolgen. Dies gilt natürlich auch für jeden normalen Projektverlauf.

Ich unterstelle jedem an dieser Stelle natürlich ein gewisses Maß von Lerneffekt,

alla Chef: "Wie hieß dieser Request nochmal der im Hintegrund aufgrufen wird" , Entwickler: "Du meinst den Ajax-Request", Chef: "Ja, genau den, danke."

und nicht Chef: "Wie hieß nochmal dieses Ding, das man unten auf dem Bildschirm anklickt und dann alles automatisch öffnet und alles Funktioniert" - Entwickler : "??????" 

mich würde es daher nicht stören, einen Fachfremden Chef zu haben, insofern dieser die Projektleitungsskills und Eskallationsmangementfähigkeiten mit bringt, die man für so eine Position braucht. Mangelt es an diesen, können wir gerne darüber weiter diskutieren, ob man die Position grundsätzlich nicht anders besetzen sollte. 

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb tsuNaMe:

Ich sehe das genau anders herum. Gerade in großen Konzernen. So stark versiert kann ein Chef in einem Thema gar nicht sein, wenn es zu einer Eskallation innerhalb eines Projektes kommt, muss er als guter Projektleiter / Vorgesetzter eben als Prellbock die Kommunikation steuern. - Es wäre eher fahrlässig, wenn "von oben herab" über eine technische Entscheidung entschieden wird, weil er es mit gesunden Halbwissen als beste Option ansieht. Es muss immer ein bidirektionaler Austausch erfolgen. Dies gilt natürlich auch für jeden normalen Projektverlauf.[...]

Ich erwarte nicht, dass er die ganze Technik dahinter versteht, aber ein gewisses Grundverständnis kann man schon erwarten. Genau dieses Grundverständnis braucht man auch, um eine Abteilung / einen Bereich oder eine sonstige Einheit überhaupt sinnvoll führen zu können. Ansonsten können einem die Untergebenen ja alles erzählen und man muss es für bare Münze nehmen.

Klar - technische Entscheidungen was angeschafft wird, treffen meist Leute darunter, die sich auch technisch gut damit auskennen. Als Chef muss man sich vor dem Vorstande dann jedoch teilweise auch dafür rechtfertigen, wieso denn schon wieder für mehrere Millionen € neue Hardware angeschafft werden soll.
 

 

Geschrieben

Wenn die Mitarbeiter dem Vorgesetzten alles erzählen, dann machen die das genau zweimal, das erste und letzte Mal.

Es wäre schon verwunderlich, wenn sich ein Vorgesetzter für die Entscheidungen der Untergebenen bei seinem Vorgesetzten rechtfertigen müsste.

Normal ist es so, dass das Personal mit der technischen Expertise dem Entscheider (Vorgesetzten) mit fachlichem Rat zur Seite steht und der dann enstprechende Entscheidungen trifft. Die er dann natürlich auch rechtfertigen/vertreten muss.

Geschrieben

Und wo genau siehst du dabei den Unterschied?

vor 19 Minuten schrieb WYSIFISI:

[...]Es wäre schon verwunderlich, wenn sich ein Vorgesetzter für die Entscheidungen der Untergebenen bei seinem Vorgesetzten rechtfertigen müsste.[...]

 

vor 19 Minuten schrieb WYSIFISI:

[...]Normal ist es so, dass das Personal mit der technischen Expertise dem Entscheider (Vorgesetzten) mit fachlichem Rat zur Seite steht und der dann enstprechende Entscheidungen trifft. Die er dann natürlich auch rechtfertigen/vertreten muss.

Der Untergebene entscheidet etwas und rät dies seinem Vorgesetzten. Dieser hat die Entscheidung dann zu tragen.

Geschrieben
6 minutes ago, Crash2001 said:

Der Untergebene entscheidet etwas und rät dies seinem Vorgesetzten. Dieser hat die Entscheidung dann zu tragen.

 

On 1/19/2017 at 7:16 AM, Crash2001 said:

[...] geht zumindest was Netzwerk angeht nicht über Computer Bild Niveau hinaus - und selbst das nur im Glücksfall. [...]

Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du diese beiden Fakten als Widerspruch, aber warum? Wenn neue Server angeschafft werden, dann gibt es ja ne Ausschreibung und jemand gibt eine Empfehlung ab. Dann gibt es ja drei Optionen die beliebig kombiniert werden können:

- Chef entscheidet selber, ohne weitere Meinungen einzuholen oder ignoriert diese. (oh je)

- Chef kriegt von externen "Fachleuten" alias Berater eine Empfehlung

- Chef kriegt von internen "Fachleuten" alias Teammitglieder eine Empfehlung 

Natürlich träg der Chef weiter für die Entscheidung die Verantwortung. Aber wenn er nicht komplett alleine Entscheidet, kriegt er ja alle Argumente dafür von seinen Fachleuten geliefert. 

Geschrieben

DU weißt anscheinend nicht, wie Empfehlungen oftmals aussehen.

Chef entscheidet selber: Dafür müsste er das Wissen haben.

externe Berater: Wollen möglichst viel Umsatz generieren und die technisch beste Lösung anbieten. Kennen die umgebenden Gegebenheiten nicht immer komplett. Auch hier braucht der Chef Wissen, um das Angebot beurteilen zu können.

interne Fachleute: Wollen das Ziel erreichen, kennen die Umgebung. Wollen eventuell "in einer Schiene bleiben" mit Systemen (also z.B. Unix statt Windows, obwohl es auf Windows besser wartbar wäre - oder umgekehrt) Auch hier braucht der Chef Wissen, ob die eingesetzte Technik z.B. Zukunft hat oder nicht.

Geschrieben (bearbeitet)

Leute... Wie weit ein Vorgesetzter Ahnung von der Materie haben muss hängt vor allem davon ab, welche Hierarchie das Unternehmen hat und auf welcher Hierarchie Ebene sich der Vorgesetzte befindet.

Während ein Teamleiter oft selbst noch im Team mitarbeitet und natürlich Knowhow braucht, allein schon um fachliche Fehler einordnen und eskalieren zu können, braucht beispielsweise ein Bereichsleiter keine fachliche Ahnung der einzelnen Teams zu haben. Der muss das gesamte im Blick haben, die Vision und die Prozesse des Unternehmens. Um so höher die Hierarchiebene, umso abstrakter werden die Entscheidungsprozesse und man befindet sich in der Regel nur noch auf der Prozessebene. Um mal bei euren Beispiel zu bleiben: Der Teamleiter erkennt ein Skalierungsproblem und entscheidet sich für die Beschaffung von Hardware. Seine Mitarbeiter sind für die Auswahl der Hardwarevariation zuständig. Das Einzige was der gegenüber seinen Bereichlsleiter erläutern muss, ist dass es ein Problem gibt (z. B. Engpass) und dass die Beschaffung der neuen Hardware diesen Engpass z. B. ein Jahr überbrücken kann. Der Bereichsleiter kann hier jetzt intervenieren und in Frage stellen, ob die Beschaffung neuer Hardware das Grundproblem löst, oder ob man den Prozess umbauen muss der die Skalierungsprobleme verursacht (z. B. durch eine Hybrid-Cloud o.ä). Dafür gibt es dann externe Berater, die ihm helfen. Wie auch immer am Ende das Ergebnis aussieht, der Bereichsleiter wird dem Vorstand maximal aufzeigen, dass es ein Problem gibt und dass das Problem lang- oder kurzfristig durch die Beschaffung der Hardware gelöst wurde. Wenn der Prozess umgebaut werden muss, dann holt man sich hier das ok ab da es ja um Investitionen geht. Wozu braucht ein Bereichsleiter mehr fachliche Ahnung aus den Teams? Mit wem soll er darüber denn sprechen? Dem Vorstand? Die haben ja noch weniger Ahnung als er von der Technik. Die wollen zwei Kurven sehen und wissen, dass alles ok ist oder eben eine Lösung die sich auf lange Sicht eben dann rentiert. Untermauert ggf. durch Strategien von externen Beratern.

