Ausbildung bei der Telekom oder bei DB Systel

[Gnubber]

Hallo Leute,

bin neu hier im Forum (wenngleich ich es öfter schon einmal überflogen habe bei Problemen) und bräuchte den ein oder anderen Rat von euch. Ich hoffe der etwas längere Text schreckt euch nicht ab .

Ich selbst bin 23, komme aus Frankfurt und da sich meine Wehrdienstzeit nun nach fast 4 Jahren jetzt doch endlich mal dem Ende entgegen neigt bin ich gerade mitten in der Bewerbungsphase für eine Ausbildungstelle zum FI-SI.

Genauer gesagt habe ich alle Tests und Gespräche seit dieser Woche hinter mir und seit Freitag weiß ich, dass mir 3 Firmen einen Ausbildungsvertrag anbieten würden, wovon eine für mich aber aufgrund der Entfernung (Wiesbaden) schonmal wegfällt.

Bei den zwei übrigen Kandidaten handelt es sich um die Deutsche Telekom in Eschborn, sowie DB Systel in Frankfurt (Tochterunternehmen der Bahn). Und hier beginnt der ganze Spaß, ich weiß einfach nicht, für welchen Betrieb ich mich entscheiden soll, zumal beide am liebsten sofort eine Entscheidung haben wollen...

Beide Betriebe würden annähernd gleich viel bezahlen (DB ca. 40 Euro mehr) und ich hätte bei beiden eine betriebliche Altersvorsorge bzw vermögenswirksame Leistungen.

DB Systel kannte ich schon von einem Schulpraktikum 2004, weswegen ich den Betrieb in den Grundzügen noch einigermaßen kenne. Weiterhin wäre die komplette Ausbildung in FFM, ebenso die Berufsschule, mal abgesehen von 6 Wochen, die ich im 2. Lehrjahr wohl in Erfurt verbringen würde.

Im Sommer könnte ich auch problemlos mit dem Fahrrad zu Betrieb und Schule fahren, da ich im Westen der Stadt lebe, ansonsten kann ich auch ein Jobticket erhalten.

Die Telekom wäre auch nur eine Station mit der Bahn entfernt, die Berufsschule allerdings in Hofheim, etwa 15km außerhalb von Frankfurt, mit Öffentlichen in ca. 40-50 Minuten zu erreichen.

Mein Vater ist selbst bei der Telekom (als übernommener Beamter) im Außendienst beschäftigt und hat hin und wieder auch in Eschborn zu tun und der Ausbildungsleiter hat wohl mit ihm zusammen gelernt früher und ihn auch gleich wiedererkannt - ob das jetzt was gutes oder schlechtes ist sei mal dahin gestellt

Wie gesagt: auch hier würde ich eine betriebliche Altersvorsorge erhalten. Die Frage nach dem Jobticket habe ich völlig vergessen zu stellen, aber wie ich gehört habe ist auch dies in der Regel möglich. Auch hätte ich hier mehr Urlaubstage - 30 Stück im Jahr.

Zu den Übernahmechancen nach der Ausbildung konnte mir die Telekom nur sagen, dass sie das jetzt noch nicht sicher sagen könnten, es aber momentan relativ gut aussehe.

Die Bahn hat in den letzten Jahren wohl so ziemlich jeden, der eine gute Ausbildung gemacht hat auch übernommen.

Wie es mit der Qualität der eigentlichen Ausbildung aussieht weiß ich nicht. Hier habe ich gerade bei der Telekom viel widersprüchliches gehört bzw gelesen im Internet, die einen sagen sie ist gut, die anderen raten von einer Ausbildung ab.

Bei den Vorstellungsgesprächen kam es mir vom Bauchgefühl her so vor, als ob es bei der Telekom etwas "lockerer" zugehen wird, also von der Arbeitsatmosphäre her. Jedenfalls waren die Gesprächspartner locker drauf, haben Witzchen gemacht etc.

Bei der Bahn lief das ganze "formeller" ab.

Aber daraus einen Schluss auf die Qualität der Ausbildung zu ziehen halte ich doch für ein etwas weit hergeholt...

Ich bin momentan also hin und her gerissen und kann mich nicht so wirklich entscheiden, deshalb hoffe ich, hier auf jemanden zu treffen, der vielleicht sogar selbst eine Ausbildung in einem der beiden Betreibe gemacht hat oder macht.

Auf jeden Fall danke ich euch fürs lesen und den ein oder anderen Vorschlag.

Grüße

Gnubber

[pruefer_gg]

Die Entscheidung ist schwer - aber ein "Luxus-Problem".

Vielleicht hilft Dir folgende Überlegung weiter:

Die DB Systel ist tendenziell eher Anwender - die Telekom Anbieter.

