trollr Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 (bearbeitet) Was meinst du? Der Thread hat einfach schon zu viel Seiten. Es war nur eine Frage der Zeit bis Godwin’s Law sich wieder bewahrheitet. Ich finde es interessant, dass das Mindesteinkommen für ausländische Akademiker geregelt wird, aber deutsche Akademiker teilweise für unter 33k im Jahr arbeiten. Also ob man die Stellen nun mit den Leuten aus dem Ausland besetzen könnte. Gerade die Unternehmen die lauthals "Fachkräftemangel" schreien, sind doch eben die die einen Akademiker für unter 30k im Jahr suchen oder eine ausgelernete Fachkraft für einen Aushilfslohn anstellen. Die Machenschaften einiger Unternehmen finde ich sowieso absurd. Da werden Scheinstellen ausgeschrieben, damit der Konkurrent denkt das Geschäft läuft gut. Ich habe mich vor 3 Wochen auf eine Stelle beworben und mir wurde abgesagt, mit der Begründung es seien so viele Bewerber. Ich wette in 2 Monaten ist die Stelle immer noch ausgeschrieben. Es ist also kein Wunder, dass jeder denkt wir hätten einen Fachkräftemangel... Bearbeitet 13. Dezember 2011 von trollr Zitieren
despo1602 Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 Der Thread hat einfach schon zu viel Seiten. Es war nur eine Frage der Zeit bis Godwin’s Law sich wieder bewahrheitet. auf eine Aktion folgt eben eine Reaktion in dem Fall habe ich einfach nur zu schnell "gehandelt" ... Zitieren
despo1602 Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 (bearbeitet) auf eine Aktion folgt eben eine Reaktion in dem Fall habe ich einfach nur zu schnell "gehandelt" ... €: und manchmal (in diesem fall natürlich nicht) ist die Nazikeule halt einfach angebracht ... €: sorry für doppelpost wollte eig. den Beitrag bearbeiten Bearbeitet 13. Dezember 2011 von despo1602 Zitieren
Akku Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 Ich hoffe, das artet jetzt nicht aus. Ich möchte mich auf diesem Weg an Alle die bisher hier geschrieben haben, ausdrücklich bedanken. Die einzelnen Beiträge und Meinungen der Beteiligten sind sehr interessant und bisher habe ich es kaum erlebt, dass ein so kontroverses Thema über so viele Seiten mit so vielen Beiträgen sehr sachlich, auf einem sehr hohem Niveau mit dem nötigen Respekt behandelt wurde. Vielen Dank dafür. Zitieren
Hellspawn304 Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 mal wieder was Aktuelles aus der Presse: Spezialistenmangel hausgemacht? Danke für den interessanten artikel. Ich finde es hat aber auch vorteile, wenn man sich das wissen selbst aneignet. Ich sehe es als investition in die zukunft und beschäftige mich dann eben nur mit dingen die mich interessieren. Hat den vorteil, das mein AG mich auch nicht an sich binden kann, wenn er keine weiterbildung für mich zahlen möchte. Zitieren
ad83.dll Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 Klar mag sein das eine Eigeninvestition meine persönliche Freiheit nicht belastet. Aber was machst du wenn es an höherwertige Zertifikate geht die z.B. einen Mehrtätigen Kurs als Grundlage vorraussetzen sprich die Zertifizierung ohne diesen Kurs garnicht gültig ist. (bspw. vcp oder höher). Kursgebühren in Höhe von 2500 € und mehr müssen auch erstmal bezahlt sein. Hier ist einfach die Sache das man sich vom Arbeitgeber nicht über den Tisch ziehen lassen darf. Warum sollte ich mich für 3 Jahre mit Option auf Rückzahlung binden lassen ... Zitieren
