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Geschrieben
vor 33 Minuten schrieb MattR:

Das 3. Band ist sehr unpopulär und viele Mitarbeiter haben damals freiwillig den Wechsel abgelehnt. 

Ja, das klingt sehr unattraktiv. Gerade im Consulting lassen sich Überstunden nur schwer vermeiden. Da hätte ich dann ständig im Hinterkopf gerade umsonst zu arbeiten. Ich vermute mal, dass das 3. Band nicht in den 6-stelligen Bereich geht?

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb TooMuchCoffeeMan:

Ja, das klingt sehr unattraktiv. Gerade im Consulting lassen sich Überstunden nur schwer vermeiden. Da hätte ich dann ständig im Hinterkopf gerade umsonst zu arbeiten. Ich vermute mal, dass das 3. Band nicht in den 6-stelligen Bereich geht?

ganz knapp damals aber tendenziell eher nicht.

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb Fitschi:

Selbst da wird die Luft mittlerweile dünn. Bei meiner Frau  (6.000 Mitarbeiter - IG Metall) ist genau noch einer mit ner EG17 Stelle (was übrigens knapp 94k bei 15% Leistungszulage in BaWü sind). Der Rest bekommt vorher nen AT Vertrag angeboten.

Bei einer 35h/Woche stimmt das, bei einer 40h/Woche ist die 100k Grenze mit 15% LZ schon mit einer EG16 geknackt. Aber je nach Unternehmen ist häufig bei EG16 auch Schluss und EG17 wird kaum vergeben und 15%LZ sind auch nicht der Standard.

Allerdings zahlen Daimler oder Porsche auch übertariflich sind wohl auch um die 10% was die nochmal drauf legen, da sind die 100k also eher geknackt.

Und auch bei den AT Verträgen schieben die Leute nicht die Stunden wie es zum Teil im Consulting üblich ist.

vor 1 Stunde schrieb TooMuchCoffeeMan:

Vielleicht stehe ich da ja gerade auf dem Schlauch, aber wo genau steht denn im Gesetz, dass ab 86k € Überstunden nicht mehr ausgeglichen werden müssen? Es besteht zwar grundsätzlich kein Anrecht auf Vergütung von Überstunden, aber die Arbeitszeit ist schon sehr genau geregelt.

Dass ab gewissen Summen gerne auf den Ausgleich von Überstunden verzichtet wird ist wiederum ein anderes Thema. Gesetzlich erlaubt ist das meines Wissen nach jedoch nicht.

Es steht nicht im Gesetz und auch das ArbZG ist nach wie vor gültig, aber das Gericht hat nunmal entschieden, dass die Klausel, dass die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, für Besserverdiener erlaubt ist. Als Eingrenzung des Besserverdienenden wurde die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung herangezogen, zum Zeitpunkt des Urteils  waren es auch glaub nur 72k.

Wobei ich das persönlich auch quatsch finde, in Frankfurt, Stuttgart oder München sind die 86k sind so der Knüller wie in Meck.-Pom.

Kritischer wird es dann noch für die leitenden Angestellten, für die gilt das ArbZG dann wirklich nicht mehr. Die Definition ein eines leitenden Angestellten, finde ich persönlich etwas schwammig. Von der Definition her, gehöre ich als Teamleiter mit disziplinarischer Verantwortung schon dazu.

vor 12 Stunden schrieb Kwaiken:

Es gilt wie immer "Abfeiern, wenn es die Projektlage zulässt". Nur leider, leider ... Wir würden ja, aber die Projektlage... wissensschon. 

So läuft es bei uns, jeder hat Vertrauensarbeitszeit, egal ob 30k Bürokaufperson :rolleyes: oder Senior Entwickler mit 65k.  Für 95% in der Firma ist das prima und wenn man heute länger macht, geht man eben morgen früher. Gibt sogar einige die vermutlich keine 40h bringen. Aber für die anderen 5% funktioniert das nicht, da lässt es die Projektlage eben nicht zu und wir sind seit 3 Jahren unterbesetzt und mit allem im Verzug und unsere Servicezeiten liegen immer außerhalb der üblichen Arbeitszeiten. Aber solange nur so wenige damit unzufrieden sind und von den 5% nicht mal alle meckern, sieht man auch keinen Änderungsbedarf. Und ich mache das auch nur noch ein paar Monate.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Minuten schrieb Tiangou:

Es steht nicht im Gesetz und auch das ArbZG ist nach wie vor gültig, aber das Gericht hat nunmal entschieden, dass die Klausel, dass die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, für Besserverdiener erlaubt ist. Als Eingrenzung des Besserverdienenden wurde die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung herangezogen, zum Zeitpunkt des Urteils  waren es auch glaub nur 72k.

