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Geschrieben
Ich denke der sicherste Weg ist es einfach so viele Abschlüße anzuhäufen das man dich bei jeglichem Job für unterfordert hält.:D

wäre natürlich auch eine Wahl. Hatte ich aber eigentlich nicht vor. Aber wenn ich mich recht erinnere, hast du ja auch einen Diplom-Kfm (FH) + MBA oder? ;-)

Ein Freund von mir hat das recht erfolgreich betrieben: Abschluss private Werbeakademie, Diplom Kaufmann an der Uni, Master in Informatik in Schweden, Master in Wirtschaftspsychologie und einen Doktor in UK. ;)

Hut ab vor der Leistung. Aber ich wollte eigentlich nach dem Maximalprinzip vorgehen.

Geschrieben
MINT = kein Fachkräftemangel vorhanden. Die Firmen suchen halt die Nadel im Heuhaufen und möglichst günstig.

Ich hab Informatik an einer FH in Bayern studiert und kenne niemanden, der auch nur ansatzweise Probleme hatte, einen Job zu finden. Ich selbst habe bei einem guten (nicht sehr guten) Abschluss meinen ersten Arbeitsvertrag - ohne richtiges Bewerbungsgespräch - schon ca. 3 Monate vor dem Ende des Studiums unterschrieben und würde mich in Sachen Informatik jetzt nicht unbedingt als Überflieger bezeichnen.

Ich kenne eigentlich keinen anderen Beruf, bei dem man einen Arbeitsvertrag unterzeichnen kann ohne schon einen Abschluss in der Tasche zu haben - denkt mal darüber nach.

Die Anfangsgehälter steigen bei einem Fachkräftemangel nicht extrem, weil das ja implizieren würde, dass die Produkte/Dienstleistungen der Firma auch teurer würden - was wiederum voraussetzen würde, dass die Kunden bereit sind, mehr Geld zu zahlen. Wenn meine Firma hier für ein "normales" Einstiegsgehalt, das man einem schon Diplomer (inflationsbereinigt) 1995 gezahlt hat, niemanden findet, wird nicht das Einstiegsgehalt massiv erhöht sondern der Job ausgelagert. Das liegt daran dass wir unsere Produkte nicht teurer verkaufen können nur weil es schwerer wird hier Leute zu finden.

Es gibt auch keinen flächendeckenden Fachkräftemangel - es ist klar dass es den in strukturschwachen Gebieten oder Regionen mit wenigen Betrieben und vielen Universitäten schwerer ist, einen Job zu finden.

Aber man kann doch wohl festhalten dass es in bestimmten Regionen einen Mangel an Informatik/Mathematik Absolventen gibt.

Geschrieben

Vielleicht liegt es an der falschen Hochschule oder dem bundesland, dass die Absolventen nicht sofort einen Arbeitsvertrag bekommen. Ich habe bei meinen Fachinformatiker-Vorstellungsgesprächen öfters gehört, dass man Absolventen der beiden südlichen Bundesländer bevorzugt einstellt. Geht es weiter Richtung Norden, müssen die Abschlüsse sehr gut sein oder reichen evtl. gar nicht aus.

Ich hatte sogar ein Vorstellungsgespräch als Embedded Ingenieurin (Systemintegrator-Ausbildung) im Automobil-Bereich für Gateways. Ich dachte die Bewerbungsaufforderung wäre ein Scherz gewesen, aber der Business Unit Manager hat es ernst gemeint und mich eingeladen. :D

Der Schulstoff aus Bayern sollte für Ingenieurstellen ausreichen. Dann würden sie ein kurzes Trainee-Programm, wie bei den Hochschul-Absolventen anbieten. Wegen der Mittleren Reife bin ich auf die Warteliste gerutscht.

Irgendwie bin ich aber froh, nicht dort hingegangen zu sein. Sie erlauben kein berufsbegleitendes Studium um den Ingenieurs-Titel nachzuholen. So ist man für das ganze Leben an diese eine Firma gebunden. Dafür hätte ich zu einem Auto-Hersteller gehen müssen.

Ähnlich war es jetzt als Sysadmin in Baden-Württemberg. Bayerische und BaWü-Absolventen würde er nehmen. Rheinland-Pfalz würde bei ihm nicht mehr in Frage kommen.:confused:

Ich war bei keinem tollen Ausbildungsbetrieb in Franken und hatte wegen dem Bundesland keine Probleme vor dem Fachinformatiker-Abschluss den Arbeitsvertrag zu bekommen.:rolleyes:

Ich glaube nicht, dass so etwas fair ist.

Geschrieben
wäre natürlich auch eine Wahl. Hatte ich aber eigentlich nicht vor. Aber wenn ich mich recht erinnere, hast du ja auch einen Diplom-Kfm (FH) + MBA oder? ;-)

Hut ab vor der Leistung. Aber ich wollte eigentlich nach dem Maximalprinzip vorgehen.