Gooose Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 Hier und da mal eine Prüfung ist sicherlich ok. Ich wurde letztes Jahr zusammen mit einer Kollegin auf eine Schulung geschickt. Wir sollten uns mit dem SQL Server Analysis Service vertraut machen. Drei Tage "Druckbetankung". Die Transferleistung auf konkrete Projekte musste aber immer noch gestemmt werden. Die Schulung hat die Sache vielleicht ein wenig beschleunigt, doch das eigentliche Lernen begann beim ersten Projekt. Die Schulung war richtig gut, wäre aber nicht zwingend notwendig gewesen. Wenn ich mich an neue Themen heranwage, besorge ich mir Literatur. Es gibt mittlerweile so viele Online Quellen, die man abarbeiten kann, dass einem eher die Zeit fehlt sich alles im Detail anzueignen. Interessant werden Zertifikate/Schulungen, wenn sie als "Türöffner" dienen. Gute Entwickler/Administratoren hat es aber schon gegeben, bevor die Firmen damit angefangen haben eine neue Einnahmequelle zu erschließen. Eine Fachkraft zeichnet sich nicht zwangsweise durch Zertifikate aus. Wenn ich einem Kollegen etwas über den Analysis Service erzählen müsste, sind die gesammelten Projekterfahrungen "wertvoller" als die Informationen bzw. der Nachweis, dass ich an dieser 3-Tages-Schulung teilgenommen habe. Es ist eher die Frage, wie man seinem Gegenüber glaubhaft vermitteln kann, dass man sich in einem bestimmten Bereich gut auskennt. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 13. Dezember 2011 Geschrieben 13. Dezember 2011 Super Artikel Goose. Leider wirst Du davon nichts in der Mainstream-Presse hören. Fast jeden Morgen höre ich dafür im DLF, dass ein akuter Fachkräftemangel herrscht und die Arbeitgeber kurz davor sind sich am Mauskabel aufzuhängen während sie jeden Hinterhof-Turnschuh-ITler mit sechsstelligen Gehältern, Kobe-Beef und kostenlosen Rückenmassagen von Miss World Anwärterinnen zu ködern versuchen. Wessen brot ich ess, ... Zitieren
MattR Geschrieben 14. Dezember 2011 Geschrieben 14. Dezember 2011 Kampf um Tech-Talente: Plätzchen für die Schätzchen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - KarriereSPIEGEL Zitieren
Systemlord Geschrieben 19. Dezember 2011 Geschrieben 19. Dezember 2011 Hier ist einfach die Sache das man sich vom Arbeitgeber nicht über den Tisch ziehen lassen darf. Warum sollte ich mich für 3 Jahre mit Option auf Rückzahlung binden lassen ... Grundsätzlich ist es ja in Ordnung, wenn Dein AG eine gewisse Sicherheit haben möchte, wenn er sich schon bereit erklärt, Dir so einen Kurs zu finanzieren. Du würdest es als Chef doch auch nicht toll finden, wenn Du einem Angestellten eine 5000 Euro teure Fortbildung bezahlst und der Angestellte ein paar Wochen/Monate später zur Konkurrenz wechselt ;-) Zitieren
ad83.dll Geschrieben 19. Dezember 2011 Geschrieben 19. Dezember 2011 Grundsätzlich ist es ja in Ordnung, wenn Dein AG eine gewisse Sicherheit haben möchte, wenn er sich schon bereit erklärt, Dir so einen Kurs zu finanzieren. Du würdest es als Chef doch auch nicht toll finden, wenn Du einem Angestellten eine 5000 Euro teure Fortbildung bezahlst und der Angestellte ein paar Wochen/Monate später zur Konkurrenz wechselt ;-) Das war auch so nicht gemeint. Ich versteh durchaus das der Arbeitgeber seine Investition schützen will. Mein Beispiel bezog sich darauf das man sich nicht für jeden Pubs mehrere Jahre binden lassen darf. Die Investition muss schon in Relation zu der Dauer stehen keine Frage. Meiner Meinung nach sollte sich der AG allerdings hier auch etwas weiterdenken. Pure Bindung durch Vertragsanpassung im Sinne von Rückzahlung im Falle eines verfrühten Firmenausstiegs ist glaube ich nur der halbe Weg. Mehrqualifikation sollte meiner Meinung nach auch mehr wert sein.... Egal ob durch AG gezahlt oder nicht. Zitieren