Ja, so wird ein Schuh draus. Wobei die 86k € da eben aus dem Hut gezaubert sind. Es gibt im Gesetz keine Grenze für solche Klauseln.

Die Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung liegt inzwischen (2019) bei 80.400 €.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
Geschrieben
vor 53 Minuten schrieb Tiangou:

Von der Definition her, gehöre ich als Teamleiter mit disziplinarischer Verantwortung schon dazu.

da bin ich mir nicht so sicher.

Nur, weil in deinem Titel "Leiter" steht, muss das nicht so sein.

Auch disziplinarische Verantwortung hat damit erst einmal nichts zu tun.

 

Zitat

Leitender Angestellter im Sinne von § 5 Abs. 3 BetrVG ist, „wer nach Arbeitsvertrag und Stellung im Unternehmen oder im Betrieb“:

  1. zur selbstständigen Einstellung und Entlassung von im Betrieb oder in der Betriebsabteilung beschäftigten Arbeitnehmern berechtigt ist und/oder wer
  2. Generalvollmacht oder Prokura hat, wobei die Prokura im Verhältnis zum Arbeitgeber nicht unbedeutend sein darf und/oder wer
  3. regelmäßig sonstige Aufgaben wahrnimmt, die für den Bestand und  die Entwicklung des Unternehmens oder eines Betriebs von Bedeutung sind und deren Erfüllung besonderer Erfahrungen und Kenntnisse voraussetzt.

 

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb fleschmaster:

da bin ich mir nicht so sicher.

Nur, weil in deinem Titel "Leiter" steht, muss das nicht so sein.

Bei Wiki steht der Text auch, da steht aber nicht "und/oder" sondern nur "oder", also muss wohl auch nur eines zutreffen. Für mich eh nicht relevant, ich habe keine disziplinarische Verantwortung, die habe ich abgelehnt und zwar aus anderen Gründen (Kein Bock auf Problemgespräche mit Leuten, mit denen ich noch als Entwickler direkt zusammenarbeiten muss und da gab es potenzielle als das Thema bei mir war). Ich denke in einem KMU könnte es schnell passieren, dass man als leitender Angestellter gelten könnte.

Aber ich würde das Spiel nicht mitmachen, leitende Funktion gerne, dafür auch mal mehr arbeiten ohne Ausgleich, wenn die Kohle stimmt kein Problem. Bei einer Firma, die sich darauf beruft, dass für leitende Angestellte das Arbeitszeitgesetz nicht gilt, niemals! So nötig hab ich weder das Geld, noch das Verlangen Leute unter mir zu haben.

Geschrieben

 

vor 1 Stunde schrieb Tiangou:

[...] Es steht nicht im Gesetz und auch das ArbZG ist nach wie vor gültig, aber das Gericht hat nunmal entschieden, dass die Klausel, dass die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, für Besserverdiener erlaubt ist. Als Eingrenzung des Besserverdienenden wurde die Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung herangezogen, zum Zeitpunkt des Urteils  waren es auch glaub nur 72k.[...]

Laut dem Urteil von um die 2010 rum waren das 67k, wobei die Grenze mittlerweile laut anderen Urteilen wohl auch angehoben wurde.
Da gibt es mittlerweile diverse Urteile zu. 

vor 1 Stunde schrieb Tiangou:

Wobei ich das persönlich auch quatsch finde, in Frankfurt, Stuttgart oder München sind die 86k sind so der Knüller wie in Meck.-Pom.[...]

Klar, aber wie sollte das denn im Gesetz oder in Entscheidungen vom Gericht entsprechend berücksichtigt werden? Klar könnte man einen Preisindex noch dafür heranziehen, um auszuwerten, wie hoch das Entgelt am Arbeitsplatz im Vergleich zu anderen Regionen ist, aber das würde alles dann noch einmal verkomplizieren.
Ich denke bei dem Gehalt kann man auch durchaus damit leben, solange es sich nicht um zu viele Stunden handelt - dann kann man aber halt auch persönliche Konsequenzen daraus ziehen und sich auf andere Positionen bewerben.

