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Geschrieben (bearbeitet)
vor 54 Minuten schrieb Tiwil:

Wofür braucht es dann einen HRler?

Das ist eine sehr gute Frage - beistehender Berater bei Einstellung & im laufenden Mitarbeiterleben.

Die Machtposition von HR ist sicherlich in verschiedenen Unternehmen differenziert. Daher auch die geglückte Auslese für den Bewerber, sollte da zu viel sinnlose Macht liegen.

Bearbeitet von NotKnown
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Tiwil:

Von einem Automobilkonzern weiß ich, dass der HRler die Einstellung versagt hat, obwohl Fachvorgesetzter die betreffende Person haben wollte. So pauschal kann man das eher nicht stehen lassen meiner Meinung.

Bei mir im Automobilkonzern hat die HR da nicht so viel zu melden. Ich weiß aber nicht, ob die aufgrund des Abschlusses und der ERA Eingruppierung noch ein Veto einlegen könnte. Bei mir war die HR nur im Spiel, um mir die Konditionen vorzustellen und das endgültige Gehalt zu verhandeln.
Ich hatte aber auch letzte Woche ein Vorgespräch bei einem anderen IGM Unternehmen, da wurde klar gesagt, dass es nebst dem Vorgespräch noch 4 Interviewrunden gibt. Die letzte ist dann mit der HR, weil die am Ende einstellt und die Fachabteilung nur eine Empfehlung gibt. Das klang für mich schon nach einer "echten" Runde und ich erwarte da die klassischen Fragen à la Stärken, Schwächen, Ziele etc. sofern ich mir denn die an anderen 3 Runden antue.

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb NotKnown:

Na ich hoffe der Blödsinn von 4 Runden ist der Job wert. Kennst du wenigstens die Gehaltsrange im Vorfeld? Wenn nicht, hätte ich besseres zu tun. Dir viel Erfolg!

IGM BW EG16 also round about 100k€ für eine 40h Woche. Das wusste ich aber schon, bevor ich mich beworben hatte.
Es ist auch keine merkliche Gehaltssteigerung, nur das deutlich interessantere Aufgabengebiet.
Ob ich das mitmache, kommt dann noch stark auf die konkrete Aufgabe an. Gefühlt wird in dem Gehaltsbereich aber immer so ein Zirkus veranstaltet. Für meine aktuelle Stelle hatte ich auch nicht weniger Gespräche bzw. Aufgaben.

Geschrieben
Am 29.7.2022 um 07:18 schrieb Tiwil:

Von einem Automobilkonzern weiß ich, dass der HRler die Einstellung versagt hat, obwohl Fachvorgesetzter die betreffende Person haben wollte.

Richtig. So kenne ich das in 90% der Fälle auch. Fachabteilung und HR haben jeweils eine Stimme beim VG. Wenn FB "Nein" sagt, ist die Sache erledigt. Wenn FB zwar "Ja" sagt aber HR "Nein", dann ebenfalls.

Bis jetzt sind mir zwei Firmen bekannt, wo die HR sich als Dienstleister für den FB versteht (Stelle ausschreiben, initiale CVs sichten, Termine planen, Vertrag vorbereiten, Onboarding initiieren, ...) und kein direktes Mitspracherecht bei der Einstellung hat. Bei allen anderen Firmen dürfen sie die Einstellung verhindern ("Ne, der passt so gar nicht zu unserer Unternehmenskultur!").

Geschrieben

Bei grossen Unternehmen teilt sich HR ja auch auf. HR Business Partner, HR Talent Acquisition, HR Payroll, HR Operations, usw. usf.

Bei uns gibt die Fachabteilung den Auftrag und HRTA ist Dienstleister und organisiert den ganzen Prozess wir vom Kwaiken beschrieben. Sie haben keine Entscheidungsbefugnis, ausschließlich Fachabteilung. Sobald wir das GO geben (inkl. Gehalt im Stellenband) geht es an HR Operations für Vertagszustellung, etc.