Systemlord Geschrieben 19. Dezember 2011 Geschrieben 19. Dezember 2011 Okay, ich glaube, ich habe verstanden, worauf Du hinaus willst. Zitieren
SaJu Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 BA-MINT-Chancen-Arbeitsmarkt Angeblich werden nur akademische IT-Fachkräfte gebraucht. Einen generellen Fachkräftemangel gibt es also nicht. Zitieren
hmaas Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Einen generellen Fachkräftemangel gibt es also nicht. Wenn man dem Quellennachweis des Artikels folgt finde man z.B. diese Auswertung. Folgt man der Ansicht/Berechnung der BA für Arbeit gibt es sehr wohl einen Fachkräftemangel in den Ausbildungsberufen. Allerdings nur im Gesundheitsbereich. Zitieren
ad83.dll Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Naja klar warum wohl auch. Wer viel und hart arbeiten will und auf wenig Bezahlung steht geht in den Gesundheitsbereich... Ist leider so. Im vergleich zu denen könnte man sagen wir jammern auf hohem Niveau. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Nunja, da muss man aber denke ich auch wieder zwischen Ärzten und anderen Jobs wie z.B. Krankenpfleger, Altenpfleger, etc. unterscheiden, denn die Ärzte arbeiten zwar oftmals auch viel - bekommen jedoch auch ein ziemlich gutes Gehalt im Schnitt. Zitieren
ad83.dll Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Klar Crash ich bezog mich auch auf folgendes: [...]wohl einen Fachkräftemangel in den Ausbildungsberufen. Allerdings nur im Gesundheitsbereich.[...] Das man als studierter im Gesundheitsbereicht weitest gut leben kann ist klar. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Ich denke er meint eher IT im Gesundheitsbereich, oder? Und die verdient oft unterirdisch. Dafür basteln die an sehr kritischen Systemen rum und dürfen - Bereitschaft sei Dank - entsprechend ungeplant zu beliebigen Zeiten antanzen. Stress und Zeitdruck inklusive. Belastung nicht weit weg von einem Arzt, Gehalt nicht weit weg von der Putzkraft. Zitieren
bigvic Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 (bearbeitet) Und trotz dieser schlechten Bezahlung kostet z.B. ein ordentlicher Heimplatz für Pflegebedürftige zwischen 3000 und 4000 Euro im Monat. Pflegedienste meist noch mehr. Das kann sich kaum einer leisten und wenn dann nur ein Kind da ist zur Finanzierung, dann arbeitet das nur noch dafür. Gesundheit/Pflege ist personal- und zeitintensiv und die Frage ist, ob man immer für alles eine Fachkraft benötigt. Die Zivis haben vieles ja auch als unausgebildete Billigkräfte hinbekommen. Und zur Zeit haben wir richtig Glück, dass wir Osteuropa haben, denn ansonsten wären wir in dem Bereich mal sowas von aufgeschmissen ... Auf lange Sicht wir da nur ein Gesellschaftsmodell helfen, dass sowohl die jüngeren (wie früher), als auch die Rentner verpflichtet Sozialdienst abzuleisten. Bearbeitet 21. Dezember 2011 von bigvic Zitieren
Crash2001 Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Hmmm... also die Leute, die ich kenne, die im Gesundheitsbereich in der IT gearbeitet haben (im Krankenhaus), die hatten immer ein echt laues Leben. Wenig Stunden, teils sogar noch Mehrleistungen wie Firmenwagen o.ä. und schlecht verdient haben die auch nicht in der Ausbildung. Wie das natürlich dann später aussieht mit dem Lohn ist die andere Sache. Ich denke aber, auch dabei wird es immer wieder schwarze Schafe geben, wo man dann bis zur erschöpfung/Burnout arbeiten darf für wenig Geld. Also da verdienen Pfleger definitiv schlechter. @bigvic: Das kommt aber ganz auf die Pflegestufe an. Zitieren
