bsdstattlsd Geschrieben 28. Juli 2010 Teilen Geschrieben 28. Juli 2010 Hallo, nach einiger Zeit bring ich es fertig doch mal in einem Forum um Rat zu fragen... Folgende Situation. Ich hatte nach Studienabbruch eine Ausbildung in einem kleineren Betrieb als Fachinformatiker/ Systemintegration aufgenommen. Der Betrieb ist _extrem_ klein und wird von einem aus seiner Sicht über alles herrschenden Chef geleitet:rolleyes: 1 Chef+Frau 1 Angestellter 3 Lehrlinge 1 Praktikant Schon mit der Vertragsunterschreibung gab es "Probleme". Grund: Ich sollte eine Vergütung von EUR 300 in den Lehrjahren bekommen. Ich musste den von beiden Seiten unterschriebenen Vertrag persönlich bei der IHK abgeben und der Sachbearbeiter sagte schon da, dass er diesen so nicht anerkenne und Rücksprache mit der Firma notwendig ist. 2 Tage später rief mein bald-Chef an und beorderte mich in die Firma. Der Vertrag wurde geändert dahingehend dass die Ausbildungsvergütung auf EUR 490 angehoben wurde. Zusätzlich wurde eine Zusatzvereinbarung getroffen, dass ich monatlich auf EUR 190 verzichte. Diese wurde der IHK nicht vorgelegt. Mit Beginn der Ausbildung erkundigte ich mich bei meinem Chef über die Ausbildungsvergütung und äußerte meine Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser. Meine Eltern wiesen mich darauf hin, welche beide ebenfalls ein kleines Familienunternehmen (Bäckerei) leiten; ihre Azubis aber gerecht entlohnen^^. Die harsche Antwort vom Chef war, dass ich in der Probezeit sei und sollte ich es wagen jemandem von der Vereinbarung zu erzählen würde er mich umgehend aus dem Betrieb schmeißen. Nach Ablauf der Probezeit wöllte er mir das Leben zur Hölle machen und dafür sorgen dass ich die Prüfung nicht schaffe oder von selbst kündige. Da ich in meinem vergangenen Leben einige Fehler machte und diese nun grade rücken wollte biss ich in den sauren Apfel und akzeptierte alles und war eingeschüchtert. Ich hätte keine Aussicht in einer anderen Firma als Azubi gehabt. Mittlerweile bin ich im 3. Lehrjahr und die Geschehnisse häufen sich derartig rapide, dass ich nicht weiß, wie ich weiter machen sollte. Da ich kein Führerschein habe kann ich keine Aussendienste fahren welche von den Azubis immer gefahren werden. Das gefiel dem Chef von anfang an nicht und er versuchte mich zur Fahrschule zu zwängen. Als abzusehen war, dass ich keine Fahrschule machte und ein Aussendienst anstand versuchte er mich zu zwingen mit dem Bus+Zug in eine ca 106km entfernte Nachbarstadt zu fahren. Es sollte eine USV (Gewicht ca 15kg) sowie eine Tastatur getauscht werden. Ich weigerte mich die USV mitzunehmen da ich sie unmöglich mittels Rucksack transportieren konnte/wollte da auch ein doch recht langer (20Minuten) Fußweg anstand, ich laut Zugfahrplänen rein von der Fahrtzeit 2-3 Überstunden gemacht hätte und allgemein dies nicht einsah da ein anderer Azubi hätte mittels Auto fahren können. Ich meinte ich würde fahren mit dem Zug jedoch ohne USV da mir diese für "Handgepäck" zu schwer und unhandlich ist. Er meinte daraufhin ich müsse dann garnicht fahren... Eine Woche später war Schule und ich hatte bis 15:30 Unterricht. 