heute unkreativ Geschrieben 21. November 2010 Teilen Geschrieben 21. November 2010 Hi. Ich weiß, es gibt da schon diverse Threads zu diesem Thema, aber mir erscheint es gerade wenig sinnvoll, mein Zeug jetzt in irgendeinen anderen Thread reinzumüllen. Sorry, falls das nicht gern gesehen ist. Jedes Forum ist da ja etwas anders gestrickt. Zu meiner Situation: Ich bin von der Schule mit einem Hauptschulabschluss nach Klasse 10 abgegangen. Bin mehrmals daran gescheitert, einen höheren Abschluss nachzuholen. Bin psychisch krank. Mache grad eine Rehamaßnahme (beruflich) und möchte gern am Ende dieser Maßnahme eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung beginnen. Nach diesem unglaublich vielversprechenden Werbetext würde mich wahrscheinlich schon jeder Arbeitgeber hier mit Kusshand nehmen, ich weiß. Nun aber mal ganz konkret: Was kann ich mir aneignen, damit ich diesen Makel ausgleichen kann? Schulischen Stoff, Mathe, Englisch und vielleicht Deutsch, ist klar. Habe ich auch kein Problem mit. Wenn ich konzentriert bei der Sache bin, fällt mir das nicht schwer. Programmieren scheint es irgendwie nur untergeordnet zu brauchen, wie ich gerade gelesen habe. Im Grunde war mir vorher schon klar, dass ich nicht gerade ein Profi sein muss, wenn ich mit einer Ausbildung anfange. Man soll ja lernen. Aber macht es nicht deutlich mehr Sinn, einen Azubi zu nehmen, der schon Vorkenntnisse hat, sofern diese "sauber" sind? Gerade weil ich so ein schlechtes Zeugnis vorzuweisen habe und mir auch keine Chancen ausrechne, ohne Vermittlung über meine Maßnahme überhaupt Kontakt zu einem Arbeitgeber zu bekommen... Wenn Programmieren doch sinnvoll ist, mit was sollte ich mich überhaupt befassen? Ich hab da einen Kumpel, der mir eindringlich immer wieder von C abrät, weil strukturierte Programmierung tot und es ein Fakt sei, dass heutzutage jeder nur noch auf OOP setzt. Kurz, er möchte mich für C# begeistern. Leider auch für eine "einfachdrauflos"-Programmierung, so "learning by doing". Ersteres sieht für mich nach Gehirnwäsche durch seinen Informatiklehrer aus, die bei seiner "wow das ist ja neu! muss ich haben!"-Mentalität auf fruchtbaren Boden fiel. Wieviel davon kann ich ernst nehmen? Letzteres geht mir ziemlich gegen den Strich. Nach allem, was ich gelesen habe, sollte man lieber gründlich die Basics lernen, das Prinzip des jeweiligen Programmierparadigmas einprägen und die Synthax der jeweiligen Sprache verinnerlichen. Anschließend sollte ein Umstieg oder ein zusätzliches Lernen innerhalb des Paradigmas leicht und das Verinnerlichen von anderen Paradigmen zumindest grundsätzlich leichter sein, da man ja schon Programmieren kann. Kann ja auch sein, dass ich damit gründlich daneben liege. Deshalb frage ich ja. Kommen wir nochmal zurück zu Vorkenntnissen. Was ist alles wichtig? Muss ich mit Linux arbeiten können? Wie sieht es mit Netzwerktechnik aus? Sind da umfassende Vorkenntnisse erforderlich? Hardwarekenntnisse? Muss ich die Arbeitsweise von PC-Hardware bis ins Kleinste kennen um Maschinennah arbeiten zu können oder sind das Relikte aus alter Zeit und nur noch beim Programmieren auf kleinen Geräten ohne viel Rechenleistung nötig? Fließendes Englisch wäre sicher ein Vorteil, oder? Wie siehts mit anderen Sprachen aus? Wäre schön, wenn möglichst viele Antworten reinkämen. Ich bin momentan ständig sehr verunsichert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Flo94 Geschrieben 21. November 2010 Teilen Geschrieben 21. November 2010 hallo erstmal ich kann zwar etwas zum thema vorkenntnisse sagen, aber hald nicht speziel für Fachinformatiker, sonder nur für den ausbildungsberuf