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Geschrieben

Ihr habt natürlich recht, dass Papier geduldig ist. Doch meist lässt sich sowas mit 2 Anrufen überprüfen. Viele neue Arbeitgeber rufen beim alten AG an und fragen nach, ob denn alles wirklich stimmt wenn auf dem Arbeitszeugnis das Wasserzeichen von Superman drauf ist. Ebenso mit dem Lebenslauf. Ich erinnere mich da mal an einen, der hat an der Tankstelle gejobbt und schrieb im Lebenslauf "Assistenz der Geschäftsleitung" rein. Mag vielleicht alles stimmen, aber da wird der potentielle AG sicher sich mal selbst von überzeugen wollen...

Geschrieben (bearbeitet)
Du bewirbst dich auf Management-Stellen und wirst gefragt ob Du programmieren könntest?

Nee. Entweder ich bewerbe mich auf eine Professur und dann nörgeln sie rum, dass ich kein Programmierer bin und auch bisher noch keinen Programmierkurs gegeben habe. Aber andere Bewerber sind doch auch auf ihr Thema spezialisiert!

Und bei meinen letzten beiden Jobs haben sie mir im Bewerbungsgespräch Honig um den Bart geschmiert von wegen "Genau so eine Expertin wie Sie brauchen wir für diese verantwortungsvolle Aufgabe. Wir haben viel vor mit Ihnen..." Und nachher war´s im einen Fall eine Programmiererstelle, wo überhaupt keine eigenen Ideen gefragt waren. Und das andere lief eher auf "technisches Sekretariat" hinaus. Die haben mich behandelt als sei ich eine Praktikantin, die nichts weiß und nichts kann. Sehr bizarr!

D.h. entweder hast Du ein massives Defizit bei rudimentären Konzepten (OOP ist absolutes Basiswissen; selbst bei den WiInfs) oder der zukünftige Arbeitgeber hat keine Ahnung ob er nun eine fachliche Führungskraft sucht oder ein Codieräffchen. Im letzten Fall: froh sein, dass es nicht geklappt hat und nach einem AG suchen, der weiß was er will.

Grundlagen sind vorhanden, bilde ich mir ein. Aber dass die nicht wussten, was sie eigentlich suchen, war nur zu offensichtlich. Vermutlich hat auch menschlich die Chemie nicht gestimmt. Schwierig war auf jeden Fall, dass meine Kollegen, mit denen ich nichts zu tun hatte, dachten, ich sei Berufsanfängerin, und sich dann darüber ärgerten, dass ich so interessante Aufgaben hatte. Die wurden mir dann auch nach und nach wieder weggenommen. Angeblich weil ich nichts kann. Das sagten aber Leute, die überhaupt nicht mit mir zusammengearbeitet haben. Total-Albtraum.

Wie ein kleines Mädchen aussehen kann auch ein Vorteil sein.

Aber nur wenn ich mich selbst als kleines Mädchen sehe! Ich verhalte mich aber nicht so. Und dann denken die "Worauf bildet sich diese Berufsanfängerin eigentlich etwas ein?"

Und ich fand es auch total irritierend, solche Dinge wie: Chef fragt mich: "Trauen Sie sich zu, den Kunden anzurufen und mit ihm über Geld zu verhandeln? Ich erwarte auch nicht, dass Sie da wirklich viel rausholen, versuchen Sie es einfach mal."

Hä??? Ich war jahrelang Projektleiterin, was soll denn so ein ******??

Ich hatte dann doch noch eine Frage, nämlich wie viel ich denn idealerweise rausschlagen sollte. "Wir erwarten nicht viel" ist keine klare Vorgabe!

Meine Rückfrage hat der Chef dann wohl so verstanden, dass ich mir den Anruf nicht zutraue und dann nahm er mir die Aufgabe wieder weg und sagte, das habe auch Zeit, bis die Kollegin aus dem Urlaub zurück sei.

Hä??? Alice im Wunderland oder wie?