16:00 hätte ich laut Vertrag Feierabend. Da die Fahrtzeit in den Betrieb schon eine Stunde dauert und ich nach 9 Schulstunden weder Lust noch laut Gesetz die rechtliche Verpflichtung dazu gehabt hätte hab ich abgelehnt. Am Montag nach der Schule lag eine Abmahnung auf meinem Platz welche ich umgehend unterschreiben musste. Mir wird Arbeitsverweigerung vorgeworfen weil ich es ablehnte einen "Betriebswichtigen Aussendienst" zu bewerkstelligen sowie meine "Arbeitsstunden von 8h am Tag" abzuleisten. Ich informierte mich im Internet und ein ausscheidender Azubi welcher den Chef als sehr ekzentrischen Menschen beschrieb riet mir kein Wiederspruch gegen die Abmahnung einzulegen da es keine Frist gibt. Selbst nach 2 Jahren könne man dem Wiedersprechen und der Betrieb müsse die Gegebenheiten nachweise. Dies deckt sich mit meinen im Internet gefundenen Berichten. Die Zeit vergeht und... ich mach nichts anderes als Programmieren. Nur Programmieren. Ich fragte meinen Chef nach anderen Aufgaben weil ich ja eine Ausbildung zu machen habe und auch etwas Stoff für die Zukunft bräuchte. Seine Antwort war dass ich zu Hause genug Zeit habe zu lernen, dass ich da ich keine Aussendienste machen könne nur programmieren könne im Betrieb und der Rest von der Berufsschule gelehrt wird. Ich durfte dann 3 Tage lang Schrauben nach Gewinde und Länge sortieren... Gefolgt von Programmieren. Die Programme selbst werden übrigens für gut Geld verkauft... Davon ab besitzt der Chef unzureichend Kenntnisse. Auf einige Fragen antwortete er mit "google hilft". Weiterhin wird von mir verlangt dass ich 15m vor Arbeitsbeginn da bin und schon "Telefondienst" leisten könne, die Mittagspause am Platz zu verbringen habe in der anderen Hand das Telefon, und sollte ein Anruf reinkommen auch länger arbeite. Alles ohne mal eher gehen zu dürfen oder gar mehr Geld. Der einzige Angestellte weigert sich regelmäßig Hilfestellungen zu geben. Bei Problemen wo ich nicht weiterkomme wird gesagt ich solle doch mal im System gucken obwohl ich alle meine Kenntnisse schon einsetzte. Der angestellte selbst sprich ausschließlich in der Ich-perspektive (am Telefon gegenüber Kunden "werd ICH mal gucken was wir da machen können" als Beispiel) und fühlt sich meiner Meinung nach wie der Mittelpunkt in der Firma. Bei Problemen von Kunden die ich dem Chef schildere guckt er beim Kunden und sagt "das muss gehen!" und lässt mich im blauen stehen. Auf Anfrage was ich nun machen solle mit dem Kunden kommt die harrsche und gereizte Antwort "das weiß ich doch nicht!!!". Weiterer Vorfall: Ich darf meine Berichtshefte nicht während der Arbeitszeit führen noch darf ich mal ein Fachmagazin lesen. Selbst wenn ich Mittagspause "mache" und meine Suppe löffel werd ich gefragt ob ich nichts besseres zu tun habe. Bzgl der Berichtshefte hab ich im 3. LJ gerade mal 1 Unterschrift wo ich den Sachverhalt neu schreiben durfte, da Chef den so nicht unterschreiben wollte "Da könnte die IHK ärger machen!". Ein anderer Azubi wurde jetzt öfter krank geschrieben. Chef sagte ihm er solle zu Arzt xyz gehen, der ein persönlicher Freund vom Chef ist, da er "Krankheiten auch behandelt und nicht nur krankschreibt". Nachdem Chef am Telefon ausflippte ging der Lehrling tatsächlich zu diesem Arzt. So viel zum Einschüchtern von Lehrlingen. Ich könnte noch so viel aufzählen. Meine Fragen jetzt: Kann man im nachhinnein noch etwas machen? Es gibt die Azubis als Zeugen