systeminformatiker... die haben beim vorstellungsgespräch nicht erwartet, das ich ihnen die genaue funktionsweiße eines OTC melders erkläre, sonder nur die allgemeinen PC kenntnisse, und das wird als Fachinformatiker nicht anders sein... sie wollen ja keinen den sie ausbilden können und da steck das wort BILDEN drinnen^^ wegen dem psychischen manko, ich weiß nicht in wieweit das für den beruf ein manko ist, aber ich selbst haben LRS, und zwar ziemlich heftig... ich hab bei meinen zukünftigen arbeitgeber gleich mit offenen karten gespielt, ihm das auch gleich gesagt, für ihn war das weniger ein problem... wichtig ist nur, das du wirklich den beruf willst, und den chef davon überzeugen kannst... die wollen keinen, der nur einsen hat, aber nur fachinformatiker wird, weil er da nicht dreckig wird... nur ein beispiel:D aber denke so grundlegene sachen wie: "für was braucht man ein os, was ist ein mainboard" sollte man schon wissen, direktes fachwissen braucht man denke ich nicht ich kann leider nur für den beruf systeminformatiker sprechen, kann mir aber nicht vorstellen das das als Fachinformatiker so anders ist mfg flo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
heute unkreativ Geschrieben 4. Dezember 2010 Autor Teilen Geschrieben 4. Dezember 2010 Puh. Irgendwie hab ich ganz vergessen, mich hier zu melden. Sorry! Schonmal besten Dank für die Antwort! Natürlich. Ich weiß selbst, dass ich vieles in der Ausbildung noch lerne, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort ohne jegliche Programmierkenntnisse überhaupt einen Fuß in die Tür kriegt, geschweige denn das erste Ausbildungsjahr übersteht! Wofür ich ein OS benötige und was ein Mainboard ist, kann ich mir aber in 20 Minuten anhand von Wikipedia erklären. Sicher, dass nicht auch fachspezifisches Wissen gefordert ist? Dass Motivation und Eifer wichtig ist, hab ich mir schon gedacht. Das sollte weniger das Problem sein. Mein Kranksein behindert mich schon im Alltag, aber damit muss ich wohl lernen zu leben. Gesund werde ich nicht. Denke, dass ich unter den richtigen Umständen schon die Ausbildung schaffen kann, vorallem wenn ich die richtigen Pillen fresse. Inwieweit ich da gegenüber dem Arbeitgeber 100%ig mit offenen Karten spiele, weiß ich noch nicht. Man muss nicht alles von sich preisgeben. Systeminformatiker scheint ein wenig mehr die handwerklich angehauchte Seite im IT-Bereich zu sein, sehe ich das richtig? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Servior Geschrieben 4. Dezember 2010 Teilen Geschrieben 4. Dezember 2010 Da du in der Überschrift von einer Ausbildung als Anwendungsentwickler sprichst, sollten natürlich schon folgende grundlegende Dinge gegeben sein. 1. Du kennst ein paar Programmiersprachen und kannst eventuell sogar ein wenig mehr dazu erzählen 2. Du hast dich bereits mit einer Programmiersprache beschäftigt und kannst zumindest einfache Programme schreiben ("Hallo Welt"). 3. Du solltest wissen wieso du Anwendungsentwickler werden möchtest Betreff offene Karten: Je nachdem wie sich die Krankheit zeigt ist es zu empfehlen mit offenen Karten zu spielen. Solltest du deinem Arbeitgeber die Krankheit verschweigen kann es passieren dass er dir innerhalb der Probezeit kündigt. Wenn dieser davon allerdings schon bei der Einstellung Kenntnis hat, so kannst du denke ich davon ausgehen dass er sich auch der Risiken bewusst ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Dusk Geschrieben 5. Dezember 2010 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2010 Begib dich in Therapie und mach dann eine Ausbildung. Ich habe selbst Probleme mit dem Kopf und weiß, wie sehr das behindert. Nichts andres. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