Ja aber das läuft noch nicht unter Liebhaberei:cool:

Geschrieben

@SaJu:

Nunja, jeder darf einstellen, wen er mag. Nur so offen das dem Bewerber mitteilen, würde ich an seiner Stelle nicht, denn dann könnte man sich die Stelle erklagen.

Ich wüsste aber auch ehrlich gesagt nicht, was nun in Bayern oder BaWü viel besser sein soll, dass er die anderen Bundesländer ausgrenzt bei potentiellen Bewerbern. Vielleicht ja mal persönlich schlechte Erfahrungen gemacht o.ä....

Geschrieben

Ich habe mich nur gewundert, dass man mich auf einer Messe angesprochen hat, ob ich mich nicht als Ingenieurin bewerben will. Nach der Einladung zum Vorstellungsgespräch hat es mich schon interessiert, wie es momentan mit Hochschulabsolventen aussieht und jetzt eine Fachinformatiker-Ausbildung ausreicht. Das wäre fast eine Umschulung (1/2 bis 1Jahr) für mich gewesen. Dann bekam ich die Antwort.

Von meinem Chef bekam ich die Meinung dazu nach mehreren Monaten Arbeit zu hören. Wenn ich die Anforderungen hier (BaWü) mit denen der Ausbildungsbetriebe in meiner BS-Klasse (Franken) vergleiche, sind sie hier auch nicht so hoch. Ich habe eigentlich mehr Können von mir erwartet. Mein Chef war erstaunt, was wir in der Schule gemacht haben.:rolleyes:

Geschrieben
Ich wüsste aber auch ehrlich gesagt nicht, was nun in Bayern oder BaWü viel besser sein soll, dass er die anderen Bundesländer ausgrenzt bei potentiellen Bewerbern. Vielleicht ja mal persönlich schlechte Erfahrungen gemacht o.ä....

Wenn in Bayern Feiertag ist, merken wir das bei uns im Job, weil wesentlich weniger Anfragen reinkommen ;)

Ein Großteil der IT spielt sich offenbar konzentrierter in einigen Bundesländern ab als in anderen, welche Rückschlüsse man dadurch auf die Qualität der Schulen/Ausbildung in dem Bereich zieht, bleibt einem natürlich selbst überlassen.

Geschrieben
Ein Großteil der IT spielt sich offenbar konzentrierter in einigen Bundesländern ab als in anderen, welche Rückschlüsse man dadurch auf die Qualität der Schulen/Ausbildung in dem Bereich zieht, bleibt einem natürlich selbst überlassen.

Das hängt wohl eher mit der Bevölkerungsanzahl und der Anzahl der Ungernehmen in den Bundesländern zusammen. NRW, Bayern, BaWü und dann kommt lange nichts... Hier Kausalzusammenhänge mit der Schuldbildung zu konstruieren halte ich für sehr gewagt.

Geschrieben
Das hängt wohl eher mit der Bevölkerungsanzahl und der Anzahl der Ungernehmen in den Bundesländern zusammen. NRW, Bayern, BaWü und dann kommt lange nichts... Hier Kausalzusammenhänge mit der Schuldbildung zu konstruieren halte ich für sehr gewagt.

Ich ziehe die auch nicht ;) die Personaler aber wohl offensichtlich schon, wenn man sich die Aussagen durchliest...

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Jetzt rückt sogar die Arbeitsagentur diesem Märchen zuleibe:

Eine aktuelle Analyse der Bundesagentur für Arbeit zeigt ein differenziertes Bild des Fachkräftemangels in Deutschland: Nur in spezifischen Bereichen fehlen Profis.

Quelle: heise

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Gibt es im Moment wirklich einen Mangel an IT-Fachkräften oder nicht?

Systemlord hat ja schon darauf hingewiesen, dass die Arbeitsagentur die pessimistischen Aussichten der Bitkom relativiert hat.

Da das Schlagwort "Fachkräftemangel" im ganzen letzten Jahr durch die Medien gegeistert ist, habe ich mir die Analysen mal genauer angeschaut und einen kleinen Ausblick für 2013 geschrieben: So sieht der Arbeitsmarkt für Informatiker aus

Beste Grüße

Deborah von get in IT

Geschrieben

das Lustige ist doch immer, wie die Zahlen berechnet werden.

Wenn ich mir nur die offenen Stellen anschaue und dann die Stellen nehme, die älter als xyz Tage sind und noch nicht besetzt wurden. Daraus entnehme ich dann, dass dort ein "Mangel" herrscht.

Das die Firmen sich aber hochspezialisierte Leute wünschen und die Stellenanzeige einfach solange online lassen, bis sie den gewünschten Bewerber finden. Auf die Idee ist noch keiner gekommen....

Zudem sind die Onlinejobangebote bei der BA imho umsonst. Wenn jmd. auf stepstone/monster etc. ein Stellenangebot postet, ist die Wahrscheinlich doch deutlich höher, dass auch wirklich gesucht wird (da die Anzeige Geld kostet).

