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Handy am Arbeitsplatz verboten


bigvic

Empfohlene Beiträge

Finde die Schlagzeile schon ziemlich reißerisch.

Natürlich sind Handys am Arbeitsplatz nicht tabu. Frag meinen Chef!

Ausserdem bin ich im Gegensatz zum Landgericht sehr wohl der Meinung, dass dieses Verbot mindestens beteiligungs- wenn nicht zustimmungspflichtig ist. Ich bin mal auf die nächste Instanz gespannt.

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Ich habe mein Handy privat abgeschafft. Ich kann die Teile nicht leiden. Dennoch ist dieses Urteil der blanke Hohn. So lange das Handy nicht den Arbeitsablauf stoehrt oder eine Gefaehrdung darstellt, gibt es keinen Grund, das dem AN einfach so gekuendigt werden kann, bloß weil er sein Handy benutzt. Der auf dem Richtersessel sollte mal seinen Kopf einschalten und ueber Verhaeltnissmaessigkeiten nachdenken. Fuer den Hungerlohn, fuer den die Leute sich abrackern muessen, duerfen sie nicht mal ein paar Minuten ihrer Arbeitszeit fuer private Dinge nutzen. Arbeitssklaven nennt man so etwas. Und eine Selbstverstaendlichkeit ist der automatische Verzicht auf das Handy waehrend der Arbeit nicht. Es ist eher genau das Gegenteil der Fall. Vielleicht waren der Richter und der Klaeger dicke Freunde. In der naechsten Instanz wird das garantiert gekippt.

Bearbeitet von FfFCMAD
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Wäre es verboten, wie sollte ich dann Arzttermine etc. vereinbaren?

In deiner Mittagspause, wann sonst?!?

Aber das ist genau der Punkt, warum ich das ggf. auch verbieten würde als AG. Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, dass viele Privilegien inzwischen als Selbstverständlichkeit angesehen werden - egal ob das die I-Net-Nutzung ist oder das private tel/simsen während der Arbeitszeit.

Bearbeitet von bigvic
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Ich muss meine 30 Min. Mittagspause zwischen 1230 und 14 Uhr antreten und keiner der Ärzte die ich kenne hat länger als 1230 seine Praxis geöffnet. Schließlich haben die AN dort auch ein Recht auf eine Mittagspause, oder nicht?!?

Herrlich :D Das ist exemplarisch. Der AG soll gefälligst dulden, dass ich während der Arbeitszeit täglich mein Handy privat nutze, aber wenn es dann um das Recht auf 30min Mittagspause geht ist ein 2min Anruf für einen Arzttermin (der wie oft vorkommt? 1-2 mal im Jahr?) schon ein Einschnitt in das Recht auf Mittagspause. Ach, sind wir verwöhnt, speziell in der IT.

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Was hat das mit dem Anrecht auf Mittagspause zu tun?

Er hat doch nicht ganz unrecht! Wenn ich meinen Arzt anrufen will, dann erreich ich da keinen von 12 Uhr bis 14 Uhr. Und wenn er seine Mittagspause nicht verlegen kann, hätte er ein Problem!

Was spricht dagegen das ich mein Handy während der Arbeitszeit nutze um ein 2 Minuten telefonat zu führen, das wie du es richtig sagst nur 1 - 2 mal im Jahr vorkommt? Wenn es wirklich so ist nämlich rein gar nix! Ist doch alles ein geben und nehmen und viele Chefs erwarten ja auch mindestens eine Überstunde in der Woche (und erst recht noch mehr in unserem Beruf - wir verwöhnten ITler :D). Dann kann sich meines Erachtens keiner Beschweren wenn ich wirklich in Maßen mein Handy nutze (also nicht jeden Tag 5 Minuten).

Generell ist es doch eine Sache des Vertrauens. Vertrau ich meinen Mitarbeiter, dann weiß ich auch das er sowas nicht übertreibt bzw. die Zeit wieder reinholt. Hab ich das Vertrauen nicht, dann ist meines Erachtens eh von vorne rein was falsch gelaufen.