elbinario Geschrieben 5. Dezember 2010 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2010 Hi, ich finde es super, dass du dich schon im Vorfeld informieren und was lernen willst. Klar muss man am Anfang der Ausbildung kein Profi sein, aber es war doch erschreckend mit wie wenig wissen sich einige Leute bewerben/auf die Berufsschule gehen. Alles was du jetzt lernst musst du später nicht mehr lernen. Du solltest dich aber nicht von dem ganzen neuen Zeugs entmutigen lassen, falls das mit dem alleine lernen nicht auf Anhieb klappt. Es wird dir definitiv einen Vorteil bei der Bewerbung bringen, es zeigt auch dass du motiviert bist. Also was Programmiersprachen betrifft kommt das ganz drauf an in welche Richtung du gehen willst. Möchtest du Anwendungsentwickler werden würde ich dir erstmal Java nahelegen. Das wird in vielen Firmen eingesetzt und soweit ich weiß auch in der Berufsschule. Wenn du eher in die Systemadministrator Richtung gehen willst würde ich dir Bash-Skripting, Perl oder PHP empfehlen. Ich persönlich finde PHP eine sehr schöne Einsteigersprache, da sie einfach zu lernen ist und trotzdem sehr vielseitig einsetzbar. Die grundsätzlichen Programmierkonzepte (Verzweigungen, Schleifen, Typen, etc.) sind bei allen Sprachen ähnlich und gerade am Anfang macht es wenig Unterschied, welche Sprache du lernst, da du die Sprachenspezifischen Extra-Features erstmal nicht brauchst. Es geht ja um die Grundprinzipien des Programmierens. Was Englisch betrifft: Das was in der Berufsschule abverlangt wird ist sehr basic. Ich finde man sollte technische englische Texte lesen können und evtl. einen englischen Telefonanruf annehmen und an die zuständige Person weiterleiten können (falls man selbst nicht gut genug Englisch sprechen kann). Was Hardware betrifft. Es ist kein großer Aufwand sich da kurz ein bisschen zu informieren, also wer macht eigentlich was auf dem Mainboard, was gibt es eigentlich für Anschlüsse etc.. So ziemlich alles was man in der Ausbildung lernt findet man in diesem Buch: Galileo Computing:: IT-Handbuch fuer Fachinformatiker - Der Ausbildungsbegleiter - openbook -------- Und hier noch allgemein ein paar Infos von mir zur Ausbildung Blog Archive (Deutsch) Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration in München Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ezra Geschrieben 6. Dezember 2010 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2010 Die grundsätzlichen Programmierkonzepte (Verzweigungen, Schleifen, Typen, etc.) sind bei allen Sprachen ähnlich Genau das stimmt eben nicht. Guck Dir Haskell oder Prolog an und suche da nach obigen Konstrukten. Der Threadersteller hat das schon richtig gesagt. Innerhalb gleicher Paradigmen sind die Konzepte gleich. Ich hab da einen Kumpel, der mir eindringlich immer wieder von C abrät, weil strukturierte Programmierung tot und es ein Fakt sei, dass heutzutage jeder nur noch auf OOP setzt. Kurz, er möchte mich für C# begeistern. Leider auch für eine "einfachdrauflos"-Programmierung, so "learning by doing". Das ist Schwachfug. Insbesondere wenn Du etwas hardwarenäher arbeiten willst, kommt C sehr oft in der Wirtschaft zum Einsatz. In der Robotik wird beispielsweise damit gearbeitet. Hochsprachen wie Java oder C# wären schlicht zu langsam, da die Roboter i.d.R. nicht mit so schnellen Prozessoren aufwarten können. Ich weiß auch, dass die Max-Planck-Institute in Leipzig C im Bereich Bildverarbeitung nutzen. C++ wäre oftmals auch möglich, wird aber aus Prinzip manchmal nicht genutzt, da es als fehleranfälliger gilt. Ich habe gar