Bei Stellen ab Directorlevel ist bei uns HRBP im Panel dabei und berät, aber hat auch kein Vetorecht.

Ich kann mich auch ehrlichgesagt nicht erinnern wann ich das letzte Bewerbungsgespräch mit HR hatte als Kandidat (ausser Recruiter als Initialkontakt) .. glaube wirklich das war für die Ausbildungsstelle :)

Geschrieben

https://www.stern.de/wirtschaft/news/fachkraeftemangel--ifo--fachkraeftemangel-auf-hoehepunkt--32593384.html

Zitat

Als einzelne Branchen trifft es die Zeitarbeit mit 77,9 sowie Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung mit 71 Prozent am stärksten. Den geringsten Fachkräftemangel melden Pharmaindustrie und Chemie mit 17,2 beziehungsweise 24,1 Prozent. Auch die Autoindustrie ist mit 30,5 Prozent unterdurchschnittlich vertreten

Die arme Zeitarbeit trifft es mit dem Fachkräftemangel am Stärksten, vielleicht liegt es auch daran, dass Beschäftigte sich nicht ausbeuten lassen möchten und lieber für Firmen aus der Chemie-Branche oder der Autoindustrie arbeiten, die eine faire und marktgerechte Vergütung anbieten?

Geschrieben
Zitat

Als einzelne Branchen trifft es die Zeitarbeit mit 77,9 ...

Von mir aus könnten die ganzen ZAFs auch pleite gehen. Ich meine... was soll das denn? Zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer klemmt noch ein Dritter, der einfach so mit kassiert? Wozu soll das gut sein? Ich sehe da nur einen reinen Selbstzweck.

Geschrieben

Auf dem Papier hat ZA schon einen Grund/Vorteile:
Der AG braucht befristet einen MA, der sich um Sache x kümmert, wo aber klar ist, dass dies eben nur für eine kurze Zeitspanne ist.
Nun könnte man auch befristet einstellen, aber vielleicht braucht man ja kürzer oder doch länger oder befristet, da bewerben sich nicht so viele.
Also nimmt man deutlich mehr Geld in die Hand (was man ja am Ende zum normalen MA wieder spart wenn der dann 6 Monate nur rumsitzt weil nix zu tun) und beauftragt die ZA Firma damit. Diese stellt dann Spezialisten zur Verfügung, die flexibel einsetzbar sind und für diese Flexibilität dann auch deutlich mehr Geld bekommen.

So die ganze Theorie, die Praxis kennen wir ja alle....

Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Graustein:

So die ganze Theorie, die Praxis kennen wir ja alle....

In der Pflege sieht die Praxis tatsächlich so aus. Man muss sich als Pflegekraft natürlich damit abfinden, dass man immer wieder woanders eingesetzt wird, aber man verdient tatsächlich mehr als wenn man fest angestellt wäre. 

Geschrieben

wenn ich mir anhöre was Freundinen in der Pflege so erzählen dann würde ich nicht behaupten dass es da "funktioniert"

Stunden dürfen nicht aufgeschrieben werden, Aufwände werden grundlos gekürzt, Urlaub gestrichen wegen Belastung durch fehlendes Personal ...

Das ist schlimmer als bei uns. Zumindest hier

 

Geschrieben

Dazu braucht es keine ZA und Pflege, das ist ein Grundsätzliches Problem der Pflege.  Und Pflege ist eigentlich noch relativ gut bezahlt. Es gibt schlechter bezahlte Jobs. Die müssen mit H4 aufstocken und es reicht dennoch nicht. 

Ich sehe keinen vernünftigen Grund für zig Bewerberrunden um einen Job zu bekommen. Es kostet für beide Seite Zeit und Geld. Und letztlich ist es so, das trotzdem niemand eingestellt wird. Der Grund kann auch ein schlechter Ruf der AG sein. Ich kenne  eine Tech Firma, die hat ihren Ruf weg und sucht ständig nach ua. ITler. Man sollte Kununu nicht überbewerten, aber dennoch kann es Aufschlußreich sein.

