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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Ne das müsste schon stimmen, da gibt es ja allerlei Tricks um die Zahlen zu schönen.
Ich denke, (das ist natürlich ne reine Vermutung, klar), wenn wir von den wirklich SV-pflichtigen Vollzeit-Jobs oder aber den Menschen ausgehen welche auf keinerlei Transferleistungen (Aufstocker, Lohnkostenzuschüsse, etc.) angewiesen sind, dann dürften wir mit Sicherheit bei 4 Mio. oder mehr Arbeitslosen sein.

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vor 23 Stunden schrieb smite:

Ich glaube dies können sich Geringverdiener gar nicht vorstellen, wenn jemand nur 10€ verdient und davon nur 6,50€ bei ihm ankommen wäre der aufschrei groß.

Wenn man 10 Euro brutto bei Vollzeit verdient hat man netto 7,02 Euro, also auch nicht die Welt mehr als du vielleicht denkst.

 

PS:

Die Grenze zum Spitzensteuersatz gehört hoch gesetzt und dafür der Steuersatz etwas erhöht.
Wer 5 Mio brutto macht kann auch noch ein paar Euro mehr abdrücken, dafür die Familien mit 60.000 brutto weniger.

 

Bearbeitet von Graustein
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Das würde aber die Leistungsträger be- und das Pack... Äh, den Arbeitnehmer, entlasten.
Sowas ist mit CDU/SPD/Grüne/FDP nicht zu machen. :)

Was das angeht hilft, wenn überhaupt, nur die Linke.
Aber wir wählen ja alle fleißig weiter CDU/SPD/Grüne/FDP, dann brauchen wir uns also nicht zu wundern. ^^

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Am ‎09‎.‎06‎.‎2016 um 17:00 schrieb Hellspawn304:

Interessant: http://www.presseportal.de/pm/64022/3348506

um mal wieder zum Thema zurück zu kommen.

Irgendwie fehlt mir in dem Artikel, auf was sich bezogen wird. Ob auf München, ein Bundesland, komplett Deutschland, EU oder was?
Unten steht drunter "LinkedIn Deutschland, Österreich, Schweiz".
Scheint also nicht nur auf Deutschland bezogen zu sein und dazu noch von einem sozialen Netzwerk durchgeführt oder in Auftrag gegeben. Klar, dass da zu ihren Gunsten schöngeredete Zahlen präsentiert werden.

Einen Bedarf scheint es (zumindest in der Region München) in meinem Bereich (Netzwerk) jedoch schon zu geben. Das merkt man, wenn man auf Arbeitssuche ist und innerhalb von 5 Tagen (inklusive WE) schon 2 Zusagen und diverse Interessensbekundungen als Feedback zurückbekommt, nachdem ich meinen CV verschickt hatte. Eine Firma würde mich gerne fest einstellen, aber deren Bezahlmodell sagt mir absolut nicht zu aufgrund prozentual recht hohem flexiblen Anteil abhängig vom Firmengewinn und dafür so pro Monat doch einiges weniger als in anderen Firmen... Nach 1 Woche hatte ich eine Liste von 13 Stellen, wo ich vorgeschlagen wurde, oder auf die ich mich beworben habe und bisher keine einzige Absage - dafür eine feste Zusage und eine sehr wahrscheinliche (zweiter Geschäftsführer ist aktuell im Urlaub, muss aber auch zustimmen).

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Am ‎10‎.‎06‎.‎2016 um 14:55 schrieb Graustein:

Wenn man 10 Euro brutto bei Vollzeit verdient hat man netto 7,02 Euro, also auch nicht die Welt mehr als du vielleicht denkst.

Da hängt es dann ja auch noch von der Anzahl der Stunden (37,5 oder 40?), Freibeträgen für eventuell nicht arbeitende Familienangehörige (Kinder, Partner, Eltern) im Haushalt und Kinderfreibeträgen ab, wie viel davon überhaupt versteuert wird und somit, welchen Stundensatz man nach Steuern im Schnitt ausgezahlt bekommt.

Am ‎10‎.‎06‎.‎2016 um 14:55 schrieb Graustein:

[...]Die Grenze zum Spitzensteuersatz gehört hoch gesetzt und dafür der Steuersatz etwas erhöht.
Wer 5 Mio brutto macht kann auch noch ein paar Euro mehr abdrücken, dafür die Familien mit 60.000 brutto weniger.