nichts gegen OOP, im Gegenteil. Aber alles andere deswegen zu verdammen, ist falsch. Überlege Dir, in welchem Bereich bzw was Du programmieren willst und frag dann nach einer Sprache, die sich dafür eignet. Muss ich mit Linux arbeiten können? Wie sieht es mit Netzwerktechnik aus? Sind da umfassende Vorkenntnisse erforderlich? Hardwarekenntnisse? Muss ich die Arbeitsweise von PC-Hardware bis ins Kleinste kennen um Maschinennah arbeiten zu können oder sind das Relikte aus alter Zeit und nur noch beim Programmieren auf kleinen Geräten ohne viel Rechenleistung nötig? Meines Erachtens ist nichts davon zwingend erforderlich. Ob es Vorteile bei der Bewerbung bringt, kann ich nicht einschätzen und hängt mit Sicherheit auch von Arbeitsgebiet der Firma hat. Firmen, die beispielsweise nicht mit Linux arbeiten, werden Kenntnisse darin nicht wichtig sein. Fließendes Englisch wäre sicher ein Vorteil, oder? Wie siehts mit anderen Sprachen aus? Ist wichtig, weil gute Fachliteratur oft nur auf englisch zu haben ist. Die deutschen Übersetzungen kann man oft wirklich vergessen oder sie sind nicht erfolgt. Zudem sollte man seine Software auf englisch schreiben, dokumentieren und kommentieren können. Dokumentationen verschiedener Programmiersprachen wirst Du auch oftmals nur auf englisch finden. Andere Sprachen brauchst Du meines Erachtens nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Fraggla Geschrieben 6. Dezember 2010 Teilen Geschrieben 6. Dezember 2010 Wie siehts denn mit anderen Kenntnissen bzw. Hobbys aus? Bei mir wars z.B so, dass meine Vorbildung in einem völlig anderen Bereich mir die Türe zur Anwendungsentwicklung geholfen hat. z.B Modellbau: Du kannst Programmieren lernen, dein Wissen, dass du in deiner Freizeit dir über den Modellbau-Bereich angeeignet hast, kannst du nem Programmierer jedoch nur schwer beibringen. Selbiges gilt quasi in jedem Bereich und in jedem Bereich gibts auch größere Firmen mit ner IT-Abteilung, da sehe ich deine Chancen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
heute unkreativ Geschrieben 9. Januar 2011 Autor Teilen Geschrieben 9. Januar 2011 Danke für die vielen Antworten! Ich pflücke mal alles auseinander... Da du in der Überschrift von einer Ausbildung als Anwendungsentwickler sprichst, sollten natürlich schon folgende grundlegende Dinge gegeben sein. 1. Du kennst ein paar Programmiersprachen und kannst eventuell sogar ein wenig mehr dazu erzählen 2. Du hast dich bereits mit einer Programmiersprache beschäftigt und kannst zumindest einfache Programme schreiben ("Hallo Welt"). 3. Du solltest wissen wieso du Anwendungsentwickler werden möchtest 1. Programmiersprachen und grobe Zugehörigkeiten bzw Konzepte sind mir schon desöfteren um die Ohren gepflogen, aber gerade was Namen, Daten und solche eigentlich zu vernachlässigenden Details angeht, bin ich mehr als schlecht. Ich könnte dir auf Anhieb sagen, dass C++ seinen endgültigen Namen (der Projektname lautete irgendwie anders) bekam, weil "++" in C nix anderes bedeutet als [Variable X] = [Variable X] +1, ich glaube das schimpft sich Inkrement. Was ich dir aber auf garkeinen Fall sagen könnte, sind Namen von berühmten Entwicklern, geistigen Vätern irgendwelcher Konzepte und die ganzen anderen Sachen die ein gutes Namensgedächtnis oder auch nur ansatzweise Interesse für die Namen irgendwelcher längst vergessener Nerds erfordert. 2. Naja ich hab hier ein dickes Buch über C / C++ rumfliegen, in dem ich schon mit viel Mühe rumgewuselt habe. Außerdem liegen daneben noch zwei Bücher von wikibooks über C bzw C++. So langsam erschließt sich mir auch - glaube ich - wie ich wiederkehrenden Quellcode ohne gotos oder dutzendfache Wiederholungen ausführe. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir bei manchem Schleifenkonstrukt in dem Buch der Kopf etwas raucht. Verschachtelten Code kenn ich ja von Excel, aber manches erschließt sich mir nicht so einfach, dafür ist manches zu abstrakt, als dass ich es sofort natürlich verstehen und auf meinen speziellen Fall anwenden kann. 3. Weil ich ein gutes Gefühl dabei habe, wenn ich an diesen Beruf denke und mir seine Aufgaben und Anforderungen durchlese. Weil ich gerne einen technischen, aber auch kreativen Beruf haben würde. Weil ich gerne an Computern arbeite und die Beschäftigung mit komplizierteren Belangen (was Software angeht) einen gewissen Reiz auf mich ausübt, ich mich ohne vernünftige Schulung aber meist sehr verloren in meinem selbstgewählten Hobby fühle. Weil ich gern tief in Materie eindringe, sofern diese einen generellen Reiz auf mich ausübt. Weil der Job ordentlich bezahlt wird. Weil ich diverse Möglichkeiten der Weiterbildung im EDV-Bereich habe, schon allein, weil ich theoretisch im Selbststudium viel erreichen könnte. Weil ich meinen Beruf auch privat und als Hobby nutzen könnte und mich theoretisch die Werkzeuge nix kosten. Weil, weil, weil. Betreff offene Karten: Je nachdem wie sich die Krankheit zeigt ist es zu empfehlen mit offenen Karten zu spielen. Solltest du deinem Arbeitgeber die Krankheit verschweigen kann es passieren dass er dir innerhalb der Probezeit kündigt. Wenn dieser davon allerdings schon bei der Einstellung Kenntnis hat, so kannst du denke ich davon ausgehen dass er sich auch der Risiken bewusst ist. Bin ich denn verpflichtet, ihm gegenüber irgendwelche Details zu nennen oder auch nur meine Krankheit zu erwähnen, sofern es sich nicht auf den Job auswirkt? Ich meine es laufen da draußen soviele undiagnostizierte „Bekloppte“ rum und ständig hat man einen davon als Vorgesetzten, Lehrer, Berufsberater beim Arbeitsamt oder sonst irgendwie Zuständigen. Da kann es ja keine Vorraussetzung sein, dass man immerzu kerngesund ist. Begib dich in Therapie und mach dann eine Ausbildung. Ich habe selbst Probleme mit dem Kopf und weiß, wie sehr das behindert. Nichts andres. Ich würde meine Ausbildung gerne beginnen, solange ich noch jung bin. In Therapie befinde ich mich schon. Die hatte ich eigentlich vor, neben der Ausbildung auch weiterzumachen. Ich weiß nicht wie lange ich mich in Therapie befinden werde, wie lange ich Medikamente benötige und wann ich mich wirklich mal als stabil bezeichnen kann – vielleicht wird mich das alles mein ganzes Leben lang begleiten, also kann ich nicht wirklich einen Strich ziehen und sagen: „So bis dahin schone ich mich noch und wenn ich hier alles gepackt habe, mach ich die Ausbildung!“ Außerdem wäre die Frage, was ich bis dahin machen soll, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Momentan ist das die Maßnahme. Danach käme entweder ein erneuter Schulbesuch und Hartz4 durchboxen in Frage oder solange arbeitsunfähig zu sein, bis ich „gesund“ bin. Sich in diesem Moment als ungelernte Hilfsarbeitskraft durchzuschlagen, halte ich in meinem speziellen Fall für eine ziemlich ungesunde Entscheidung. Vorallem weil ich so auch nicht jünger werde und von einem Provisorium zum nächsten springe. Hi, ich finde es super, dass du dich schon im Vorfeld informieren und was lernen willst. Klar muss man am Anfang der Ausbildung kein Profi sein, aber es war doch erschreckend mit wie wenig wissen sich einige Leute bewerben/auf die Berufsschule gehen. Stellen wir uns mal vor, wir beide würden uns jetzt gegenüberstehen und richtig miteinander reden. Bei deinem zweiten