 

Geschrieben

Sobald ein Mitarbeiter die Beitragsbemessungsgrenze erreicht und eine disziplinarische Personalverantwortung hat, die der/m Angestellten Befugnisse zur Einstellung und Entlassung von Mitarbeitern einräumt, ist die Bedingung für den lockeren Kündigungsschutz und auch die lockere ArbZG-Auslegung grundsätzlich erfüllt. 

Im Einzelfall kann vor Gericht auch mit üblichen Gehältern für die Region argumentiert werden. Eine Platte Auslegung, dass Jobs mit Bezahlung über  der BBG sofort ein lockerer Kündigungsschutz bzw lockere ArbZG-Regelung bedeuten, ist halt falsch. Es ist wahrscheinlicher, dass es sich dann um  leitende Angestellte handelt.

Die dritte Bedingung ist relativ schwammig und lässt noch viel Raum für Interpretationen ;)

Im Regelfall ist damit ein Geschäftsführer ohne Prokura gemeint. Da es aber mannigfaltige Unternehmenskonstrukte gibt, ist da so viel Freiraum nötig, um alle Varianten möglichst abzudecken.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben
Am 14.1.2019 um 15:42 schrieb Ulfhednar:

Ich bezog mich auf C# und das .NET Umfeld nicht allgemein auf Senior Entwickler. Da sind Bosch, Daimler und Porsche weitestgehend raus.

Ich bin Senior mit Projekt- und Führungsverantwortung bzw. entsprechender Erfahrung und nach 3 Monaten erfolgloser Suche muss ich mich langsam auch auf Stellen mit weniger als 70k einlassen.

Hier ist z. B. eine .NET Stelle, die zwischen 70k und 90k ohne jegliche Führungsverantwortung bietet: https://skipsearch.de/jobs/senior-net-entwickler-m-w-d-duesseldorf/

Sehr sympatisch, dass die Benefits (30 Tage, Gleitzeit, Sabbatical, Firmenwagen, KV, Betriebskindergarten, Lebensarbeitszeitkonto) mehr Raum in der Anzeige annehmen als die (meines Erachtens nach sehr überschaubaren) Forderungen. 

Aber wahrscheinlich findest Du auch hier irgendwo ein Haar in der Suppe und lamentierst weiter, dass Du dich jetzt auf Stellen mit weniger als 70k einlassen wirst müssen (SCNR) ? 

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Kwaiken:

Hier ist z. B. eine .NET Stelle, die zwischen 70k und 90k ohne jegliche Führungsverantwortung bietet: https://skipsearch.de/jobs/senior-net-entwickler-m-w-d-duesseldorf/

Sehr sympatisch, dass die Benefits (30 Tage, Gleitzeit, Sabbatical, Firmenwagen, KV, Betriebskindergarten, Lebensarbeitszeitkonto) mehr Raum in der Anzeige annehmen als die (meines Erachtens nach sehr überschaubaren) Forderungen. 

Klingt alles sehr gut, auch die Skills hab ich parat.

vor 4 Stunden schrieb Kwaiken:

Aber wahrscheinlich findest Du auch hier irgendwo ein Haar in der Suppe und lamentierst weiter, dass Du dich jetzt auf Stellen mit weniger als 70k einlassen wirst müssen (SCNR) ? 

Ja muss ich auch, denn selbst 90k sind mir zu wenig um von Stuttgart nach Düsseldorf zu pendeln. Bei 800km täglich bleibst sonst einfach nichts vom Gehalt übrig. Und mit Familie und Immobilie bin ich leider nich mehr so flexibel.

Ich hatte erst vorige Woche ein Gespräch in Frankfurt, leider war dann doch potenziell weniger Homeoffice möglich, als die Stellenbeschreibung versprach. Hab wirklich eine ganze Weile überlegt, aber 2h einfache fahrt und 170km sind es nicht wert.

Geschrieben
vor 29 Minuten schrieb Ulfhednar:

Ja muss ich auch, denn selbst 90k sind mir zu wenig um von Stuttgart nach Düsseldorf zu pendeln. Bei 800km täglich bleibst sonst einfach nichts vom Gehalt übrig. Und mit Familie und Immobilie bin ich leider nich mehr so flexibel.