Da hätte ich definitiv auch nichts dagegen.
Der Eingangssteuersatz liegt bei 14% und der Spitzensteuersatz bei 42%. Der eigentliche Spitzensteuersatz, auch bekannt als Reichensteuer beträgt 45%.
42% Steuern muss zahlen, wer ab 52.882€ jährliches Einkommen hat - das ist nun wirklich kein Spitzengehalt und haben doch recht viele qualifizierte Leute mindestens.
45% Steuern gelten ab 250.731€/Jahr.

Ich wäre dafür, dass alle unter 100.000€ Bruttogehalt entlastet werden und dass es noch ein paar Stufen mehr darüber gibt, so dass die wirklichen Spitzenverdiener entsprechend auch mehr Steuern zahlen müssen. Gleichzeitig müsste es aber auch reguliert werden, dass Spitzenverdiener ihr Einkommen nicht schönrechnen können, so dass sie so gut wie nichts abführen müssen.

 

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Interessant wäre dabei aber z.B. gewesen, welche Lehrstellen denn unbesetzt bleiben. Ich denke in den IT-Bereichen eher weniger, sondern dann eher im Handwerk (ganz besonders als Bäcker, Metzger, Friseur - Berufe bei denen man viel schuften muss und nicht viel bei rum kommt plus bei Bäcker auch noch quasi Nachtarbeit).

Genauso sagt aber auch die Zahl nichts darüber aus, ob die möglichen Bewerber sich einfach nur wo anders beworben haben, ein Studium begonnen haben, oder sonst was machen (1 Jahr Work & Travel z.B.). Dazu wird auch keine Zahl genannt, wie viele potentielle Azubis denn überhaupt vorhanden sind (geburtenschwache Jahrgänge könnten genauso der Grund sein, wie kein Interesse).

Mit anderen Worten:
Es wird viel gelabert, aber eigentlich haben die getroffenen Aussagen keinerlei Wert in meinen Augen.
 

Das Resümee daraus ist eigentlich, dass die Betriebe die folgenden Probleme haben:

  • Sie haben es verpasst, sich attraktiv für die potentiellen Bewerber zu machen und daher laufen ihnen die potentiellen Bewerber weg.
  • Sie haben zu hohe Anforderungen an die Bewerber und sind oftmals nicht dazu bereit, Kompromisse einzugehen. (Das bezieht sich auch nicht nur auf Azubi-Stellen, sondern auch durchaus auf Stellen für Ausgelernte.)
  • Sie sehen es nicht als ihre Aufgabe an, die Azubis selber besser auszubilden (auch in Fächern wie Deutsch oder Mathe), so dass der Mangel (oftmals Grundlagen) behoben wird.
  • immer mehr junge Leute wählen das Studium als erste Wahl und eine Ausbildung wird teils als minderwertig angesehen.
  • In bestimmten Branchen wird einfach nicht gut genug gezahlt (z.B. Friseur, Maler, Bäcker), es fallen je nach Branche (z.B. Pflege und Gastronomie) Wochenend-, Feiertags-, Nachtschichten an und somit hat so gut wie niemand Interesse daran.
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@Crash2001
So ganz stimmt es nicht, dass der Artikel keine Aussage dazu macht, was die Azubis ansonsten machen. Der letzte Satz deutet an, dass viele Leute lieber studieren gehen. Das wird auch von anderen Medien so zusammengefasst. (Tagesspiegel-Prognose aus 2013)

Dieser Link deutet, wenngleich etwa ein Jahr alt, an, dass du mit deiner Schätzung in Bezug auf die betroffenen Branchen richtig liegst. Insbesondere dort, wo schwere Arbeit zu erwarten ist (Baugewerbe, Bäcker, etc.) und dort, wo der Ruf der entsprechenden Branchen schlecht ist (Gastgewerbe, also Hotelfachmann/-frau, Restaurantfachmann/-frau, etc.), haben 19% gar nicht erst eine Bewerbung erhalten. Gleichzeitig steigt die Zahl der Studenten stetig an - der kausale Zusammenhang ist da für mich offensichtlich. Heutzutage wird einem eingebläut, dass man es nur mit einem Studium zu etwas bringt. Als jemand, der lange und erfolglos studiert, sich dafür aber auf dem Arbeitsmarkt gründlich umgeschaut hat, kann ich dem gut gelaunt widersprechen. 