Also, die haben sich ihren Fachkräftemangel auch selbst gemacht. Da haben sie eine kompetente Mitarbeiterin, die mehr als 100%ig leistungswillig ist, und dann wird sie derart ausgebremst.

Wie gesagt: Ich habe mich selbständig gemacht, jetzt passt alles wieder. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite (insbesondere die Kunden!) wissen wer ich bin und sind so zufrieden mit mir, dass wir bestimmt noch viele schöne Dinge zusammen machen werden. :-)

Andrea

Bearbeitet von AndreaH
Geschrieben
Nee. Entweder ich bewerbe mich auf eine Professur und dann nörgeln sie rum, dass ich kein Programmierer bin und auch bisher noch keinen Programmierkurs gegeben habe. Aber andere Bewerber sind doch auch auf ihr Thema spezialisiert!

Also wenn ich mich auf Lehrstellen bewerbe, dann habe ich min. erste Erfahrung im unterrichten und bin Experte in dem Thema indem ich unterrichten möchte. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Aber Dir geht es wahrscheinlich um was anderes.

Die wurden mir dann auch nach und nach wieder weggenommen. Angeblich weil ich nichts kann. Das sagten aber Leute, die überhaupt nicht mit mir zusammengearbeitet haben.

Es gibt keinen Grund von Leuten Aufgaben wegzunehmen, die etwas gut können. Das ist eher der Grund warum einige Leute auf ihren Posten kleben bleiben und nie befördert werden: weil die etwas zu gut können. Es ist schwieriger jemanden zu finden, der die aktuelle Aufgabe so gut erledigen kann wie die Person, die befördert werden soll, als jemand geeignetes für den höheren Posten.

Ich hatte dann doch noch eine Frage, nämlich wie viel ich denn idealerweise rausschlagen sollte. "Wir erwarten nicht viel" ist keine klare Vorgabe!

Er kann dir ja keine genauen Centbeträge nennen. Wenn ich nach oben verhandeln muss, gilt der Grundsatz "so viel wie's geht". Wenn ich Zugeständnisse machen muss, die über meiner verantwortbaren Spanne liegen frage ich bei meinem Chef nach wieviel ich maximal runtergehen darf falls der Kunde bockt. Aber anders herum? Immer so viel wie's geht. Die Nachfrage war mMn unnötig und hat dem Chef nur signalisiert, dass Du unsicher bist.

Meine Rückfrage hat der Chef dann wohl so verstanden, dass ich mir den Anruf nicht zutraue ...

So hätte ich das wahrscheinlich aus gesehen, sorry.

Also, die haben sich ihren Fachkräftemangel auch selbst gemacht. Da haben sie eine kompetente Mitarbeiterin, die mehr als 100%ig leistungswillig ist, und dann wird sie derart ausgebremst.

Achtung: das ist keine Unterstellung an dich, sondern gilt allgemein! Es gibt einen Unterschied zwischen "willig sein" und "fähig sein". Ich habe manchmal mit Kollegen zusammengearbeitet, die wollten wirklich. Saßen auch noch Abends um 21 Uhr und haben versucht das Problem zu analysieren, aber es ging einfach nicht. Die hätten da auch tagelang sitzen können und es hätte nichts gebracht.

Ein anderer Kollege kam zum Kunden, hat das Problem dann in 2 Stunden gelöst, seinen Kaffee ausgetrunken und ist wieder ins Homeoffice abgedackelt um Diablo zu zocken. Der hat das System noch nie gesehen und nie mit gearbeitet. Konnte sich aber analytisch durch das Ding wühlen und hat dann gefunden wo es klemmt. Zu der Leistungsbereitschaft gehört eben auch Leistungsvermögen.

Wie gesagt: Ich habe mich selbständig gemacht, jetzt passt alles wieder.

Das ist das Wichtigste!

Geschrieben

Hmm ich bin mir nicht sicher stand aber nicht dem höheren Anfängergefüge auch ein noch höherer Abbrecheranteil gegenüber so dass sich die ganze Sache schon fast wieder relativiert hat?.

Ich schau mal ob ich den Beitrag finde wo ich das gelesen hab.