Kwaiken Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Crash: wie gesagt, das kenne ich anders. Und ich war aufgrund meiner ehemaligen Tätigkeit recht häufig in den IT-Abteilungen bei Krankenhäusern. Die IT-Leitung hat natürlich ganz gut verdient. Mir ging es eher um die Arbeitsbienen. bigvic: Pflegestufe. Hat Crash hier auch ganz richtig gesagt. Habe im näheren Umfeld zwei Frauen, die als Altenpfleger beschäftigt sind. Eine in einer öffentichen Einrichtung, die andere in einer privaten. Die Dame in der letzteren kann Geschichten erzählen, da stellen sich die Nackenhaare auf. Permanente Unterbesetzung, 3-4 Leute für 2 Stationen mit PS 2 und 3, maximal eine examenierte Pflegekraft pro Station, usw. Zitieren
bigvic Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 @bigvic: Das kommt aber ganz auf die Pflegestufe an. Ja klar kommt die Höhe der Kosten da drauf an. In D haben wir ca. 2.000.000 Pflegebedürftige, verteilt auf die verschiedenen Pflegestufen. Und bei Stufe 3 kommen diese Zahlen hin. Und die Unterbezahlung und Unterbesetzung ändert nichts daran, dass es jetzt schon viel zu teuer ist. Zitieren
Crash2001 Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Man muss dann aber auch dazu sagen, dass Pflegestufe 3 schon für Schwerstpflegebedürftigkeit steht und die höchste Stufe ist. Klar ist die höchste Stufe auch am teuersten. [...]Die "Schwerstpflegebedürftigkeit" beginnt, wenn täglich durchschnittlich mindestens fünf Stunden lang Hilfe geleistet werden muss und davon mindestens vier Stunden auf die Grundpflege entfallen und der konkrete Hilfebedarf jederzeit, auch nachts, gegeben ist (rund um die Uhr). Die schlichte Verlagerung von Pflegemaßnahmen in die Nachtstunden (22 Uhr - 6 Uhr) reicht nicht aus.[...] Bei Pflegestufe 1 und 2 sieht das mit den Kosten und Zeiten schon wieder ganz anders aus. Zitieren
milbman Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 (bearbeitet) Da ich hier schon länger gelegentlich mitlese und sich das hier teils ziemlich politisch wird, möchte ich mich als Mitglied eines politischen ideologieneutralen Vereins(dira Netzwerk - bei Interesse PN, will hier keine Werbung machen) zu Wort melden - denn genau die Problematik haben wir kürzlich fernab von linken oder rechten Kalkül im Detail ausgearbeitet. Hier einige der Ansätze: Die Probleme des Fachkräftemangels sind eindeutig weniger die Schuld der Unternehmen. Jetzt mal abgsehen vom Lohndumping. Ob da nun Junior/Senior Fachinformatiker, Programmierer oder Developer steht ist eigentlich egal. Auch das Ausfüllen elend langer Formulare ist weniger das Problem. Sollte man wirklich interessiert sein, geht das eigentlich immer über den Griff zum Telefonhörer oder eine individuelle Bewerbung, mit dem Hinweis, dass das Formular den eigenen Fähigkeiten nicht genüge tut. Problem des Fachkräftemangels ist eher gesellschaftlicher und politischer Natur. Hier die Hauptprobleme: Die Politik hat leider den Bogen etwas überspannt, was Kündigungsschutz, etc. angeht. Aus Sicht mittelständischer Arbeitgeber ist eine Fachkraft einzustellen mit einem hohem Risiko verbunden. Hat man die Fachkraft erst einmal eingestelt, ist es ggf. sehr schwer diese wieder zu kündigen, selbst dann, wenn man gar keine Arbeit mehr für die Fachkraft hat. Man müsste sie im schlimmsten Fall für das Däumchen drehen bezahlen, solange, bis man völlig Pleite ist. Wer will das schon. Kein Wunder, dass dann Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden schießen - doch