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Gehaltsangaben in Stellenanzeigen


carstenj

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Hi,

wieso werden in Deutschland eigentlich keine Gehaltsangaben in die Stellenanzeigen geschrieben? In England ist das so üblich, und ich weiss sofort, ob ich mich da bewerben möchte oder nicht.

Diesen ganzen Zirkus mit erstem und zweiten Vorstellungsgepräch etc. könnte man sich dann sparen, wenn man gehaltsmäßig sowieso nicht zueinander findet.

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Ich würde mal sagen: Kultureller Unterschied.

Ebenso wie Kündigungsschutz (was z.B. in USA ein Fremdwort ist) oder verlangtes Passbild im Lebenslauf (was in UK wohl als Diskriminierung gelten würde).

Gehaltsangaben in Stellenzeigen gelten in Deutschland als unseriös, da es meist sowas wie "Verdienen Sie 5000 Euro im MONAT!!!" ist. Ausnahme: Öffentlicher Dienst, da steht dran, wie die Stelle bewertet ist.

Es hätte bestimmt Vorteile für beide Seiten, wenn es mit drin stehen würde. Der einzige Nachteil der mir ad hoc einfällt ist, dass dann auch mein Nachbar (und der Rest der Welt) weiss, was ich für ein Gehalt bekomme.

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Es hätte bestimmt Vorteile für beide Seiten, wenn es mit drin stehen würde. Der einzige Nachteil der mir ad hoc einfällt ist, dass dann auch mein Nachbar (und der Rest der Welt) weiss, was ich für ein Gehalt bekomme.

Solange man nicht mit seinen Nachbarn "über Kreuz" ist oder einen "wer hat das schönste/größte/<insert Steigerung here> Auto/Haus/Pferd/Boot/Weib" Wettbewerb veranstaltet, sollte das doch kein wirkliches Problem sein oder?

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Solange man nicht mit seinen Nachbarn "über Kreuz" ist oder einen "wer hat das schönste/größte/<insert Steigerung here> Auto/Haus/Pferd/Boot/Weib" Wettbewerb veranstaltet, sollte das doch kein wirkliches Problem sein oder?

Doch - siehe Daten-Speicherung.de – minimum data, maximum privacy Überwachung ? Fragen und Antworten (im Zusammenhang mit Staat, gilt aber genauso für alle anderen). ICH entscheide was ich von mir preisgeben will (und dazu gehört im speziellen mein Gehalt), niemand sonst. Aber eine Diskussion darüber ist müssig. Jeder kann ja gerne seine Vermögenswerte, Nacktbilder, DNA oder sonstiges veröffentlichen, solange ich da nicht mitmachen muss.

Bearbeitet von bigvic
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Man muss ja auch nicht grade mit seinem Bewerbungsaktivitäten hausieren gehen.

Woher soll denn $Nachbar wissen, das ich mich auf eine Stellenanzeige für einen Job mit 5K Brutto/Monat beworben habe, wenn nicht von mir? Und nur weil mein Nachbar weiß, das ich z.B. bei Simens arbeite, weiß er noch lange nicht, wieviel ich verdiene. Es sei denn, ich sage es ihm.

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Die Tage hatte ich ein Bewerbungsgespräch und wurde am Ende nach meinen Vorstellungen gefragt. Ich hatte halt x€/Jahr geantwortet, danach wurde ich nach meinem Minimum gefragt --> x - 2.000€ und danach ob ich auch bei x - 4.000€ einsteigen würde.

So'n Kram hätte ich mir gerne erspart, weil ich sowas in einem Gespräch immer seltsam finde und dann wäre es doch gut gewesen zu wissen was die Firma für die Stelle geplant hat.

Aber ich finde andere Vorgehen vom Ausland auch besser als in Deutschland. Das amerikanische Layout vom Lebenslauf finde ich besser und die auch dass die kein Bewerbungsfoto haben wollen. Ich habe zwar kein Problem damit meins mitzuschicken aber eigentlich sollten Firmen nicht wegen eines Fotos entscheiden.

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Ich hatte halt x€/Jahr geantwortet, danach wurde ich nach meinem Minimum gefragt

Bei so einer Frage würde ich immer sagen: "Das hab ich Ihnen eben genannt: x €/Jahr." und abwarten. Die kommen schon mit dem Gegenangebot, aber ohne Not runtergehen ist eher eine schlechte Strategie.