Geschrieben
Hmm ich bin mir nicht sicher stand aber nicht dem höheren Anfängergefüge auch ein noch höherer Abbrecheranteil gegenüber so dass sich die ganze Sache schon fast wieder relativiert hat?.

Ich schau mal ob ich den Beitrag finde wo ich das gelesen hab.

Steht in dem Artikel auch drin:

Nach Bitkom-Berechnungen kamen im vergangenen Jahr nur rund 16.390 Hochschulabsolventen aus den IT-Disziplinen auf den Arbeitsmarkt. Damit liegt die Absolventenzahl etwa auf Vorjahresniveau (plus 1,5 Prozent).
Geschrieben
Doch meist lässt sich sowas mit 2 Anrufen überprüfen. Viele neue Arbeitgeber rufen beim alten AG an und fragen nach, ob denn alles wirklich stimmt

Wenn ich mich bewerbe, wird mir sehr oft angekreidet, das meine vorletzte Firma nicht mehr an dem alten Standort existiert. Die sind vom outback nach München gezogen. Es wird mir gar negativ ausgelegt, warum ich mich nicht informiere, wo die Firma jetzt ansässig ist.

Ein paar meiner ex Firmen gibt es nach der Insolvenz überhaupt nicht mehr.

Wenn ein AG wegen solche Sachen jemand abblitzen lässt, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ein Spezl (nicht IT) erzählte mir ähnliches. Da wollte ein AG beim Battalion anrufen und den Vorgesetzten sprechen etc. Blöd nur das es das Battalion seit fast 20 Jahren nicht mehr gibt. Auch das wurde ihm negativ ausgelegt.

Der Hintergrund ist, er ging von der Lehre gleich als Z12 zum Bund. Den Job bekam er nicht, weil er keine Referenzen habe.

Ab und zu frage ich mich, was in den Hirnen von Personalern vorgeht.:floet:

Geschrieben

Och über so was wundere ich mich gar nicht mehr.

Genauso wie als ich mich mal auf eine Festanstellung beworben habe (bin selbständig seit 2006).

Da kamen dann so Fragen, ob ich denn gar keine Arbeitszeugnisse hätte über die ZEit in denen ich bei den diversen Firmen in Projekten gearbeitet habe. Wovon träumen die bitteschön nachts? :confused: :upps:

Geschrieben

Tja die HR Abteilungen mutieren zu den neuen Traumfabriken. Total Weltfremd und je größer der Konzern desto schlimmer wird es.

Vor kurzem auf Kununu mich über eine Firma informiert wie Bewerber und Angestellte sich äußern. Hab dann spasseshalber mal so diverse Firmen geguckt die derzeit groß Werbung für IT Jobs machen. Es ist erschreckend was man dort stellenweise liest.

Keine Antwort auf Bewerbung scheint ja inzwischen gängig und das kleinste Problem zu sein.

Geschrieben

Kununu ist schon geil. Da schreiben MA von HR Abteilungen positive Berichte über Firmen deren Manager man am besten wegen Rechtswidriger Arbeitsbedingungen verklagen müsste.

Geschrieben

Baumschubser im Wald gesucht. "Mangel" ist hier eher ein Preisfindungsproblem, nicht die unbeeinflussbare Abwesenheit von qualifiziertem Personal. IT kostet nur Geld. Selbst Eigeninitiative beim Thema Weiterbildung ist manchmal ein Problem. Ich mache neben der Arbeit ein berufsbegleitendes Studium. Wissen darf das mein AG nicht. Ein langfristiges Interesse ist nicht vorhanden. Ich würde gerne die Stelle wechseln, aber überhaupt etwas zu finden, was annähernd wie mein aktueller Job bezahlt wird, ist schwer. Als "nebenher"-Student ist man direkt verbrannt. Das man so Nachwuchs generieren könnte, spielt keine Rolle. 80% der Ausgeschriebenen Stellen in der Region sind von Zeitarbeitsfirmen, 10% von Unternehmen, die immer wieder die gleichen Stellen ausschreiben, der Rest ist entweder SAP-Umfeld, Praktika, oder für absolute Spezialisten.

