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Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Amorphium:

Das klappt ja noch nicht mal im "normalen" ÖD, die Akademiker möchten schon unter sich bleiben

Das eine ist was "die alte Garde will", da hat man schon im Forum von Horrorgeschichten gehört, dass Abteilungsleiter nur mit Akademikern im Team gesprochen hat.
Das andere ist, was von oben vorgegeben ist. Wenn es dann für Fachkräfte möglich ist ohne wenn und aber in die höheren EGs zu kommen (nicht die selbe Tätigkeit für weniger Bezahlung, weil vor 20 Jahren der "falsche" Abschluss gemacht wurde) und die Stellen dann trotz zahlreicher Bewerbungen leer bleiben darf sich der ein oder andere PErsonaler im ÖD aber mal sehr gut erklären...

Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb DoctorB:

Bei Aufwand und Verwirrung für die AG stimme ich zu. 

Ich sehe dort - ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen - allerdings die Option, durch die neuen Ausbildungsberufe gewisse Anforderungen bei einigen Stellen runterzuschrauben. Viele Stellen für Wirtschaftsinformatiker beschäftigen sich mit Analyse von Prozessabläufen, Automatisierung, etc. Diese setzen dann meist ein Studium in Wirtschaftsinformatik voraus. Für solche Stellen KANN theoretisch doch der FIDP profitieren?

Es wird keine Firma davon abgehalten einem FI - egal welche Fachrichtung - die o.g. Dinge beizubringen und darin einzusetzen. Dafür braucht es keine neue Fachrichtungen. Das verwirrt vor allem die Schüler, nicht nur den AG. Die haben ja oft nicht mal nen Plan, ob sie AE oder SI machen sollen. Ich sehe 0 Mehrwert.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb bigvic:

Das Problem lässt sich einfach lösen. Den formal notwendigen Hochschulabschluss für Lehrer aufheben und et voila hat man einen viel grösseren Bewerberpool.

Ich wäre so ein Kandidat. Aber - ehrlich? Darf ich laut lachen? Mal mit, wie sagen sie untereinander gerne selbst, "grundständig studierten" Lehrkräften darüber diskutiert? Mal in einem Lehrerzimmer gewesen, in welchem keine "richtigen" Lehrer dabei sind? @skylake wird ebenso wissen wovon ich spreche.

Teilweise kommen diese Leute sogar "aus der Wirtschaft". Aber Lösungsorientiertheit ist oftmals nicht deren beste Eigenschaft.

Ich könnte Dir solch eine Diskussion gerne verlinken. Dir fallen die Augen aus wie abwertend Lehrkräfte sein können wenn es darum geht das Personal von außen dazu geholt wird, wirklich!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Minuten schrieb Bitschnipser:

das gefährdet ja die eigene Lethargie ;)

Mach das mal in der freien Wirtschaft. Lehn dich mal auf gegen deine Führungskräfte und die Quereinsteiger.

Wäre das nicht strafbar würde man im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich einen kassieren - ob Verbal, Körperlich oder eine Sachbeschädigung like zerstochener Reifen oder so :D -

Mal ernsthaft: Ja - wir brauchen, wie @skylake sagt, neue Lehrkräfte. Und es wäre doch ein Träumchen, wenn man diese Nebenberuf nicht nur, wie in NRW z.B. mit der PE, berechtigen würde zu Unterrichten - nein. Sondern dieses Personal dann entsprechend auch nebenberuflich fördern würde, so, dass es dann auch die Chance gibt in den Lehrerberuf "grundständig" einzusteigen. Aber nun ja. ÖD halt. Politik halt.

Lösungsorientiertheit? Fehlanzeige.

Bearbeitet von ickevondepinguin
Geschrieben

@bigvic die neuen Fachrichtungen sind für mich auch ein Graus und so geht es jedem AG mit dem ich bisher sprechen konnte. Es sorgt wie du richtig sagst für Verwirrung, Chaos und Verwaltungsaufwand. Im Betrieb mag das noch handelbar sein, bei uns in der Schule nicht mehr. Wir sind so schon unterbesetzt und können keine extra Klassen für die neuen Fachrichtungen öffnen. Im Endeffekt läuft es dann je nach Bundesland in Sammelklassen oder Zusammenlegung heraus, was immer schlecht für den Azubi ist.