Wenn man sich auf den Gängen der Agentur für Arbeit mal umschaut, scheinen die Sachbearbeiter für Akademiker erheblich mehr zu tun zu haben als die für Nicht-Akademiker. Ein Studium ist gut und schön, aber ein Job-Garant ist es noch lange nicht, gerade nicht in den "überlaufenen" Fachrichtungen, in denen sich die Absolventen um die Stellen prügeln und nicht die Arbeitgeber um die Absolventen (Informatik, BWL, etc.). Und nachher steht man da mit dem abgeschlossenen Studium und muss Level 1-Support machen, weil man nichts anderes bekommt. Das Risiko gibt es ja allgemein, zum Beispiel auch wenn man sich im Handwerk zum Meister fortbildet. Allerdings muss man hier - im Gegensatz zum Studium - eine Stange Geld investieren. Mal eben ein Studium aufnehmen ist weniger abschreckend, als mal eben 5.000 - 10.000 € zu investieren.

Das Problem sehe ich hier also in einer Veränderung der gesellschafltichen und kulturellen Struktur, weg vom "Studium ist für Spezialisten", hin zum "Studium als Geldmagnet", was halt einfach nachweislich irreführend ist, was ja auch die große große Anzahl der Studienabbrecher (insbesondere in beliebten Fächern wie BWL/VWL, Informatik, Mathematik, Psychologie, etc.) unterstreicht. Man müsste das Image des Handwerks aufmöbeln und durch höhere Qualitätskontrollen sicherstellen, dass die Azubis auch im Gastgewerbe gut behandelt werden.

LG

apehead

PS: Ich zweifle übrigens keine Sekunde daran, dass Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein und Pünktlichkeit Probleme sind, die die aktuelle Generation von Azubis hat, nachdem ich täglich im Öffentlichen Nahverkehr grenz-debilen Gesprächen diverser Jugendlicher lauschen darf.

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vor 5 Stunden schrieb apehead:

@Crash2001
So ganz stimmt es nicht, dass der Artikel keine Aussage dazu macht, was die Azubis ansonsten machen. Der letzte Satz deutet an, dass viele Leute lieber studieren gehen. [...]

Es werden aber keine Zahlen dazu angegeben. Somit Wischiwaschiblabla.

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Diese Aussage habe ich übrigens auch erst vor kurzem von zuständigen IHK Prüfern gehört.
Leute für die Ausbildung zum FISI / FIAE zu begeistern wird wohl immer schwieriger, dafür gibt es mehr reine und mehr duale Studenten.

Bearbeitet von Errraddicator
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Da ich leider nicht editieren kann, hier nochmal korrigiert. Hatten sich 2 Fehler eingeschlichen im vorigen Beitrag. Diesen bitte löschen, falls das ein Admin sieht.

 

 

Es wird zwar angegeben, dass 516.200 Leute eine duale Ausbildung angetreten haben, es wird jedoch nirgends im Artikel genannt, welchem Prozentsatz der "verfügbaren Frauen und Männer" dies entspricht, sondern nur wieder mit Prozenten jongliert (0,4% weniger als 2014).

Genauso wird geschrieben "Gleichzeitig studieren rund 40 Prozent mehr". Aber 40% mehr von welchem Wert? Damit die 40% eine Aussagekraft hat, muss man einen Wert angeben, auf den die 40% sich beziehen.

Genauso auch, dass vorher nirgends angegeben wird, wie viele Leute denn 2006 eine Ausbildung gemacht haben.

Davon abgesehen wäre dann auch noch interessant zu wissen, wie viel Prozent der Studenten denn das Studium auch abschließen.

Und als letztes wäre noch interessant, wie viele Leute im Job sind und nebenher studieren (z.B. an der FOM München oder der Fernuni Hagen), denn diese Gruppe steht ja sowieso nicht für die duale Ausbildung zur Verfügung. Die Frage wäre also, ob sie unter die 40% mit fällt, oder nicht.

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Viele Unternehmen steigen eben für "0815"-IT Stellen auf studierte um, seit es den Bachelor gibt.

Bachelor Uni 3 Jahre/FH idR mit Praktikum 3,5 Jahre, Ausbildung 3 Jahre (wenn man nicht verkürzt). DIe Möglichkeiten mit dem Studium sind deutlich besser. Einstiegsgehalt besser. Kein Wunder, dass viele studieren wollen. Als Beispiel im öffentlichen Dienst ist a) der FI nur 1lvl oder b )wenn nicht dann idR halt mäßig bezahlt. EG6-8. Fertig.
Viele Behörden stellen eh nur noch (W)-Info ein, selbst wenn man dann sich nur um den Druckersupport kümmern muss.