Die IT-Kentnisse des Vorstandes beschränken sich in der Regel auf das hochfahren ihres PC's und die Bedienung von Office - die haben nämlich viel wichtigere Dinge zu tun als so ein Technikkram. Deshalb ist es ja so wichtig, dass Detailwissen auf die unteren Hierarchien verlagert wird und die Mitarbeiter Verantwortung übernehmen.

Das sind ganz entscheidene Punkte, die bereits vor Jahrzehnten erkannt wurden und in diversen wirtschaftlichen Modellen und Management Methoden immer wieder aufgegriffen werden (Kaizen, KVP, TQM, um nur mal ein paar zu nennen).

 

Bearbeitet von Uhu
Geschrieben

Und ich behaupte dennoch, dass viele Probleme alleine daher rühren, dass Entscheider, die ein gewisses Mindestmaß an technischem Verständnis haben sollten, es eben nicht haben (, sich jedoch auch nicht ausreichend beim Fachpersonal informieren) und somit Fehlentscheidungen treffen aufgrund mangelnden Verständnisses der Materie. Dies gilt mindest bis zur mittleren Hierarchieebene - eher auch noch darüber hinaus.

Klar können sie ihre Arbeit eine gewisse Zeit auch "problemlos" (ohne erkennbare Probleme) erledigen, wenn sie Kenntnisse vortäuschen können, oder Fachpersonal haben, dass ihnen die Probleme erläutert. Haben sie jedoch das benötigte Wissen (wie viel Wissen man benötigt hängt jeweils von der Firma, der Komplexität, sowie der Branche ab), würden wohl diverse Entscheidungen anders ausfallen - und zwar egal auf welcher Ebene!

Von einem Top-Manager erwartet man zwar ausgeprägte zwischenmenschliche Fähigkeiten, also ausgezeichnete Beziehungskompetenzen und einen gute Art zu kommunizieren, allerdings sind auf allen Hierarchiestufen beide Arten von Kompetenz wünschenswert.

Wir erwarten von unseren Vorgesetzten, dass sie in vielen Bereichen kompetent sind. Wenn sie unsere Erwartungen nicht erfüllen, verlieren sie in unseren Augen ihre Leaderrolle. Das Vertrauensverhältnis ist gestört, was schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen kann. Auf Ebene des ganzen Teams und der Firma nimmt z.B. u.U. die Leistung sowie die Unternehmensproduktivität ab, was zusätzliche Kosten verursacht.

Natürlich haben Vorgesetzte andere Aufgaben als Facharbeiter, aber sobald jemand für einen technischen Bereich zuständig ist, sollte er auch zumindest grundlegend wissen und verstehen, was dort passiert. PUNKT. Leider ist das jedoch nicht immer der Fall.

Das Wissen muss ja gar nicht ganz so tief sein, dass z.B. bei einem technischen Produktionsleiter bei einem Chemieproduzenten die Inhaltsstoffe für ein spezielles Produkt aus dem FF zitiert werden können. Er sollte jedoch z.B. wissen, dass es wichtig ist, eine saubere bis sterile Umgebung in der Produktion zu haben (damit keine Reste von anderen Mitteln miteinander reagieren können), dass es Stoffe gibt, die unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen gelagert, verarbeitet oder entsorgt werden müssen und zumindest Grundkenntnisse der Chemie sowie der Produktpalette (was für Mittel werden produziert) sollten vorhanden sein.

Umgesetzt auf den IT-Chef würde ich z.B. nicht erwarten, dass er alle Anwendungen mit Verwendungszweck aufzählen kann, die eingesetzt werden, noch programmierte Anwendungen nachvollziehen, das neueste Netzwerkdesign komplett verstehen oder eine Cloud aufsetzen kann.
Ich erwarte aber schon, dass er zumindest die wichtigsten Anwendungen mit Verwendungszweck kennt. Genauso sollte er zumindest wissen, wo die Rechenzentren sind und welche sonstigen technisch wichtigen Punkte es im Unternehmen gibt (Strom- und Klimaversorgung, Internetanbindung, Rechenzentrum, wichtige extern ausgelagerte Dienstleistungen) und welche Abteilungen dafür zuständig sind, so dass er sich, falls notwendig, weitere Informationen besorgen kann. Sollte es ein Unternehmen sein, dass technische Dienstleistungen anbietet, sollte er zumindest wissen, was angeboten wird (nicht alle Details, aber zumindest ein grober Überblick).