Viele Firmen fragen aber inzwischen vorab, was die Gehaltsvorstellung ist und laden nur ein wenn es einigermassen passt.

Am Rande: Meine Kollegen von der Insel gegen die wir 4:1 gewonnen haben, haben nicht mal ihr Geburtsdatum im Lebenslauf.

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Hi,

Darf nach dem AGG auch in Deutschland nicht mehr verlangt werden!

das AGG ist eine Luftnummer. Beweis du mal, dass du nur aufgrund des fehlenden Fotos abgelehnt wurdest, oder der fehlenden Gehaltsangabe, oder deines Geschlechts oder oder oder....

So ein Gesetz nutzt nur den Anwälten.

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Hi,

das AGG ist eine Luftnummer. Beweis du mal, dass du nur aufgrund des fehlenden Fotos abgelehnt wurdest, oder der fehlenden Gehaltsangabe, oder deines Geschlechts oder oder oder....

So ein Gesetz nutzt nur den Anwälten.

Das Bild darf aber nicht mehr gefordert werden. Und kein vernünftiger Arbeitgeber, wird deswegen einen Bewerber nicht zum Bewerbungsgespräch einladen!

GG

Bearbeitet von pruefer_gg
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Das Bild darf aber nicht mehr gefordert werden.

Hast du da mal Quellen für?

Ich wüsste nicht gegen welche personenbezogene Merkmale vom AGG ein Lichtbild verstösst?

* Rasse und ethnische Herkunft,

* Geschlecht

* Religion und Weltanschauung,

* Behinderung

* Alter (jedes Lebensalter)

* sexuelle Identität

Insofern glaube ich nicht, dass es verboten ist eins anzufordern. Und wenn man da mit dem AGG argumentiert, dann müsste man den Vornamen abkürzen (lässt auf Geschlecht schliessen) und das Geburtsdatum ist dann sowieso raus (Alter).

Und kein vernünftiger Arbeitgeber, wird deswegen einen Bewerber nicht zum Bewerbungsgespräch einladen!

Ein vernünftiger AG hat auch vor dem Gesetz niemand diskriminiert.

P.S.: Für Flugbegleiter/innen wird in der Regel ein Ganzkörperfoto in der Bewerbung verlangt (Beispiel). Aber das nur am Rande ;)

Bearbeitet von bigvic
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Ich wüsste nicht gegen welche personenbezogene Merkmale vom AGG ein Lichtbild verstösst?

Da musst Du unsere Rechtsabteilung fragen.

Jedenfalls wurde durch die veranlasst, dass auf allen Formblättern der Hinweis auf des Bewerberfoto entfernt wurde.

Ein vernünftiger AG hat auch vor dem Gesetz niemand diskriminiert.

Und bei einem "unvernünftigen" möchte ich gar nicht erst anfangen zu arbeiten. Dann ist es ja gut, wenn ich gar nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen werde.

GG

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Da musst Du unsere Rechtsabteilung fragen.

Jedenfalls wurde durch die veranlasst, dass auf allen Formblättern der Hinweis auf des Bewerberfoto entfernt wurde.

Jetzt erinnere ich mich wieder ... die Diskussionen hatten wir glaub schon. Damals hast du als Quelle auch auf deine Rechtsabteilung verwiesen. Na dann - over and out.

Edit: Nein, war wegen was anderem und zwar das man in der Probezeit keinen Azubi kündigen darf. Ich nehme alles zurück.

Bearbeitet von bigvic
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Bei so einer Frage würde ich immer sagen: "Das hab ich Ihnen eben genannt: x €/Jahr." und abwarten. Die kommen schon mit dem Gegenangebot, aber ohne Not runtergehen ist eher eine schlechte Strategie..

Ja, genau das habe ich mir später auch gedacht und entsprechend habe ich auch geantwortet, als Sie mich frage ob auch x €/Jahr -4.000€ in Ordnung wäre. Das war allerdings generell ein komisch Gespräch... ;)

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Wenn ich Unternehmer wäre und ausschreiben müsste, würde ich aber auch keine Gehaltsangaben rein schreiben.