Ein Kollege aus dem HR meinte, dass es einen großen Überschuss an Bewerbungen auf Ingenieursstellen gibt. Dabei geht es um Masch-Bau und E-Technik, nicht um Informatiker. Dem entsprechend stabil sind die Gehälter. Zum Einstieg (Uni) gibt es seit Jahren ~40K€ p.a. Manche lassen sich auch unter 40K handeln. Vielleicht kann mal jemand aus dem Informatik-Umfeld berichten wie dort die Entwicklung ist?

Geschrieben
Ich mache neben der Arbeit ein berufsbegleitendes Studium. Wissen darf das mein AG nicht.

Wieso darf er das nicht wissen? Was Du in Deiner Freizeit machst, ist doch Dein Bier! Oder bist Du etwa sein Leibeigener? Aber im Ernst: Bei so einem AG würde nicht länger als unbedingt nötig bleiben.

Geschrieben (bearbeitet)
Wieso darf er das nicht wissen? Was Du in Deiner Freizeit machst, ist doch Dein Bier!

1. Wenn man mal einen Tag Urlaub wg. Klausur nimmt und am Abend vorher plötzlich für den nächsten Tag wieder ins Büro gerufen wird, kann man sagen, dass man einen unverschiebbaren privaten Termin hat. Das kann ein AG noch murrend akzeptieren. Weiß der AG jedoch vom Fernstudium, wird es einem negativ ausgelegt. Es ist wieder mal das Fernstudium schuld. Ohne dies wäre der MA wieder Gewehr bei Fuß.

2. Es stellt sich eine "Der ist eh bald weg"-Mentalität beim AG ein. Die wenigsten AG sehen das als Investition des Mitarbeiters in seine Arbeit, sondern denken sich: "Er braucht das Studium nicht um seinen Job zu tun, mehr Geld bekommt er später deswegen hier auch nicht. Also macht er das weil er weg will." Dass man durch das parallele Studium seine Aufnahmefähigkeiten von durchaus komplexen Themen um das x-fache steigert und sich dadurch mit Leichtigkeit in neue Produkte/Themenfelder im Beruf einarbeiten kann, merken die nicht.

3. Wenn einem mal ein Fehler passiert oder man nun sich Uni-mäßig in seiner Freizeit weiterbildet statt die fehlenden Schulungen des AG durch Selbststudium in seiner freien Zeit auszugleichen, ist auch das Fernstudium schuld. Man konnte sich nicht erholen weil man ja lernen musste.

4. Viele Vorgesetzte denken noch an ihre Studienzeit zurück und erinnern sich an ihr immenses Lernpensum (die Schwelle des schaffbaren endet meist bei den eigenen Kapazitäten). Daran, dass die vielleicht ineffektiv gelernt, ein schlechtes Zeitmanagement hatten und die meiste Zeit gesoffen haben, blenden viele oft aus. Die wenigstens hatten nebenbei noch einen 40h Job und können das überhaupt nicht nachvollziehen. Entweder ist das Studium "lari-fari" oder der Mitarbeiter macht seine Arbeit nicht mehr vernünftig, denn irgendwo muss die zeit für das schwere Fernstudium ja herkommen. Dass man mit etwas intrinsischer Motivation beides problemlos stemmen kann, auf die Idee kommt niemand. Das geht ja auch garnicht, schließlich hat man es selbst auch nicht gekonnt. Dann kann es niemand, man ist ja schließlich die absolute Messlatte.

Das sind nur ein paar Beispiele, die ich selbst miterlebt oder aus 1. Hand von Kollegen mitbekommen habe. Als Ziel der Vorurteile und auch als jemand, der die Personalverantwortlichen auf ihren Irrtum hinweisen musste als Mitarbeiterbewertungen im Team anstanden und die anderen Teamleiter der Runde alle Kollegen mit Fernstudium als Minderleister abstempeln wollten.