Kann jetzt nur von mir sprechen, aber ich bin ja im Consulting unterwegs. 2 Nächte, 3 Tage vor Ort, Rest im HO funktioniert bei mir prima. Vielleicht würde der AG und die Family sich darauf einlassen. Oder Du packst nach der Probezeit die Family ein und vermietest die Immobilie. Bei den Benefits würde ich mir das tatsächlich überlegen. Schon alleine Lebensarbeitszeitkonto ist Gold wert, finde ich.

DUS ist ganz Ok, wenn auch das Alt sch* schmeckt. Dafür ist Kölsch nicht weit. Und bei 250k MA weltweit sollten auch genug Karriereoptionen für die Zukunft vorhanden sein.

Ansonsten scheint das Motto zu sein: Job-Skillset, Gehalt/Benefits, Entfernung. Pick 2. 

Geschrieben

Hi,

hier mal wieder ein Heise Artikel:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-Migration-in-die-Industrie-4-0-Fluechtlinge-als-Software-Entwickler-gegen-4310106.html

Ich hab erst überlegt, ob ich das posten soll, vermutlich haben viele das sowieso schon gelesen. Es geht auch nicht darum, gegen Flüchtlingen zu hetzen, aber ich denke der Artikel zeigt doch, wie wenig "wertgeschätzt" die Arbeit von Experten und erfahrenen (Fach-)Informatikern wird. Als würde ein 3-monatiger Kurs, in dem man 4-5 Sprachen lernen, irgendwas bringen. 

Untertitel: 

Zitat

“Es ist, als würde ich einen Diamanten in der Hand halten.” Wie Flüchtlinge in Europa die Wende zur Industrie 4.0 gestalten.

Das empfinde ich schon fast als Frechheit gegenüber jedem unterbezahltem und arbeitslosem Informatiker. 

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb carstenj:

Die Idee an sich finde ich ehrlich gesagt gar nicht schlecht. Leider geht der Artikel viel zu wenig auf die Auswahlkriterien für die Schüler ein. Nicht jeder ist geeignet Informatiker zu werden. Ein gewisses Maß an Intelligenz und logischem Denken muss vorhanden sein. Daher hätte ich es interessant gefunden zu erfahren, wie die Kandidaten ausgewählt werden. Vielleicht habe ich es beim schnellen Lesen aber auch einfach übersehen. 

Der Artikel ist natürlich sehr polemisch geschrieben und von einer politischen Agenda durchtränkt. Die Idee Migranten zielgeführt auch an komplexe Aufgaben heranzuführen finde ich zwar gut, der Artikel ist aber teilweise wirklich schlecht geschrieben oder schlichtweg sachlich falsch. Mich wundert daher auch, dass der Artikel gerade auf heise.de veröffentlicht wurde, das Niveau passt eher zu Spiegel Online. Man nehme hier nur dieses Zitat als Beispiel: "Die wenigen auf dem deutschen Markt vorhandenen EntwicklerInnen können aufgrund des Fachkräftemangels sich mittlerweile Gehälter im sechsstelligen Bereich aussuchen." Ich denke ein Blick in den Gehaltsthread dieses Forums und in einschlägige Gehaltsstatistiken reicht aus, um diese Aussage zu widerlegen. Aber um hohe Gehälter geht es beim Fachkräftemangel schließlich nicht. Es geht darum Sie möglichst niedrig zu halten.

Es sollte außerdem jedem Leser aus der IT-Branche klar sein, dass eine dreimonatige Schulung Niemanden ausreichend für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Diese Leute stehen doch in keiner Konkurrenz zu Jemandem der eine 3 jährige Ausbildung oder ein 5 jähriges Studium (oder beides) absolviert hat. Insofern sehe ich hier auch keine Herabwürdigung ausgebildeter Fachkräfte. Jemand der nur eine solche Schulung besucht hat, spielt schlichtweg nicht in der selben Liga. Zumal hier nicht nur Programmieren vermittelt werden soll, sondern auch Themen wie IT Sicherheit, DSGVO (Richtung IT Recht) und Netzwerktechnik gelehrt werden sollen. Das scheinen mir für den kurzen Zeitraum viel zu viele Themen zu sein. 