hier wird jede Menge Geld verbrannt und die Fachkräfte bekommen kaum Geld, warum also überhaupt arbeiten? Dazu: Wer gerade eine Zeitarbeitsfirma verwaltet, der kann auch nicht Fachkraft werden. Standort Deutschland Deutschland ist ein Auswanderungsland - zumindest was Leute angeht, die etwas im Köpfchen haben. Die steuerliche Vorteile und teils die Bezahlungen in anderen Ländern sind einfach zu gut und wenn man dann noch ein gefragter Mann ist... . Gerade im Informatikbereich können viele recht gut Englisch, so dass ein Leben in Australien/USA/etc. nichts im Wege steht. Deutschland ist durch die starke soziale Komponente hingegen für die attraktiv, die auch in ihren Heimatländern keine nennenswerten Chancen haben, obwohl dort der Stand der Technik meist unter dem von Deutschland liegt. Jemand der auf technisch hohen Niveau ist, kommt sicher nicht nach Deutschland, sondern verdient sich vor Ort eine goldene Nase, denn in seinem Land ist er je nach Herkunft eine Seltenheit und damit dort noch gefragter als hier. Ethik Selbst wenn man tatsächlich Fachkräfte aus dem Ausland locken kann, also arbeitswillige und spezialisierte Arbeiter, dann ist es doch fraglich, ob man das systematisch machen darf. Denn wenn wir jetzt alle guten Kräfte aus einem Land ziehen, um damit eigene Probleme zu lösen, wird das Land woher die Arbeiter kommen plötzlich noch viel stärker vor gleichen Problemen stehen. Man klaut ihnen quasi systematisch die Fachkräfte zur eigenen Bereicherung. Als einer der exportstärksten Länder schießen wir uns dabei auch in das eigene Bein, denn die Fachkräfte im Ausland werden eigentlich benötigt, um unsere Produkte zu kaufen, zu installieren und zu warten. Die Fachkräfte aus dem Ausland - zumindest in der Größenordnung - stellen also keine Option dar. Demographischer Wandel und die Lösung Weniger Kinder gleich weniger Fachkräfte - sollte einleuchtend sein. Da wir den hohen Stand der Ausbildung weitergeben können und sich eigene Kinder am Besten nahtlos in unsere Gesellschaft und Werte integrieren, wären eigene Kinder und entsprechende politische Anreize die langfristige Lösung des Fachkräftemangels. Radikale politische Lösungen wären zum Beispiel: Volle staatliche Rente nur noch für den, der gewisse Ausbildungen vorweisen kann UND in die Rente in Form von Kindern investiert hat. (Ansonsten muss man sich halt privat versichern) Durch die Kopplung würde man auch das reine 'Kinder machen' wegen Geld verhindern. Eigentlich müsste jede gebährfähige Frau 3 Kinder haben, um die Leistungen und den Wohlstand eines Landes ohne weitere Automatisierungen aufrecht zu erhalten. Und wie hier schon richtig angesprochen: Wenn die ganze verbliebene Jugend nur den alten Leuten den hintern abputzen muss, wer soll dann noch Fachkraft sein? [edited by bigvic - siehe Boardregeln] Bearbeitet 27. Dezember 2011 von bigvic Zitieren
Crash2001 Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 [...]Die Probleme des Fachkräftemangels sind eindeutig weniger die Schuld der Unternehmen. Jetzt mal abgesehen vom Lohndumping. Ob da nun Junior/Senior Fachinformatiker, Programmierer oder Developer steht ist eigentlich egal. [...]Also ich sehe da durchaus eine große Schuld bei den Unternehmen, die Forderungen stellen, aber nichts dafür machen wollen. Schau dir einmal an, welche Unternehmen darüber meckern, dass es keine Fachkräfte gibt - andererseits jedoch auch selber keine oder nur viel zu wenige selber ausbilden oder fördern. Weder bilden sie z.B. oftmals in der Richtung, die sie selber benötigen, ausreichend