Satz könnte ich grinsen oder wahlweise entrüstet den Kopf schütteln und dabei an diverse „Hacker“ oder „Programmierer“ denken, die einem in den Weiten des Internets oder auch teilweise im echten Leben begegnen. Ich könnte aber auch unsicher werden und schnell das Weite suchen, weil ich mir garnicht so sicher bin, wie MEIN Kenntnisstand objektiv zu bewerten ist. Es gibt niemanden, der mal eben mein Hirn scannt und sagt: „Vergiss den Mist, du bist weder intelligent genug, noch weißt du genug, noch wirst du jemals in absehbarer Zeit genug wissen, um das zu schaffen.“ oder mir alternativ sagt: „Joah du hast schon 39,82378723% des Wissens angehäuft, dass du benötigst, um einen Einstellungstest zu schaffen und dir auf Basis des Wissens die Lerninhalte des ersten Ausbildungsjahres anzueignen. Du kannst den Job auch aufgrund deiner intellektuellen Fähigkeiten sicher schaffen.“ Du solltest dich aber nicht von dem ganzen neuen Zeugs entmutigen lassen, falls das mit dem alleine lernen nicht auf Anhieb klappt. Es wird dir definitiv einen Vorteil bei der Bewerbung bringen, es zeigt auch dass du motiviert bist. Das sagt sich so leicht. Nichts macht mir momentan mehr Angst bei dieser Sache, als durch Unkenntnis aufzufallen und sich höllisch vor Leuten zu blamieren, die einen noch drei Jahre lang auslachen können. Also was Programmiersprachen betrifft kommt das ganz drauf an in welche Richtung du gehen willst. Möchtest du Anwendungsentwickler werden würde ich dir erstmal Java nahelegen. Das wird in vielen Firmen eingesetzt und soweit ich weiß auch in der Berufsschule. Wenn du eher in die Systemadministrator Richtung gehen willst würde ich dir Bash-Skripting, Perl oder PHP empfehlen. Ich persönlich finde PHP eine sehr schöne Einsteigersprache, da sie einfach zu lernen ist und trotzdem sehr vielseitig einsetzbar. Die grundsätzlichen Programmierkonzepte (Verzweigungen, Schleifen, Typen, etc.) sind bei allen Sprachen ähnlich und gerade am Anfang macht es wenig Unterschied, welche Sprache du lernst, da du die Sprachenspezifischen Extra-Features erstmal nicht brauchst. Es geht ja um die Grundprinzipien des Programmierens. Also ich würde schon gern in die Richtung Anwendungsentwickler gehen. Aber dann ausgerechnet Java? Ist mir als Tipp seltener untergekommen. Naja ein bisschen unsicher bin ich wegen der Paradigmen zumindest. Wenn ich Sprüche wie „strukturierte Programmierung ist tot und wenn du Jobaussichten bei 80% der entwickelnden Firmen bekommen willst, dann lern gefälligst OOP, das machen wir alle so“ höre, dann regen sich bei mir zwar Zweifel, aber verwirrend ist es schon. Mein Ziel war eigentlich, erstmal C und C++ zu lernen und dann mein C durch Assembler aufzupeppen, um bei Bedarf maschinennäheren Code zu verwenden. Ob das eine gute Idee ist, kann ich nicht beurteilen, deshalb frage ich ja. Das Grundprinzip des Programmierens bzw der Nutzung eines Paradigmas verstehe bzw verinnerliche ich sicherlich erst dann, wenn ich mich viele Stunden eingearbeitet habe und dann denke: „Achso! Jetzt verstehe ich, wie das gemeint war mit diesem objektorientierten Konzept!