Daher mein Rat: keinem vom Fernstudium erzählen. Auch nicht den engsten Kollegen. In Konzernen mag das anders sein, aber Mittelstand? Da rate ich dringend von ab!

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Ich würde gerne die Stelle wechseln, aber überhaupt etwas zu finden, was annähernd wie mein aktueller Job bezahlt wird, ist schwer. Als "nebenher"-Student ist man direkt verbrannt. Das man so Nachwuchs generieren könnte, spielt keine Rolle.

Dem kann ich persönlich garnicht zustimmen. Habe bisher durchweg positive Erfahrungen in Bewerbungsgesprächen gemacht! Ich behaupte aber auch, dass ich es ganz gut rüber bringen kann, dass das Fernstudium keine Belastung für den Job ist, sondern spreche die Vorteile an bzw. die Dinge die man lernt (nicht nur fachlich)!

Daher mein Rat: keinem vom Fernstudium erzählen. Auch nicht den engsten Kollegen. In Konzernen mag das anders sein, aber Mittelstand? Da rate ich dringend von ab!

Naja so pauschal würde ich das nicht sagen. Ich denke, dass das immer speziell von der Firme bzw. den Kollegen abhängt. Ich habe in der Ausbildung immer mal wieder von verschiedenen Kollegen Hilfe bekommen und das ist auch jetzt im Fernstudium noch so. Die finden es eher toll, dass sich junge Menschen neben der Arbeit hinsetzen und sich das "antun". Kann aber auch daran liegen, dass viele etwas Älter sind und daher nicht dieses Konkurrenzdenken an den Tag legen.

Für mich hat sich das Fernstudium schon jetzt (ca. 9 Monate) ziemlich gelohnt!

Geschrieben
Das kann ein AG noch murrend akzeptieren.

Nein. Er muss es akzeptieren. Wo sind wir denn?

Du klingst insgesamt zu negativ und zu pauschalisiert.

Daher mein Rat: keinem vom Fernstudium erzählen. Auch nicht den engsten Kollegen. In Konzernen mag das anders sein, aber Mittelstand? Da rate ich dringend von ab!

Wir sind ein mittelständiges Unternehmen. Wir bieten ein duales Studium und unterstützen unsere MA die begleitend studieren im vollen Umfang. Ex-Azubis, die bei uns ihre Ausbildung absolviert haben und sich danach entschließen zu studieren, bekommen einen HiWi-Vertrag. Eben all das, weil wir in unser eigenes Personal inverstieren. Es geht auch anders. Dies gilt i.Ü. für einige Unternehmen in unserem Umkreis.

Geschrieben
Nein. Er muss es akzeptieren. Wo sind wir denn?

Klar, dass er muss. Aber er hat ein besseres Gefühl wenn es ein privater Termin ist, als wenn er weiß, dass es ein Fernstudium ist.

Du klingst insgesamt zu negativ und zu pauschalisiert.

Mag sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Siehe nur der entsprechende Thread unter studienservice.de. Die Mehrheit hat negative Erfahrungen gemacht.

Wir sind ein mittelständiges Unternehmen. Wir bieten ein duales Studium und unterstützen unsere MA die begleitend studieren im vollen Umfang.

Wahrscheinlich tritt das Phänomen eher in kleineren Betrieben zwischen 5-25 Personen auf. Das müsste man eruieren. Bei 10 Mann ist sicherlich schwerer auf jemanden zu verzichten, als bei 300.

Ich bin auch in einem mittelständischen Unternehmen beschäftigt und auch wir bieten unseren Azubis das berufsbegleitende Fernstudium an. Lieber einen Fernstudenten zu behalten, als jemanden, der 3 Jahre lang angelernt wurde zu verlieren. Jedoch auch nur an der FOM, da die Personalabteilung meint die FU z.B. würde die Leute zu sehr ans Lernen binden und es bliebe zu wenig Kapazität für den Betrieb.

Geschrieben

Also ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie Kwaiken, in der letzten Firma hatte ich nur mal angefragt ob es irgendwelche Unterstützungen gibt, gab es nicht und hab dann bei der Fernuni einfach angefangen, leider kam da dann eine sehr stressige Projektphase so das ich 3 Monate lang deutlich >55h die Woche hatte und meist auch noch Samstags was gemacht werden musste.

