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Geschrieben

Hallo,

ich arbeite seit 5 Monaten in einem kleinen Betrieb als IT Consultant.

Nach meiner 6 Monatigen Probezeit wollte ich eine Gehaltserhöhung ansprechen, und will mir vorher andere Meinungen anhören.

Zur Vorgeschichte: ich war nach der Ausbildung ein Jahr bei der Bundeswehr in der IT tätig, und danach 1 Jahr arbeitslos.

Deshalb hab ich meine Gehaltsvorstellungen bei der Bewerbung niedrig angesetzt, und wurde nach gutem Praktikum auch direkt unbefristet übernommen.

Alter: 24

Wohnort: Sankt Augustin (bei Bonn)

letzter Ausbildungsabschluss: Fachinformatiker Systemintegration Juni 2008

Berufserfahrung: 1 Jahr bei der Bundeswehr, 5 Monate im jetzigen Job.

Arbeitsort: Sankt Augustin, 1 Quartal 2011 Kreis Mettmann beim Kunden

Grösse der Firma: 5-6

Branche der Firma: IT Beratung, Support, Administration, Schulungen

Arbeitsstunden pro Woche: Regulär 40, in der Praxis 45-55

Gesamtjahresbrutto: 24000

Anzahl der Monatsgehälter: 12

Anzahl der Urlaubstage: 25

Sonder- / Sozialleistungen: Weihnachtsgeld je nach Jahresabschluss. Ca. 25% des Brutto Monatsgehalts.

Tätigkeiten (Aufgaben/Aufgabenbereich):

- 1st-, 2nd- und 3rd-Level-Support

- Serverinstallation, Wartung, Administration

- Administration Router, Switches und Firewalls

- Installation und Konfiguration von Hard- und Software

- Dokumentation und Inventarisierung

- Projekt Ausarbeitungen und auch Durchführung für Kunden

- Angebote Erstellen und dem Kunden anbieten, kaufen, installieren und konfigurieren der Hard/Software

- Integration und Schulung beim Kunden

Das war in den letzten 5 Monaten mein bisheres Tätigkeitsfeld.

Seit November bin ich jedoch für 10 Tage beim Kunden gebucht, um Dort größtenteils im 1st und 2nd-Level-Support zu unterstützen.

Im 1 Quartal 2011 werde ich dann mindestens 3 Monate lang die komplette Woche beim Kunden gebucht, was zur Folge hat, dass ich im Hotel übernachten werde, und nur am Wochenende nach Hause komme.

Aufgrund dieser Tatsache bringe ich der Firma wohl ausgenommen vom Chef selbst, der Schulungen in ganz Deutschland gibt, am meisten Geld ein, was ja denke ich auch eine Verhandlungsgrundlage ist.

Grundsätzlich mag ich den Job, da er sehr abwechslungsreich ist, die Kollegen und der Chef nett sind, und das meiste eben individuell geklärt wird.

Negativ sind natürlich die Arbeits/Urlaubszeiten, und dass ich in der Kommenden Zeit nur am Wochenende "Freizeit" habe, wenn ich nach Hause fahre.

Was denkt ihr über meine Situation?

Ich werde nach meiner Probezeit den Chef nach einem Beurteilungsgespräch fragen, und dort mögliche Ziele ansprechen, und eben eine Gehaltserhöung.

Vielen Dank im Vorraus!

Geschrieben

Ich würde so mit 33k ins Rennen gehen, 30k sollten in jedem Fall drin sein. Gewöhn dich vielleicht schon mal an Hotels. Gehört nun mal mit zum Job dazu. Wenn das auf Dauer nichts für dich ist, würde ich mich evtl. anders orientieren.

Geschrieben

Objektiv betrachtet wirkt dein Gehalt schon recht niedrig. Jedoch hat man das Problem, dass riesen Gehaltssprünge ohne die Firma zu wechseln eher unwahrscheinlich sind. Ich hätte jetzt mal für dein Aufgabengebiet mit ca. 36.000 gerechnet. 3 Monate an einen Kunden verkauft zu sein grenzt dazu noch meiner Meinung nach an Sklaverei ;-)

Ich bin auch als Consultant (Softwareentwicklung) unterwegs und reise des öfteren zu unterschiedlichen Kunden, ohne dass ich gleich mehrere Monate vorort sein muss...