Ich könnte mir gut vorstellen, dass so ein Kurs als Vorbereitung von Migranten auf eine Ausbildung gut geeignet wäre.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
Geschrieben

Hat schon einen faden Nachgeschmack der Artikel. Ich selbst versuche gerade in den Bereich IoT/Industrie 4.0 zu kommen. Hatte dazu einige Gespräche, letztendlich scheitert es aber an der Erfahrung oder an dem was man mir bezahlen möchte. Weit über 10 Jahre Erfahrung in der Entwicklung, private Kenntnisse in Steuerungs- und Regelungstechnik und diverse Hobby Projekte reichen nicht aus. Die dann angebotenen Gehälter gehen auf das Niveau von Absolventen und frisch Ausgelernten runter, so weit am Thema vorbei ist meine Berufserfahrung aber nicht.

 

Geschrieben

Nun jemand mit einer guten Auffassungsgabe kann im Bereich der Entwicklung wahrscheinlich in drei Monaten genug lernen, um so gut wie alles umsetzen zu können. Viele mit Ausbildung oder Studium bleiben auch auf diesem level. Die eigentliche Programmierung und Umsetzung ist doch bis auf wenige komplizierte Fachbereiche meist ein Kinderspiel.

Codelesbarkeit, Codeerweiterbarkeit, Sicherheit, Performance und ähnliche Faktoren trennen die Spreu vom Weizen. Aber ganz ehrlich, sowohl im eigenen Betrieb, als auch Partnerbetrieben oder bei ITlern bei den Kunden würde ich gut 80-90% hier als sehr schwach einschätzen.

Meist machen die auf lange Sicht eher arbeit, die die anderen 10-20% ausbaden müssen, weshalb in der IT Überstunden und schlechte Schätzungen bzgl. Aufwand, vor allem in Verbindung mit Schnittstellen und Legacy Code an der Tagesordnung sind.

Was einige produzieren, das kann jemand Gutes innerhalb von drei Monaten ebenfalls. Der Rest stellt sich dann vielleicht mit Berufserfahrung, Interesse und Biss ein.

Ansonsten haben so Artikel eh so gut wie nie was mit der Realität zutun. Wird jeder wissen, der mal Erfahrung damit gesammelt hat, wie so Dinger entstehen. Man erhofft sich hier natürlich hauptsächlich billige Arbeitskräfte für einfachere Arbeiten. Das lässt sich aber nicht so gut vermarkten, wenn man sagt wir möchten ein paar dressierte Affen, denen wir genug geben, damit sie überleben, um es mal hart auszudrücken.

Das soll nun nicht gegen Flüchtlinge sein oder die Menschen, sondern die Fähigkeiten die man den Leuten beibringen will und wofür man sie nutzen will. Das Affen nun nicht auf die Herkunft oder ähnliches beziehen, da wird man ja schnell falsch verstanden.

Geschrieben
vor 15 Minuten schrieb Velicity:

Ansonsten haben so Artikel eh so gut wie nie was mit der Realität zutun.

Ja, auf Zeit oder Spiegel hätte ich so einen Artikel erwartet, aber eben nicht auf einer Seite eines Fachmagazins. Ich stimme dir zu, dass es natürlich Personen geben kann, die in 3 Monaten mehr lernen können als manche in 5 Jahren, aber es ist eben doch die Ausnahme.

Was mich an diesem Artikel stört, ist eben die fehlende kritische Sichtweise, tatsächliche Erfahrungsberichte von den Firmen und eben der Tenor der mitschwingt, dass sowohl der Fachkräftemangel als auch das Integrationsproblem damit mal eben so gelöst werden können.

Denn hier werden auch wieder Fördergelder investiert, und ob die Kosten im Verhältnis zum Nutzen stehen würde ich doch ganz gerne mal wissen. Das erinnert mich an die "zertifizierten Weiterbildungseinrichtungen" und Umschulungen, die das Arbeitsamt bezahlt, welche aber sehr oft nicht ansatzweise das leisten was sie leisten sollen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten schrieb carstenj:

Denn hier werden auch wieder Fördergelder investiert, [...]

Ich denke hier liegt der Hase im Pfeffer. Es geht mal wieder um das Abgreifen von Steuer- und Fördergeldern.

EDIT:

Gerade noch mal in den Artikel rein gelesen und dieses Juwel hier entdeckt: 

Herr Steinberger, können Sie eigentlich programmieren? Steinberger lacht. “Niemand von uns Schulorganisatoren kann programmieren. Das ist auch gar nicht nötig. Wir stellen nur die Infrastruktur und Ressourcen bereit.” Programmierkompetenzen hat auch Gründerin Riechert nicht. Es fällt auf, dass keine Programmierer als gründungswillige Social Entrepreneurs auftreten. Steinberger ist Absolvent der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Riechert studierte Friedens-und Konfliktforschung in Tokio und leitete dann das “Stanford Peace Lab” in Berlin.