Natürlich kann man auch ohne Studium gut verdienen, die Wahrscheinlichkeiten schwinden meiner Meinung nach aber immer mehr.
Wenn man mal aus der IT rausgeht, dann sind in vielen Berufen mit mehreren Jahren BE 3000 brutto schon ne Menge Holz.
wenn man dann guckt, was vieles heute kostet, dann bleibt mit Familie auch nicht viel übrig.

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vor 15 Stunden schrieb Graustein:

Wenn man mal aus der IT rausgeht, dann sind in vielen Berufen mit mehreren Jahren BE 3000 brutto schon ne Menge Holz.
wenn man dann guckt, was vieles heute kostet, dann bleibt mit Familie auch nicht viel übrig.

Dann verstehe ich nicht wieso so viele Menschen ein neues (dickes) Auto fahren. Oder wie die sich andere teure Dinge leisten können.

Zum Thema: Generell kann ich nachvollziehen, warum so viele Schulabsolventen studieren gehen. Es wird ihnen ja heutzutage extrem eingebläut, dass man ohne Studium nichts mehr wird. Und wenn wir ehrlich sind ist dem ja schon bald so. Die Firmen verlangen für besser bezahlte Jobs ja schon meist ein Studium. Und durch die Medien wird einem ja schon mittlerweile gezeigt, dass eine Ausbildung nicht (mehr) viel wert ist. Die "besseren" Menschen haben studiert, alle anderen sind da unten und nichts wert. So ist mittlerweile mein Eindruck. Mitunter ist es mir ja schon peinlich zu sagen, dass ich eben "nur" eine Ausbildung habe.

Andererseits denke ich, dass das Abitur auch nicht mehr das Abitur wie vor 16 Jahren ist! Meiner Meinung nach, wird einem das heutzutage hinterhergeworfen. Es ist also kein Wunder wenn es so viele Abiturienten gibt, die dann auch studieren wollen. Denn welcher Abiturient würde schon einen handwerklichen Beruf lernen wollen?

Letztens habe ich eine Ausschreibung für den Beruf eines Friseurs gelesen, die wollten doch tatsächlich Abiturienten als Azubis. Da kratzt man sich doch am Kopf? :wacko:

 

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vor 15 Stunden schrieb Graustein:

Viele Unternehmen steigen eben für "0815"-IT Stellen auf studierte um, seit es den Bachelor gibt.

Was meiner Meinung Meinung nach ein großer Fehler ist. Es gibt z. B. für "normale" Entwickler-Positionen keinen Grund, warum man 3 Jahre Berufserfahrung (ja, ich zähle eine gute Ausbildung in einem Betrieb zur Programmiererfahrung des Azubis) zu Gunsten von drei Jahren Schulbank - und davon vielleicht 10% an Softwareentwicklung - verschmähen sollte.

Programmiersprachen kann man zu 80% lernen. Die anderen 20%, an die man nur durch Erfahrung kommt, sind jedoch am Ende der Unterschied zwischen "Get work done" und "Awesome!"

 

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vor 51 Minuten schrieb Gurki:

Dann verstehe ich nicht wieso so viele Menschen ein neues (dickes) Auto fahren. Oder wie die sich andere teure Dinge leisten können.

Heute morgen auf N24:

- "Geiles Bike!"
- "Hab auch viel Arbeit reingesteckt!"
- "Ich nehme es!"
- "Hast Du denn überhaupt Geld?"
- "Ich nicht..." *künstlerische Pause* "... aber die!" *am Horizont tauchen tausende von Menschen auf*
- *süffisanter Sprecher* "Hol Dir dein Geld, auf a*money.de!"

Der Azubi unserer Dorfbäckerei hat vor kurzem seine Lehre beendet und fährt jetzt mit einem 2012er Mercedes GL durch die Gegend. Beim nächsten Bremsscheibenwechsel gibt es ein böses Erwachen; das ist kein VW Polo mehr. Sein Vater schüttelt nur noch den Kopf ...

Bearbeitet von Kwaiken
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vor 51 Minuten schrieb Gurki:

Dann verstehe ich nicht wieso so viele Menschen ein neues (dickes) Auto fahren. Oder wie die sich andere teure Dinge leisten können.[...]