In Anbetracht deines aktuallen Gehaltes würde ich versuchen zumindest auf 30.000 minimum zu kommen ...

Viel Erfolg!

Geschrieben

Ich werde nicht ins Hotel gezwungen! Wenn ich will kann ich jeden Tag nach Hause und zurück fahren, was dann (Danke A3) ca. 3 Stunden Fahrzeit pro Tag sind. Die Überstunden der Fahrzeit werden dann nach regulärem Brutto Gehalt ausgezahlt (ca. 7€ Netto die Stunde). Der Rest der Überstunden wird aber nicht ausgezahlt, sondern soll abgefeiert werden.

Geschrieben
3 Monate an einen Kunden verkauft zu sein grenzt dazu noch meiner Meinung nach an Sklaverei ;-)

Sorry, aber Induktion kann trügerisch sein. Monatelang im Projekt beim Kunden zu sein, ist durchaus normal. Bin ich auch. Gehört nun mal zum Geschäft dazu. Nur weil das bei dir nicht so ist, ist das noch lange keine "Sklaverei". Sowas hat auch wenig mit Zeitarbeit o.ä. zu tun, falls das Argument nun kommen sollte...

Geschrieben
[...]Ich bin auch als Consultant (Softwareentwicklung) unterwegs und reise des öfteren zu unterschiedlichen Kunden, ohne dass ich gleich mehrere Monate vorort sein muss[...]
In der Softwareentwicklung ist das nicht unbedingt üblich, dass der Consultant dauerhaft in der Firma sitzt, sondern öftmals kommt er auch nur zu Terminen / Besprechungen dorthin und macht seine Arbeit dann in seinem eigenen Büro.

Das ist jedoch stark firmenabhängig und kommt auch unter anderem darauf an, wie sensibel die Daten sind. Bei sensiblen Daten ist es z.B. acuh in der Softwareentwicklung üblich, dass man beim Kunden sitzt.

In der Netzwerkbranche ist das in 99% der Fälle so (wenn man keine Möglichkeit hat, per Fernwartung drauf zuzugreifen), dass man vor Ort beim Kunden sitzt. Also absolut nichts ungewöhnliches. Genauso bei der Betriebssysteminstallation und -administration.

Geschrieben
In der Softwareentwicklung ist das nicht unbedingt üblich, dass der Consultant dauerhaft in der Firma sitzt, [...]

In der Netzwerkbranche ist das in 99% der Fälle so [...]

Eben aus genau diesem Grund habe ich ja auch die Zusatzinformation genannt, dass ich aus der Softwareentwicklung bin. Dass es an Sklaverei grenzt, liegt im wesentlichen an der hier angegebenen Bezahlung...

Geschrieben

Interessant wäre auch der Stundensatz für den du verkauft bist. Du bist in einer Consultingfirma nur ein Kostenfaktor der einen gewissen Umsatz einbringen kann.

(pardon muss)

wenn du diesen Umsatz kennst, musst du einen abschlag für lohnnebenkosten, sales und marge abziehen und dann hast du in etwa den wert, den du für die firma repräsentierst.

... Sowas hat auch wenig mit Zeitarbeit o.ä. zu tun, falls das Argument nun kommen sollte...

Würdest du das bitte ausführen?

Wo fängt bei dir Consulting an, wo hört Bodyleasing auf?

Wie differenziert du zwischen Zeitarbeit und Consulting?

würde mich wirklich interessieren.

Geschrieben
Wo fängt bei dir Consulting an, wo hört Bodyleasing auf?

Consulting == mehrheitlich beratende Tätigkeit. Bodyleasing == Übernahme von einzelnen Projektaufgaben, Tagesgeschäft. Eher "viel Strom, wenig Licht".

Geschrieben
Consulting == mehrheitlich beratende Tätigkeit. Bodyleasing == Übernahme von einzelnen Projektaufgaben, Tagesgeschäft. Eher "viel Strom, wenig Licht".