Azubis aus, noch fördern sie großartig Mitarbeiter oder Azubis, die z.B. durchaus bereit dazu wären, nebenher zu studieren, wenn sie einen Anreiz hätten, wie z.B. Übernahme bei erfolgreichem Abschluss oder sonstiges. Zudem sind viele Firmen, bzw deren Personaler einfach derart festgefahren bei ihren hochgestochenen Ansprüchen an die Bewerber, dass man jemanden, der vielleicht nur 75% der "Anforderungen" erfüllt, nicht nimmt, anstatt ihm einfach noch eine Fortbildung/Schulung zu verpassen, und dann hinten herum wieder meckert, dass es ja keine Fachkräfte gebe. Ich sehe sehr wohl einen sehr großen Anteil der Schuld für die "Misere" bei den Firmen/Konzernen, da sie einfach nicht gewillt sind, in Bildung zu investieren. Selbst Schulungen allgemein werden immer weniger, denn dabei muss man ja etwas in die Mitarbeiter investieren und verliert dieses "Bildungskapital", wenn man jemanden dann nciht mehr benötigt und kündigt an eine andere Firma. Wieso sollte man auch einen Mitarbeiter schulen... das kann er ja genau so gut auch selber machen, oder selber bezahlen. Vielleicht bezahlt die Bundesagentur für Arbeit ihm ja auch eine Weiterbildung, wenn genügend wenig qualifizierte Leute in einer Richtung auf dem Markt verfügbar sind... Viele Firmen verstehen einfach nicht, dass man in Mitarbeiter auch mal etwas investieren muss, damit sie sich qualifizieren können, damit sie zufriedener sind, damit sie nciht auf einem Punkt stehen bleiben und sich nur noch zurück entwickeln, wenn sie immer nur das gleiche machen, dass sie gefordert und gefördert werden wollen und dass das ganze nicht einseitig ist, sondern man als Firma dann irgendwann auch einen entsprechenden Gegenwert zurück bekommt. Genau das ist das Problem in sehr vielen Firmen in Deutschland. Schaut euch andere Länder an - die nordischen Länder einmal als Beispiel. Weniger Steuern haben diese Länder auch nicht, aber die Firmen investieren dennoch bedeutend mehr in ihre Mitarbeiter und bekommen einiges an Mehrleistung von den Mitarbeitern zurück. Ein Mitarbeiter, der sich mit einem Unternehmen identifiziert und für das Unternehmen, statt nur für sich arbeitet, ist nun einmal effizienter. Und das haben die Personaler der Firmen dort verstanden. Deshalb flüchten die guten Mitarbeiter auch nicht unbedingt aus den Firmen, sondern sie werden einfach entsprechend ihrer Leistung gerecht bezahlt und somit haben sie gar keinen richtigen Anreiz, den Arbeitgeber zu wechseln, oder sogar aus zuwandern, denn sie haben alles was sie brauchen auch so. Ich denke viele Unternehmen in Deutschland, oder generell mittlerweile in der EU sollten sich davon eine Scheibe abschneiden und wieder mehr Vertrauen in ihre Mitarbeiter setzen, ihnen vernünftige Löhne bezahlen, für einigermaßen sichere Arbeitsplätze sorgen und die Mitarbeiter fördern, anstatt sie wie ein Stück Vieh zu unterdrücken und auszubeuten. Klar hat die Gesellschaft auch viel damit zu tun, denn bei der heutigen Ellenbogengesellschaft ist es einfach nun einmal so, dass normalerweise jeder nur sein eigenes Wohl im Auge hat mit möglichst geringem Aufwand. Am einfachsten ist es natürlich, wenn man jemand hochqualifizierten, der haargenau den Anforderungen entspricht, vor die Nase gesetzt bekommt, derjenige nicht entsprechend seiner Qualifikation bzw nicht entsprechend seiner Leistung bezahlt wird, sondern einfach einen Dumpinglohn vor die Nase gesetzt bekommt, ohne es ablehnen zu können. Dazu müsste sich dieser Mitarbeiter dann selbstverständlich noch eigenständig fortbilden und immer auf dem aktuellen