Der große Vorteil der Fachinformatiker ist auch die Tatsache, dass es keine Meisterschule gibt und der Techniker so unbekannt ist, dass man den auch nicht benötigt. Das sind so Punkte wie mein Vorposter richtig erwähnt hat einige Pluspunkte, die den Beruf wesentlich attraktiver machen als die Konkurrenz. Vor allem der angesprochene Punkt mit der Meisterschule ist relevant. Wer nach der Ausbildung in einem meisterpflichtigen Beruf arbeitet und der dortige Meister keine Konkurrenz möchte wird's wirklich hart. Vollschulisch ist zwar möglich aber je nach Fördermöglichkeiten kaum ohne externe Hilfe finanzierbar. 

Ein Fachinformatiker hingegen kann sich direkt selbstständig machen, er benötigt ja noch nichtmal die Ausbildung. Und da lediglich der Begriff Fachinformatiker (IHK) geschützt ist, kann sich die Person auch nennen wie sie möchte auf der Visitenkarte. 

Bezüglich der Ausgangsfrage: Ich denke, sobald Informatik als Schulfach fester Bestandteil im Plan wird, werden sich auch (noch) mehr Menschen für den Beruf entscheiden. 
Zudem kann man eine Person die willens ist, in dem Bereich in kürzester Zeit arbeitsfähig bekommen. In der Vergangenheit konnte ich bereits mit einigen Bekanntschaft machen, die sich über irgendwelche Crashkurse auf YT,Udemy und Einsatz binnen eines halben Jahres auf ein Lvl in der Entwicklung gebracht haben, dass man sie auf Kunden loslassen konnte. Dafür brauchts keine Ausbildung erstmal. 

@ickevondepinguin herablassende Behandlung von nicht grundständig studierten Lehrkräften gibt es bei uns tatsächlich auch, aber im geringeren Ausmaß im vgl. zum Gym (dort ist es wesentlich extremer). Wir haben generell je nach Abteilung einen relativ hohen Anteil an Quereinsteigern (vor allem im KFZ-Bereich). 
Aber ja, würde hier ein Fachinformatiker die Berechtigung erhalten zu unterrichten, würde er hier nie für voll genommen werden (was natürlich gerade in der Informatik lächerlich ist, das wissen wir alle).  Dafür braucht es kein 5-Jahre Unistudium. 
Wesentlich feindseliger ist die Stimmung bei Elektrikern (Elektroniker) vs Elektroingenieur (Uni). Mein Gott, was die sich hassen ... nicht nur bei uns. Da liegt der Grund aber wesentlich tiefer vergraben in DIN VDE 1000-10. Aber ich schweife mal wieder ab.

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb skylake:

Aber ja, würde hier ein Fachinformatiker die Berechtigung erhalten zu unterrichten, würde er hier nie für voll genommen werden (was natürlich gerade in der Informatik lächerlich ist, das wissen wir alle).  Dafür braucht es kein 5-Jahre Unistudium. 

Das Problem ist aber: Als Fachinformatiker kommst Du nichtmals ins Berufskolleg ohne Uniabschluss. Und hier liegt der Hund begraben. Seit diesem Schuljahr, so durfte ich lernen, kannst Du mit einer abgeschlossenen Ausbildung in Primarstufe oder Sek 1 unterrichten. Du kannst in NRW deine PE erlangen, ja. Aber das wars dann.

Warum lässt man "solche" Leute auf Grundschüler und Sek1-Schüler los? DIE brauchen "richtige" Lehrer viel eher. In der Berufs(fach)schule sind andere Maßstäbe gefragt, meiner Meinung nach.

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb bigvic:

Naja zum Thema Schule finde ich das Video nicht schlecht - hat ein paar gute Analysen und Thesen.

Danke dafür! Fand ich lehrreich wie unterhaltsam!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Das Video zum Thema ist ganz nett, hat aber mit der Realität von Schule nicht viel zu tun.  Zweitens der Mann geht von Millionen Arbeitslosen durch Digitalisierung aus. Ich glaube er hat einfach nicht Recht. Was die Lehrerausbildung betrifft hat er nicht vollkommen Unrecht, aber es gibt es gibt auch gute Leute in Naturwissenschaften, die einfach Lehrer werden wollen. Weiter sollten Nobelpreisträger eben nicht die Grundlagen für Anfänger erklären, weil sie nicht unbedingt können und keine Ahnung von Didaktik haben und mit den Problemen die Schüler damit haben wohl nie konfrontiert waren weil es Genies sind. 