Wie viel man bezahlen würde, hat jeder AG vorher ja schon irgendwo stehen, aus folgenden Gründen würde ich es genauso machen:

1. Vielleicht findet sich tatsächlich jemand, der den Job für weniger machen würde. (dann hab ich gespart und sogar noch Puffer nach oben, wenn der irgendwann mal eine Erhöhung verlangt).

2. Kann oder muss ich sogar Kompromisse eingehen, wenn ein Bewerber kommt, der ins Team passt oder einfach noch nicht die Erfahrung aber Potenzial hat, pocht er nicht auf da ausgeschriebene Gehalt, sondern ich kann in Verhandlung gehen und wenn es dann nicht will - sein pech.

3. Sollte ich ein Absoluter Experte finden, habe ich sogar Raum nach oben und schrecke solche Leute nicht schon von vorn herein ab.

Zudem kann ein AG ja nicht nur der bitte nachkommen, das Gehalt in das Stellenangebot zu schreiben, sondern müsste zudem Wochenarbeitszeit und Urlaubstag mit rein schreiben.

Ich würde als Arbeitnehmer nicht einfach ne Stelle annehmen, weil ich 50.000 p.a. bekommen würde, da spielt Urlaub und Arbeitszeit auch ne große Rolle. Ich würde nämlich nicht für das Geld anfangen, bei 40 Stunden/Woche und 20 Tage Urlaub. Dazu hört man ja immer wieder die Aussage, 200 Überstunden im Monat sind da auch schon mit drinne - je ne is klar.

Gehaltsangaben machen meiner Meinung nach - wenn überhaupt - nur bei monotonen "Standardjobs" sinn.

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Gibt auch noch einen anderen Grund:

Was würde passieren, wenn ich einen Job zu super Konditionen ausschreibe ?

Eventuell schlechter bezahlte Mitarbeiter werden neidisch und verlangen auch mehr. Das Thema Gehalt kann eine Menge Unruhe in ein gut funktionierendes Unternehmen bringen ("Was, der Taugenix bekommt mehr als ich ? Der geht doch nur von einem Meeting zum nächsten und trinkt Kaffee !!!")

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Ich würde als Arbeitnehmer nicht einfach ne Stelle annehmen, weil ich 50.000 p.a. bekommen würde, da spielt Urlaub und Arbeitszeit auch ne große Rolle. Ich würde nämlich nicht für das Geld anfangen, bei 40 Stunden/Woche und 20 Tage Urlaub. Dazu hört man ja immer wieder die Aussage, 200 Überstunden im Monat sind da auch schon mit drinne - je ne is klar.

Ich fände es trotzdem sinnvoll, wenn die Gehaltsvorstellung des Arbeitsgebers in den Stellenangeboten drin stehen würde. Ich mache den Job zwar nicht des Geldes wegen, aber ich mache ihn auch nicht kostenlos :D

Wenn der AG nur 21000 p.a. zahlen will, ist das Angebot uninteressant. Da kann der Rest dann noch so toll sein.

Und außerdem könnte man auf diesem Weg vielleicht sogar dem Lohndumping ein wenig entgegen wirken.

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Hi,

Vielleicht findet sich tatsächlich jemand, der den Job für weniger machen würde. (dann hab ich gespart und sogar noch Puffer nach oben, wenn der irgendwann mal eine Erhöhung verlangt).

der findet sich garantiert, genau das ist hier ja auch das Problem. Denn es gibt kein Gehalt, das so gering ist, als dass die Arbeit nicht doch irgendwer für weniger machen würde. :beagolisc

Kann oder muss ich sogar Kompromisse eingehen, wenn ein Bewerber kommt, der ins Team passt oder einfach noch nicht die Erfahrung aber Potenzial hat, pocht er nicht auf da ausgeschriebene Gehalt, sondern ich kann in Verhandlung gehen und wenn es dann nicht will - sein pech.

Wenn man das vernünftig erklärt und ihnen Perspektiven bietet, sollte auch sowas möglich sein. Man soll ja auch kein Gehalt von 55.334,24 Euro p.a. nennen, sondern eher "bis zu 60.000 p.a.". Oder man regelt vertraglich, dass nach einem Jahr mehr gezahlt wird etc, damit man sich überhaupt mal orientieren kann.