Wobei meine Wahrnehmung ist, dass die Mehrheit der Consultingfirmen wenige Berater und viele "Body´s" haben. Deshalb ist aus meiner Sicht es durchaus schwierig zwischen Zeitarbeits- und Consulting Firmen zu unterscheiden. Abgesehen vom Image und Stundensatz.

Meiner Meinung nach.

@Showtime: das sind bei 190 billable days immerhin 114T Euro.

Was Glaubst du, bist du deiner Firma Wert? Ich sage nicht, dass du es bekommen wirst. aber was glaubst du, zahlt eine Firma an jemanden der Jahr für Jahr über 100k Umsatz generiert?

Geschrieben

Eben dieses "jahr für jahr" steht ja nicht fest.

ich bin erstmal fürs erste quartal 2011 gebucht, eventuell kommt noch was dazu, aber unklar ob es weiterhin vollzeit ist.

Wenn ich nicht bei dieser firma bin, verdien ich natürlich auch geld, aber nicht 8 stunden am tag, sondern im Mittel 4-5 Stunden a 80€.

Geschrieben
Wobei meine Wahrnehmung ist, dass die Mehrheit der Consultingfirmen wenige Berater und viele "Body´s" haben.

Völlig korrekt. Das liegt dann aber auch an der gewollten Außendarstellung der betreffenden Firmen. Da wird auch gerne mal jemand für den PC Rollout geschickt, der IT-Consultant auf der Karte hat. IMHO falsche Bezeichnung.

Geschrieben
Eben dieses "jahr für jahr" steht ja nicht fest.

ich bin erstmal fürs erste quartal 2011 gebucht, eventuell kommt noch was dazu, aber unklar ob es weiterhin vollzeit ist.

Wenn ich nicht bei dieser firma bin, verdien ich natürlich auch geld, aber nicht 8 stunden am tag, sondern im Mittel 4-5 Stunden a 80€.

Natürlich bist du nicht für das ganze Jahr durch beauftragt, in vielen Firmen geht das durch die EInkaufsprozesse nur Quartalsweise.

Worum es geht:

Beim Consulting(insbesondere Bodyleasing) zählt nur eins. Umsatz.

Machst du genügend Umsatz und das am besten bei wenigen Kunden(weniger Sales aufwand) ist alles in Butter.

Machst du zu wenig Umsatz, gibts früher oder später Probleme.

Das "zu wenig" oder "genügend" hängt stark von deinem Zielgehalt ab.

Verdienst du wenig und generiert genügend Umsatz freut sich der Chef.

Verdienst du viel und generiest genügend Umsatz freut sich der Chef.

Verdienst du wenig und generierst wenig Umsatz bist du trotzdem auf der Abschussliste.

Um dir mal eine Meßlatte zu geben:

ich kenne Firman die kalkulieren mit Zielgehalt p.A. + 30..50k = Zielumsatz p.A.

Ergo: Sammel Berufserfahrung in möglichst anspruchsvollen Themengebieten und dann such dir was, bei dem du ein vernünftiges Gehalt für Consultingtätigkeit bekommst. ein vernünftiges Gehalt für Reisetätigkeit wirst du auf Grund deines sehr geringen Einstiegsgehalts vermutlich nicht bekommen. ist nicht schlimm, geht jedem Einsteiger so, kann man aber nach circa 2 Jahren Berufserfahrung ändern - es liegt an dir ! Nur meine Meinung :-)

Geschrieben

Das Problem bei Bodyleasing ist der Deckungsbeitrag. Ist der Wasserkopf (hoher Fixkostenblock) einer Firma recht groß, reicht Dienstleistungsumsatz nicht allein. Zumal bei langen Aufträgen auch die Tagessätze sinken. Du kennst ja deinen Tagessatz und die Dauer der Beautragung. Rechne das aus, dann hast du den Dienstleistungsumsatz. Davon gehen die variablen Kosten ab. Der Rest ist Deckungsbeitrag und dient dazu, die fixen Kosten (also z.B. dein Gehalt inkl. Nebenkosten) zu decken. Und ein Chef will ja auch was verdienen.

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