Ich lass' das mal unkommentiert stehen.

Bearbeitet von TooMuchCoffeeMan
Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb carstenj:

Ja, auf Zeit oder Spiegel hätte ich so einen Artikel erwartet, aber eben nicht auf einer Seite eines Fachmagazins.

Unser Unternehmen ist regelmäßig in Fachzeitschriften. In der Regel entsprechen die Artikel im großen Ganzen dem, was der Vertriebsleiter rumschickt. Der hat von der Technik ungefähr soviel Ahnung wie ich von Gehirnchirurgie. Was da versprochen und beworben wird ist unendlich weit weg von der Realität und ich würde es als harte Lüge interpretieren. Ich dachte zwar zuvor schon, dass sowas oft ausgeschmückt wird, mit so einer Differenz zwischen "Journalismus" und Realität hätte ich allerdings niemals gerechnet. Dagegen ist Astro-TV und das was auf den Homeshopping Sendern läuft seriös und wer nicht drin steckt, der kann von außen niemals interpretieren, was da wirklich hintersteckt.

Geschrieben

Natürlich geht es dabei im Wesentlichen um Fördergelder.

Der Themenkomplex Migration ist seit einigen Jahren zu einem defacto Selbstbedienungsladen für zahlreiche Organisationen, Sozialarbeiter, NGOs und Co. geworden, das es mehr als fragwürdige Züge annimmt. Der Staat hat sich eine Menge organisatorische Probleme aufgehalst, ohne sich vorher nur eine Sekunde zu überlegen ob und wie das zu stemmen ist, was man sich da vornimmt. Das maximal detaillierte dreiwort-Konzept als Antwort auf diese Fragen ist denke ich noch jedem in Erinnerung. Als Lösung kommt bisher bloß die übliche Methodik, es mit Geld zuzuschütten und die Detailarbeit den Markt oder Drittstaaten regeln zu lassen.

Das ist übrigens nicht neu. Schon vor Jahren habe ich mit dem Betreiber eines Jugendzentrums im Pott gesprochen. Der richtet immer mal wieder Konzerte für lokale Bands aus und das in einer ungewohnt hochwertigen Location. Auf die Frage nach der Finanzierung und ob sich das überhaupt rechnet, derart hochwertige Räumlichkeiten zu belegen und dann mit Amateurbands zu belegen, welche kaum Publikum ziehen, kam sinngemäß folgende Antwort: "Die Frage stellt sich nicht. Es gibt genug Fördertöpfe, für solche Zwecke. Im Zweifel schreibt man 'Gegen Rechts' auf die Plakate und schon ist ein guter Zuschuss sicher, auch wenn das nichts mit dem Event zu tun hat". Mit demselben Mechanismus werden hier ganze Open-Airs veranstaltet, welche jährlich stattfinden und stets kostenlos sind.

Dieser Mechanismus wird mit Sicherheit nicht kleiner geworden sein über die Jahre, da die entsprechenden Töpfe immer größer geworden sind.

...

Und für die Unternehmen geht es dabei natürlich um Lohndumping. Davon kann die Wirtschaft nie genug haben.

Derselbe Motor, der stets dafür ist Leiharbeit zu forcieren, unbezahlte Praktika anzubieten, Ausbildungsberufe für Trivialberufe einzuführen, gar nicht genug Doppelverdienerhaushalte im Land sehen kann, ist natürlich auch für freien Verkehr von Mensch, Finanzen und Arbeitskraft. Man stelle sich einmal vor, die Unternehmen müsste die gestiegenen Umsätze oder die Produktivität an die Mitarbeiter weitergeben. Gott bewahre!

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb carstenj:

Was mich an diesem Artikel stört, ist eben die fehlende kritische Sichtweise, tatsächliche Erfahrungsberichte von den Firmen und eben der Tenor der mitschwingt, dass sowohl der Fachkräftemangel als auch das Integrationsproblem damit mal eben so gelöst werden können.