Bearbeitet von be98
Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Bitschnipser:

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/quiet-quitting-haelt-unserer-arbeitsmoral-einen-genialen-spiegel-vor
Hier mal ein netter Artikel zum neuen Trend "was vom Leben haben" :) Ich find die Entwicklung gut und hoffe, dass das mittelfristig in allen Bereichen durchschlägt.

Gibt es keinen Unterschied zwischen innerer Küdigung, diesem "Quiet quitting", Dienst nach Vorschrift und Zielerreichung? 🤔

Geschrieben

Unterschied insofern, als dass innere Kündigung= nur soviel, dass man nicht gefeuert wird/es nicht auffällt 

Und quiet quitting (wie im Artikel beschrieben, eigentlich ein falscher Name) ist eher Dienst nach Vorschrift. Nicht "die Extrameile gehen", nicht zig unbezahlte Überstunden um vielleicht irgendwann mal einen feuchten Händedruck zu kassieren. Sondern einfach arbeiten, wofür man angestellt und bezahlt wurde. Erschreckend, dass das eigentlich nicht die Norm ist...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden schrieb allesweg:

Gibt es keinen Unterschied zwischen innerer Küdigung, diesem "Quiet quitting", Dienst nach Vorschrift und Zielerreichung? 🤔

Ich glaube quiet quitting heißt im Kern keine Überstunden bzw sonst nichts tun dass nicht vergütet wird, also zB als Lehrer:in Material für die Schüler selber zu bezahlen. Dienst nach Vorschrift heißt dahingegen im Grunde „kein Bock mehr“ — also mache ich nur noch was ich unbedingt machen muss.

Vielleicht kommt die Verwirrung daher dass „quiet quitting“ ziemlich irreführend ist als Begriff. 

Bearbeitet von monolith
Geschrieben

Also "quiet quitting" ist neudeutsch für "Zielerfüllung", aber noch über "Dienst nach Vorschrift", was wiederrum über "innere Kündigung" ist?

Wobei bei einem Fließbandarbeiter "Dienst nach Vorschrift" gleich "Zielerfüllung" wäre?

 

Juhu! Wir haben einen neuen Bullshitbingo-Begriff! Work-Life-Balance ist zu arbeitnehmerorientiert, lasst das mal AG-freundlicher formulieren!

Geschrieben

Ja. Das lustige ist der ganze Begriff bezieht sich ja auf einen einzigen konkreten Fall, halt eine Lehrerin aus den USA die sich irgendwie weigerte nach Ende der Arbeitszeit noch länger zu bleiben oder so. Also im Prinzip keine Überstunden zu machen. Das ging dann viral und scheint in den USA ein derart krasses Ding gewesen zu sein, dass man gleich einen eigenen Namen dafür erfunden hat.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube dass die Diskussion nicht so einfach auf Deutschland zu übertragen ist. Zwar gibt es auch hier immer mehr Menschen die selbstausbeuterisch viel arbeiten. Allerdings in vielen Bereichen auch gesunde Regeln die das verhindern 

Bearbeitet von be98
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist richtig. Es gibt in Deutschland mit Sicherheit auch Polizeigewalt gegen Minderheiten etc. Aber dass die deutsche Polizei nach Vorfällen in den USA sich rechtfertigen muss, ist einfach Wahnsinn.

Bearbeitet von be98
Geschrieben
Und wie bei so vielem, was in den USA Trend ist, wird es 1:1 übertragen. Auch dann, wenn in Deutschland nicht einmal die grundlegenden Voraussetzungen gegeben sind, um einen derartigen Trend überhaupt möglich zu machen.
war schon immer so. Seit Social Media nimmt das aber noch einmal abstrusere Züge an.
Welche grundlegenden Voraussetzungen fehlen den in Deutschland?
Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb allesweg:

Ich sehe keinerlei Bezug zwischen US-amerikanischer Polizeigewalt und Fachkräftemangel in Deutschland.

Der Bezug ist , dass Diskussionen 1:1 auf Deutschland übertragen werden ohne die Hintergründe zu hinterfragen. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb allesweg:

Das ArbZG soll verhindern, dass man >10h arbeitet.

Der Kündigungsschutz hindert Arbeitgeber an Hire&Fire, wenn Mitarbeiter "nur" 100% geben.

Manchmal wäre ich froh, wenn es hier das Hire&Fire - System gäbe. Das würde die Qualität in meinem Arbeitsbereich um Quantensprünge erhöhen ...

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