Ich bin da mittlerweile schmerzfrei, mit dem Alter hat man ein dickeres Fell.  Hauptsache die Kohle stimmt. Ich kenne beide Seiten IT Gehalt und Nicht ITler Gehalt. Ich hatte vor meine Umschulung ua. Lager Jobs weit unter 30 k / Jahr. 

Glaubt mir, ihr wollt es nicht ausprobieren, mit einem Jahres Brutto von unter 30 k über die Runden kommen zu müssen. Corona und UA Krieg lassen grad übel die Preise steigen, einer der Gründe für meine Rückkehr in die IT.

 

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Die interessantere Frage lautet doch eher, wo es aktuell keinen Fachkräftemangel gibt. Der Fachkräftemangel ist auch eine Folge des demogr. Wandels und dieser wird sich noch ganz massiv verstärken. 

Mir fällt es massiv dort auf, wo ich arbeite. In der Schule und in korrespondierenden Handwerksberufen, in denen wir ausbilden ist es völlig absurd. Findet mal einen Handwerker, der A: Zeit hat, B: keine Wucherpreise aktuell verlangt und C : unter 50+ ist. Da wird es schon eng. 
In meiner Schule werben sich die Handwerksunternehmen die Azubis gegenseitig ab, mit teils mehr als zweifelhaften Aktionen.

Der künstlich geschaffene Ärztemangel nimmt auch immer schlimmere Züge an. Neulich musste ich bei 5! Hautärzten anrufen um eine Vorsorge vereinbaren zu können, da 4 keine Neu-Patienten mehr aufnehmen (aufgrund von Überlastung). Wartezeit gesetzlich 3/4 Jahr, Privat 4 Wochen. Da bist du im Zweifel schon gestorben bis was frei wird. 

In der IT selbst fällt mir das tatsächlich eher bei den FI:SI auf, weniger bei den FI:AE. Kann an der Auftragslage liegen oder einfach daran, dass AE Tätigkeiten leichter ins Ausland zu verlagern sind? Oder es liegt nur an meiner Region. Gibt es hier eine deutschlandweite Auswertung? Hat jemand aktuelle Daten vorliegen?

Oder findet mal aktuell einen jungen, neuen IT-Lehrer. Die Lage ist derart extrem, dass man die 1-2, die sich bewerben beim Namen kennt (und das über die Bundeslandgrenze hinweg). Die genauen Zahlen habe ich nicht vorliegen, bauchmäßig würde ich schätzen, dass für ein halbes dutzend pensionierte IT-Lehrer vllt. einer nachkommt. Dadurch fällt jede Art der Selektion raus und die Qualität sinkt. Warum sollte man sich auch noch anstrengen, wenn man so oder so sicher sein kann, dass man mit Handkuss genommen wird.
Da im Gegenzug allerdings die IT-Ausbildungsklassen tendenziell sogar größer werden, potenziert sich das Problem sogar noch.

Wenn die Tendenz aktuell so weiter läuft sehe ich weniger das Problem in fehlenden IT-Fachkräften als fehlenden Handwerkern und co. 

Sehr interessant ist der Werdegang bei einigen in meinen Klassen. Mittlerweile läuft das Spiel nämlich wie folgt:
Schule bis Abitur (wird ja verschenkt mittlerweile) -> Studium (Alternativen wurden ja über Jahrzehnte von der Regierung und Eltern schlecht geredet) -> Studienabbruch (da nicht studienfähig) -> Ausbildung in der IT oder irgendwo, wo es scheinbar für wenig körperliche Arbeit gutes Geld gibt.