Ursache dafür ist der unzählige Male kritisierte Zeitgeist: Wilkommenskultur und Integration der Flüchtlinge wird gesehen als Chance, die Katastrophe des zweiten Weltkriegs und des Kolonialismus zumindest teilweise gutzumachen, sich von der Erbsünde der white guilt zu erlösen. Die schnöde Realität ist dabei sekundär. Es geht um virtue signalling, um die richtige Haltung. Aus dem gleichen Grund war ein Claas Relotius so erfolgreich. Die jungen Leute, die hinter der Aktion stehen, sind linke Idealisten. Zitat: "Während Entwickler stets bemüht sind, möglichst genau den Programmcode einzugeben und dabei keine Tippfehler zu machen, sind SozialwissenschaftlerInnen trainiert das "große Ganze" zu erkennen, die systemischen Zusammenhänge in der Welt zu überblicken. Die fruchtbare Kombination von akribischen InformatikerInnen und visionären Geisteswissenschaftlern, so scheint es, birgt in sich revolutionäres Potential.". Es steht genügend Staatsknete zur Verfügung für die jungen Leute, um sich selbst zu verwirklichen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Mal wieder ein passender Artikel zum Thema:

Zitat

In der digitalen Welt kann es so simpel sein: In den meisten Online-Shops ist das Produkt mit einem Klick gefunden und im Warenkorb abgelegt. Und ständig gibt es Updates über den aktuellen Stand der Lieferung. Einfach, übersichtlich, schnell. Wie es nicht geht, wird dagegen auf vielen Bewerberportalen deutscher Unternehmen deutlich. Jobinteressenten finden sich dort nicht zurecht, klagen über komplizierte Eingabemasken und lange Wartezeiten. ...

Passt irgendwie ins Bild: Einerseits jammern, das man niemanden findet, aber andererseits Interessenten mit einem grottigen Bewerbungsportal vergraulen.

Geschrieben

Ich glaube nicht, dass Bewerberportale groß jemanden vergraulen. Solche Portale gibt es im Regelfall bei großen Konzernen oder regionalen Platzhirschen. Diese bieten wahlweise schicke Tarifverträge, Konditionen, Benefits und/oder machen sich gut im Lebenslauf. Nehmen wir als Beispiel VW oder SAP. Solche Unternehmen brauchen sich nicht anstrengen, da kommen die Bewerber von ganz alleine. Unabhängig davon, wie das Bewerberportal aussieht.

Anders sieht es natürlich bei eine KMU aus. Die haben aber hingegen eher selten solche Portale, sondern machen das zumeist mit E-Mail, HR, Sekretariat und Co..

Geschrieben (bearbeitet)
vor 16 Minuten schrieb Errraddicator:

Ich glaube nicht, dass Bewerberportale groß jemanden vergraulen.

Naja, bei diesen Portalen ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Ich habe es selber schon erlebt, das ich meine Daten dort eingetragen habe und das Abschicken der Daten dann mit einem "Session abgelaufen" quitiert wurde. Ich habe dann darauf verzichtet, nochmal alles von vorne einzutragen.

Besonder "schön" finde ich Portale, wo man seinen ganzen Lebenslauf nochmal zusätzlich zum Upload des selbigen in Masken eintragen muss.

Bearbeitet von Systemlord
Geschrieben

Und noch ein schöner Artikel der WiWo zu dem Thema: Jobsuche: Warum viele Firmen einen Korb vom Bewerber bekommen

Zitat

... Wer die Bewerber also von sich überzeugen will, muss nicht nur ein attraktives Gehalt, Karrierechancen und Flexibilität bieten, sondern auch schnell sein und von Anfang an realistische Einblicke in sein Unternehmen gewähren. Das erspart beiden Seiten Enttäuschungen. Denn ähnlich wie bei einer Kontaktanzeige wird auch im Job häufig schon beim ersten Date klar, wer geflunkert hat und wer nicht.

 

Geschrieben
Am 1.3.2019 um 10:50 schrieb Systemlord:

Mal wieder ein passender Artikel zum Thema:

Passt irgendwie ins Bild: Einerseits jammern, das man niemanden findet, aber andererseits Interessenten mit einem grottigen Bewerbungsportal vergraulen.

Vor allem, da die "Studie" von Robert Half ist, die selber ein mehr als nur grottiges Portal haben und seltsame Forderungen an die Bewerber stellen... bei so etwas brechen vermutlich mehr als 60% die Eingabe ab, spätestens wenn es zum Punkt "Ansprechpartner bei vorherigen Firmen" kommt...

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