Stand der Technik bleiben. Das wäre das Idealbild des Arbeitnehmers für den Unternehmer. Gesellschaftliche Verantwortung kennen viele Unternehmen mittlerweile einfach nicht mehr, oder aber sie heucheln es nur noch vor. [...]Die Politik hat leider den Bogen etwas überspannt, was Kündigungsschutz, etc. angeht. Aus Sicht mittelständischer Arbeitgeber ist eine Fachkraft einzustellen mit einem hohem Risiko verbunden. Hat man die Fachkraft erst einmal eingestellt, ist es ggf. sehr schwer diese wieder zu kündigen, selbst dann, wenn man gar keine Arbeit mehr für die Fachkraft hat. Man müsste sie im schlimmsten Fall für das Däumchen drehen bezahlen, solange, bis man völlig Pleite ist. Wer will das schon. Kein Wunder, dass dann Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden schießen - doch hier wird jede Menge Geld verbrannt und die Fachkräfte bekommen kaum Geld, warum also überhaupt arbeiten? Dazu: Wer gerade eine Zeitarbeitsfirma verwaltet, der kann auch nicht Fachkraft werden.Einerseits ist es durchaus so, dass man in großen Firmen einen über verhältnismäßig großen Kündigungsschutz genießt. Alleine schon durch Gewerkschaften und Tarifverträge, die die Unternehmen durchaus manchmal an der falschen Stelle gängeln. Auch ich sehe durchaus Handlungsbedarf, dies zu ändern. Andererseits hat man bei "Zeitarbeitsfirmen" oftmals so gut wie keinen Kündigungsschutz. Ich finde man sollte einen gewissen Grundschutz haben. Andererseits sehe ich es jedoch auch aus der unternehmerischen Sicht und frage mich z.B., wieso es in Deutschland bei einer fristgerechten regulären Kündigung unbedingt eines Kündigungsgrundes bedarf. Wieso ist eine Kündigung ungültig, wenn kein Kündigungsgrund drin steht? Wieso wird der Arbeitgeber dazu genötigt, einen Grund anzugeben? Vor allem wird ja auch nicht alles als Grund anerkannt und man muss durchaus vorsichtig sein als Unternehmer, welchen Grund man denn angibt. Schlechte Auftragslage kann z.B. durchaus überprüft werden. Wieso darf ein Unternehmer nicht jemandem kündigen, weil er mit ihm nicht zusammenarbeiten kann, sondern muss ihn teils mit Gewalt aus dem Unternehmen drängen mit 3 Mahnungen und Eintrag in die Personalakte u.s.w. Klar kostet das einen bestimmten Teil an Sicherheit, aber es bringt dem Markt auch einen gewissen Anteil an Flexibilität zurück und die Unternehmen wären vielleicht eher dazu bereit, jemanden einzustellen. [...]Demographischer Wandel und die Lösung Weniger Kinder gleich weniger Fachkräfte - sollte einleuchtend sein. Da wir den hohen Stand der Ausbildung weitergeben können und sich eigene Kinder am Besten nahtlos in unsere Gesellschaft und Werte integrieren, wären eigene Kinder und entsprechende politische Anreize die langfristige Lösung des Fachkräftemangels. Radikale politische Lösungen wären zum Beispiel: Volle staatliche Rente nur noch für den, der gewisse Ausbildungen vorweisen kann UND in die Rente in Form von Kindern investiert hat. (Ansonsten muss man sich halt privat versichern) Durch die Kopplung würde man auch das reine 'Kinder machen' wegen Geld verhindern. Eigentlich müsste jede gebährfähige Frau 3 Kinder haben, um die Leistungen und den Wohlstand eines Landes ohne weitere Automatisierungen aufrecht zu erhalten. Und wie hier schon richtig angesprochen: Wenn die ganze verbliebene Jugend nur den alten Leuten den Hintern abputzen muss, wer soll dann noch Fachkraft sein?Klar sollen Familien gefördert werden, Kinder zu bekommen, aber was du hier machst, ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Nur weil es anteilig immer