Veröffentlicht 10. Mai 201114 j Hallo zusammen, in einer VN-Kurzarbeit war die Frage, wie man die Protokolle TCP und UDP jeweils einem Telefongespräch und einem Standardbrief zuordnen würde - also im übertragenen Sinn. Laut Lehrer würde man dem Standardbrief UPD und dem Telefongespräch TCP zuordnen - scheinbar haben aber ALLE aus unserer Klasse da andersrum gedacht... Denkfehler? Wie seht ihr das? Grüße Christian
10. Mai 201114 j Ich sehe das auch so wie dein Lehrer: - UDP: 1. Adresse des Empfängers bekannt 2. Sende Daten 3. Daten nicht korrekt angekommen 4. Sender bekommt das aber nicht mit 5. Empfänger erhält inkorrekte (keine) Daten - TCP: 1. Adresse des Empfängers bekannt 2. Sende Daten 3. Daten nicht korrekt angekommen 4. Empfänger meldet dem Sender, dass die Daten nicht korrekt angekommen sind 5. Daten werden nochmal gesendet und kommen richtig an - Brief (UDP) 1. Adresse des Empfängers bekannt 2. Sende Brief 3. Brief wird vom Postboten gegessen 4. Empfänger weiß nicht, dass er einen Brief erhalten soll und kann dem Sender somit nicht mitteilen, dass er den Brief nochmal versenden soll 5. Empfänger erhält keinen Brief - Telefongespräch (TCP) 1. Telefonnummer des Empfängers bekannt 2. Sender: "Hallo wie gehts?" (Im Hintergrund war es laut, somit konnte der Empfänger nichts hören) 3. Empfänger: "Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden. Bitte wiederhole es nochmal" 4. "Ich habe gesagt: Hallo wie gehts?" (Diesmal war es nicht laut) 5. Empfänger erhält korrekte Daten Gruß Denis
10. Mai 201114 j Es ist, wie Dein Lehrer sagt. Brief = ohne Rückmeldung ("Fire and Forget") = UDP Telefongespräch = Verbindung (jeder kennt den Zustand des anderen Partners) = TCP GG Bearbeitet 10. Mai 201114 j von pruefer_gg
10. Mai 201114 j Schön beschrieben vor allem. Solche bildlichen Vereinfachungen hätte ich mir auch manchmal im ITS Unterricht gewünscht. Vielleicht hätt ich dem Fach dann auch von Anfang an etwas mehr Interesse entgegengebracht.
11. Mai 201114 j Autor Ja, ich muss zugeben, wenn ich rückblickend darüber nachdenke, ist es schon logisch. Die Beschreibung von Denis hat es auch sehr gut verdeutlicht! Ich glaube, ich habe da eben zu sehr in Richtung Telefongespräch = VoIP und Brief = E-Mail gedacht...
12. Mai 201114 j Wenn du daran gedacht hast, solltest du auch so argumentieren. VOIP=UDP E-mail=TCP Wenn er darauf hinauswollte, da bei telefongespräch der header kleingehalten werden soll und bei nem telefon gespräch, wenn daten nicht rechtzeitig ankommen fallen die weg, da es in einem fluss übertragen werden muss, sonst hätte man riesige verzörgerungen. E-mail, sollte die mail nicht richtig übertragen werden, könnte man sie evtl. nicht mehr öffnen, deshalb tcp. Sollte es eine abstrakte Frage sein, ist sie immer noch anfechtbar.:beagolisc
12. Mai 201114 j Ich denke auch das die Frage eher schlecht gestellt ist. TCP basiert darauf das nicht erhaltene Pakete erneut gesendet werden. Bei einem Telefongespräch ist es aber auch gar nicht wichtig das jedes Paket ankommt. Ein nachsenden würde bedeuten das ganze Sätze aus dem Zusammenhang gerissen werden würden. Jetzt könnte man auch so argumentieren das wenn der Brief vom Postboten nicht zustellbar ist, dieser automatsich an die Absenderadresse zurückgeschickt wird. Jedenfalls ist dies bei uns in Deutschland so ;o) Und somit ist das eigentlich mehr TCP als das Telefongespräch! Der Kollege am anderen Apparat sagt ja wohl kaum "Ich habe gerade folgenden Satz verstanden: ......" Ich würde die Frage definitiv anfechten.