“, also wenn sich theoretisches angelesenes Wissen mit praktischer Erfahrung vermengt. Ich habe nur Angst, mich viele Stunden in die falsche Richtung zu bewegen. Was Englisch betrifft: Das was in der Berufsschule abverlangt wird ist sehr basic. Ich finde man sollte technische englische Texte lesen können und evtl. einen englischen Telefonanruf annehmen und an die zuständige Person weiterleiten können (falls man selbst nicht gut genug Englisch sprechen kann). Ok, dann muss ich also für den Anfang nur Schulstoff durchgehen und mal öfter in englischen Foren schreiben? So ziemlich alles was man in der Ausbildung lernt findet man in diesem Buch: Oh, das ist ja praktisch! Vielen Dank für den Link, das Teil wird mir sicher helfen! Das ist Schwachfug. Insbesondere wenn Du etwas hardwarenäher arbeiten willst, kommt C sehr oft in der Wirtschaft zum Einsatz. In der Robotik wird beispielsweise damit gearbeitet. Hochsprachen wie Java oder C# wären schlicht zu langsam, da die Roboter i.d.R. nicht mit so schnellen Prozessoren aufwarten können. Ich weiß auch, dass die Max-Planck-Institute in Leipzig C im Bereich Bildverarbeitung nutzen. C++ wäre oftmals auch möglich, wird aber aus Prinzip manchmal nicht genutzt, da es als fehleranfälliger gilt. Ich habe gar nichts gegen OOP, im Gegenteil. Aber alles andere deswegen zu verdammen, ist falsch. Überlege Dir, in welchem Bereich bzw was Du programmieren willst und frag dann nach einer Sprache, die sich dafür eignet. Im Grunde ist das genau das, was ich auf Seiten wie zB Wikipedia gelesen habe oder mir in den Büchern beigebracht wurde. Die Frage nach dem Bereich ist echt schwer. Mal abgesehen davon, dass ich mich garnicht auskenne, was es da alles gibt, ist ja auch noch die Frage der Umsetzbarkeit entscheidend. Was für Betriebe machen was, was für Zukunftsaussichten hab ich als kleiner Ausgebildeter und lerne ich vielleicht gerade etwas, was ich beruflich eh nur wirklich ausüben kann, wenn ich erstmal ins Ausland ziehe und mich dort mit studierten Eierköpfen herumplage, die garkein Interesse an einen Kollegen aus der untersten Bildungsschicht haben? Meines Erachtens ist nichts davon zwingend erforderlich. Ob es Vorteile bei der Bewerbung bringt, kann ich nicht einschätzen und hängt mit Sicherheit auch von Arbeitsgebiet der Firma hat. Firmen, die beispielsweise nicht mit Linux arbeiten, werden Kenntnisse darin nicht wichtig sein. Ich hab langsam das Gefühl, ich sollte mal versuchen, Firmen aus der Umgebung zu kontaktieren und gezielte Fragen nach deren Arbeitsweisen zu stellen. Ob das ne gute Idee ist? Ist wichtig, weil gute Fachliteratur oft nur auf englisch zu haben ist. Die deutschen Übersetzungen kann man oft wirklich vergessen oder sie sind nicht erfolgt. Zudem sollte man seine Software auf englisch schreiben, dokumentieren und kommentieren können. Dokumentationen verschiedener Programmiersprachen wirst Du auch oftmals nur auf englisch finden. Andere Sprachen brauchst Du meines Erachtens nicht. Ok, also Englisch. Wie siehts denn mit anderen Kenntnissen bzw. Hobbys aus? Bei mir wars z.B so, dass meine Vorbildung in einem völlig anderen Bereich mir die Türe zur Anwendungsentwicklung geholfen hat. z.B Modellbau: Du kannst Programmieren lernen, dein Wissen, dass du in deiner Freizeit dir über den Modellbau-Bereich angeeignet hast, kannst du nem Programmierer jedoch nur schwer beibringen. Selbiges gilt quasi in jedem Bereich und in jedem Bereich gibts auch größere Firmen mit ner IT-Abteilung, da sehe ich deine Chancen. Mh, ein interessanter Gedanke. Ich glaub nur, ich kann da nicht sonderlich gut punkten. Ich mache hobbymäßig Krach und verschlinge generell alles, was sich in irgendeiner Weise mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzt. Sicherlich ein guter Ansatz, um Power Electronics zu produzieren, aber nicht für die Anwendungsentwicklung. Ich könnte Programmierkenntnisse sicherlich auch für experimentelle elektronische Musik nutzen, aber andersrum stelle ich mir das schwer vor. Der Bereich der Tontechnik dürfte auch wenig Chancen auf eine IT-Abteilung bieten, schätze ich. Vorallem liegen hier meine Vorkenntnisse doch eher im totalen Laienbereich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