Geschrieben

naja siehe den Harvard Bericht von oben. Unternehmen setzen nicht die nötige flexibilität an den Tag Bewerber zu nehmen die nicht 100 % dem Profil entsprechen dafür bleiben Positionen über Monate unbesetzt und alle rufen nach mehr Fachkräften. Allerdings bitte nur solche die genau auf meine Jobs zugeschnitten sind. Daraus resultiert das selbst mit xy % Steigerung bei Nachwuchskräften bleibt das Problem bestehen, den, Unternehmen sind nicht bereit aus Nachwuchskräfte, Fachkräfte für Ihr Profil zu formen.

Geschrieben (bearbeitet)

Die Stellen sind nur dewegen weiter ausgeschrieben weil die Unternehmen "purple Squirrels" suchen. Die meisten Unternehmen, die eine Stelle zu besetzen haben, besetzen die innerhalb von X Monaten (Voraussetzung: sie haben die Stelle wirklich zu besetzen - kein Unternehmen kann es sich leisten eine wichtige Position über Jahre hinweg unbesetzt zu halten) und lassen die Anzeige dennoch online. Warum? Um sich eben vielleicht doch noch ein purple Squirrel zu angeln. Denn in jedem Unternehmen ist immer Platz für eines, egal ob ein absolutes Einstellungsstop herrscht oder die Abteilung nicht einmal mehr freie Tische hat.

Als purple Squirrel werden extrem seltene Mitarbeiter bezeichnet. Die gelten als talentiert, intelligent, arbeiten lange, bringen Ideen und Innovationen und können Schicksale von Abteilungen im Alleingang umdrehen. Also genau das, was ein AG sich wünscht. Und wisst Ihr warum diese Personen Squirrels, d.h. Eichhörnchen und nicht etwa Frog, Rabbit oder Cat genannt werden? Denn die wären mit dem Zusatz "purple" ja auch selten. Nein, es sind die purple Squirrels, die gesucht werden. Und warum? Weil sich Eichhörnchen von dem ernähren, was diese Arbeitgeber den extrem talentierten Purple Squirrels am allerliebsten bezahlen würden: Peanuts!

Bearbeitet von Kwaiken
Geschrieben
Unternehmen sind nicht bereit aus Nachwuchskräfte, Fachkräfte für Ihr Profil zu formen.

Warum Mitarbeiter nicht so gern aufgebaut werden, könnte durchaus auch mit Fachkräftemangel zusammenhängen. Sobald der Mitarbeiter nämlich richtig gut ist, wird er woanders gerne genommen.

Es lebe der Darwiportunismus - Nachrichten DIE WELT - DIE WELT

Hinter dem Wortungetüm steckt nichts anderes, als dass die Arbeitswelt von heute durch Darwinismus und Opportunismus geprägt ist. Unternehmen, selbst durch Globalisierung und Wettbewerb enorm unter Druck, verhalten sich immer rücksichtsloser gegenüber ihren Mitarbeitern. Wer gestern teuer eingekauft wurde, wird morgen rausgeschmissen. Das faire und fürsorgliche Unternehmen gibt es nicht mehr. Sprüche wie "Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt" sind daher nichts als Worthülsen.

Auf der anderen Seite steht der Opportunismus der Mitarbeiter. Für sie zählt immer häufiger nur noch die Optimierung der eigenen Karriere. Hochschulabsolventen heuern für teures Geld bei einer Firma an, lassen sich dort ausbilden und gehen dann wieder, wenn sie woanders eine interessantere Aufgabe finden.

Stell Dir vor, Du zahlst Deiner Freundin Kosmetik, Schönheitschirurg, Uni, Klamotten, Benimmkurs usw..., um dann eines Tages zu erfahren, daß sie jetzt einen tollen Typen an der Angel hat, einen von der Art, der sie früher keines Blickes gewürdigt hätte.

Geschrieben

@ad83.dll: Wir sind ein kleines, aber sehr motiviertes Team, das IT-Absolventen beim Berufseinstieg unterstützen will.

Mit dieser Mission sind wir Mitte letzten Jahres gestartet - und natürlich müssen wir auch auf uns aufmerksam machen.

Aber über Anregungen oder Verbesserungsvorschläge freue ich mich immer :)

Aber zurück zum Thema: Gerade in der IT-Branche werden immer besser ausgebildete und hochspezialisierte Fachkräfte gesucht. Die fehlende Kompromissbereitschaft der Arbeitgeber ist mit Sicherheit ein Problem. Zusätzlich ist es so, dass die "purple Squirrels" (so es sie denn gibt), auf dem freien Markt gar nicht existieren. Sie sind fast nie in der Situation, dass sie sich auf Jobsuche begeben und aktiv Stellenanzeigen durchforsten würden. Von daher wären die Unternehmen in jeder Hinsicht besser beraten, junge Leute für sich zu begeistern - und auch etwas Zeit in die Ausbildung zu investieren.

VG Deborah

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