sowie einen ex-Azubi die die Aussagen unterstützen würden. Ich habe Angst, dass ich mobbing-Aufgaben erhalte und bei auch nur kleinsten Fehlern eine Abmahnung nach der anderen erhalte und rausgeschmissen werde oder aber so gemobbt werd dass ich psychisch am Ende bin. Leider bin ich faktisch gesehen nicht unbedingt auf das Lehrwissen angewiesen da ich 3 Jahre Informatik studierte. Testprüfungen habe ich mit 80-90% nach Kontrolle abgeschlossen und die Zwischenprüfung mit 92% bestanden. Was hat es mit evtl. Lohnwucher/sittenwiedriger Vereinbarung zu tun? Träfe dies bei dem Lohn zu? Kann man nach der Ausbildung für 3 Jahre rückwirkend den Lohn einklagen? Brächte das Sinn? Was würde passieren wenn ich jetzt würde anwaltlichen Rat suchen und meinen Chef sogar vllt. Anzeigen? Kann er mich dann feuern? Was würde passieren wenn ich derartig gemobbt werde bis er Gründe zum schmeißen findet? Nebenher: Er verbaut bzw lässt uns dies installieren, Windows Versionen für dessen er keine Lizenz besitzt. Sollte jemand Fragen so hat er 2-3 Lizenzen im Schrank jedoch weit mehr PC's im Einsatz die alle nicht am Internet angeschlossen sind. Das Hauptbetriebssystem ist NetBSD; die Windows laufen in einer VM. Ein durchschnittlicher Laie wird also "nix finden" meint er immer... da man in der Konsole direkt die VM starten müsse. In der Kundensoftware starten die Windows bei bestimmten Events automatisch; jedoch brauch man schon ein eigenes Studium um diese Software bedienen zu können. Wie würdet Ihr Vorgehen? Wie gesagt das schlimmste wäre meine Ausbildung abzubrechen und bei 0 anzufangen zumahl ich mit 26 auch schon etwas älter bin. Ich freue mich über jede Antwort da ich etwas am Ende mit meinen Nerven bin. Am liebsten wär mir ne Krankschreibung bis zur Prüfung... :-/ Die Arbeiten sind allesamt nicht Ausbildungsbezogen und haben wohl nichts mit dem Beruf zu tun. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bigvic Geschrieben 28. Juli 2010 Teilen Geschrieben 28. Juli 2010 Dass das schon bei der Vorgeschichte mit dem Vertrag abzusehen war, wird dir inzwischen auch klar sein, daher muss dazu ja nichts mehr gesaget werden. Mein Rat: Geh zur IHK und versuche mit deren Hilfe einen neuen Betrieb zu finden, der dich ins 3te Lehrjahr übernimmt. Ich würde auf keinen Fall bevor du dort weg bist irgendwelche weiteren rechtlichen Schritte unternehmen. Erst wenn du sicher weg bist, aber dann richtig Terz machen (Anwalt, Anzeige, ...). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
LoehnenGate Geschrieben 28. Juli 2010 Teilen Geschrieben 28. Juli 2010 Kann mich dem nur anschließen. Geh zur IHK, schilder denen deine Situation, such dir einen neuen Betrieb und dann hau deinem (Ex-) Chef eine runter. :-) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wichteli Geschrieben 28. Juli 2010 Teilen Geschrieben 28. Juli 2010 Ich bin mir jetzt nicht 100% sicher (vielleicht kann das einer bestätigen?), aber ich glaube, dass man 6 Monate vor der Prüfung keinen Betrieb mehr braucht, um die Ausbildung zu beenden. Also wenn der Betrieb z.B. in Insolvenz ging o.ä. Ansonsten würde ich auch ganz klar einen anderen Betreib suchen oder durchziehen. Aber ist schon krass, was manchmal in den Firmen abgeht! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.