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Wie Telefonkabel als Netzwerkkabel nutzen?


mike1111

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Morgen! :cool:

Ich habe ein vieradriges Telefonkabel in der Wand liegen. Nun muss/will ich hier meinen Router anschließen.

Welche Adern muss ich denn auf meinen Stecker crimpen, damit ich das Telefonkabel als Datenkabel nutzen kann?

Die Geschwindigkeit ist mir nicht so wichtig. Ich muss nur wissen, welche Adern auf welche Pin gelegt werden müssen.

Vielen Dank euch allen!

mike1111;)

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Hi robotto,

danke für den Link. ;)

Ich hab die Kabel schon auf die angegebenen Pins (1,2,3,6) gecrimpt und mit einem einfachen Messgerät die einzelnen Fasern überprüft. Alle Adern waren soweit in Ordnung. Ob die nun wirklich 100%ig sauber die Daten transportieren, kann ich so natürlich nicht sagen. Aber ein Signal auf Faser 1 kam am Ende des Kabels auch auf Faser 1 an. Das gleiche gilt für Faser 2, 3 und 6. Allerdings bekomm ich keine logische Verbindung meiner Endgeräte hin. Das ist eine FritzBox und eine MiniSwitch. Beide können Auto-Crossing.

Meine Frage nun, da es mit der Pinbelegung 1, 2, 3, 6 nicht funktioniert hat: Auf der Seite steht neben der Pinbelegung von 1, 2, 3 und 6 ("Ethernet usw.") noch folgendes:

"mit Kontaktbelegung 3, 6, 4, 5 (Token Ring, Telefonanschluss, ISDN)"

Ist das für mich die richtige Belegung der Pins? Ich will nicht schon wieder unnötig crimpen... :D

mike1111

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"mit Kontaktbelegung 3, 6, 4, 5 (Token Ring, Telefonanschluss, ISDN)"

Hab die Belegungen jetzt nicht nachgesehen, aber du willst ja Ethernet und nicht Token Ring, ISDN oder sonstwas.

Also hast du schon richtig gecrimpt.

Versuchs doch einfach mal mit nem kurzen Stück richtigem Ethernetkabel und deiner Belegung.

Wie lang ist denn dein 4adriges Telefonkabel? Sind die Adern irgendwie gedrillt? Nur weil die Adern Durchgang haben, heisst das nicht, dass die Verbindung gut genug ist um wirklich eine Ethernetverbindung hinzukriegen. Nicht umsonst sind diverse Cat-Kabel verdrillt und geschirmt.

Da kann alles mögliche dagegen spielen, zuviel Widerstand, übersprechen zwischen den Adern, etc.

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Da Fritzbox und Miniswitch beide wohl 100Mbit/s unterstützen werden, werden sie auch versuchen, das auf dem Kabel zu fahren. Ob das geht, liegt daran, ob du die Adern jeweils paarweise nutzt (die miteinander verdrillten Adern) oder aber nicht, wie lang das Kabel ist, wie gut die Qualität des Kabels ist, und ob irgendwelche Störquellen Störungen in die Leitung induzieren (siehe Übersprechen und Induktion).

Sollte einer der Faktoren die automatische Aushandlung mit 100MBit/s verhindern, so wird höchstwahrscheinlich auch keine Aushandlung mit 10MBit/s mehr probiert (da beide ja 100MBit/s unterstützen und der "grösste gemeinsame Nenner" 100MBit/s ist).

Da du von 4 Adern sprichst, gehe ich mal davon aus, dass es sich dabei um ein CAT3-Kabel handelt.

[....]Die Kabel sind ISDN-tauglich. 10-MBit-Ethernet (10BASE-T) kann problemlos auf Cat-3-Kabeln betrieben werden, zusätzlich wurde der 100BASE-T4-Standard entwickelt. Er ermöglicht 100 Mbit/s auf bestehenden Kategorie-3-Installationen, wobei alle vier Adernpaare verwendet werden – 100BASE-T4 hat außerhalb von Amerika praktisch keine Verbreitung.[...]

Du könntest also 10Mbit drüber fahren problemlos, oder aber 100Base-T4. Nicht jedoch problemlos 100Base-TX (das "normale" 100MBit/s).

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Du könntest also 10Mbit drüber fahren problemlos, oder aber 100Base-T4. Nicht jedoch problemlos 100Base-TX (das "normale" 100MBit/s).

Soweit die Theorie. 100Base-TX braucht allerdings nur 4 Adern zur Datenübertragung, es hängt als "nur" von der Leitungsqualität ab.

Ich habe zuhause zwei Verbindungen über ein Kabel laufen. Also von einem Kabel nur jeweils 4 Adern auf 2 Anschlüsse gepatched. Das funktioniert mit 100MBit selbst über eine Kabellänge von ca. 25m einwandfrei. Allerdings habe ich dazu Cat6 Kabel verwendet, wo jedes Adernpaar nochmal einzeln geschirmt ist.

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An der Qualität des Kabels, oder doch eher an der Qualität der Schirmung? :rolleyes:

Cat3-Kabel unterscheiden sich von der reinen Leitung her zu Cat5-Kabeln (abgesehen von 4 statt 8 Adern) afaik eigentlich nur durch die Schirmung.

Die Schirmung ist bei Cat 3 Kabel auf eine maximale Betriebsfrequenzen von 16 MHz ausgelegt und aus Kunststoffl. Bei Cat 5 Kabel ist die Schirmung auf eine maximale Betriebsfrequenz von 100MHz ausgelegt, weshalb dort andere Schirmungen genutzt werden.

Cat-3-Kabel haben drei Umdrehungen pro Zoll für jedes verdrehte Paar von Kupferleitern. Für Cat 5 habe ich bisher leider keinen Wert gefunden.