GG

[AnDi_P]

Mal ein Tipp von einem ehem. Telekom Azubi (IT-SE Abschluss 2008, Ausbildungszentrum Oldenburg). Würde eher die Deutsche Bahn bevorzugen, da ich die Ausbildung bei der Telekom nicht unbedingt wirklich lehrreich fand. Kann es zwar nur als IT-SE beurteilen, allerdings ist es so, dass die Ausbilder bei der Telekom einen recht hohen Altersschnitt haben und technisch gesehen nicht wirklich up-2-date sind/waren. Kann zwar sein, dass es an den anderen Standorten vielleicht noch anders aussieht, allerdings würde ich mich nicht noch einmal für eine Ausbildung bei der DTAG entscheiden, wenn ich eine andere gute Möglichkeit habe. Auch die sogenannten Betriebseinsätze sind halt sehr auf Telefontechnik/Datenübertragung bezogen, auch wenn man vllt. eine etwas spannendere Stelle bei T-Systems bekommen kann, wobei man dazu sagen muss, dass bei T-Systems sehr viel zentralisiert wurde, und man sogar meist um einen Switchport hoch und runterzufahren eine Hotline anrufen muss. Ebenfalls war es 2008 so, dass die Telekom Ex-Azubis erstmal über eine Personalfirma der Telekom (Vivento) mit einem Billiglohn-Vertrag anstellt - war meine ich sogar im Tarifvertrag so geregelt.

Ich will dir hier nichts schlecht reden, sondern nur meine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen. Kann zwar sein, dass sich in den 3 Jahren schon wieder vieles geändert hat, aber dennoch würde ICH wohl eher die DB als Ausbilder in Betracht ziehen.

LG

[Speco]

Ich habe die Hälfte des zweiten Lehrjahres bei der Telekom hinter mir und muss Andi in vielen Dingen zustimmen. Die Ausbildung bei der Telekom hat sowohl Vor- wie auch Nachteile.

Der Lerngehalt hängt sehr stark von dir selbst ab. Die Ausbilder werden "Lernprozessbegleiter" genannt. Diese sollen dir also nur helfen zu lernen, wirklich viel lernst du von denen selbst aber nicht. Wenn was ist sind sie zwar da und versuchen zu helfen, ob das immer klappt ist eine andere Frage.

Wenn du die Grundausbildungszeit überstanden hat, du sitzt dann mit allen anderen Azubis des gleichen Berufes im Ausbildungszentrum und ihr bekommt Grundlagen beigebracht, musst du auch etwas Glück mit deinem Ressort haben. Kann sein das du dort einiges zu tun hast, viel lernst. Oder aber du sitzt nur rum und musst dir selbst Dinge beibringen, landest im Helpdesk und machst 2 1/2 Jahre nur dieses usw. Es ist einfach ein Glücksspiel und erfordert einfach sehr viel Eigeninitiative.

Vorteil ist natürlich, dass du eine sehr große Bandbreite an Einsatzgebiete hast und diese auch mal durchwechseln kannst. Also dir verschiedene Einsatzgebiete anschaust. Zudem geht es einem was Rechte, Arbeitszeiten, Gehalt angeht alles andere als schlecht.

Die Übernahmechancen werden zwar immer als sehr gut dargestellt und es gibt viele Möglichkeiten sich auch weiter zu bilden wenn man möchte, aber am Ende kommt es dann stelleweise doch ganz anders wie ich festgestellt habe.

[SoL_Psycho]

Die Übernahmechancen werden zwar immer als sehr gut dargestellt und es gibt viele Möglichkeiten sich auch weiter zu bilden wenn man möchte, aber am Ende kommt es dann stelleweise doch ganz anders wie ich festgestellt habe.

An unserem T-Systems Standort reißen sich die verschiedenen Abteilungen regelrecht um die Azubis...

Auch die Ausbildung ist an unserem Standort super (wenn man Eigeninitiative zeigt).

P.S.:

Vielleicht hilft Dir folgende Überlegung weiter:

Die DB Systel ist tendenziell eher Anwender - die Telekom Anbieter.

Fand ich gut die Überlegung

[Gnubber]

Hey Leute,

vielen Dank für eure zahlreichen Vorschläge, Tips, etc. Ihr habt mir sehr geholfen.

Die Entscheidung ist mir zwar nicht unbedingt leicht gefallen, beide Firmen haben schließlich ihre Vor- und Nachteile, aber letztlich habe ich mich jetzt für DB Systel entschieden, den Betrieb kenne ich noch von nem Praktikum, ich habe alles in FFM, die haben seit 6 Jahren so ziemlich jeden, der auch Leistung gezeigt hat übernommen am gleichen Standort und vom Gehalt siehts auch sehr gut aus

Wie gesagt: Vielen Dank an euch alle Dann kann der Start ins richtige Berufsleben ja jetzt kommen.

[SoL_Psycho]

Viel Glück und Erfolg