3. Sollte ich ein Absoluter Experte finden, habe ich sogar Raum nach oben und schrecke solche Leute nicht schon von vorn herein ab.

Naja, ein Unternehmen sollte schon wissen was die Position wert ist. Wenn ich eine Expertenstelle suche, muss ich auch Expertengehalt zahlen. Wobei sowas natürlich auch von der Firma abhängt. Ein kleines mittelständische Unternehmen zahlt natürlich oftmals weniger als ein weltweit agierender Großkonzern.

Nur weil das Gehalt genannt wird, wird ja auch nicht gleich jeder zum geldgeilen Möchtegern-Experten. Es ist halt ein Aspekt unter mehreren.

Das Thema Gehalt kann eine Menge Unruhe in ein gut funktionierendes Unternehmen bringen

Dann lässt man eben über Personalvermittler suchen, und nennt die Firma erstmal gar nicht. Aber wenn in einem Unternehmen zwei das gleiche machen, sollte das Gehalt auch in etwa gleich sein. Neid wird es immer geben, und sei es weil der eine 4GB und der andere nur 2GB im Laptop hat.

Und außerdem könnte man auf diesem Weg vielleicht sogar dem Lohndumping ein wenig entgegen wirken.

Das vermute ich auch. So ist es schwieriger, unsägliche Löhne zu zahlen. Denn das was hier manchmal zu lesen ist, lässt einen schon schwer schlucken.

Bearbeitet von carstenj
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Man sollte vielleicht nochmal kurz erwähnen, das hier im Forum immer wieder zu lesen ist, das Arbeitgeber anscheinend immer öfter "Soviel Arbeit wie möglich für so wenig Gehalt wie nötig" verlangen.

Wenn aber die gestellten Aufgaben und das gezahlte Gehalt in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen, sorgt das nicht nur für ein mehr oder weniger kontinuierliche Personalfluktuation. Es macht auch langfristig die Gehälter aller Angestellten im IT-Bereich kaputt, weil früher eine Abwärtsspirale bei den Gehältern in Gang kommt, die nur schwer zu durchbrechen ist. Würden aber die Gehaltsvorstellungen der Arbeitgeber in den Stellenangeboten stehen, hätten es solche Preisdrücker deutlich schwerer und die Löhne würden sich wieder auf ein vernünftiges Niveau einpendeln.

Bearbeitet von Systemlord
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Man sollte vielleicht nochmal kurz erwähnen, das hier im Forum immer wieder zu lesen ist, das Arbeitgeber anscheinend immer öfter "Soviel Arbeit wie möglich für so wenig Gehalt wie nötig" verlangen.

Nun ja, ich bin weiss Gott kein Freund von Dumpinglöhnen, aber einem Kaufmann die Marktwirtschaft vorwerfen halte ich auch für realitätsfremd.

Selbst ich als Privatmann versuche immer Preise zu drücken und/oder mehr Leistung zu bekommen, egal ob beim Autokauf oder beim Handwerkerlohn. Das tolle ist ja, dass einen niemand zwingen kann ein Geschäft einzugehen. Jeder in Deutschland ist frei und kann sich frei entscheiden. Natürlich hat man als Unternehmen eine gewisse Macht (Gegenspieler sind die Gewerkschaften mit teilweise sogar mehr Macht) - aber das die Marktwirschaft eine soziale Marktwirtschaft wird ist Sache des Gesetzgebers (z.B. durch Grundsicherung, Kündigungsschutz, Mindestlöhne, Sittenwidrigkeitsgesetze, AGG, ...) und nicht der Unternehmen. Also ich glaub in Deutschland muss man sich im Grossen und Ganzen nicht beschweren. Ausserdem glaub ich, dass die Grosszahl der Unternehmen selbst wissen, was ihr wichtigstes Kapital ist.

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Das Zitat hast Du aber schön aus dem Zusammenhang gerissen. :floet:

Natürlich ist jeder, der ein solches Dumping-Angebot annimmt selber Schuld, aber wenn alle nur noch für Dumpinglöhne arbeiten würden, dann hätte man ja kaum noch eine Möglichkeit, ein ordentliches Gehalt zu fordern. Es sei denn, man wäre sehr gut im Verhandeln.

Bearbeitet von Systemlord
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