Im Handwerk sitzen bei uns nur noch zwei Typen von Personen: Die, die einen extrem schlechten Schulabschluss haben und alle anderen Wege versperrt sind und die, deren Eltern im Handwerk sitzen und diese dazu ermuntern. Jetzt kann sich jeder überlegen, wie die Qualität in ein paar Jahren auf dem Bau dann aussehen wird und jeder der glaubt ich würde schwarz mahlen, lade ich gerne mal für einen Tag hier und ihr könnt den Maurerlehrlingen und Elektronikern mal zusehen, wie diese versuchen was zu berechnen .... Das war laut unterrichtender (alter) Lehrkraft vor 1-2 Jahrzehnten noch nicht der Fall, bei weitem nicht. 
Mittlerweile kannst du im Neubau froh sein, wenn die Bude nicht wegen Baufehlern schimmelt, die Elektrik halbwegs funktioniert und es nicht reinregnet.

Historisch gesehen gab es zwar immer Phasen von Bewerbüberhängen und Bewerbermangel. Aktuell sehe ich nur noch eine Richtung und wüsste auch nicht, wie sich das auf absehbare Zeit ändern sollte, sofern die Regierung nicht abertausende junge Menschen aus dem Ausland rekrutiert. 

 

 

Geschrieben
vor 53 Minuten schrieb skylake:

In der IT selbst fällt mir das tatsächlich eher bei den FI:SI auf, weniger bei den FI:AE. Kann an der Auftragslage liegen oder einfach daran, dass AE Tätigkeiten leichter ins Ausland zu verlagern sind? Oder es liegt nur an meiner Region. Gibt es hier eine deutschlandweite Auswertung? Hat jemand aktuelle Daten vorliegen?

Ich glaube, das ist regional abhängig. In Großstädten wird man wohl mehr Softwareentwicklungsfirmen finden, als in ländlicheren Regionen. Außerdem braucht nicht jede Firma einen Entwickler, sondern eher einen FISI, um deren IT-Infrastruktur zu administrieren. Auch gibt es schon fast für jeden Mist eine Software. Für alltägliche Dinge braucht ja nichts mehr entwickelt werden. Also bleiben Spezialanwendungen übrig.

vor 21 Minuten schrieb skylake:

Im Handwerk sitzen bei uns nur noch zwei Typen von Personen: Die, die einen extrem schlechten Schulabschluss haben und alle anderen Wege versperrt sind und die, deren Eltern im Handwerk sitzen und diese dazu ermuntern. Jetzt kann sich jeder überlegen, wie die Qualität in ein paar Jahren auf dem Bau dann aussehen wird und jeder der glaubt ich würde schwarz mahlen, lade ich gerne mal für einen Tag hier und ihr könnt den Maurerlehrlingen und Elektronikern mal zusehen, wie diese versuchen was zu berechnen .... Das war laut unterrichtender (alter) Lehrkraft vor 1-2 Jahrzehnten noch nicht der Fall, bei weitem nicht.

Das haben sich aber Handwerksunternehmen zum Teil selber eingebrockt, indem man die Angestellten wie Scheiße behandelt. Hab ja damals als Mechatroniker gearbeitet und als Zeitarbeiter hab ich viele Firmen gesehen und ganz ehrlich: In Handwerksunternehmen bringen mich keine 10 Pferde mehr.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb skylake:

In meiner Schule werben sich die Handwerksunternehmen die Azubis gegenseitig ab, mit teils mehr als zweifelhaften Aktionen.

Gerade im Handwerk kann ich aber halt nicht nachvollziehen, warum die Gehälter und Arbeitsbedingungen so schlecht sind, obwohl es so ein Mangel an Lehrlingen geben soll.