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An der Qualität des Kabels, oder doch eher an der Qualität der Schirmung? :rolleyes:

Jetzt wirds haarspalterisch ;)

Ich habe nicht von der Qualtität der Adern gesprochen, sondern von der Qualität des Kabels... die Schirmung ist in meinen Augen teil des Kabels, genauso wie die Adern. Genauso wie es gute und schlechte CatX Kabel gibt (schlecht verdrillt, billige Schirmung, etc.).

Deswegen habe ich in meinem ersten Posting überhaupt erstmal nach dem Kabel gefragt, da steht nämlich nichts von Cat3 oder Cat5, da steht nur Telefonkabel und die gibt es in zahlreichen Ausführungen, vom 12-adrigen ungeschirmten Kabel mit paarweise verdrillten Adern übers 6-adrige Flachkabel ohne Verdrillung bis zum zweiadrigen Kabel mit Verdrillung.

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Ethernet (10/100 MBit/s) funktioniert auch ohne Kabelabschirmung.

Der Unterschied zwischen CAT 3 und CAT 5 (100Mhz) Kabeln liegt in der max. Betriebsfrequenz.

Wenn über das "Telefonkabel" nicht mal ein Link zwischen 10-MBit/s Geräten zustande kommt, dann wird es wohl (ohne Zusatzhardware) nichts werden. Ich frage mich aber auch, was das für ein Telefonkabel ist, auf das Du einfach Stecker gepresst hast (und nicht über Dosen gegangen bist).

Sinnvoll wäre IMO der Austausch bzw. das Verlegen eines neuen Kabels.

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Ethernet (10/100 MBit/s) funktioniert auch ohne Kabelabschirmung.[...]
Es KANN funktionieren - muss aber nicht. Und besonders wenn Störspannungen induziert werden könnten, wird es wohl nicht ohne Schirmung funktionieren, da irgendwann einfach nicht mehr zwischen Signal und Störimpuls unterschieden werden kann.

Man KANN auch eine Wasserleitung einfach mitten durch den Raum hängen - machen sollte man dies aber dennoch nicht und es würde auch nicht die entsprechenden Normen/Vorschriften erfüllen. Man kann auch über ein Starkstromkabel Ethernet fahren - ob das jedoch Sinn macht, ist die andere Frage und wie weit das damit geht, bzw. wie gut das Signal, das am Ende raus kommt, dann ist, ist die andere Frage.... ;)

Die maximale Betriebsfrequenz ist unter anderem auch von der Art der Abschirmung abhängig. Diese ist z.B. bei Cat3-Kabel anders als bei Cat7-Kabeln. Und nicht nur, weil da jedes Aderpaar noch einmal separat abgeschirmt ist, sondern auch, weil andere Materialien verwendet werden.

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Ja in einer idealen Umgebung muss es gehen - die hast du in der Realität aber nirgends.

Führ so ein Kabel mal an einem Hauptverteilerkasten mit evtl noch einem Trafo drin vorbei - da kommt am Ende nur noch Mist raus...

Unshielded heisst ja nicht ohne Mantel, sondern ohne zusätzliche Schirmung um die Adernpaare und ohne Schirmung noch einmal gesamt drum. Die Isolierung schirmt jedoch auch etwas ab. Von daher ist auch ein UTP Kabel begrenzt abgeschirmt.

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Ja in einer idealen Umgebung muss es gehen - die hast du in der Realität aber nirgends.

Das ist Unsinn. Es ist jede Menge UTP im Einsatz, wenn auch seltener in Deutschland.

Führ so ein Kabel mal an einem Hauptverteilerkasten mit evtl noch einem Trafo drin vorbei - da kommt am Ende nur noch Mist raus...

Meine Netzwerkkabel führen an keinen großen Transformatoren vorbei. Deine?

Die Isolierung schirmt jedoch auch etwas ab. Von daher ist auch ein UTP Kabel begrenzt abgeschirmt.

Nein...

Lies Dir mal bitte durch woraus eine Schirmung besteht, wie eine solche aufgebaut ist und wie diese angeschlossen werden muss, um die volle Wirkung zu zeigen.

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die frage waren telefonkabel.

ich hab mich auch schon gewundert. meine eltern haben vor ein paar jahren ihre alten kabel rausgerissen. das war ein besserer klingeldraht - von cat-irgendwas meilenweit entfernt. aber immerhin verdrillt.

ich bleibe dabei. es ist nicht unmöglich, aber auch nicht sehr wahrscheinlich, dass eine 100mb/s verbindung zustande kommt. auf jedem fall musst du beim crimpen sehr sorgfältig vorgehen und z. b. die verdrillung nicht zu weit öffnen. das erhöht die qualität der leitung ungemein.

ich würde auch behaupten, dass zumindest im privatbereich und bestimmt in den meisten kleinbetrieben UTP in deutschland fast ausschließlich zum einsatz kommt.

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ich würde auch behaupten, dass zumindest im privatbereich und bestimmt in den meisten kleinbetrieben UTP in deutschland fast ausschließlich zum einsatz kommt.

Soweit mir bekannt sind in D grade auch die teureren (geschirmten) Kabelvarianten beliebt.

Aber grade im Privatbereich würde ich bei Neuverlegung auf geschirmtes Kabel setzten: So viel teurer ist es nicht, als dass es bei "Haushaltsmengen" wirklich deutlich ins Gewicht fällt.

Aber zurück zur Frage des Fragestellers: Natürlich kann man auch Ethernet-Geräte über einfache Telefonleitungen koppeln. Die Technik ist weit verbreitet als DSL bekannt ;) Allerdings wäre für Dich ein neues Kabel sicherlich sinnvoller und vor allem kostengünstiger, wenn es mit dem alten Kabel nicht funktioniert :)

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