Edit: Ich habe das mit dem Recht auf Mittagspause auf die Arztpraxis bezogen und nicht auf die ITler. Kann sein das ich das falsch deute

Bearbeitet von Snipes83
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Also ich finde es auch vollkommen OK von der Argumentation. Wenn man es in Maßen betreibt (den Arzt zweimal im Jahr anrufen zähle ich dazu), dann ist das meiner Meinung nach vollkommen OK. Es kommt natürlich ein wenig auf den Betrieb an, aber gerade in großen Unternehmen hat man die Freiheit die Pausen passend zu legen und in kleinen Unternehmen macht man soviele Überstunden, dass zwei Minuten meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt sind.

@MartinSt: Was ist das denn bitte für ein hinkender Vergleich? Komme ich etwa meiner Arbeit nicht nach, nur weil ich 2 Minuten telefoniere? Du vergleichst Äpfel mt Birnen meiner Meinung nach.

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Aber das ist genau der Punkt, warum ich das ggf. auch verbieten würde als AG. Irgendwie kommt es mir manchmal so vor, dass viele Privilegien inzwischen als Selbstverständlichkeit angesehen werden - egal ob das die I-Net-Nutzung ist oder das private tel/simsen während der Arbeitszeit.

Ja warum auch nicht? Das einzige was am Ende zählt ist doch ob ich meine Arbeit mache und wie zufrieden mein Chef damit ist.

Irgendwie kommt es mir manchmal so vor als würden viele meinen man sollte so dankbar für seine Arbeit sein das man sich zum Dank der modernen Sklaverei verschreibt.

Ich würde nicht in einer Firma arbeiten wollen wo ich rund um die Uhr überwacht und kontrolliert werde...

PS: Außerdem glaube ich nicht das das Urteil haltbar ist, denn dann könnten wieder so lächerliche Kündigungsgründe gefunden werden wie wir sie in letzter Zeit öfters mal gehört haben weil zum Beispiel eine Mutter von Ihrem Kind auf der Arbeit angerufen wurde da zu Hause ein Notfall war aber da das Handy auf der Arbeit ja verboten war muss der AG sie ja rausschmeißen weil das vertrauensverhältnis gestört ist :rolleyes:

Bearbeitet von Guybrush Threepwood
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@MartinSt: Was ist das denn bitte für ein hinkender Vergleich? Komme ich etwa meiner Arbeit nicht nach, nur weil ich 2 Minuten telefoniere? Du vergleichst Äpfel mt Birnen meiner Meinung nach.

Ich finde den Vergleich nicht so hinkend. Ab wieviel Minuten kommst du denn deiner Arbeit nicht nach? Könnte ich bei einem 8 Stunden Arbeitstag 7,5 Stunden telefonieren, sobald ich in den 30 Min meiner Arbeit nachkomme?

In der IT ist man idR kein Arbeiter, der nach Stückzahl bezahlt wird, sondern man wird nach Stunden bezahlt und wenn man diese nicht für den AG nutzt, dann kommt nunmal seiner Arbeit nicht nach.

wie zufrieden mein Chef damit ist

Genau darum gehts. Und wenn er es nicht leiden kann und verbietet, dass man während der Arbeitszeit privat telefoniert, dann muss man das akzeptieren oder gehen. Nichts anderes sagt das Urteil ja. Und es hat für mich nichts mit Sklaverei zu tun. Bei anderen Branchen wären solche Spirenzchen komplett undenkbar (Frisöse, Aldikassiererin, Fliessbandarbeiter, Lehrer, ...).

Jetzt sind wir natürlich bei Extrembeispielen gelandet (wie man das ja meist tut) mit 1 x im Jahr für 2 Minuten kurz telefonieren. Da ist jede Toilettenpause länger. Es geht aber geht denke ich bei dem Urteil darum, dass man als AG sich nicht auf der Nase rumtanzen lassen muss. Oder anderst gefragt - wieviel Minuten/Stunden am Tag muss man als AG denn tolerieren, dass ein Mitarbeiter während der Arbeitszeit privaten Dingen nachgeht? 5 Min, 30 Min, 2 Stunden, 4 Stunden?