mehr alte Leute gibt, heißt das noch lange nicht, dass es unbedingt einen Fachkräftemangel geben muss, denn immer mehr Sachen können einfach automatisiert werden und somit werden dafür dann wieder weniger Leute benötigt, um eine größere Menge von einem Gut herzustellen oder Maschinen/Geräte zu bedienen. Zudem benötigt durch die Computerisierung eine Berechnung z.B. nur noch einen Bruchteil der Zeit wie früher und es werden immer wieder neue Verfahren entwickelt, um Prozesse zu optimieren. Wie willst du jemanden, der vom IQ her einfach nicht dazu geeignet ist, dazu bringen, eine Fachkraft zu werden? Und wäre es nicht doch unfair denjenigen gegenüber, die vom Kopf her einfach nicht für höhere Qualifikationen geschaffen sind? Gesetzlich vereinbaren würde sich so etwas definitiv nicht lassen. Und klar wird der Anteil der arbeitenden Bevölkerung, die alte und kranke Leute pflegt immer höher, da die Altersstruktur bildlich dargestellt nun einmal keine Pyramidenform mehr ergibt, sondern eine bauchige Gestalt annimmt, bei der der Bauch immer höher rückt. Den Leuten vorschreiben, wann sie zu sterben haben, und wie viele Kinder sie zu zeugen haben, kann und darf jedoch mit Sicherheit auch nicht die Lösung sein. Anreize geben und Familien mit Kindern mehr fördern wäre natürlich eine Möglichkeit. Nur von wem soll dies finanziert werden? Irgend woher muss das Geld ja schließlich auch immer kommen... Das Problem, das ich eher sehe, ist, dass viele Leute gar kein Interesse daran haben, überhaupt eine Leistung zu erbringen. Sie leben ihr Leben ohne große Anstrengungen, kommen zurecht und sind zufrieden. Diese Leute könnten vielleicht noch durchaus gefördert werden und wären dann auch zu qualifizierten Fachkräften ausbildbar. Dafür müsste es aber halt jemanden geben, der sie fordert und fördert. Dann gibt es hingegen auch noch die Fraktion der Arbeitsverweigerer, die sich auf dem sozialen Netz ausruhen - kurz gesagt: Sozialschmarotzer. Diese Leute zu aktivieren wäre schon eine größere Herausforderung - sowohl an die Politik, als auch an die Gesellschaft allgemein. Leider wird in der Gesellschaft bisher kein Unterschied zwischen den Leuten gemacht, die z.B. durch Arbeitsplatzverlust in Harz IV gedrängt werden und zwischen denen, die sich bisher nie angestrengt haben und noch nie in ihrem Leben überhaupt eine größere Leistung vollbracht haben. Wieso sollte man solche Leute unterstützen? Leisten kann sich der Staat dies definitiv nicht mehr. Leider ist er jedoch gesetzlich dazu verpflichtet. Mein Resultat: Firmen: Bildet verstärkt aus, fördert eure Mitarbeiter, zahlt anständige Gehälter, dann bekommt ihr auch Fachkräfte. Angestellte: Versucht euch ständig weiterzubilden und höchstmöglich zu qualifizieren, dann habt ihre keine Probleme einen Job zu finden und zu halten und habt ein angenehmes Auskommen. Staat/Politik: Verändere die Gesetze so, dass Unternehmen wieder flexibler Leute einstellen und auch wieder kündigen können, denn durch die steifen Gesetze wird einiges an Schwung aus der Wirtschaft genommen. Und eventuell sollte man sich wirklich einmal überlegen, ob die gesetzliche Rente nicht vielleicht mittlerweile ein veraltetes und nicht mehr durchführbares Modell ist, so dass in einer Übergangszeit sie mit und mit durch die private Rente abgelöst wird. Höchste Zeit dazu wäre es, denn irgendwann wird sie einfach nciht mehr finanzierbar, oder aber sie wird so gering, dass man davon noch nciht einmal mehr am Existenzminimum rumkrebsen kann. Zitieren
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