12. Mai 201114 j TCP basiert darauf das nicht erhaltene Pakete erneut gesendet werden. Bei einem Telefongespräch ist es aber auch gar nicht wichtig das jedes Paket ankommt. Ein nachsenden würde bedeuten das ganze Sätze aus dem Zusammenhang gerissen werden würden. Es geht ja gar nicht um Pakete beim Telefon - sondern um die Verbindung. Und da ist es wichtig, dass alles, was nicht verstanden (= fehlerfrei übermittelt) wurde wiederholt wird. Wenn Du also beim Telefonieren etwas nicht verstehst und zu Deinem Telefonpartner sagst "wiederhole das bitte nochmal", dann ist das ein Retransmit, den UDP nicht kann Jetzt könnte man auch so argumentieren das wenn der Brief vom Postboten nicht zustellbar ist, dieser automatsich an die Absenderadresse zurückgeschickt wird. Jedenfalls ist dies bei uns in Deutschland so ;o) Und somit ist das eigentlich mehr TCP als das Telefongespräch! "Nicht zustellbar" ist nicht das Thema für die Schicht 4 (das wird nämlich per IP bzw. ICMP abgehandelt "host unreachable"). Es geht darum - wie oben gesagt -, dass Information(en) unterwegs verloren geht. Wenn also der Brief aus dem Korb des Briefträgers heraus fällt, aus dem Briefkasten gestohlen oder aus anderen Gründen nicht zugestellt wird, erfahren das weder Sender noch Empfänger (dafür gibt es das Einschreiben mit und ohne Rückschein). Und damit ist das 1:1 vergleichbar mit UDP. Ich würde die Frage definitiv anfechten. ... und damit beweisen, dass Du sie selbst nicht verstanden hast bzw. das Thema nicht beherrschst. GG
12. Mai 201114 j Es geht ja gar nicht um Pakete beim Telefon - sondern um die Verbindung. Und da ist es wichtig, dass alles, was nicht verstanden (= fehlerfrei übermittelt) wurde wiederholt wird. Wenn Du also beim Telefonieren etwas nicht verstehst und zu Deinem Telefonpartner sagst "wiederhole das bitte nochmal", dann ist das ein Retransmit, den UDP nicht kann "Nicht zustellbar" ist nicht das Thema für die Schicht 4 (das wird nämlich per IP bzw. ICMP abgehandelt "host unreachable"). Es geht darum - wie oben gesagt -, dass Information(en) unterwegs verloren geht. Wenn also der Brief aus dem Korb des Briefträgers heraus fällt, aus dem Briefkasten gestohlen oder aus anderen Gründen nicht zugestellt wird, erfahren das weder Sender noch Empfänger (dafür gibt es das Einschreiben mit und ohne Rückschein). Und damit ist das 1:1 vergleichbar mit UDP. ... und damit beweisen, dass Du sie selbst nicht verstanden hast bzw. das Thema nicht beherrschst. GG Dem ist nichts mehr hinzuzufügen
13. Mai 201114 j Die Frage ist doch schon alleine aus dem Grund dämlich gestellt, weil Telefongespräche (VoIP) normalerweise über UDP abgewickelt werden (RTP), während E-Mails über TCP transportiert werden (SMTP). Wäre für mich auch eine keine falsche Antwort. Zumindest könnte man, finde ich, eine etwas konkretere Fragestellung erwarten. Im "übertragenen" Sinne könnte man noch sagen: Ein Telefongespräch kann auf jeden Fall verlustbehaftet übertragen werden - Rauschen, kurze Aussetzer etc. Bei einem Brief hält man entweder den kompletten Brief in den Händen, oder die "Verbindung" kommt nicht zustande und man hat garnichts. Es ist aber auf keinen Fall so, dass man nur die erste Zeile des Briefs erhält, dann fehlen 50 Wörter und das Ende kann man auch noch lesen.
13. Mai 201114 j Autor Er hat da jetzt noch mal mit sich "verhandeln" lassen, gerade z. B. in dem Hinblick mit dem Brief, der als "unzustellbar" an den Absender zurückkommt und dann doch als TCP angesehen werden könnte. Ja, die Frage war in der Tat etwas unklar gestellt... Er hat jetzt aber angeboten, wenn wir ihm bis zur nächsten Stunde eine bessere Fragestellung bzw. eine Alternative zu dieser Frage vorschlagen, die er verwenden kann, dann gibt er die Punkte noch... Ist ja eigentlich recht fair von ihm (der Lehrer ist eh ein bisschen "schwierig" manchmal...) Bei mir würd's keine Note ausmachen, aber bei manchen anderen schon.
13. Mai 201114 j Er hat jetzt aber angeboten, wenn wir ihm bis zur nächsten Stunde eine bessere Fragestellung bzw. eine Alternative zu dieser Frage vorschlagen, die er verwenden kann, dann gibt er die Punkte noch.... Ich verwende immer das Megafon oder die SMS! GG
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