Das Problem sind oft eine handvoll MA die eben das Mass nicht kennen und solche kleinen Privilegien ausnutzen (natürlich gibt es auch solche AG) und nur darum werden solche Regeln für alle eingeführt. Meine letzte Firma hat z.B. am webproxy Seiten wie facebook, myspace, ebay, ... gesperrt - nicht wegen 99% der MA die mal 2min am Tag drauf waren, sondern wegen dem 1% die das exzessiv genutzt haben. Stundenlang, jeden Tag. Ebenso ein Besipiel mit dem telefonieren. Ein ehemaliger Kollege von mir hat jeden Tag bestimmt 1-2 Stunden seiner Arbeitszeit mit privaten Telefonaten verbracht. Mal mit der Frau, den Kindern, dem Nachbar, dem Monteur, dem Bankberater, .... . Mir war es egal, seinem Chef nach einer Kulanzzeit und Gesprächen nicht mehr. Aber wie oft bekommt das der Chef überhaupt mit, wenn man eben nicht seine Mitarbeiter überwachen will? Ich hab so oft den Satz gehört "Du, ich muss auflegen, mein Chef kommt" und musste jedes mal den Kopf schütteln.

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Du solltest nicht die hälfte von dem Zitat abschneiden, der erste Teil war das worauf es ankommt ;)

In der IT ist man idR kein Arbeiter, der nach Stückzahl bezahlt wird, sondern man wird nach Stunden bezahlt und wenn man diese nicht für den AG nutzt, dann kommt nunmal seiner Arbeit nicht nach.

Nein, man hat bestimmte Aufgaben die man erledigen muss und wenn die aber (um bei extremen Beispielen zu bleiben) nur für die Hälfte des Tages reichen kann niemand verlangen das man den Rest des Tages stramm und regungslos auf seinem Platz sitzt.

Auch die von dir genanten Beispiele (Friseurin usw) werden andere Dinge während der Arbeitszeit machen nur halt eben nicht dann wenn Kundschaft da ist oder sie gerade etwas anderes wichtiges zu tun haben.

Genau das selbe mit deinem ehemaligem Mitarbeiter wenn er es schafft 2 Stunden jeden Tag zu telefonieren und trotzdem alle seine Aufgaben zu erledigen dann ist er entweder sehr gut oder es läuft etwas falsch in der Firma. Bei letzterem wäre das aber nicht seine Schuld sondern die des Chefs da er ihn entweder nicht genug auslastet oder es ihm egal ist das er seine Aufgaben nicht erfüllt bzw. nichts zu tun hat.

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Nein, man hat bestimmte Aufgaben die man erledigen muss und wenn die aber (um bei extremen Beispielen zu bleiben) nur für die Hälfte des Tages reichen kann niemand verlangen das man den Rest des Tages stramm und regungslos auf seinem Platz sitzt.

[...]

Genau das selbe mit deinem ehemaligem Mitarbeiter wenn er es schafft 2 Stunden jeden Tag zu telefonieren und trotzdem alle seine Aufgaben zu erledigen dann ist er entweder sehr gut oder es läuft etwas falsch in der Firma.

Aber viele, bleiben wir mal bei der IT, haben doch kein Tagwerk, also wenn man Aufgabe a, b, c erledigt hat, dann gibt es nichts mehr zu tun und man kann auch nach hause gehen. Man hat x Aufgaben, manche als direkten (Kunden-)Auftrag mit vielleicht konkreten Terminen und manche "sollten gemacht werden" und die arbeitet man ab. Heutzutage ist es doch eher die Ausnahme, dass ein Chef JEDEN Task aufträgt, sondern es wird Selbstständigkeit erwartet, auch bei der Auslastung. Das Tätigkeitsfeld ist ja meist auch so allgemein beschrieben, dass es immer was tun gibt. Beispiel von der Stellenbeschreibung nebenan im Thread ... Aufgabe: "Betreuung und Verwaltung unserer gesamten EDV-Landschaft". Selbst wenn man keine konkreten Aufträge hat, dann sollte man selbstständig schauen, was es zu patchen gibt, ob es Sicherheitslücken gibt, ob man was optimieren kann (ggf. durch Recherche), ob die Dokumentation/Benutzerhandbuch aktuell ist, ... und eben nicht sagen: "Hach, keine Kundenaufträge, der Chef hat mir nichts aufgetragen, dann kann ich mich ja ums Daytrading kümmern" (Ja, hab ich wirklich auch erlebt).