Ich verweise auch noch auf das Peter Prinzip, sowie auf das Dilbert-Prinzip und auch das Parkinsonsche Gesetz

 

 

Geschrieben
Am 23.1.2017 um 08:56 schrieb Crash2001:

Und ich behaupte dennoch, dass viele Probleme alleine daher rühren, dass Entscheider, die ein gewisses Mindestmaß an technischem Verständnis haben sollten, es eben nicht haben ...

Ich kann deine Bedenken nachvollziehen, Crash.

Ich arbeite am liebsten mit Entscheidern, die wissen, wovon sie reden. Leider geht extrem hohe fachliche Kompetenz nicht oft Hand in Hand mit sozialer. Der sog. "Fachidiot" ist gar nicht mal so selten. Gleichzeitig gibt es aber eben auch das andere Extrem mit dem Manager, der fachlich keinerlei Ahnung hat.

Problem hier ist, dass der Fachidiot die fehlende soziale Kompetenz nicht outsourcen kann. Wie auch? Der fachlich ahnungslose Manager kann die Fachkenntnis jedoch problemlos von wo anders abschöpfen. Und wenn er dann nicht an Minderwertigkeitskomplexen leidet, wird er sich auf die Meinung des "Fachidioten" verlassen und fundierte Entscheidungen in einer vernünftigen, sozial-technischen Art und Weise treffen. Rate mal, mit wem ich lieber zusammenarbeiten. 

Die pink Squirrels, die in beiden Disziplinen glänzen gibt es nur sehr, sehr selten.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, man braucht sich nur die entsprechenden Beiträge hier im Forum anschauen, dann weiß man was man vom Fachkräftemangel zu halten hat.

In Zeiten von Fachkräftemangel würde man nicht über 2k mehr oder weniger diskutieren müssen, der AG würde auch 5k mehr bezahlen.

In Zeiten von Fachkräftemangel würde man nicht detailliertes Spezialwissen diskutieren müssen, der AG würde Dich auch einstellen, wenn Du nur zu 70% auf die Stelle passt und vielleicht erst eine Einarbeitung benötigst.

usw.

Die Fäden hier im Forum sprechen dagegen eine andere Sprache. Von daher ist das ein Märchen der Industrie und Lobby-Verbände, um die Löhne weiter drücken und die Politik in ihrem Interesse gestalten zu können.

Bearbeitet von Errraddicator
Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb Errraddicator:

Ich denke, man braucht sich nur die entsprechenden Beiträge hier im Forum anschauen, dann weiß man was man vom Fachkräftemangel zu halten hat.

In Zeiten von Fachkräftemangel würde man nicht über 2k mehr oder weniger diskutieren müssen, der AG würde auch 5k mehr bezahlen.

 

Kann nur für den Bereich Consulting / Pre-Sales sprechen (bezogen auf den Artikel).

Hier habe ich das Gefühl, dass man tatsächlich sehr begehrt ist. Mit enstprechender Erfahrung und etwas Reisebereitschaft, bekommt man öfter mal interessante Angebote (inkl. angemessenem Gehalt und Rahmenbedingungen).

  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 25.1.2017 um 14:51 schrieb Errraddicator:

[...]In Zeiten von Fachkräftemangel würde man nicht detailliertes Spezialwissen diskutieren müssen, der AG würde Dich auch einstellen, wenn Du nur zu 70% auf die Stelle passt und vielleicht erst eine Einarbeitung benötigst.[...]

Im ländlicheren Bereich ist das durchaus auch oftmals so. Dafür wird dort aber auch meist etwas weniger gezahlt - aber die Lebenshaltungskosten sind dort auch geringer.

Zu 100% passen muss man aber auch so oftmals nicht - da reicht es meist, die für die Position wichtigen Sachen zu beherrschen und diverse Anforderungen sind eher als "wäre schön, wenn derjenige das könnte, ist aber definitiv kein Muss" zu verstehen. Könnte sich aber dann entsprechend positiv im Verdienst niederschlagen.

Bearbeitet von Crash2001

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