Eventuell oftmals auf Pump, durch Erbe, Bausparvertrag läuft aus, Lebensversicherung wird ausgezahlt, sie vermieten nebenbei Immobilien oder haben noch sonstige Einkünfte, ...

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Am 17.6.2016 um 08:48 schrieb Gurki:

Dann verstehe ich nicht wieso so viele Menschen ein neues (dickes) Auto fahren. Oder wie die sich andere teure Dinge leisten können.

 

Weil das, meiner Meinung nach, zu 90% auch Leute sind, die schon 20 Jahre im Beruf sind, noch alte/bessere Verträge haben und bereits ordentliche Posten inne halten.
Diese Posten geben sie dann auch nicht mehr und das müssen sie ja auch nur in den seltensten Fällen.
Das ist schlicht noch eine ganz andere Generation, welche diese Probleme nicht hat und nicht hatte.

Wenn ich an meinen Bruder denke, der konnte sich nach seiner Ausbildung als Handwerker, anfang der 90er, nach wenigen Jahren einen 3er BMW leisten und zwar gar keinen so schlechten oder alten. Sogar ein Cabrio. Klar, der hat noch Zuhause gewohnt, und somit wenig Unkosten gehabt, aber trotzdem.

Kannst Du ja heute mal versuchen, überhaupt ein Einstiegsgehalt zu bekommen, dass Du nach einer Ausbildung so viel Geld verdienst, Dir innerhalb von wenigen Jahren einen 2, 3 Jahre alten 3er BMW leisten zu können. Wohlgemerkt kaufen, nicht geleased. ;)

Damals blieb mehr vom Lohn über, der Lohn war verhältnismäßig größer und die Unkosten niedriger.

...

Das ist einfach ein Generationenproblem, weswegen das den heute verantwortlichen auch nicht auffällt:
Sie selbst hatten das Problem einfach noch nicht.
Und deshalb sieht man es auch noch nicht so auf den Strassen, weil das eben noch zu Guten Teilen von denjenigen geprägt wird, welche heute 40, 50 oder älter sind.

Aber mit jeder neuen Generation (so über Daumen gepeilt alle 10 Jahre sagen wir mal) wurde es für Arbeitnehmer und gerade Berufseinsteiger immer schlechter.
Die Anforderungen an Ausbildung und Bildung stiegen und steigen, die beruflichen Anforderungen wie Mobilität ebenfalls, während aber die Löhne und Arbeitsbedingungen stagnieren bzw. sinken. Egal ob der Lohn, die Befristung oder sonst was.

Da die heutigen Entscheider aber im Regelfall alle 50+ sind, kennen sie das gar nicht und können oder wollen sich das gar nicht vorstellen.
Dann erzählen sie was von der faulen Jugend, die halt einfach mal wieder "mehr schaffen soll", so "wie wir das früher auch mussten", etc. pp. und verdrängen dabei die sich komplett geänderten Lebensumstände.

Und genau diese Entscheider fahren dann heute eben auch noch jedes Jahr 2x nach Sylt in Urlaub, haben das schicke Haus, das dicke Auto und motzen gleichzeitig über die 1 Euro mehr Stundenlohn, welche der junge Mitarbeiter bei der Gehaltsverhandlung haben möchte.

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vor 15 Stunden schrieb Errraddicator:

Weil das, meiner Meinung nach, zu 90% auch Leute sind, die schon 20 Jahre im Beruf sind, noch alte/bessere Verträge haben und bereits ordentliche Posten inne halten.
Diese Posten geben sie dann auch nicht mehr und das müssen sie ja auch nur in den seltensten Fällen.

Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es gibt genügend junge Leute die diese teuren Dinge haben. Die können ja nicht alle eine hohe Position haben oder alle in der doch recht gut bezahlten IT arbeiten. Mich würde einfach mal interessieren wie die an das Geld gekommen sind :)

Aber ich glaube Kwaiken hat schon nicht ganz unrecht mit der N24 Werbung. Gut das ich dann "die" bin. 

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Am 17.6.2016 um 08:48 schrieb Gurki:

Dann verstehe ich nicht wieso so viele Menschen ein neues (dickes) Auto fahren. Oder wie die sich andere teure Dinge leisten können.

Beim Thema Auto trifft das wohl den Punkt.