Als der Relaunch dann durch war, war das halbe Semester rum und ich noch bei 0. Unter den Umständen hatte das dann auch keinen Wert.

Bei der jetzigen Firma, kamen wir im Vorstellungsgespräch darauf zu sprechen, weil ich das bei den Fragen zu der Zukunft auch gesagt habe, das ich das wieder machen will. Mir wurde schon im Vorstellungsgespräch davon abgeraten, sie hätten hier schon einige gehabt die es versucht haben und es zeitlich dann nicht gepackt haben und ehrlich gesagt sehe ich das mittlerweile genauso.

Im Projektgeschäft ist da recht großes Risiko, ich habe immer mal wieder Phasen von 1-2 Monaten wo es richtig rund geht und ich froh bin zu Hause noch die Hausarbeit erledigen zu können, da hätte ich kein Platz für ein Studium.

Es gibt dann auch mal wieder Phasen von 6 Monaten wo alles ruhig läuft und man nur auf die 40h kommt, aber wann es halt wieder stressig wird, weiß ich nicht.

Allerdings habe ich in den ruhigen Phasen auch wieder genug damit zu tun mich in neue Themen ein zu arbeiten, durch die verschiedenen Projekte sind es viele Technologien, Vorgehensweisen, Frameworks etc.

Meist schickt dann einer einen packen von eBooks zu dem Thema rum und dann geht schonmal das Wochenende drauf um sich etwas in das Thema einzulesen.

Ich bin mit dem Thema Fernstudium, leider, durch. Ich brauche mittlerweile jede Freizeit die ich bekommen kann um überhaupt noch genug Motivation zu haben um meine Arbeit zu schaffen.

Geschrieben

Zum Thema Lohndumping habe ich kürzlich auch mal wieder ein Erlebniss der besonderen Art.

Ein sehr großer IT Dienstleister schreibt mich mit Hinweis auf eine Festanstellung (Anforderungen waren abgeschlossenes Studium, mehrjährige Erfahrung, ITIL Expert Zertifikat, Manager Ebene ohne disziplinarische Aufgaben, Dienstort München) seinerseits an.

Da ich mir Angebote immer gerne ansehe, sende ich über deren Onlineportal alle gewünschten Unterlagen sowie eine Gehaltsvorstellung (im Formular explizit gewünscht) knapp unterhalt des 6 stelligen Bereichs hin.

Gespräch findet statt, Firma wäre sehr interessiert, sie wollen aber noch ein paar Bewerber hören und etwas nachdenken. Zwei Tage später ein Anruf was ich mir gehaltlich denn eigentlich vorgestellt habe, das wäre eigentlich Thema fürs zweite Gespräch aber die HR bat um ein Feedback. Woraufhin ich erstmal auf meine Angabe verwiesen habe, nach einem Moment der Ruhe wurde mir erklärt das man da interne Vorgaben von 45k maximal 48k habe und man nochmal Rücksprache halten müsse...

Letztendlich ist es von Seiten der Firma wegen des Geldes nichts geworden, ich weiß auch nicht ob ich für dort wirklich als Festangesteller angefangen hätte aber eine Position mit diesen Qualifikationsanforderungen in München für 45k besetzen zu wollen halte ich schon für frech.

Das man jetzt nicht unbedingt 100k für raushauen kann okay aber realistisch wäre das ganze für mein Empfinden und was ich so von anderen Firmen kenne irgendwo bei knappen 60k losgegangen Tendenz eher 70-75k.