Habe ehemalige Klassenkameraden die eine Handwerk Lehre angefangen haben und das Gehalt ist halt absolut lächerlich für die körperliche Belastungen und das Unfallrisiko. Da bekommt man teilweise bei Amazon als ungelernte Kraft mehr als ein Tischler Geselle nach 3 Jahren Lehre.

vor 59 Minuten schrieb skylake:

In der IT selbst fällt mir das tatsächlich eher bei den FI:SI auf, weniger bei den FI:AE. Kann an der Auftragslage liegen oder einfach daran, dass AE Tätigkeiten leichter ins Ausland zu verlagern sind? Oder es liegt nur an meiner Region. Gibt es hier eine deutschlandweite Auswertung? Hat jemand aktuelle Daten vorliegen?

FI:AE konkurrieren mehr mit Informatik Absolventen bzw. werden bei Software-Entwickler Stellen in erster Linie vorallem Bachelor Absolventen gesucht (vorallem bei größeren Firmen). Ansonsten gibt es allgemein mehr Systemadmin / Support Tätigkeiten als Entwicklerstellen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 7 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Ich glaube, das ist regional abhängig. In Großstädten wird man wohl mehr Softwareentwicklungsfirmen finden, als in ländlicheren Regionen. Außerdem braucht nicht jede Firma einen Entwickler, sondern eher einen FISI, um deren IT-Infrastruktur zu administrieren. Auch gibt es schon fast für jeden Mist eine Software. Für alltägliche Dinge braucht ja nichts mehr entwickelt werden. Also bleiben Spezialanwendungen übrig.

Das haben sich aber Handwerksunternehmen zum Teil selber eingebrockt, indem man die Angestellten wie Scheiße behandelt. Hab ja damals als Mechatroniker gearbeitet und als Zeitarbeiter hab ich viele Firmen gesehen und ganz ehrlich: In Handwerksunternehmen bringen mich keine 10 Pferde mehr.

Zum Handwerk: Da muss man sich ja nur mal die aktuelle Werbekampagne der Handwerkskammern angucken, das ist einfach nur herablassend und widerlich. Und mal abgesehen von der mäßigen Bezahlung, den Arbeitsbedingungen, den Kollegen und Vorgesetzten die oft auch menschlich unter aller Sau sind, darf man ordentlich für die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen da spätestens in den 40ern der Körper langsam schlapp macht. Aber Hauptsache der Chef hat das 3. Haus und den Porsche finanziert bekommen.

 

Bearbeitet von Amorphium
Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Amorphium:

Zum Handwerk: Da muss man sich ja nur mal die aktuelle Werbekampagne der Handwerkskammern angucken, das ist einfach nur herablassend und widerlich. Und mal abgesehen von der mäßigen Bezahlung, den Arbeitsbedingungen, den Kollegen und Vorgesetzten die oft auch menschlich unter aller Sau sind, darf man ordentlich für die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlen da spätestens in den 40ern der Körper langsam schlapp macht. Aber Hauptsache der Chef hat das 3. Haus und den Porsche finanziert bekommen.

 

Die Kampagne kannte ich noch nicht, danke für den Link :). Menschliche Vollpfosten hast du überall, auch in der IT. 

Das mit der BU stimmt, trifft leider mittlerweile auf so einige Berufe zu. Meine DU (Altvertrag) liegt auch gut zweistellig im Monat. Heute bei den Unisex-Tarifen wäre es wesentlich teurer.
Der große Vorteil der IT gegenüber dem Handwerk ist die Aussicht, auch mit 70 eher am PC arbeiten zu können als auf einem Dach.

Lange dauert es nicht mehr, bis die Regierung den Renteneintritt auf 70 anhebt und auch dort wird es nicht bleiben, wenn man sich den demographischen Wandel so ansieht. Das ist auch ein Punkt der tatsächlich stark für die Büroberufen spricht. 

Wie gesagt sehe ich persönlich dem Fachkräftemangel in der IT entspannt entgegen. Der Punkt reguliert sich über die Zeit eher als im Handwerk. 