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Das ist dann halt der nächste Grund dafür, dass um die 70% aller Arbeitnehmer innerlich gekündigt haben und entsprechend motiviert zur Arbeit rennen.

Ich habe bei meinem alten Arbeitgeber ganz gut erlebt, zu was es führt, wenn eine technokratische Führungskraft ohne Sinn und Verstand Kosten reduzieren will. Das ging los mit einem Bewegungsmelder auf der Toilette, um Stromkosten zu sparen, setzte sich fort im Verbot der Mitarbeiterzeitung (die nach diversen tollen Meetings schon auf ultradünnem Papier in s/w gedruckt und in der Privatzeit verfasst wurde) und die Krönung war eine dienstliche Anordnung, dass man sich auszustempeln hat, wenn man z.B. seine Kollegen bittet eine Glückwunschkarte für die Hochtzeit eines anderen Kollegen zu unterschreiben. Diese Privatvergnügen verursachen zwar Kosten, führen jedoch auch zu dem, was bei allen Großunternehmen im Leitbild steht: Zusammengehörigkeit und Identifikation mit dem Arbeitsplatz, dass sich die Folgen daraus positiv auf die Produktivität auswirken und Kosten (Krankmeldungen, Kosten, die durch "Dienst nach Vorschrift" entstehen etc.) gespart werden, ist durch x Studien belegt.

Leider kapiert noch niemand, was für Kosten durch so eine Entwicklung insgesamt entstehen, denn je unmotivierter die Mitarbeiter sind, je weniger wird sich überhaupt noch jemand auf operativer Ebene Gedanken machen, was verbessert werden kann etc. aber die meisten Innovationen entstehen nun einmal nicht im Chefsessel. Es muss wohl erst ein wichtiger BWLer eine Veröffentlichung zu dem Thema schreiben, bis sich jemand Gedanken macht.

Selbst wenn man keine konkreten Aufträge hat, dann sollte man selbstständig schauen, was es zu patchen gibt, ob es Sicherheitslücken gibt, ob man was optimieren kann (ggf. durch Recherche), ob die Dokumentation/Benutzerhandbuch aktuell ist...

Und genau diese Selbstständigkeit, verbunden mit Kreativität wird darunter leiden, wenn man als qualifizierter Arbeitnehmer die ganze Zeit das Gefühl hat wie eine Zitrone ausgequetscht zu werden. Selbst wenn man es wollte, wenn die Motivation am Boden ist, macht sich niemand mehr Gedanken über Probleme, die er nicht zwingend unmittelbar bearbeiten muss.

Bearbeitet von pascal87
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Ihr seht das echt ein bischen Krass, finde ich.

Wenn der AG von vornherein sagt, während der Arbeitszeit darf man nicht mit einem Handy telefonieren/sonstige Aktivitäten machen, dann ist das sein gutes Recht. Man ist ja in Notfällen telefonisch immer erreichbar. Diensttelefon usw.

Sollte das aber toleriert werden, dann sollte er auch nicht meckern, wenn der eine oder andere auch private Sachen erledigt.

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Wenn der AG es vorher eindeutig festlegt, ist das etwas Anderes. Dann hat man auch nicht zu telefonieren. So wie ich aber die Schlagzeile verstanden habe, kann dem AN gekuendigt werden, sobald der AG ihn erwischt, auch wenn der AG es vorher nicht expliziet verboten hat. Das ist dann schon eine ganz andere Nummer.

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