Geschrieben

Kwaiken hat oben die vier Hauptgründe genannt, warum ich das Studium verschweige. Im Bekanntenkreis habe ich gesehen, wie schnell ein Mitarbeiter in den Zwang gerät, sich sich für so etwas rechtfertigen zu müssen. Gut, es ist rechtlich unhaltbar, ist ja meine Freizeit. Aber wer arbeitet schon gerne mit der Belastung, dass sein ganzes Verhalten im Unternehmen auf das Fernstudium zurückgeführt wird. Ich erwarte keine Unterstützung, aber eben auch keine Hindernisse. Natürlich suche ich einen Arbeitgeber, wo ich das offen Kommunizieren kann, bisher sind die Erfahrungen eher negativ - auch wenn man noch so gut das Studium zu verkaufen weiß. Vermutlich werde ich es bei den nächsten Bewerbungen einfach nicht angeben. Ich arbeite in einem Konzern, nicht in einer 20-Mann-Firma. Es werden auch duale Studiums-plätze(Ausbildung+begl.-Studium) angeboten, dieses aber nur für Schulfrischlinge. Mit ü-25 und bereits abgeschlossener Ausbildung und Berufserfahrung ist man uninteressant und zu teuer. Mir unverständlich, man kennt den Mitarbeiter, seine Leistung im Betrieb und auch wie sein Studium läuft (Leistungsnachweise) könnte der AG nachvollziehen. Damit ist die Wahrscheinlichkeit sich eine Pfeife an Board zu holen äußerst gering. Aber statt dessen wird das 50. Assessmentcenter und die 200. Recruitingmaßnahme gestartet.

Geschrieben (bearbeitet)

sehr interessanter Artikel. Hab vorgestern auch erst einen ähnlichen in der Mediathek gesehen.

Ich stell mir nur grad die Frage, was soll man denn dann überhaupt noch studieren?

MINT = kein Fachkräftemangel vorhanden. Die Firmen suchen halt die Nadel im Heuhaufen und möglichst günstig.

BWL = lt. der landläufigen Meinung auch überlaufen

Jura = nur die Top 10% bekommen einen anständigen Job

Sozialwissenschaften = Nachfrage sehr hoch, Bezahlung mies

Ich selbst dachte, mit Wirt-Info. noch eine recht gute Wahl getroffen zu haben. Mach mir aber auch allmählich Gedanken, wie es nach (hoffentlich) bestandenen Bachelor weitergeht. Master in BWL um (noch) breiter aufgestellt zu sein, oder doch Master Wirt-Inf..... ob Generalist oder Spezialist.... jeder sagt was anderes... ein Patentrezept gibt es nicht. Aber schon irgendwie deprimierend.

Und was die Suche im Ingenieurbereich angeht, kann ich das aus meinem Bekanntenkreis nur bestätigen.

Bearbeitet von DarkMaster
Geschrieben
sehr interessanter Artikel. Hab vorgestern auch erst einen ähnlichen in der Mediathek gesehen.

Ich stell mir nur grad die Frage, was soll man denn dann überhaupt noch studieren?

MINT = kein Fachkräftemangel vorhanden. Die Firmen suchen halt die Nadel im Heuhaufen und möglichst günstig.

BWL = lt. der landläufigen Meinung auch überlaufen

Jura = nur die Top 10% bekommen einen anständigen Job

Sozialwissenschaften = Nachfrage sehr hoch, Bezahlung mies

Ich selbst dachte, mit Wirt-Info. noch eine recht gute Wahl getroffen zu haben. Mach mir aber auch allmählich Gedanken, wie es nach (hoffentlich) bestandenen Bachelor weitergeht. Master in BWL um (noch) breiter aufgestellt zu sein, oder doch Master Wirt-Inf..... ob Generalist oder Spezialist.... jeder sagt was anderes... ein Patentrezept gibt es nicht. Aber schon irgendwie deprimierend.

Und was die Suche im Ingenieurbereich angeht, kann ich das aus meinem Bekanntenkreis nur bestätigen.

Ich denke der sicherste Weg ist es einfach so viele Abschlüße anzuhäufen das man dich bei jeglichem Job für unterfordert hält.:D

Ein Freund von mir hat das recht erfolgreich betrieben: Abschluss private Werbeakademie, Diplom Kaufmann an der Uni, Master in Informatik in Schweden, Master in Wirtschaftspsychologie und einen Doktor in UK. ;)

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