elbinario Geschrieben 10. Januar 2011 Teilen Geschrieben 10. Januar 2011 Also generell musst du ganz stark unterscheiden zwischen "Berufsschule", "Ausbildungsfirma" und "späterem Beruf". An der Berufsschule wirst du ziemlich wahrscheinlich andere Dinge lernen wie in der Ausbildungsfirma und in der Ausbildungsfirma evtl. andere Dinge als du eigentlich dauerhaft machen willst. Ich würde dir empfehlen dich zunächst auf die Berufsschule/Ausbildungsfirma zu konzentrieren. Ich gehe mal davon aus, dass du weißt in welche Berufsschule du gehen wirst. Das einfachste ist du gehst mal dort hin und fragst einfach nach, was für eine Sprache sie lehren und was so ungefähr der Stoff ist. Alles was du dann in dieser Sprache lernst wird dir einen extremen Vorteil bringen. Eigentlich würde ich nicht sagen, dass man sich überhaupt auf die Berufsschule vorbereiten muss. Es reicht wirklich einfach im Unterricht aufmerksam zu sein und evtl. falls man etwas nicht kapiert hat das daheim nochmal nachzubereiten. Zumindest an meiner Berufsschule (München) war das Tempo extrem langsam und solange jemand auch nur einen Funken von Motivation hatte kam er problemlos durch. Die frustrierenden Momente in meiner Ausbildung waren eigentlich: 1. wenn man nach 1 Std. fertig ist, aber 4 Std. Zeit hat (in der Berufsschule, z.B. bei Programmieraufgaben) 2. wenn man in der Firma sitzt und nach Aufgaben fragt und keine konkrete Anwort bekommt und beim nachbohren (zunächst) die einzige Antwort ist "kannst ja mal die Schrauben sortieren" 3. wenn die Berufsschul-Lehrer sich auf endlose Diskussionen mit Klassenclowns einlassen Aber im Endeffekt muss man da einfach durch. Die Arbeit in der Firma hat mir nach der etwas frustrierenden Anfangsphase viel Spass gemacht (am Anfang hab ich mich mit Online-Tutorials selbst beschäftigt und später bekommt man dann schon gescheite Aufgaben). Und in der Berufsschule ist es ganz nett ein paar andere Leute zu treffen, die das gleiche machen. Also ich kann dir nur empfehlen das ganze durchzuhalten, denn die abgeschlossene Ausbildung wird dir einfach die ersten Türen öffnen. Ganz ohne Abschluss ist eher schwierig etwas zu finden. In meiner bisherigen Arbeit als Sysadmin hatten viele Leute selbst nicht studiert oder waren Quereinsteiger in der IT und diejenigen die studiert haben, hatten meistens keine Ahnung von der Praxis. Die Leute die gut sind, sind gut weil sie interessiert sind UND haben evtl. studiert. Aber sie sind nicht gut WEIL sie studiert haben. Es kommt wirklich hauptsächlich auf das Interesse an. Falls du es noch nicht gelesen hast findest du hier noch ein paar Infos und Erfahrungen aus meiner Ausbildungszeit: Blog Archive (Deutsch) Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration in München Was deine psychische Erkrankung betrifft kann dir sicher dein Therapeut auch sagen wie das rein rechtlich aussieht und evtl. kann er dir auch raten ob es (auch wenn man rechtlich nicht muss) sinnvoll wäre das einem Arbeitgeber vorher mitzuteilen. Ein anderer Azubi in der Firma hatte Legasthenie und hatte das auch ärztlich bestätigt. Die Schule wusste davon und auch der Chef. In der Schule wurden dann entsprechende Noten nicht gewertet und bei Mails nach draußen hat er ein Rechtschreib-Programm genutzt. In internen Mails haben wir die Fehler einfach ignoriert weil wir ja wussten was er meinte (war halt nur nicht richtig geschrieben). Also je nachdem kann es vielleicht Sinn machen ein Handicap gewissen Personen mitzuteilen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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