 

 

Geschrieben

Die Kampagne ist mega! Hauptsache alle anderen schlecht machen und alle anderen sind irgendwie schuldig. Nur das Handwerk mit goldenem Boden natürlich nicht.

wie wäre es, wenn die Kammern und Verbände mal dafür werben, dass jeder Handwerksbetrieb einen Betriebsrat ernennen soll? Die Tarife pauschal um 10-20% angehoben werden? Outsourcing an Billigstkonkurrenz aus Osteuropa unterbunden wird? Fortbildungen wie der Meister pauschal vom Betrieb übernommen werden müssen? Und und und. Fragt doch mal Betroffene. Da gibt es bestimmt 1.000 Ideen, wie man das besser machen kann.

was fällt ihnen als einziges ein? Moppern über die miesen Akademikereltern und FFF Demonstranten! Danke, Herr Anwalt. Die Beweisführung ist beendet. 😂

Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb skylake:

Oder findet mal aktuell einen jungen, neuen IT-Lehrer. Die Lage ist derart extrem, dass man die 1-2, die sich bewerben beim Namen kennt (und das über die Bundeslandgrenze hinweg). Die genauen Zahlen habe ich nicht vorliegen, bauchmäßig würde ich schätzen, dass für ein halbes dutzend pensionierte IT-Lehrer vllt. einer nachkommt. Dadurch fällt jede Art der Selektion raus und die Qualität sinkt. Warum sollte man sich auch noch anstrengen, wenn man so oder so sicher sein kann, dass man mit Handkuss genommen wird.

Das Problem lässt sich einfach lösen. Den formal notwendigen Hochschulabschluss für Lehrer aufheben und et voila hat man einen viel grösseren Bewerberpool. Ist nur eine Frage des politischen Willens praktische Lösungen zu finden oder Probleme zu beseitigen die man selbst erschaffen hat :) Fast alle Firmen haben erkannt, dass die Abschaffung formaler Hürden (aka Abschlüsse & Co.) der erste Schritt ist um Fachkräfte zu bekommen.

Geschrieben

Interessanter Gedankengang: Meint ihr, dass durch FIDV und FIDP der Fachkräftemangel zurück gehen könnte? Der FIDP hat meines Verständnisses nach ja viele Schnittstellen mit einem studierten Wirtschaftsinformatiker... dadurch könnten ja gewisse Anforderungen runtergeschraubt werden...

Geschrieben

Ich kann diese These nicht nachvollziehen. Immer mehr Fachrichtungen beim FI bringt aus meiner Sicht nichts - ausser Aufwand und Verwirrung. Meine These: Das wird bei nächstmöglicher Gelegenheit wieder konsolidiert - leider reden wir hier von Dekaden bis solche Dinge korrigiert werden.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 44 Minuten schrieb bigvic:

Das Problem lässt sich einfach lösen. Den formal notwendigen Hochschulabschluss für Lehrer aufheben und et voila hat man einen viel grösseren Bewerberpool. Ist nur eine Frage des politischen Willens praktische Lösungen zu finden oder Probleme zu beseitigen die man selbst erschaffen hat :) Fast alle Firmen haben erkannt, dass die Abschaffung formaler Hürden (aka Abschlüsse & Co.) der erste Schritt ist um Fachkräfte zu bekommen.

Das klappt ja noch nicht mal im "normalen" ÖD, die Akademiker möchten schon unter sich bleiben 

Bearbeitet von Amorphium
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb bigvic:

Aufwand und Verwirrung

Bei Aufwand und Verwirrung für die AG stimme ich zu. 

Ich sehe dort - ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen - allerdings die Option, durch die neuen Ausbildungsberufe gewisse Anforderungen bei einigen Stellen runterzuschrauben. Viele Stellen für Wirtschaftsinformatiker beschäftigen sich mit Analyse von Prozessabläufen, Automatisierung, etc. Diese setzen dann meist ein Studium in Wirtschaftsinformatik voraus. Für solche Stellen KANN theoretisch doch der FIDP profitieren?

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