Über 60 Prozent der Neuzulassungen sind Firmenwagen

ansonsten kommt es wohl auch auf den familiären Hintergrund und den Einstieg in das Erwachsenenleben an.

Denke ich an meine alte Schulklasse waren einige dabei die sich um Ihre Zukunft keine Sorgen machen mussten. (Erbe)

Dazwischen gab es dann noch einige die einen guten Einstieg bekamen ( Sparbuch, Erstaustattung, Führerschein, Auto, Bildung, usw...)

Und der Rest konnte sich nur auf sich selber verlassen.

Man darf auch das geographische nicht vergessen. Ab 30k kann man in Dortmund auch schon 50qm² Wohnungen finden. In München gibts dafür vielleicht ne Garage.

 

Und natürlich gibt es einen Großteil an Überschuldeten Haushalten. Einfach mal Werbung schauen, dann sieht man wie es läuft.

"Kredite hier" - "Wir kaufen dein Gold" - "Wir kaufen dein altes Zeug, rebuy"

 

P.S.

In einem gemeinsamen Haushalt wo beide arbeiten ist natürlich auch mehr möglich.

Ein 450€ Job zum Hauptverdienst bedeutet im Jahr 5000€ die man weglegen oder für Luxus nutzen kann.

 

 

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vor 41 Minuten schrieb disarstar:

Und natürlich gibt es einen Großteil an Überschuldeten Haushalten. Einfach mal Werbung schauen, dann sieht man wie es läuft.

"Kredite hier" - "Wir kaufen dein Gold" - "Wir kaufen dein altes Zeug, rebuy"

 

Bei Rebuy und Goldankauf gibt es wenigsten einen bereits erbrachten Gegenwert - man vehökert zwar sein Zeug aber macht keine Schulden. Viel schlimmer finde ich wie du sagst die Geschichte mit den Krediten oder am aller besten "Finanzierung".

Wenn ich mit Leuten auf der Arbeit spreche, scheint es oft so, als würden viele alles finanzieren. Egal ob Handy, Kochgeschirr von WMF, das neuste Surface, Auto, Playstation, eine neue Couch etc. etc. Dabei verdienen die meisten ausreichend und müssten das gar nicht. Die verplämpern ihr Geld mit Schnickschnack "oh bei Mediamarkt gibt es heute Festplatten 10% günstiger" - da fahr ich direkt mal nach der Arbeit hin. Die denken dann, sie hätten 20% gespart, das sie dann trotzdem 180€ für eine SSD ausgegeben haben die sie eigentlich gar nicht bräuchten ist dann egal .. und dann fällt ihnen irgendetwas ein, wo es ihnen zu lange dauert mal 2-3 Monate Geld zur Seite zu legen und es aus der Portokasse zu bezahlen. Und dann gehts los. Surface für 60€/Monatlich 2 Jahrelang abstottern , dann kommt das nächste, das nächste, das nächste ... und dann hat man auf einmal monatliche Ausgaben die so hoch sind als hätte man irgendwo eine Zweitwohnung gemietet. 

Eigentum anschaffen geht dann natürlich überhaupt nicht. Wird ja schon eng, wenn mal die Waschmaschine oder so kaputt geht.

Diese Leute erwecken natürlich den Eindruck, als könnten sie sich viel Leisten. Man kann ihnen ja nur vor den Kopf gucken. Das kann aber aber vielen nicht anders anders sein, denn mit einem Jahrgehalt von ca. 55.000€ gehört man ja schon zu den 1% der meist Verdienenden in Deutschland. Und Netto reicht das gerade mal für ein solides leben mit Familie und mit Aussicht auf Eigenheim. Früher oder später fällt das Kartenhaus aber in sich zusammen. Der Kauf von neuen Dingen stagniert ab den Punkt, wo kein Geld mehr da ist, neue Dinge zu finanzieren.

Ich kenne Maurer die haben mit mitte 40 ihre Wohnung abgestottert und fahren dann 2x im Jahr in den Urlaub ohne Schulden. Ich kenne Bereichsleiter, die leben von der Hand in den Mund - wo vom Auto bis zu Anzug alles auf Kredit/Finanzierung läuft und die ihre Tilgung des Eigenheimes bis zum Tag der Rente ausgereizt haben. Wenn die mal ihren Job verlieren, können die unter der Brücke schlafen.

 

 

Bearbeitet von Uhu
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